Jörn Kolder - Wildbach im Würgegriff der Geheimdienste

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Wildbach im Würgegriff der Geheimdienste: краткое содержание, описание и аннотация

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In der Eigenheimsiedlung in Wildbach hat sich eine explosive und gereizte Stimmung breit gemacht. Das liegt vor allem an fortlaufenden Streitigkeiten zwischen einigen Eigentümern. Besonders Regierungsdirektor Jürgen Ballauf zeigt sich sehr erfinderisch, seinen Erzrivalen Frank Beyer immer wieder eins auswischen zu wollen. Zu diesen internen Querelen kommt noch, dass sich ein NSA Mitarbeiter aus den USA in Marsch gesetzt hat, um den ständig schlecht gelaunten und seine Nachbarn drangsalierenden Generaloberst a. D. Fritz Langsack näher unter die Lupe zu nehmen. Der Geheimdienstmann gerät allerdings von einer Panne in die nächste und kann sich bei seiner Zentrale nicht mehr melden, weil ihm ein wichtiges Gerät gestohlen wurde. Daraufhin wird ein Mann des CIA hinterhergeschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Der trottelige Agent fällt dem deutschen Staatsschutz allerdings schon bei der Einreise nach Deutschland auf und wird demzufolge beobachtet. Dem KGB sind diese Aktivitäten natürlich auch nicht verborgen geblieben, so dass sich bald vier Geheimdienste in Wildbach tummeln. Der japanische Professor kommt deren Treiben aber durch einen Zufall auf die Spur, und so bildet sich eine Allianz der Bewohner der Siedlung, um Schaden von der Gemeinde abzuwenden. Warum Wildbach schließlich auch noch einen Golfplatz bekommt, den der KGB finanziert, ist eine lange Geschichte.

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Impressum

Wildbach im Würgegriff der Geheimdienste

Grabenkrieg am Grundstückszaun

Band 2

Copyright: © 2014 Ronald Weißig

Published by: epubli GmbH, Berlin

www. epubli.de

ISBN 978-3-8442-9289-3

Dr. Rüdiger Bachmann macht die Siedlung unsicher

Die NSA schlägt in Wildbach auf

Auf der Suche nach dem perfekten Fisch

Ein brisanter Fund

Ballauf sinnt auf Rache

Der Dokumentenprofi

Grillabend

Der Japaner sieht rot

Lange/Kanpersky bei der Polizei

Ein Protestsong entsteht

Frank Beyer rastet aus

Ein perfekt gefälschter NSA Dienstausweis entsteht

Ein neuer Plan von Ballauf

Moskau KGB- Zentrale

Eine erste Annäherung

Panik in Fort Meade

Der Rosengärtner

Lange kommt frei

Das Hobby des Fahrlehrers

Lange kehrt in den Dorfgasthof zurück

Die CIA blamiert sich (fast)

Die „Wonderbox“ wechselt den Besitzer

Kunzes Projekt kommt voran

Kanegawa arbeitet am Quellcode

Lange mimt den Handelsreisenden und der KGB trifft in Wildbach ein

Susanne Freudenberg geht in die Offensive

Das Golfplatz-Projekt

Maria Kunze trifft den Rapper

Probelauf der Software mit erschreckenden Ergebnissen

Auch ein Gangsta Rapper hat Gefühle

Bachmann und Beyer helfen Ballauf

Kanegawa sucht Verbündete

Pappandralis inspiziert den Gasthof

Der Vertragsabschluss

Dr. Rüdiger Bachmann verliert ganz unwissenschaftlich die Unschuld

Lange startet die Observierung

Showdown im Gasthof Wildbach

Ein Deal

Gemeinderatssitzung

Das Sommerfest

Dr. Rüdiger Bachmann macht die Siedlung unsicher

Der Fahrlehrer Jörg Kunze hatte dem Mathematiker nach bestandener Fahrprüfung drei Fahrzeuge zum Kauf vorgeschlagen: einen zwei Jahre alten Golf, einen Jahreswagen von Audi, und einen gebrauchten Jeep mit Dieselmotor. Der Golf wäre ein zwar gesichts- und einfallsloses Auto, aber sehr zuverlässig und würde sich zudem noch durch geringen Wertverlust auszeichnen. Den Audi könnte er empfehlen, da die Qualität bei dieser Marke ganz hervorragend wäre, aber da müsste man schon ein bisschen mehr Geld als für den VW in die Hand nehmen. Der Jeep hingegen würde die miesen Straßen um Wildbach herum und in der Landeshauptstadt am besten wegbügeln, man könnte – da man ja auch nicht jünger würde – bequem in ihn einsteigen und sich geradezu in den Sitz hineinfallen lassen. Gegen das Fahrzeug spräche allerdings, dass der Ami einen Haufen Sprit schlucken würde, die Qualität keineswegs auf deutschem Niveau sei und das Auto ziemlich lang wäre, was die Suche nach Parklücken schwierig werden ließ. Ein Vorteil wäre immerhin, dass das Fahrzeug sehr robust sei, und den einen oder anderen Rempler locker wegstecken würde, was man bei einem Fahranfänger wie Bachmann nicht ganz ausschließen könnte. Dr. Rüdiger Bachmann hatte sich sofort für den Jeep entschieden.

Kunze hatte es sich nicht nehmen lassen, den Mathematiker zu seinem Haus zu chauffieren. Er wollte selbst probieren, wie man das Dickschiff unter den Carport bugsieren konnte. Es war nicht einfach. Kunze musste dreimal ansetzen, um den Jeep dann endlich darunter abstellen zu können. Ob Bachmann das auch so hinbekommen würde bezweifelte er nach den gemeinsam verbrachten leidvollen Fahrstunden insgeheim. Aber irgendwann musste sein Freund ja flügge werden. Die Straßen in der Siedlung waren lediglich 2,50 Meter breit, da es sich um eine verkehrsberuhigte Zone mit einer Einbahnstraße handelte. Dazu kamen noch 80 Zentimeter breite Fußwege auf beiden Seiten. So ergaben sich 4,10 breite Verkehrsflächen. Da die Einfahrten zu den Garagen oder Carports immer rechts und links versetzt zueinander lagen standen einem Fahrzeugführer also gerade einmal 3,30 Meter zur Verfügung, um auf sein Grundstück zu fahren, oder es zu verlassen. Der Jeep war fast 5 Meter lang und breiter als übliche PKW. Man musste also rechtzeitig einen bestimmten Kurs einschlagen, um dann mit einer Kurvenfahrt die Einfahrt zu erwischen. Für Dr. Rüdiger Bachmann würde die Verkehrsteilnahme am nächsten Morgen also mit einer Rückwärtsausfahrt aus dem Carport beginnen.

Als der Mathematiker früh den Motor angelassen hatte jonglierte er (wegen der vielen Übungen an dem Gestell mit den Handfegern) gekonnt mit seinen Füßen, legte den Rückwärtsgang ein, und ließ die Kupplung kommen. Ohne einen Ruck bewegte sich das große Auto jetzt langsam und elegant aus dem Carport heraus. Er merkte aber bald, dass er das Lenkrad zu spät eingeschlagen hatte, und so die Kurve nicht kriegen würde. Bachmann fuhr erst einmal wieder unter den Carport zurück. Dann ließ er in seinem Kopf einige Berechnungen ablaufen und versuchte es erneut. Diesmal war er nahe dran gewesen es zu schaffen, aber es fehlten einige Zentimeter. Er fuhr wieder unter den Carport zurück. Dann stieg er aus (den Motor ließ er laufen) und betrachtete die Verkehrsfläche eingehend. Als er zum dritten Mal ansetzte und es fast geschafft hätte, hupte es wütend hinter ihm, und Bachmann rollte wieder unter den Carport zurück. Der vierte Anlauf sah ganz hoffnungsvoll aus, aber Bachmann wurde durch einen wild gestikulierenden Mann auf dem Fußweg rechts von ihm etwas aus dem Konzept gebracht.

Durch das hin und zurück des Autos hatte sich mittlerweile eine mächtige Dieselabgaswolke entwickelt, die genau in Richtung des aufgeregten Mannes zog. Generaloberst a. D. Fritz Langsack musste einen Brechreiz unterdrücken, denn er stand inmitten der stinkenden Dieselwolke. Bachmann kriegte diesmal die Kurve, rollte dann langsam auf der Straße vorwärts und hob eine Hand zum Gruß, um dem zappeligen Mann auf dem Fußweg so symbolisch einen guten Tag zu wünschen. Dieser deutete das als eine Provokation und zeigte dem Mann im Jeep seinen erhobenen Zeigefinger. Bachmann verstand die Aufregung nicht und fuhr weiter. Als er sich dem Waldrand näherte ergab sich ein neues Problem.

Als die Leute nach und nach in die Siedlung eingezogen waren hatte es einen genau abgestimmten Plan gegeben, wann welche Umzugsfirma wie lange vor welchem Haus mit ihren LKW stehen durfte. Der Bebauungsplan hatte extra eine Einbahnstraße vorgesehen, um die erwarteten vielen Kinder nicht durch gegenläufigen Verkehr zu gefährden. Für die Umzugsprofis war auch die rechtwinklig abknickende Straße am Waldrand keine Herausforderung gewesen, für Dr. Rüdiger Bachmann schon. Er hatte zwar vor dem Abzweig Schwung geholt, aber geriet mit dem rechten Vorderrad auf den Fußweg. Auf dem dazugehörigen Grundstück machte sich ein Mann gerade daran, in sein Auto zu steigen. Bachmann fuhr mit qualmendem Auspuff wieder ein Stück zurück, kam aber beim zweiten Anlauf nun mit beiden rechten Rädern auf den Fußweg. Der Mann verfolgte seine Manöver mit verbissener Miene und rief etwas, was Bachmann aufgrund des dröhnenden Diesels nicht verstehen konnte. Die nächste Kurve schaffte er ebenfalls im zweiten Anlauf, und dann hatte er freie Fahrt aus der Siedlung heraus.

Auf Arbeit hatte er die Dinge noch einmal Revue passieren lassen, und einige Berechnungen angestellt. Zweifellos war die zur Verfügung stehende Fläche für ein Fahrzeug wie seines zu gering ausgelegt. Er würde also niemals mit einem Zug das Grundstück befahren, oder verlassen können. Unter optimalen Bedingungen könnte er mit zwei Anläufen auskommen. Das gelang ihm zum Feierabend dann doch nicht. Er würde nochmals an der Lenkradstellung feilen müssen. Als er nach drei Versuchen unter dem Carport eingeparkt hatte, fand er dann einen Zettel in seinem Briefkasten.

„Ich lasse mir Ihre Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung nicht mehr länger bieten! Wenn sich das nochmals wiederholt, werde ich gegen Sie vorgehen! Generaloberst a. D. Langsack.“

Dr. Rüdiger Bachmann hatte dann abends noch einige Berechnungen angestellt. Er hatte jetzt einen ganz anderen Ansatz gewählt. Statt vorwärts einzuparken und rückwärts herauszufahren, würde er ab morgen die Reihenfolge umkehren. Wie ihm eine lange Formel bewiesen hatte, könnte er es mit einem Anlauf schaffen. So gegen 21 Uhr stellte er die Tafel auf die Terrasse, nahm sich einen Whisky mit und zündete sich eine Zigarre an. Zutiefst versunken in das Zahlenwerk entging ihm vollkommen, dass in dem Haus rechts neben ihm krachend Fenster geschlossen wurden, und hinter diesen ein Mann wie Rumpelstilzchen hin und her und auf und nieder sprang.

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