Danielle Ochsner - Sommer auf Zeit

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Mohnblumen auf weißer Seide. Eine unvergessene Sommerliebe. Eine Reise, die das Leben verändert.Seit er sich mit seiner Frau zerstritten hat, lebt Linus Berger in einem Wohnwagen im eigenen Garten. Beruflich befindet er sich in einer Sackgasse, und auch seine Tochter entfernt sich immer mehr von ihm.Auf einem Flohmarkt findet er durch Zufall ein Kleid, das seiner Sommerliebe Souri gehörte. Linus macht sich auf die Suche nach der Frau, die damals sein Leben so durcheinandergewirbelt hat. Doch wie findet man jemanden nach dreißig Jahren? Und kann eine Begegnung mit der Vergangenheit die Gegenwart heilen?Eine Reise durch fünf Länder, die Zeit und einen unvergesslichen Sommer – eine Geschichte über Versöhnung und die Kraft der Liebe.

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„Ach, sieh an. Der Herr Berger. Lange nicht gesehen. Wie geht es denn so?“

Linus drehte sich überrascht um. Der Buchhändler! Er verkauft antiquarische Bücher. Die meisten seiner Angebote sind nicht mehr wert als das Papier, auf dem sie gedruckt sind. Dennoch ist Linus schon öfter fündig geworden. Da der Platz im Camper gering ist, stapelt er die Bücher im Fußraum des Cockpits.

Er erwidert, es ginge ihm bestens. Dabei zieht er seine Hände aus den Taschen, streicht sich über die dunklen Haare, die augenblicklich wieder aufspringen wie Bettfedern.

„Der Frau geht es auch gut, ja? Ich sollte ja schon lange wegen des Backenzahns, wissen Sie? Ich habe gelegentlich Schmerzen. Vielleicht könnten Sie einen Blick darauf werfen …?“ Unvermittelt öffnet der bejahrte Mann den Mund zu einem großen O und beugt sich zu Linus vor. „Sie sind auch sowas wie ein Zahnarzt, nicht?“

„Es ist besser, wenn Sie einen Termin bei ihr veranlassen. Ich kann nichts machen. Hier ist nicht der geeignete Ort dafür.“

Der Mann schließt den Mund wieder, wischt ihn mit einem Taschentuch ab. „Verstehe schon. Ich gehe schlicht und einfach nicht gerne zum Zahnarzt. Auch nicht, wenn er so bezaubernd ist wie Ihre Frau.“

Der Buchhändler fängt an zu kichern, unerwartet hoch für einen so korpulenten Mann. In einer Holzkiste am Boden lagert er Modehefte. Hinter dieser Kiste, das weiß Linus, stapeln sich jene Illustrierten, die nicht in Kinderhände gelangen sollen. Häufig sind diese aus den frühen Siebzigern, blankbusige Modelle mit blond gefärbtem Haar, laszive Posen als Titel.

Linus nimmt einen Band von Thomas Mann in die Hand, das Cover ist hinten mittig zerrissen. Wer tut sowas mit einem Buch? Ein Buch über das englische Königshaus, ein Roman von Konsalik, einer von Stephen King. Wahllos auf dem schönen Tisch gestapelt. Als Linus in einem Buch über die Eisenbahnen dieser Welt blättert, segelt eine Postkarte vor seine Füße. Er hebt sie auf. Sie zeigt den Eiffelturm in Schwarzweiß. Der Himmel hinter Paris ist überzogen mit Schäfchenwolken. Interessiert wendet er sie. Die Adresse ist unleserlich, es sieht aus, als hätte jemand Wein oder Kaffee darüber geschüttet. Die Briefmarke, eine rote, französische Marke, die mit Franc angeschrieben ist, klebt rechts oben. Jemand schrieb mit schwungvoller Schrift, dass Paris hinreißend sei und man im Gegensatz dazu Pech mit dem Hotel gehabt habe. Man bleibe noch eine Woche und fahre dann zurück nach Zürich. Geschätzte Grüße.

„Können Sie haben, Herr Berger. Nehmen Sie sie mit.“

Linus will die Karte nicht, kann sie aber jetzt kaum ablehnen. Er bedankt sich, schiebt sie in die Gesäßtasche und will weiter, als er auf ein gelbes Buch aufmerksam wird. Der Mann neben ihm hat es in den Händen gehalten und wieder zurück auf den Tisch gelegt. Bram Stockers Dracula in alter Schrift. Er blättert vorsichtig, es ist auf Englisch verfasst. Soviel er sehen kann, sind die Seiten vollzählig. Keine Kritzeleien oder Flecken.

„Ah. Ich sehe, Sie haben etwas Besonderes gefunden. Das Buch da gehörte zu einer Kiste, die ich in Zürich einem Freund abkaufte. Das Kilo drei Franken. Selbiges Buch ist das einzige, das wohl etwas Geld einbringt. Die anderen waren Ramsch und ich habe die meisten davon entsorgt. Dieses da ist eine frühe Ausgabe. Die kostet entsprechend, Herr Berger.“

Linus Berger erwidert, mehr zu sich selbst: „Abraham Stocker. Ein Freund Oscar Wildes, bevor er diesem die Freundin ausspannte.“

„Weiß ich jetzt nicht. Ich lese nicht so alte Bücher. Eigentlich lese ich gar nicht, aber verkaufen tut sich der Kram ordentlich. Außerdem mag ich Western lieber.“

Linus erinnert sich, dass er vor einer gefühlten Ewigkeit am Grab von Wilde in Paris war. In einem anderen Leben. Lange her. Unvergesslich, es hat bleibenden Eindruck hinterlassen.

„Wie viel?“, fragt er.

Die kleinen Äuglein des Mannes blitzen, er wittert ein Geschäft.

„Hundertzehn.“

Linus legt eine Hand hinter sein Ohr, als hätte er es nicht verstanden. „Bitte?“

„Ja. Ich könnte es Ihnen für hundert geben. Als guten Kunden.“

Linus schüttelt den Kopf, in Zeitlupe, und schaut sich um.

„Ich geh dann mal wieder. Schönen Sonntag noch.“

Er wusste, dass der dicke Mann sich um den Tisch zwängen würde, um ihm den Weg abzuschneiden. Er schwitzt perlige Tropfen.

„Ich gebe es Ihnen für die Hälfte“, sagt er müde und hält ihm das Buch hin. Deal.

Linus’ Tag ist gerettet, die Müdigkeit verschwunden und es hatte sich gelohnt hierherzukommen. Er drückt das Buch an seine Brust wie eine Boje und trödelt lächelnd weiter, vorbei an Ramsch, Sockenwolle und Glasflaschen. Am Ende der Gasse geht er die Treppenstufen zum Eingang eines Hauses hoch, bleibt stehen, stellt sich vor die Hausmauer und zündet sich eine Zigarette an. Von hier aus kann er die Menschenmenge sehen, er hat den Überblick wie von einem Jagdsitz aus. Sein Blick bleibt bei einem Tisch mit Second-Hand-Klamotten hängen. Dort wühlen einige junge Frauen in einem Korb mit Stoff. Könnten auch Kleider sein, er sieht das nicht richtig. Er nimmt die Brille von der Nase, haucht auf die Gläser und wischt sie mit dem Zipfel seines T-Shirts sauber. Ja, Kleider sind es. Sie lachen, schubsen sich und schließlich kauft jede von ihnen eines der Stücke. Nicht ohne vorher mit der Frau zu verhandeln. Die Verkäuferin trägt große Ohrringe, die jedes Mal mit Schwung schaukeln, wenn sie den Preis nicht akzeptiert. Neben ihr hängen Jacken und noch mehr Kleider.

Linus drückt die Zigarette aus. Bedächtig schlendert er in die entgegengesetzte Richtung, zurück zu seinem Fahrrad und zurück zum Grill mit den Bratwürsten. Langsam bekommt er Hunger. Er reagiert nicht, als jemand ruft.

„Hallo.“ Und: „Hallo, Sie da.“

Die Frau mit den Ohrringen hält ihm eine Postkarte über die Schulter.

„Haben Sie verloren. Da. Paris. War ich noch nie. Soll herrlich sein dort.“

Sie kaut etwas, riecht nach Räucherstäbchen, und hat Sommersprossen um die Nase.

„Im Frühling, meine ich. Im Herbst eher weniger. Aber eigentlich ist es überall zu jeder Jahreszeit schön.“ Sie lacht, dreht sich um und legt die Tücher ordentlich zusammen, die jemand durcheinandergebracht hat.

Ein Mann mit dichten, schwarzen Haaren schaut auf seine Uhr, kurz vor eins. Er nimmt die eine braune Jacke ganz vorne vom Kleiderständer, geht damit vor den Spiegel, der an einem ramponierten Stuhl lehnt. Durch das Entfernen der Jacke wird der Blick auf die aufgereihten Kleider frei, die wie Soldaten in einer präzisen Linie ausgerichtet sind.

Schlagartig spielen Fleetwood Mac in Linus’ Kopf. Diesen einen Song, den er seit damals nicht mehr hören kann. Go your own way. Da ist ihr Lachen, das er heute noch hört, wenn er allein ist und seinen Gedanken nachhängt. Ihre Lebensfreude mischt sich mit dem Song. „Komm schon, Linus. Komm. Lass uns tanzen.“ Er tanzt grundsätzlich nicht. Das entspricht nicht seinem gemäßigten Naturell, dem zurückhaltenden Charakter. Ihm fehlt seit jeher das unbeschwerte Gen. Sie hatte es, dieses Gen. Sie. Und schließlich tanzte er mit, und soweit er sich erinnern kann, gefiel es ihm sogar.

Er taumelt zum Kleiderständer. Was er dort sieht, muss eine Vision sein. So etwas gibt es nicht. Es fühlt sich an wie ein Traum, einer von denen, die ihn nachts erwachen lassen und so durcheinanderbringen, dass er nicht mehr einschlafen kann. Wann hört das endlich auf? Linus sieht das Kleid, weiß, mit gestickten, roten Mohnblumen übersät. Er sieht sie darin barfuß tanzen. Er kennt jede einzelne dieser hundert Blüten, die am Ende ihrer gemeinsamen Geschichte wie hundert Blutstropfen aussahen. Träume kann man nicht berühren, sie verschwinden, wenn man die Hand nach ihnen ausstreckt. Linus tut genau das und nichts verschwindet. Der Stoff fühlt sich vertraut an, mehr als das, er fühlt sich warm und wirklich an. Real wie der Mann, der jetzt die Jacke mit dem Fellkragen trägt. Er legt Linus besorgt die Hand auf die Schulter.

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