„Kein Puppenhaus?“, fragte sie. Dann kamen die Tränen.
Jetzt sieht sie ihren Vater auf dieselbe Weise an. Sie musste von der Schule nach Hause gerannt sein, ihre Wangen sind rot, lange Strähnen haben sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst.
In der Hand hält sie ihr Handy.
„Die Baumhütte war baufällig. Ich musste sie abreißen.“
„Es geht nicht um die Hütte, Papa! Du verstehst gar nichts!“
Zoe stürmt an ihm vorbei zum Haus. Sie hat Tränenspuren auf den Wangen.
„Zoe. Bitte. Ich …“
„Du bist einfach nur peinlich, Papa. PEINLICH!“
Er stößt einen langen, tiefen Seufzer aus. Die Geschichte von heute Morgen hatte er erfolgreich verdrängt.
„Hör zu, Liebes. Hör mir kurz zu.“ Linus hält sie am Sweatshirt fest, sie schaut auf seine Hand. Er lässt augenblicklich los.
„Was? Ich habe Hausaufgaben.“ Ihre Stimme ist kalt, schneidend.
„Es war ein Fehler, ich habe mich in letzter Zeit völlig danebenbenommen. Das war nicht okay und …“
Sie unterbricht ihn: „Und jetzt? Weißt du, dass alle in der Schule erfahren haben, dass mein Vater nackt auf dem Rasen vor dem Haus lag, mit einer Schnapsflasche in der Hand?“
„Ich war nicht nackt“, flüstert Linus. Er hat Lust auf eine Zigarette.
„Nein. Du warst nicht nackt. Du warst in einen Fummel gewickelt.“ Sie zeigt auf den Stoff in seinen Händen. „Und so wie es aussieht, trägst du das Teil noch immer mit dir herum!“
Es braucht lange, um sich ein Leben aufzubauen, das einem passt. Aber es dauert manchmal nur Momente, um alles zu zerstören. Das mit seiner Frau wieder hinzubiegen, ist nicht so wichtig wie die Sorge, Zoes Liebe zu verlieren. Er hat Angst und er muss wissen, was mit Souri geschehen ist. Das Kleid zu verbrennen ist keine Lösung. Das wird Linus in diesem Moment klar. Und die Enttäuschung seiner Tochter kann er verstehen, sehr gut sogar. Bevor sie zurück zum Haus gehen kann, sagt er: „Zoe. Ich muss ein paar Dinge zurechtbiegen. Was soll ich sagen? Große Fehler. Ich kann nicht von dir erwarten, dass du das jetzt verstehst. Aber ich kann versuchen, dir davon zu erzählen. Ich … gibst du mir noch eine Chance?“
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