Hendrik Asten
Spion auf Zeit
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Inhaltsverzeichnis
Titel Hendrik Asten Spion auf Zeit Dieses ebook wurde erstellt bei
SPION AUF ZEIT (Über dieses Buch) SPION AUF ZEIT (Über dieses Buch) Ein Kölner Lehrer begibt sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe. Als er sie schließlich in Berlin gefunden hat, wird er durch sie in ein Abenteuer à la James Bond verwickelt, das ihn bis nach Moskau führt. Dann muss er sich auch noch zwischen zwei Frauen entscheiden.
Prolog (1972) Prolog (1972) Ein wohliger Schauder durchfuhr ihn, als er ihre Hände durch die Lederjacke auf seiner Brust spürte. Ausgerechnet bei ihm hatte sie sich auf den Beifahrersitz gesetzt. Er blickte sich kurz um und sah ihre langen blonden Haare im Fahrtwind wehen. Für die kurze Strecke zu ihr nach Hause brauchten sie keine Helme. Sie lächelte ihn an. Er kannte sie erst wenige Tage. Ein Klassenkamerad hatte ihn mit zu dieser Clique in einem anderen Ortsteil mitgenommen. Da auf seiner Schule nur Jungen waren, hatte er wenig Erfahrung im Umgang mit Mädchen. Und Miriam, die jetzt mit ihm fuhr, war mit ihren braunen Augen und blonden Haaren die Attraktivste aus der Clique.
Auf der Suche (2016)
Miriams Tochter
Berlin zum Ersten
1974
2016
James B.
Der Spion in dir
Oder Detektiv?
Komplikation
Besucher
Ein alter Freund
Dankbare Täter
Diese Frauen!
Verfassungsschutz u.a.
Ein neuer Auftrag
Warum nicht Moskau?
Businesslike
Und noch ein Spion
Der Ausflug, bzw. Auf der Flucht
Kalter Wolga
Rückweg
Duschen oder Baden?
Berlin zum Zweiten
Endlich!
Ende
Wirklich das letzte Kapitel!
Impressum neobooks
SPION AUF ZEIT (Über dieses Buch)
Ein Kölner Lehrer begibt sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe. Als er sie schließlich in Berlin gefunden hat, wird er durch sie in ein Abenteuer à la James Bond verwickelt, das ihn bis nach Moskau führt. Dann muss er sich auch noch zwischen zwei Frauen entscheiden.
Ein wohliger Schauder durchfuhr ihn, als er ihre Hände durch die Lederjacke auf seiner Brust spürte. Ausgerechnet bei ihm hatte sie sich auf den Beifahrersitz gesetzt. Er blickte sich kurz um und sah ihre langen blonden Haare im Fahrtwind wehen. Für die kurze Strecke zu ihr nach Hause brauchten sie keine Helme. Sie lächelte ihn an. Er kannte sie erst wenige Tage. Ein Klassenkamerad hatte ihn mit zu dieser Clique in einem anderen Ortsteil mitgenommen. Da auf seiner Schule nur Jungen waren, hatte er wenig Erfahrung im Umgang mit Mädchen. Und Miriam, die jetzt mit ihm fuhr, war mit ihren braunen Augen und blonden Haaren die Attraktivste aus der Clique.
Einer jener Herbsttage, an denen es einem bewusst wird, dass der Winter näher rückt. Nachdem Hendrik auf dem Parkplatz in der Nähe des Stadtgartens angehalten hatte, zog er noch einmal ihr Foto hervor. Es war leicht verschwommen, weil aus einem alten Super 8 Film kopiert, aber ihre Schönheit war unübersehbar. Immerhin war der Film 40 Jahre alt und war ihm erst jetzt bei Renovierungsarbeiten in die Hände gefallen. Es hatte noch einige Zeit gedauert bis er einen alten Projektor aufgetrieben und dann aus dem Film ein Einzelbild kopiert hatte. Lange hatte er nicht mehr an sie gedacht, aber nach dem Fund des Films tauchten die alten Erinnerungen wieder auf. Er hatte sich damals unsterblich in sie verliebt und sie gefragt – wie man es in der Zeit ausdrückte –, ob sie mit ihm gehen wolle. Sie hatte sich einen Tag Bedenkzeit ausgebeten, aber nicht wieder gemeldet. Sein Stolz verbot es ihm, ihr hinterherzulaufen, obwohl er litt wie ein Hund.
Nachdem er den Film gefunden hatte, den er damals bei einer Party seiner Clique aufgenommen hatte, stöberte er im Internet ihre ehemals beste Freundin auf und verabredete sich mit ihr. Das Foto hatte ihn nicht mehr losgelassen, alte Gefühle tauchten auf, die er damals nach ihrer Zurückweisung verdrängt hatte. Mehrere, auch langjährige, Beziehungen lagen hinter ihm; aber selten hatte er dabei so eine intensive Sehnsucht verspürt wie damals zu Miriam.
Bei diesen Temperaturen saß niemand mehr draußen, was er schade fand, denn eine Zigarette würde ihm sicher gut tun, wenn er mehr über Miriams Verbleib erfahren würde. Er war sehr gespannt. „Das wird nicht ganz einfach werden“, hatte ihre Freundin zu seiner Verwunderung am Telefon gesagt. „Miriam ist damals in eine dumme Sache … Nein, ich will am Telefon nicht mehr erzählen. Mehr beim Treffen.“
Hendrik erkannte Irene gleich wieder. Sie war zwar etwas fülliger geworden, aber ihr charakteristischstes Merkmal, die rötliche Löwenmähne und die strahlenden blauen Augen, machten sie unverwechselbar.
Er ließ sich Zeit. Das Thema Miriam gleich anzusprechen, wäre sonst zu unhöflich gewesen. Aber schließlich gab es genügend andere Anknüpfungspunkte. Sie hatte auch zu der Clique gehört, zu der er sich damals hingezogen fühlte – mehr als zu Mitschülern der eigenen Schule. Sie war inzwischen Vorstandssekretärin einer großen Versicherung und hatte zwei erwachsene Kinder, die studierten. Er erzählte von sich, dass er Lehrer für Deutsch und Geschichte sei. Nach einigem Geplänkel über die aktuelle Schulsituation sprach sie von sich aus das Thema ‚Miriam‘ an. Ein Fotograf habe damals Miriam eine große Karriere als Modell versprochen. Naiv habe sich Miriam auf ihn eingelassen, die Schule abgebrochen und sei zu ihm gezogen. Alles gegen den Willen der Eltern, die sie aber schließlich gehen ließen, weil Miriam drohte, sonst den Kontakt zu ihnen abzubrechen. Hendrik merkte, wie Irene schluckte, bevor sie weitererzählte. „Zunächst hat er wirklich gute Fotos von ihr gemacht und sie auch angeboten. Einige Agenturen interessierten sich wohl auch für sie, aber es kam nie zu einem Vertragsabschluss. Und dann ist sie mit ihm nach Berlin gezogen. Aus irgendwelchen Gründen mussten sie hier weg.“
„Mussten?“, fragte Hendrik.
„Ich weiß es nicht genau. Ich kannte ihn ja überhaupt nicht. Irgendwer hatte etwas von Schulden gehört, die er nicht begleichen konnte.“ Irene zuckte die Schultern.
„Das ist ja nicht all zu viel. Und sie hat sich nie wieder gemeldet?“, fragte Hendrik.
„Einmal hat sie einen Brief geschrieben. Darin stand, dass sie sich in Berlin eine neue Existenz aufgebaut hätten und dass es ihnen gut gehe. Viel mehr nicht. Das war´s.“
„Mmh, ich hab sie mal gegoogelt. Keinen Treffer.“
„Ich habe natürlich auf dem Briefumschlag nach einer Anschrift gesucht, aber da stand nur: Miriam, Berlin.“
„Das ist doch schon merkwürdig. Hat sie denn keine Antwort erwartet?“
„Offenbar nicht.“ Damit beendeten sie das Thema und schwelgten noch ein wenig in gemeinsamen Erinnerungen. Mit dem üblichen Versprechen, sich mal wiederzusehen, von dem beide ahnten, dass es eine Floskel war, beendeten sie den Abend.
Auf dem Nachhauseweg grübelte Hendrik über die Sache, irgendetwas machte ihn stutzig. Lange kam er nicht darauf, was es war. Als er zuhause schließlich noch einmal Miriams Foto anschaute, erinnerte er sich an das Telefongespräch mit Irene, darin hatte sie von einer ‚dummen Sache‘ gesprochen und äußerst geheimnisvoll getan. Aber das, was sie bei dem Treffen erzählte, wirkte gar nicht so, als wenn es sich um eine ‚dumme Sache‘ handelte oder gar geheimnisvoll war. Gut, es war nicht klar, warum sie nach Berlin gezogen waren. Es gab mehrere Möglichkeiten, bis hin zu der Tatsache, dass sich der Fotograf dem Wehrdienst entziehen wollte. Die Bundeswehr hatte damals keinen Zugriff auf Berlin und daher war es für viele eine geeignete Fluchtmöglichkeit. Da Irene sich an den Nachnamen des Fotografen erinnert hatte, suchte er nach der entsprechenden Namensverbindung im Internet. Aber auch dies blieb erfolglos.
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