Mir wird schon allein bei dem Gedanken daran schlecht! Wenn ich unbedingt nicht lebende Tiere und eben auch unbewegliche Wildtiere um mich haben muß, dann gibt es doch die sehr angenehme und, trotz ebenfalls hoher Preise, arterhaltende, billigere und viel kuscheligere Variante von Margarete Steiff. Deren Tiere kann man in allen Größen und Arten, meist auch noch in einem Geschäft um die Ecke oder gar im Internet erstehen, und das ganz ohne Tierquälerei. Darunter leiden entweder nur die vielen kleinen „Polyester“ oder die Woll- und Baumwollfasern.
Daß die einheimische Bevölkerung, auch heute sicher immer noch ein großer Teil davon, weiterhin wegen Eigenbedarf und vor allem wegen Hunger, auf die Jagd geht und gehen muß, ist verständlich und auch eigentlich ihr angestammtes Recht. Daß man diesen Menschen nun, zwar für sie viel mehr Geld anbietet als sie ansonsten vielleicht verdienen können, wenn sie Großwild, vor allem Elefanten und Nashörner wegen des Elfenbeins einfach so irgendwo töten, auch in den Nationalparks, ist eine der Auswirkungen der sogenannten Globalisierung, denn in Asien glaubt man immer noch an die Potenzsteigerungswirkung des Elfenbeins, des Horn der Nashörner und anderer männlicher Teile vieler Tiere. Dabei bietet die weltweite Pharmaindustrie seit langem viel billigere und anscheinend weitaus bessere Mittelchen für bestimmte, vor allem männliche Probleme an.
Unverständlich für mich ist auch die Tatsache, daß man immer noch und weiterhin, sogar in Europa Elfenbein anbietet, es immer noch gefragt ist, meist als Schmuck, in geschnitzter Form als irgendwelche Figuren oder lediglich als guterhaltener Zahn zur Deko an der Wand oder hinter Glas auf und in der Vitrine!
Meiner Meinung nach gehört jede Art von reiner Trophäenjagd schon aus ethischen Gründen strikt verboten und unter hohe Strafen gestellt. Lediglich die Jagd auf kranke oder auf zu viele Tiere einer Gattung sollte unter Auflagen erlaubt sein und das Jagen für die hungernde Bevölkerung sollte ebenfalls erlaubt sein, vor allem, wenn nachweislich die korrupten Herrscher und ihre Beamten dort in diesen Ländern, wie so häufig, das Geld, das sie vom Ausland als Hungerhilfe bekommen, für sich verwenden und es in die eigene Tasche stecken.
Nur leider gibt es auch hier, wie in fast allen Bereichen unseres Daseins die, wie Lausi es immer nennt, Korruption 2.0, also den ach so sauberen und guten Lobbyismus, unter dem das Volk jedoch genauso leidet wie seit Urzeiten, aber das ist den Oberen, bzw. Politikern, egal wo auf der Welt, völlig egal! Kontrollen gibt es nicht und nirgends!
Glaubt man einem Artikel in Spiegel Online vom 04.08.2015, so reisen jährlich etwa 18.000 Jagdtouristen nach Afrika, um dort 100.000 Wildtiere zu erschießen, wobei sie es hauptsächlich auf die Big Five abgesehen haben, also auf Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und Büffel.
Diese Touristen lassen jährlich mehr als 200 Millionen Dollar in afrikanischen Ländern, vor allem in Namibia, Simbabwe, Sambia, Mosambik und Botswana. Schon 200 Millionen sind mehr als nur viel Geld! Ob die Natur-Touristen in derselben Zeit auch so viele Dollars hierlassen? Das bezweifle ich!
Ganz abartig ein Bericht in dem es heißt, daß bei einer Auktion 2014 in Texas USA, ein Hobbyjäger angeblich die Lizenz zur Tötung eines der ganz seltenen Schwarzen Nashörner in Namibia für etwa 320.000 Dollar erworben haben soll. Was geht in den Köpfen solcher Menschen vor? Müssen sie sich damit selbst etwas beweisen?
Sehr viel anders, also mit dem Preis der Tiere für deutsche Jäger, wird es auch für diese Jäger sicher nicht gehandhabt. Man glaubt es nicht, die Einfuhr von Jagdtrophäen nach Deutschland ist ein Privatvergnügen und damit ist sie nicht als kommerziell eingestuft. Sie ist von einem Handelsverbot meist ausgenommen und mit einer Genehmigung auch bei uns in Deutschland legal.
Angeblich wurden im Jahr 2014 von Trophäenjägern elf Löwen, zahlreiche Schwarzbären, Leoparden, Elefanten und sogar ein Eisbär nach Deutschland eingeführt. Unfaßbar wenn man bedenkt, daß gerade von diesen Tierarten schließlich eine ganze Anzahl ums Überleben kämpft. Auch hierbei scheint nur der Gewinn, also das Geld, über allem zu stehen, denn was sind schon Tiere im Vergleich zum eigenen gekauften Wohlergehen und damit zur Selbstbestätigung der Jäger.
Selbst der WWF und der BfN vertreten, nach einer Petition von Dr. Christian Felix auf change.org vom 14.12.16 die Meinung, ausgerechnet die Trophäenjagd diene der Artenerhaltung. Eigentlich unglaublich! In diesem Bericht findet man weitere Zahlen, die man kaum fassen kann. Seit 2004 wurden nach Deutschland anscheinend präparierte Körper und noch andere Teile von 18 Eisbären, 263 Geparden, 517 Leoparden, 221 Löwen und 134 Elefanten importiert. In derselben Zeit wurden 802 Stoßzähne, 547 Häute und Hautstücke, 153 Schwänze, 167 Ohren und 246 Elefantenfüße einschließlich Genitalien vom BfN durch den deutschen Zoll durchgewinkt. Innerhalb der letzten drei Jahre gab es zudem eine Verachtfachung der Importzahlen. Dies alles ist eigentlich überhaupt nicht nachzuvollziehen!
Es scheint heute bei einigen Zweibeinern so zu sein, daß wenn man nicht mehr weiß, was man mit seinem Geld anfangen soll und es nicht unbedingt zum Baden wie Dagobert Duck verwendet, benutzt man es, um „etwas“ völlig sinnfrei zu töten, nur um des Tötens willen. Diese Menschen haben meiner Meinung nach keinerlei Gewissen und sind nicht besser als jeder andere Mörder auch, selbst wenn Tiere immer noch als „Sache“ gelten!
Von den beiden Söhnen des neuen US Präsidenten Trump gingen im August 2016 Fotos durch die Presse von denen es zwar heißt, sie seien nicht neu, sondern stammten bereits aus den Jahren 2012 und 2015. Jedoch zeigen sie die beiden ambitionierten Hobbyjäger, angeblich in Simbabwe, wo sie mit von ihnen erlegten, geschützten Wildtieren posieren, wie mit Leoparden, Löwen, Wasserbüffeln und einem Krokodil. Auf einem Bild ist auch ein Trump Sohn mit dem Schwanz eines Elefanten in der einen Hand zu sehen und in der anderen hält er ein Messer. Die beiden scheinen also echte Söhne ihres narzisstischen Vaters zu sein, denn anscheinend behaupten sie auch noch, daß sie mit ihrer Jagd den Artenschutz fördern, ihr Vater fördert den Artenschutz seiner Familie!
Den Artenschutz, besser den Jagdtourismus fördert anscheinend auch die GIZ, die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und zwar im Auftrag unserer Bundesregierung. Das Motto dieser Gesellschaft, die wir mit unseren Steuergeldern unterstützen und damit auch die Trump Söhne unterstützt haben, lautet:
„Artenschutz durch Tötung!“
Derartige Gedanken und Informationen ziehen immer wieder durch mein kleines Gehirn und beschäftigen mich, weil es, wie es mir bereits hier jetzt schon vorkommt, doch nicht so viele Tiere mehr gibt, wie bei unserer ersten Reise.
Zur Mittagszeit machen wir in einem der Camps, also in einer der eingezäunten, recht großen Lodges mit Einkaufszentrum und meist auch mit einer oder mehreren Wasserstellen für die Tiere, irgendwo im Park Rast und jeder kann hier nun, in einer vorgegebenen Zeit, machen was er will!
Kaum ist sie aus dem Bus ausgestiegen, redet Mägi auch schon intensiv auf Sabrina ein, die dazu ein recht saures und unfreundliches Gesicht aufsetzt und Mägi dann wütend hinterherschaut, als diese sich umdreht und weggeht.
Was war da denn los? Bevor ich Sabrina aber fragen kann, verschwindet diese in den recht großen Toilettenanlagen neben dem Parkplatz und Mägi trifft sich etwas entfernt, vor einer Kneipe, mit den Ossis, (man verzeihe mir diese umgangssprachliche Bezeichnung) und ihrer Mutter. Dort lassen sich dann alle vier im Freien davor nieder und gleich darauf steht auch schon der ach so wichtige Kaffee ‚TOGO‘ vor ihnen.
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