295Die patriarchalische Attitüde soll auch bei späteren Unternehmungen typisch für T. gewesen sein.
296Heute Augustusbrücke.
297Es ist bemerkenswert, dass T. noch im Mai 1990 Michaelas mutiges Auftreten als» Wahn «bezeichnet.
298Auch hier wüsste man gern: Warum?
299Der Eingang des Gewandhauses ist völlig ebenerdig, es gibt dort keine Stufen.
300Aufruf der» Sechs von Leipzig«(die Sekretäre der SED-Bezirksleitung Kurt Meyer, Jochen Pommert, Roland Wötzel, der Dirigent Kurt Masur, der Theologe Peter Zimmermann und der Kabarettist Bernd-Lutz Lange):»Wir alle brauchen freien Meinungsaustausch über die Weiterführung des Sozialismus in unserem Land. «Der von Masur verlesene Aufruf endete:»Wir bitten Sie dringend um Besonnenheit, damit der friedliche Dialog möglich wird.«
301T. hörte diesen Spruch eine Woche nach seiner Entstehung.
302Leicht als Übertreibung erkennbare Beschreibung.
303Jörg Schröder widerspricht dieser wie auch den folgenden Darstellungen sehr entschieden. Weder sei abfällig über die Artikel T.s gesprochen worden, noch sei, wie später wiederholt von T. behauptet, der Anteil einfach zurückgefordert worden. Man habe T. nur daran erinnert, dass ihm sein Anteil an der Zeitung geschenkt worden sei. Für den Fall, dass er zukünftig nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten wollte, sollte er das bedenken.
304Dieser Gedanke, der später noch mehr Raum gewinnen wird, steht bereits im Gegensatz zu T.s Beteuerung gegenüber Johann, es gehe ihm allein um die Erhaltung des» Wochenblattes«.
305Richtig muss es heißen: Wer kein Gesetz achtet, ist ebenso mächtig, als wer kein Gesetz hat.
306T. versucht wohl, Jonas mit dieser Geste als» Lenindenkmal «zu denunzieren.
307Es fällt schwer, in T.s Handeln eine Logik zu entdecken. Im selben Brief behauptete er zuvor, nun begründen zu können,»warum ich nicht mitmachen wollte«.
308Gestrichen:»Von der Begrüßung«, sagte er.
309Es war nur ein Rednerpult, keine Kanzel.
310Gewöhnlich telefonierten die Geschwister miteinander.
311In dieser Zeit waren T. und V. T. in Monte Carlo.
312T. verschwieg in den Briefen an Johann und N. H., dass er aus der Wohnung von Michaela und Robert ausgezogen war und bei Cornelia und Massimo ein Zimmer zur Untermiete genommen hatte, so lange, bis die Sanierung des Hauses, das C. v. Barrista erworben hatte, abgeschlossen sein würde.
313Die Charakterisierung Nikolais unterscheidet sich deutlich von jener, die T. gegenüber N. H. gab.
314Dieser Satz markiert T.s Bruch mit dem» Wochenblatt «und den eigentlichen Beginn seiner fragwürdigen unternehmerischen Karriere. T.s Darstellung, ihm sei keine andere Wahl geblieben, konnte nicht unwidersprochen bleiben. Jörg Schröder:»Ich hatte zuletzt dem Drängen Enricos nachgegeben und war, gegen den Willen meiner Frau, bereit gewesen, mit ihm gemeinsam ein Anzeigenblatt zu gründen. Doch auf Enricos Bedingung, dass er die alleinige Entscheidungsgewalt über das neue Blatt haben sollte, konnte und durfte ich nicht eingehen.«
315Nach dieser Äußerung fragt man sich, ob die» Haushaltswarenleute «tatsächlich beabsichtigt hatten, das Haus zu kaufen, wie von C. v. Barrista behauptet.
316Fußballweltmeisterschaft in Italien (8. 6. bis 8. 7. 1990), Deutschland traf zum Auftakt am 10. Juni auf Jugoslawien und gewann 4:1.
317T. verschwieg, dass Michaela allein nach Leipzig gefahren war.
318Das Verhältnis T.s zu den Aktivitäten der Bürgerbewegung bleibt unberechenbar und rätselhaft.
319FDJ-Hemd. Egon Krenz war lange Zeit 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ gewesen.
320Von Ostberlin konnte man nach Westberlin telefonieren.
321Es ist eher unwahrscheinlich, dass T. diesen langen Brief an einem einzigen Morgen geschrieben hat.
322Der Brief legt einen Besuch von Johann Ziehlke in Altenburg nahe. Wie es zu der Situation kam, auf die sich T. bezieht, konnte nicht ermittelt werden.
323Wahrscheinlich fand Michaela einige der Durchschläge von T.s Briefen.
324Dieses Projekt konnte erst im Jahre 2001 — unter großer internationaler Beachtung — verwirklicht werden. Vgl. dazu: Claritas. Das Hauptaltarbild im Dom zu Siena nach 1260. Die Rekonstruktion , Lindenau-Museum Altenburg 2001.
325Neu eingestellte Mitarbeiterinnen von T.
326Gestrichen: und voller Befehlsgewalt.
327Gemeint sind Jahresverträge über wöchentliche, vierzehntägige oder monatliche Anzeigenschaltung.
328Das Vorangegangene vermittelt den Eindruck, als handle es sich um T.s eigene Worte, doch er referiert nur die Ansprache des Barons.
329Der Sinn dieses Satzes bleibt unverständlich.
330Vgl. Brief vom 27. 2. 1990. Der» Revolutionsredner «kommt auch in dem Brief an Johann Ziehlke vom 18. 1. vor, als» Schreihals «während der Vollversammlung des Neuen Forums.
331T.s Kenntnisse sind darauf zurückzuführen, dass er von seinem elften bis vierzehnten Lebensjahr Pistolenschütze (Olympisch Schnellfeuer) im» Bezirkstrainingszentrum Dresden «gewesen war. Vgl. Brief vom 10. 3. 1990 an N. H.
332Nach Auskunft von Polizeibeamten war es keinesfalls möglich, alle Patronen in eine Streichholzschachtel zu» stopfen«.
333Georgi Dimitroff (1882–1949), Führer der bulgarischen KP, seit 1946 Ministerpräsident der VR Bulgarien, verteidigte sich 1933 im Reichstagsbrandprozess selbst und musste freigelassen werden.
334Das Niveau dieser Geschichte wirft ein bezeichnendes Licht auf T.s literarische Ambitionen.
335In Bayern betrug das Begrüßungsgeld in der Regel 140 DM statt der sonst üblichen 100 DM.
336Diese Szene bleibt unverständlich, wenn man sich nicht an den Abschied bei der Ausreise von V. T. erinnert. In dem Brief vom 10. 5. 1990 an N. H. hatte T. insinuiert, es gäbe eine Verbindung zwischen V. T. und der Staatssicherheit. Er glaubte, seine Mutter spiele darauf an.
337T.s Verdächtigungen erwiesen sich als vollkommen gegenstandslos.
338Vgl. auch im Anhang den Prosaversuch» Stimmabgabe«.
339Diese Passage wirkt etwas konstruiert und wenig glaubhaft. Wahrscheinlich eine» Räuberpistole«.
340Hauptturm des Moskauer Kremls, auch» Erlöserturm «genannt.
341 Das Foucaultsche Pendel , München, Wien, 1989.
342In den Kaufhallen der DDR gab es in aller Regel keine Einkaufswagen, sondern nur Körbe.
343Eine ähnliche Formulierung findet sich im Brief vom 6. Februar an V. T.:»Das Bewußtsein, für zwei Stunden frei zu sein, so frei, wie ich es noch nie in meinem Leben gewesen bin, beraubte mich meines Willens.«
344Hier irrt T. Jim und Huck Finn halten Ausschau nach Cairo/Illinois, der Stadt am Zusammenfluss von Mississippi und Ohio.
345Reinhard Raffalt, Eine Reise nach Neapel e parlare italiano , München 1957. T. scheint die italienische Sprache, die er später gut beherrscht haben soll, in jenen Wochen anhand dieses alten, wenn auch immer wieder neu aufgelegten Sprachführers gelernt zu haben.
346Das korrekte Wort an dieser Stelle wäre: puckern.
347Gestrichen: Es gab nur noch Anstrengung und Qual. Jede Selbstverständlichkeit war erloschen, ganz zu schweigen von Freude oder Lust; für jede Kleinigkeit brauchte es einen Entschluß, und sei es nur für das Öffnen des Fensters oder den Weg aufs Klo.
348Zur Erinnerung: Der Brief vom 14. Mai an Johann Ziehlke endet mit dem Satz:»Ich habe ihr [Vera] meinen Gewinn geschenkt, und das verschaffte mir zum Schluß dann doch noch Erleichterung.«
349In Nobitz bei Altenburg befand sich ein großer Militärflughafen der Sowjetarmee.
350T. hätte das leicht nachprüfen können, da er ja die Durchschläge der Briefe besaß.
351V. T. verließ zwei Jahre später Altenburg nahezu mittellos.
352Auch wenn es fast überflüssig erscheint, darauf hinzuweisen: Diese wie die folgenden Zeilen entsprangen der entzündeten Phantasie T.s. Seine literarischen Wunschvorstellungen entbehren jeglicher Grundlage.
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