Fritz Mierau - Keller der Erinnerung

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In der Rückschau auf seine literarhistorische Arbeit erzählt der Zeitgenosse des 20. Jahrhunderts Fritz Mierau van den Potenzen der Sprache, vornehmlich der Sprache der russischen Poesie, unter den Bedingungen zweier scheiternder Sozialstrukturen, welche sich zum Ziel gesetzt hatten, mit den mörderischen Mitteln ihres Titanismus utopische Gesellschaftsmodelle zu erzwingen, die sich als Diktaturen erwiesen.

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Einer dieser Jesseninschen Vorträge ist seinerzeit aufgenommen worden und zwar die Verse, die ein Ankömmling im Lager Pugatschows spricht, der – ein Sträfling – von den Regierungstruppen freigelassen wurde, um Pugatschows Stellungen auszuspionieren, sich aber dem geheimnisvollen Rebellen nun anschließen will.

Führt mich! Führt mich hin vor ihn!

Sehn will ich, sehn will ich diesen Menschen.

Heute klingt es wie ein Appell, vielleicht weniger Pugatschow als vielmehr, Jessenin zu sehen.

„Russisches Fieber, fang an...“

Vergeltung und Vergebung bei Alexander Blok

Drei vorliterarische Begegnungen mit Alexander Blok

Verehrte Freunde, als mich die freundliche Einladung der „Limlingeröder Diskurse“ erreichte, ein Wort über Alexander Blok zu sagen, wollte es der Zufall, daß ich gerade wieder mit der deutschen Herkunft des Dichters befaßt war, und zwar aus folgendem merkwürdigen Grunde. Eine Cousine meines Schulfreundes, Gertraude Block, war, noch in der DDR, in den Zeitschriften Sowjetfrau und Sowjetunion auf Fotos des Dichters gestoßen und hatte die frappierende Ähnlichkeit ihres Mannes, Fritz Block, mit Alexander Blok bemerkt.

Auch in dem Gedicht „Ich bin genagelt an die Theke“ fand sie Gedanken ihres Mannes wieder. Daraufhin reiste sie nach Leningrad, besuchte das Blok-Museum und fand sich in ihrer Annahme bestätigt. Nun ist ja aus Bloks Autobiographie bekannt, daß sein Vater, Alexander Blok, aus einer norddeutschen Familie stammte, aber wie genau der Zusammenhang sein könnte, blieb unaufgeklärt und ich habe eben mich im Landeshauptarchiv Schwerin angemeldet, um der Sache noch ein wenig nachzugehen.

Würde sich der Zusammenhang bestätigen, so hätte es in meiner frühesten Jugend über die Verwandten meines sächsischen Schulfreunds eine erste unbewußte Begegnung mit Alexander Blok gegeben.

Jeder, der sich Blok zuwendet, stößt auf den Namen des Anwesens Schachmatowo, das den Beketows, der Familie der Mutter, gehörte, wo Blok seine Jugend verbrachte und das in der Revolution ein Opfer der Flammen wurde. Daß es bei Moskau lag, wußte man aus dem Briefwechsel Bloks, in dem Besuchern der Weg dahin beschrieben wurde. Das war vor dem ersten Weltkrieg. Aber ob das in den 60er Jahren noch eben so vor sich ging, war fraglich.

Man fahre, schrieb damals Blok, mit der Vorortbahn bis nach Podsolnetschnaja und dann müsse man sich weiter durchschlagen bis Tarakanowo, von dort sei es nur noch 1km.

Tatsächlich fuhr im Sommer 1970 ein Bus, in dem außer mir noch zwei Frauen saßen, die, wie sich zeigte, auch das ehemalige Schachmatowo suchten. Es waren die Schriftstellerinnen Margarita Aliger und Lidija Libedinskaja. Wir kamen glücklich an. Boblowo gibt es noch, woher Bloks spätere Frau stammte, Ljubow Dmitriewna Mendelejewa. Da waren die Wiesen, die Kornfelder, der Hafer, der rote Klee, die Feldraine. Von Schachmatowo war nichts mehr zu sehen außer dem Flieder und den Heckenrosen und darunter Reste von Ziegelsteinen. Ein Bröckchen nahm ich mit und bewahre es bis heute – 4/3/4 cm.

Die dritte Begegnung mit Blok vor der Literatur ist die, die uns heute zusammenführt, die Begegnung mit Sarah Kirsch. Wir kannten uns seit 1964, seit der Zusammenarbeit am „Mitternachtstrolleybus“, einer Anthologie neuester sowjetischer Lyrik. Aber Alexander Blok war eine Aufgabe ganz anderer Art, die auch ganz anders verband. Eine Karte Sarah Kirschs vom 10. Februar 1969 spricht beredt davon:

Lieber Fritz,

schönen Dank für die Blok-Texte. Ich war schon in der Metzer-Str., um darüber zu reden, doch nowbody was there. Aber habe ich nun Telefon, 4492435, ruf doch mal an. Wieviel ich übernehmen kann, richtet sich nämlich nach dem Ablieferungstermin, weil ich doch Anfang März ein feines Kind kriege und dann wahrscheinlich erst mal etwas beansprucht bin. Es sind natürlich sehr schöne Gedichte, vor denen man aber auch alle Hochachtung &. Manschetten hat. Man braucht etwas Zeit dazu. Karl hat schon aus reiner Freude 3 Stück übersetzt, sind ganz gut. Laß was von Dir hören und sei schön gegrüßt

von

Sarah

Sarah Kirsch hat dann Bedeutendes nachgedichtet. Wenn es erlaubt ist, aus ihren deutschen Fassungen eine besonders zu lieben, dann liebe ich „Geigenstimmen“.

Geigenstimmen

Aufsteigt der Mond aus langen Gräsern

Der rote Heldenkupferschild

Ins rotgemalte Meer klatscht gläsern

Musik wie eine Welle wild.

Was kreischst du wütend, Geigenbogen

Zu dieser Stunde, die jäh flieht

Ins Weltorchester einbezogen –

Was soll das aufgeregte Lied?

Lern du ins Abendrot dich fügen

Wie es die langen Gräser tun.

Die Stimme laß nach großen Flügen

Im Reich der luftgen Geigen ruhn.

Und nun: Russisches Fieber

Russisches Fieber, fang an …

Greises Bild im Sarkophage,

Hunde vor ihm belln die Klage,

Sterne, Orden, Kreuz am Frack …

Rollt der Karrn die Spur entlang,

Knarrt der Pfaff den Meßgesang ...

Etwas ist, das starb in ihm

Unersetzlich,

Doch verwehrt ist uns die Klage,

Uns verwehrt, es zu verehren,

Wutgeheul belln hier wie dort

Spießer, stumpf verkeilt zu Klumpen,

Um den Hort,

Bauch an Schwartenbauch, schrein Lumpen

Hier wie dort,

Hier wie dort …

Schwirre Zorn, ein Pfeil im Nebel,

Mein Gedicht, sing Seufzer Zorn.

Tot ist tot, wer fügt Gesichte

Fiebernden …

Februar 1918 – 8. April 1919

Deutsch von Elke Erb

Für die geistige Atmosphäre seiner Zeit so empfänglich geboren zu sein, wie Alexander Blok sich als Jüngling vorgefunden hatte, war ihm, dem Sproß der europäischen Jahrhundertwende, Quelle des Jubels und Entzückens, ewige Qual und tiefster Grund seines Untergangs.

Blok nannte diese Empfänglichkeit sein „inneres Gehör“. Gabe und Verhängnis des Dichters sei es, sein inneres Gehör so schärfen zu können und so anstrengen zu müssen, daß er die Musik des „Weltorchesters“ vernehme, des „Weltorchesters der Volksseele“, wie Blok sich zu sagen nicht scheute; nur im Einklang mit ihr gelinge das leichte Spiel der Kunst.

Die Kunst – Last, auszutragen, die die Schultern drückt.

Und doch – wie halten wir, die Dichter, uns im Schweben

Von Bagatellen, die das Leben tauscht, entzückt.

Unerschrocken hat der Dichter aufgenommen, was das „Weltorchester“ ihm zutrug – „das Klopfen ans Tor, das Knirschen, Pfeifen und Kreischen der Straße, das peitschende ‚Lied der Faïna’, die ‚Schritte des Komturs’, der Vergeltung üben kam, den Schicksalsgesang vom kommenden Grauen des weissagenden Vogels Gamajun, den Donnerflug des Sternenlichts und das Wutgeheul des ‚Russischen Fiebers’“. Daß ihm auch zugetragen wurde, was ihm unsagbar schien, schreckte den Dichter nicht. Erschrecken, zu Tode erschrecken würde ihn am Ende nur eins: das Verstummen der Musik.

Was Alexander Blok von früh an zu empfangen glaubte, waren Zeichen eines geistigen Gestaltwandels des Menschen, der „kosmische Entsprechungen“ haben und mit den größten inneren und äußeren Katastrophen verbunden sein würde, eines Gestaltwandels, der unweigerlich in eine neue Geschlechterauslese münden müsse, nach der dann das männliche „Prinzip“ und das weibliche „Prinzip“ im Menschen harmonischer verteilt sei als bisher.

Als im Dezember 1908 ein Erdbeben auf Sizilien hunderttausend Menschenleben forderte und die Gelehrten erklärten, die Erdkruste sei eben dort noch nicht fest genug, da fragte Blok mit einer seiner gewohnt kühnen Wendungen des Problems: „Sind wir aber sicher, daß die ‚Kruste’ über einer anderen, ebenso furchtbaren, nicht unterirdischen, sondern irdischen Elementarkraft, der des Volkes, fest genug geworden ist? ... Die Menschen der Kultur ... bauen wutschäumend Maschinen, bringen die Wissenschaft voran, voll geheimen Grimms bemüht, das Tosen der irdischen und unterirdischen Elementarkräfte, die bald hier, bald dort erwachen, zu vergessen und zu überhören. Und nur manchmal, wenn sie einhalten und um sich blicken, sehen sie jene Erde und betrachten sie wie eine Theatervorstellung, wie ein törichtes, aber unterhaltsames Märchen. Es gibt andere Menschen, für die die Erde kein Märchen, sondern eine wunderbare wahre Geschichte ist und die die Elementarkräfte kennen und selbst aus ihnen hervorgegangen sind – ‚Menschen der Elemente’. Sie sind ruhig, wie die Elementarkräfte, vorerst, und ihr Wirken gleicht, vorerst, leichten, warnenden Erdstößen.

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