Danielle Ochsner - Sommer auf Zeit

Здесь есть возможность читать онлайн «Danielle Ochsner - Sommer auf Zeit» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Sommer auf Zeit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Sommer auf Zeit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mohnblumen auf weißer Seide. Eine unvergessene Sommerliebe. Eine Reise, die das Leben verändert.Seit er sich mit seiner Frau zerstritten hat, lebt Linus Berger in einem Wohnwagen im eigenen Garten. Beruflich befindet er sich in einer Sackgasse, und auch seine Tochter entfernt sich immer mehr von ihm.Auf einem Flohmarkt findet er durch Zufall ein Kleid, das seiner Sommerliebe Souri gehörte. Linus macht sich auf die Suche nach der Frau, die damals sein Leben so durcheinandergewirbelt hat. Doch wie findet man jemanden nach dreißig Jahren? Und kann eine Begegnung mit der Vergangenheit die Gegenwart heilen?Eine Reise durch fünf Länder, die Zeit und einen unvergesslichen Sommer – eine Geschichte über Versöhnung und die Kraft der Liebe.

Sommer auf Zeit — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Sommer auf Zeit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Du da“, rief er in perfektem Deutsch und die Leute waren froh, dass er ein anderes Objekt gefunden hatte, auf das er seine Aggression richten konnte. „Du. Warte mal. Ich erzähl dir was über das Leben. Hast ja keine Ahnung, du Wicht.“

Bevor er mich erreichte, stieg ich bei der Station Gambetta aus. Ich kaufte mir ein paar Bananen, die ich zum Frühstück aß, und betrat den großen Friedhof auf der Rückseite. Die uralten Bäume leuchteten in ihrem jungen Grün, warfen Schatten auf den breiten Weg. Der Friedhof Père Lachaise war völlig anders aufgebaut als die Begräbnisstätten, die ich kannte. Die Gräber ähnelten kleinen Häusern. Morbide Engel auf den verzierten Mausoleen, an den Kreuzungen, auf dem gepflegten Rasen. Dankbar für diesen sonnigen Tag schlenderte ich durch den Park. Ich hatte keinen Ortsplan mehr bekommen, der Kasten beim Eingang war leer gewesen. Ich suchte Jim Morrison.

Damals lag die Grabstätte noch unschuldig da, keine Lippenstiftspuren von Frauen auf dem hellen Stein. Soviel ich weiß, hat man das Grab heute zum Schutz in einen Kubus aus Kunststoff gesteckt. Der vielen Kussmünder wegen. Nein! Das ist das Grab von Oscar Wilde, bei Jim Morrison stand immer eine volle Flasche Whisky auf dem Sims, sagte man mir, ich hielt das für ein Gerücht.

Ich fand das Grab auf Anhieb, ich folgte einfach der Musik: Jemand spielte Gitarre. Es war Mittag geworden, die Sonne brannte von einem klaren Himmel. Bei der schlichten Grabstätte – ich war enttäuscht, hatte sie mir pompöser vorgestellt – saßen zwei Pärchen Leute am Boden und rauchten. Eine der Frauen in Jeans sang People are Strange von den Doors.

Ich setzte mich schweigend zu einem Kerl, der auf dem Rücken lag und offensichtlich eingeschlafen war. Später würde er sich als „Stefan aus Hamburg“ vorstellen. Das sexy Mädchen mit der Gitarre war: „Anke aus Lübeck. Wir reisen herum, von Paris aus geht es nach Süden ans Meer. Dort wollen wir in den Touristenorten spielen und Geld sammeln. Les Saint Marie de la Mer soll irre sein. Warst du da schon? Und wo übernachtest du heute, hast du was? Wir haben noch nichts, Stefan und ich. Aber wir finden was, nicht?“

Sie sprach, ohne Luft zu holen, ich musste mich konzentrieren, um sie zu verstehen. Die Gitarrenmusik war laut, sie sprach genauso leise wie schnell.

Bevor wir die Grabstätte verließen, drehte ich mich noch einmal um: Auf dem Sims des Grabmals stand eine Glasflasche, die mit einer goldbraunen Flüssigkeit gefüllt war.

Wir drei teilten uns anschließend ein Zimmer im fünften Stock einer Herberge in der Nähe der Gare de l’Est. Das Fenster ging auf den Hof hinaus und war nicht zu öffnen, jemand hatte es mit Schrauben gesichert. Die Hitze nachts war unerträglich. Wir ließen, um wenigstens ein bisschen Luft zu haben, die Türe zum Treppenhaus offen. Der Geruch nach angebranntem Kohl zog ins Zimmer und erinnerte mich an die Knoblauchwurst im Zug. Morgens holten wir frische Baguettes unten beim Bäcker und aßen sie mit Käse und Mirabellenkonfitüre auf dem abgetretenen Teppich des kleinen Zimmers. Dazu tranken wir Cola und rauchten Gauloises bleu. Die Zigaretten waren damals in Maispapier gewickelt, ich weiß nicht, wie das heute ist. In Paris auf dem Boden eines schäbigen Zimmers zu sitzen und diese Zigaretten zu rauchen, war irgendwie cool. Anke setzte sich im Schneidersitz mir gegenüber, sie trug keinen BH und hatte einen beachtlichen Busen, dessen Anblick meine Hormone in Aufruhr versetzten. Ich hatte den Eindruck, sie flirtete mit mir. Sicher war ich mir nicht, mir fehlte die Erfahrung. Aber sie betonte mehrmals, dass sie und Stefan kein Paar seien. Am ersten Morgen, als er einkaufen war, fragte sie mich, ob ich mit ihr duschen komme. Ich traute mich nicht, Ja zu sagen. Mein Vorsatz, ein paar Mädels flachzulegen, wich einer feigen Einstellung, die sich nicht mal traute, mit einem Mädchen zu duschen. Es war eine dunkle Etagendusche, fensterlos, die wir mit ein paar anderen Touristen teilten. Der Abfluss war so voller Haare, dass das Wasser sich um die Füße sammelte und die Zimmertüre hatte Einschusslöcher.

„So kommt wenigstens etwas frische Luft hinein, nicht?“, sagte Stefan. Wir lachten, weil wir an den Kohl denken mussten.

Paris erwies sich mit den beiden als freundliche Stadt, chaotisch und laut, aber nett. Einmal verirrten wir uns in ein Quartier, in dem nur Afrikaner lebten. Sie hatten es darauf abgesehen, uns Lotterielose, Gras, Heroin, Betelnüsse und Djembes zu verkaufen. Das alles innerhalb einer einzigen Straße. Wenn ich das meinem Bruder erzählte, würde er mir niemals glauben. Verrücktes Paris. Ich schrieb ein halbes Heft voll, Eindrücke, Worte und Zitate, die ich aufgeschnappt hatte und die mir gefielen. Stefan fügte ein paar Skizzen hinzu, als wir nach zwei Flaschen Wein vor einer Kirche lagen. Anke versuchte, uns beide auf die Beine zu bringen. Wir waren so betrunken, dass wir am nächsten Morgen entschieden, Paris den Rücken zu kehren. Es war der 6. Juli.

Anke mit den geilen Brüsten und Stefan wollten mit der Bahn nach Arles runter. Da ich keine besonderen Pläne hatte – Jim Morrison und Oscar Wilde hatte ich besucht – fuhr ich mit ihnen Richtung Gare du Nord. Auf dem Weg verlor ich die beiden. Ich stieg eine Métrostation zu früh aus, merkte meinen Irrtum bald und nahm die nächste Métro in Richtung Bahnhof, sah Anke und Stefan aber nie wieder. Enttäuscht beschloss ich, den erstbesten Zug zu nehmen, der nach Süden oder Südwesten fahren würde.

Nach acht Stunden Bahnfahrt mit der SNCF erreichte ich Clermont-Ferrand. Ich hatte keine Ahnung, wo diese Stadt sich befand, aber das Ticket hatte ich günstig erstehen können. Ich übernachtete im Hotel du Midi, schlief tief und traumlos. Zuerst reute mich das Geld, ich zahlte nicht wenig für das Zimmer. Ich nahm mir vor, die nächsten Nächte draußen zu übernachten oder in einer Jugendherberge. An der Rezeption fand ich eine Landkarte von Frankreich und eine von Clermont-Ferrand. Auf der Rückseite waren Gutscheine für Schmuck oder für ein Menü in der Brasserie de la Gare aufgedruckt. Ohne Dessert und Getränke. Es interessierte mich nicht, ich wollte weiter. Runter ans Meer oder direkt nach Spanien.

„Parlez vous allemand?“, fragte ich den Concierge, während ich den schweren Rucksack an den Tresen stellte.

„Un petit peu“, sagte er und musterte mich. „Vous êtes allemand?“

Ich wusste, dass man die Boches nicht sonderlich mochte. Keiner gab sich bei ihnen Mühe, Deutsch zu reden. df„Suisse“, beeilte ich mich ihm zu antworten.

Der stämmige Mann nickte, zog seine Hosen bis unter die Achseln hoch und rief einen dürren Mann zu sich, der am Eingang Zeitungen in eine Ablage schob: „Tonton. Viens vite. Moi jes un jeune homme ici. Mais viens …!“

Ich verstand nichts mehr, mein Französisch hatte hier schon die Grenze erreicht. Wie würde es erst in Spanien sein? Da vermochte ich knapp eine Cervezza zu bestellen, mehr nicht. Besagter Tonton hatte kaum Zähne, was die Kommunikation erschwerte. Zudem schien er seine Spucke nicht im Griff zu haben: Während er redete, bekleckerte er mir mein T-Shirt. Ich konnte ihm nicht böse sein, Tonton war so alt, dass er mit Sicherheit zwei Kriege mitgemacht hatte.

Er winkte mich aus dem Hotel zum Boulevard. Dort zeigte er mir mit der Beweglichkeit einer bejahrten Windmühle, welche Straße ich langlaufen musste, und wo abbiegen, damit es mir möglich war, Autostopp zu machen.

Ich nickte, fragte schüchtern nach dem Bus. Ich war nicht darauf aus, ein Risiko einzugehen. Tonton schrieb mit einem Kugelschreiber 7/9 auf meinen rechten Arm. Als Dankeschön wollte ich ihm in der kleinen Bar vor dem Hotel einen Kaffee bezahlen. An der Theke standen drei Männer laut lachend beim Barkeeper. Ein junger Mann saß an einem der Tische und las in einem Buch. Die leise Hintergrundmusik verlieh dem Ort einen undefinierbaren Charme. Das Paris der Klischees, würde ich sagen. Jean-Paul Belmondo fehlte in der Ecke, der zigarettenqualmend mit Catherine Deneuve flirtete.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Sommer auf Zeit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Sommer auf Zeit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Sommer auf Zeit»

Обсуждение, отзывы о книге «Sommer auf Zeit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x