Danielle Ochsner - Sommer auf Zeit

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Mohnblumen auf weißer Seide. Eine unvergessene Sommerliebe. Eine Reise, die das Leben verändert.Seit er sich mit seiner Frau zerstritten hat, lebt Linus Berger in einem Wohnwagen im eigenen Garten. Beruflich befindet er sich in einer Sackgasse, und auch seine Tochter entfernt sich immer mehr von ihm.Auf einem Flohmarkt findet er durch Zufall ein Kleid, das seiner Sommerliebe Souri gehörte. Linus macht sich auf die Suche nach der Frau, die damals sein Leben so durcheinandergewirbelt hat. Doch wie findet man jemanden nach dreißig Jahren? Und kann eine Begegnung mit der Vergangenheit die Gegenwart heilen?Eine Reise durch fünf Länder, die Zeit und einen unvergesslichen Sommer – eine Geschichte über Versöhnung und die Kraft der Liebe.

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„Alles okay, Mann?“

Ja. Sicher, alles ist okay. Aber nichts ist mehr so, wie es war. Alles ändert sich stetig. Er atmet ein und wieder aus, dabei hält er das Kleid fest wie einen Säugling. Sein Shirt klebt am Rücken, während Bilder in seinem Kopf vorbeiziehen wie ein zu schnell gespielter Film.

Es gibt eine Stelle im Körper, die wehtut, wenn man verlassen wird oder wenn man jemanden verlässt. Das Zentrum dieses Schmerzes ist hinter dem Brustbein, genau dort brennt es jetzt bei Linus.

„Setzen Sie sich. Hier auf den Stuhl. Kommen Sie.“ Der Mann mit dem Fellkragen hebt vorsichtig den Spiegel weg. Linus setzt sich.

„Mir geht es gut.“

Die Verkäuferin beugt sich besorgt über ihn, Ohrringe baumeln vor seinem Gesicht, viel zu nah, um die Konturen scharf zu sehen.

„Mir geht es gut“, wiederholt er und merkt, dass er mit seiner Hand noch immer den Zipfel des Kleides umklammert hält. Wenn er loslässt, ist anschließend alles ohne Probleme. Er braucht nur die Augen zu schließen und wieder zu öffnen. Dann säße er in seinem Wohnmobil auf dem Platz beim Tisch. Vor sich ein Buch oder eine Pizza. Die mit den extra Sardellen und viel Käse. Die einzige Wärme in seinem Bauch wären dann nicht Schuldgefühle, sondern rührte von zu schnellem Essen.

Er lässt das Kleid los. Nichts passiert. Die Ohrringfrau zieht eine Flasche Evian aus ihrer Patchwork-Tasche.

„Ist Wasser vom Brunnen drin. Aber sauber ist es. Hier. Nehmen Sie.“

Während er einen Schluck trinkt, nur weil er nett sein will, sieht er den blauen Himmel über der Stadt. Keine einzige Wolke, nichts. Blitzblank und sauber geputzt präsentiert er sich den Menschen, die über den Flohmarkt bummeln.

Die ersten Händler räumen die Waren, die niemand kaufen wollte, wieder in Kisten ein. Bücher werden aufeinandergelegt, Behälter mit alten, leeren Weinflaschen gestapelt, die letzte Ration von Würsten in zwei Reihen auf den Grill positioniert. Um drei ist hier Schluss.

Der Mann zieht die Jacke mit dem Fellkragen aus, er zahlt einen lächerlich tiefen Preis und bietet Linus an, ihn heimzufahren. Dieser winkt ab. Der Mann bleibt beharrlich neben ihm stehen, seine neue alte Jacke über den Arm geworfen. Linus will nach Hause, eine tiefe, körperliche Müdigkeit lähmt ihn. Seine Augen brennen, er zieht die Brille von der Nase, reibt sich das Gesicht und setzt sie wieder auf.

„Was kostet das Kleid?“, fragt er die Frau mit den Ohrringen. Sie lächelt nicht mehr. Ihr Gesicht ist nicht schön, wie man es von Zeitschriften kennt. Aber es hat etwas Besonderes: bezaubernde Lachfältchen um die dunklen Augen, eher kleine, weiße Zähne, die Linus an die winzigen Krallen von Mäusen erinnern. Sie hat gebräunte Haut wie jemand, der lange im Süden gelebt hat. Um ihre langen Haare hat sie ein grünes Tuch gewickelt, es wird durch eine Klammer, welche die Form einer Blume hat, über der Stirn gehalten.

„Ich möchte es kaufen“, fährt Linus fort. „Für meine Tochter. Sie wird fünfzehn.“ Er nimmt sich zusammen, keine Schwäche zeigen, mit dem Kleid nach Hause fahren und dort nachdenken. Ja, einfach weg hier. Er schiebt die Hände in die vorderen Taschen der Jeans, er hat keine Brieftasche dabei, sein Geld steckt lose in den Hosentaschen. Zusammen mit dem billigen Feuerzeug von Aldi. Zoe sagte, Zündhölzer seien besser für die Umwelt. Wenn das letzte seiner Feuerzeuge den Geist aufgibt, wird er sich welche kaufen.

Die Frau denkt nach, während der Mann mit dem Fellkragen sich verabschiedet und Linus „Alles Gute. Ja? Aufpassen auf die Gesundheit“ wünscht. Sie nennt einen Preis, dann noch einen niedrigeren.

„Es ist ein ausgefallenes Kleid, wissen Sie. Der Stoff ist aus dünn gewobener Seide, und es ist ein Einzelstück. Größe 36. Ist Ihre Tochter zierlich?“

Nein, Zoe neigt zu Übergewicht. Wenn sie nicht aufpasst, wird sie später zu schwer sein.

„Ja“, lügt Linus.

Sie nimmt das Kleid vom Bügel und hält es in ihren Armen wie einen Blumenstrauß. Es sei wirklich ein einzigartiges Kleid, betont sie. Sie habe es heute das erste Mal in den Verkauf genommen.

Linus glaubt, dass sie damit den Preis in die Höhe treiben will. Er hätte jeden Preis dafür bezahlt, jeden.

Er steht auf, um seinem Ansinnen mehr Eindruck zu verleihen. Er möchte ihr zeigen, dass er kein Schwächling ist. Aber eigentlich will er einfach sein Fahrrad nehmen und heim radeln. Zusammen mit dem Kleid.

Sie schüttelt die Falten aus dem Kleid, streicht es glatt und sagt, mit einem fragenden Blick auf Linus: „Sie können es haben, wenn Sie mir verraten, warum Sie es kaufen möchten.“

„Warum? Es gefällt mir. Ich mag die Blumen.“

Zwei Frauen grüßen und fangen an, in den Foulards zu wühlen. Neugierig folgen sie dem Gespräch.

Die Frau mit den Ohrringen nickt. Linus hat ein unbehagliches Gefühl. Diese Verhandlung erfordert einiges an Geduld, die besitzt er nicht. Er will gehen. Schließlich legt er zwei zusammengeknüllte Geldscheine auf den Tisch neben einen steinernen Buddha, dem links unten eine Ecke fehlt. Als sie nicht reagiert, zieht er noch die letzten Münzen aus der Tasche und legt sie dazu.

„Reicht das?“

Sie legt das Kleid sorgfältig zusammen, mit der Ruhe einer Frau, die alle Zeit der Welt hat. Streicht nochmals über die winzigen, roten Knöpfe und glättet mit zwei Fingern den Kragen. Dann schiebt sie es in eine Tüte, die aus einer Tageszeitung gefaltet ist.

„Hier. Liebe Grüße an Ihre Tochter. Das Geld können Sie mitnehmen. Es ist okay.“

Die beiden Frauen haben aufgehört, die Tücher durcheinanderzuwerfen. Linus besteht darauf, zu bezahlen, während sie ihrerseits darauf beharrt, dass es ein Geschenk sei. Er ist es leid, will kein Geplänkel und keine Diskussion, er nimmt das Geld, das Paket mit dem Kleid und winkt wortlos zum Abschied.

Er schlendert unter dem inneren Stadttor durch in die innere Rathausgasse. Jetzt ein Bier, unbedingt, das würde helfen. Sich einfach in seine Lieblingskneipe hocken, mit niemandem reden, die Gedanken ordnen. Bedächtig setzt er einen Schritt vor den anderen, das Kopfsteinpflaster der alten Gasse glänzt in der Sonne. Die altertümlichen Häuser zu beiden Seiten neigen sich einander zu, als verbeugten sie sich freundlich voreinander. Vor dem Restaurant Altstadt bleibt er stehen. In einem der beiden Fenster steht eine weiße Gans, sie trägt einen Strohhut und hat den Kopf arrogant erhoben. Heute geschlossen, denkt Linus, als er vergeblich an der Türe rüttelt. Auch das noch, passt zu dem ohnehin bereits absurden Sonntag. Er ist gerne hier, das Restaurant ist das letzte seiner Art in Aarau, traditionell und urig, alle anderen sind modernen Bars gewichen oder wurden in Hipster-Treffpunkte verwandelt. Außerdem ist hier drin das Rauchen noch erlaubt.

Linus zündet eine Zigarette an, hebt den Blick: Am Giebel des Hauses leuchtet gelb eine Sonne, umgeben von verschlungenen Ornamenten.

Er geht zurück zu seinem Fahrrad und radelt heim. Eine Träne rollt über seine Wange, eine einzige. Er wischt sie weg und murmelt: „Scheiß Mücke. Mitten ins Auge.“

Kapitel 3

Paris. 3. Juli 1984

Ich erinnere mich an alles Man sagt Erinnerungen sind Zeitreisen die uns zu - фото 3

Ich erinnere mich an alles.

Man sagt, Erinnerungen sind Zeitreisen, die uns zu den schönsten Augenblicken zurückführen. Das ist nur die halbe Wahrheit. Sie führen uns ebenso zurück zu der tiefsten Dunkelheit, zum Schmerz und zu den Dämonen, die uns zu dem formten, was wir heute sind.

Beides. Natürlich ist es immer beides.

Ich erinnere mich an ihre Haare, an ihre Hände, an den Duft Ihrer Haut. An die Form ihrer Augen, die Farbe. Dunkles Schwarz. Tiefe Kohle, wenn sie wütend war. Goldene Lichter darin, wie Sterne, wenn sie glücklich war. Letzteres war sie oft, glaube ich. Ihre Haare waren das, was ich zuerst an ihr berühren wollte. Diese Locken, die ungezähmt und immer ein bisschen wild über ihre Schultern fielen. Die Farbe ihres Teints, sommerlich gebräunt. Ihre Wirbelsäule, die sich wie eine Perlenkette ihren Körper entlangschlängelte. Sie liebte es, wenn ich mit dem Finger daran entlangfuhr. Ich bilde mir ein, dass sie mir Zugang zu ihrem innersten Wesen gewährte. Ja. Davon bin ich überzeugt oder ich bilde mir das ein.

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