Clas gesellt sich bald, mit einer Flasche Bier in der Hand, zu uns dazu und bringt recht schnell das Gespräch auf Sabrina, die er angeblich nicht so richtig einschätzen kann und von der anscheinend einige Mitreisende, vor allem auch Mägi und Karen meinen, sie hätte große Gedächtnisausfälle und überhaupt wisse er nicht, ob die Frau, die ja nicht mehr ganz jung zu sein scheint, vielleicht nicht zurechnungsfähig ist!
Ich flippe beinahe aus und meine, vielleicht sogar etwas zu laut und zu aggressiv:
„Nein, nicht so ganz zurechnungsfähig sind vielleicht nur die, die derartiges meinen und danach handeln. Unsere Sabrina ist durchaus klar im Kopf, nur hat sie eben, da sie lange nicht deutsch gesprochen hat oder sprechen mußte, vermutlich teilweise etwas Sprachprobleme und vielleicht versteht sie auch deshalb nicht alle Anweisungen und Ansagen. Zudem, wie sie mir erzählt hat, scheint man ihr die Reise in ihrem französisch schweizerischen Reisebüro als etwas anderes, nämlich als ganz einfache Rundreise, mit nicht nur deutsch als Sprache verkauft zu haben, sondern auch noch mit einfachsten Unterkünften und ganz ohne Mahlzeiten! Deshalb hat sie einiges an haltbarem Essen dabei und ißt schon deshalb nicht immer so viel mit. Sie aber als unzurechnungsfähig, vielleicht sogar dement oder sonstiges in dieser Richtung hinzustellen, ohne sich mit ihr beschäftigt zu haben, ist schon recht frech, paßt aber zu einigen der lieben Mitmenschen!“
Clas scheint dies jetzt kapiert und hoffentlich auch akzeptiert zu haben. Als er weg ist, bemerke ich zu Lausi, daß das hier, mit diesen wirklich netten Mitreisenden, noch eine sehr interessante Sache werden wird, wenn man schon eine ganz normale „ausländische“, ältere Dame als verrückt und unzurechnungsfähig hinstellt, die häufig oder eigentlich fast immer mit so manchen Mitreisenden gar nicht gerne redet!
Zuvor, auf dem Weg zu unserem Zimmer, hatte Sabrina, die in unserer Nähe ihr Häuschen hat, mir noch anvertraut, daß Mägi ihr in der letzten Lodge angeboten habe, ihr beim Toilettengang zu helfen, da sie ja anscheinend viele Probleme habe. Sie sei völlig geschockt über so viel Frechheit und Unverschämtheit. Das habe sie der aber leider nicht gesagt, dazu fehlten ihr die passenden Worte, sondern sie habe nur gemeint, im Moment könne sie das wohl noch selbst erledigen.
Diese Person und auch die beiden aus dem Osten, deren Aussprache sie nicht so richtig versteht und die beiden auch nicht so gut findet, sind ihr nicht angenehm und sie bittet, sich uns anschließen zu dürfen. Ich sage natürlich zu und biete ihr an, wenn sie etwas braucht, helfen wir gerne und versuchen auch selbst mit unserem schlechten Französisch, sie auch sprachlich zu unterstützen, wenn sie das möchte! Sie meint, sie sei nur manchmal etwas unbeholfen, da sonst immer ihr verstorbener Mann alles für sie erledigt habe, deshalb brauche sie manchmal auch etwas länger und sie dankt mir für unser Angebot!
Das Abendessen findet wieder im Innenhof der Lodge statt, nur Sabrina scheint heute abend keinen großen Hunger zu haben, was Mägi natürlich sofort dazu verleitet, sie viel zu laut zu fragen, ob sie krank sei! Passender geht es nicht! Aber Sabrina reagiert diesmal ganz richtig und wendet sich, ohne eine Antwort zu geben, sogleich an Lausi, den sie bittet, ihr doch etwas aus unserer Flasche Wein einzuschenken, den sie gerne probieren würde, um sich auch eine Flasche zu bestellen! Also alles in allem ein recht interessanter, wenn auch nicht gerade stimmungsvoller und stimmiger Abend!
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