Thomas Löffler - Auf dem Weg in ein neues Leben

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Uwe, ein blinder Klavierstimmer, möchte seiner Jugendfreundin Meike, die wegen Mitgliedschaft in der DDR-Friedensbewegung in die Bundesrepublik flüchten musste, folgen. Durch das Missgeschick eines anderen wird er zum Gejagten. Immer wieder taucht der blinde Mann, für Freunde rätselhaft, unter, bis ihm ein früherer Lehrer zu Hilfe kommt.

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Thomas Löffler

AUF DEM WEG IN EIN NEUES LEBEN

Als blinder Mann in der DDR

Engelsdorfer Verlag

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

Die Örtlichkeiten und Personennamen wurde verfremdet. Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen wären also rein zufällig und unbeabsichtigt.

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag

Alle Rechte beim Autor

ISBN 9783957444851

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel Thomas Löffler AUF DEM WEG IN EIN NEUES LEBEN Als blinder Mann in der DDR Engelsdorfer Verlag 2014

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Die Örtlichkeiten und Personennamen wurde verfremdet. Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen wären also rein zufällig und unbeabsichtigt. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Alle Rechte beim Autor ISBN 9783957444851 Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Vorwort Vorwort Der vorliegende Roman ist die Fortsetzung von „Heimatlos – doch von Liebe getragen“, die Erzählung eines blinden Jungen aus der DDR, ein Roman mit autobiografischen Zügen. Meike und Uwe, zwei Jugendfreunde aus einem Blindeninternat, die aufgrund der politischen Verhältnisse und der Flucht Meikes in den Westen getrennt wurden, durchleben, jeder für sich, eine Zeit voller Widersprüchlichkeiten und Anfechtungen. Die Hoffnung, eines Tages wieder vereint zu sein, wird zu einem ungeduldigen Warten, bis sich endlich eine Möglichkeit auftut, zu einem gemeinsamen Leben aufzubrechen, in dem Staatsgrenzen keine Rolle mehr spielen.

Erster Teil – Auf der Suche nach sich selbst

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Zweiter Teil – Der Gejagte

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Dritter Teil – Der Weg zum Ziel

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Epilog

Lesen Sie außerdem

Vorwort

Der vorliegende Roman ist die Fortsetzung von „Heimatlos – doch von Liebe getragen“, die Erzählung eines blinden Jungen aus der DDR, ein Roman mit autobiografischen Zügen.

Meike und Uwe, zwei Jugendfreunde aus einem Blindeninternat, die aufgrund der politischen Verhältnisse und der Flucht Meikes in den Westen getrennt wurden, durchleben, jeder für sich, eine Zeit voller Widersprüchlichkeiten und Anfechtungen. Die Hoffnung, eines Tages wieder vereint zu sein, wird zu einem ungeduldigen Warten, bis sich endlich eine Möglichkeit auftut, zu einem gemeinsamen Leben aufzubrechen, in dem Staatsgrenzen keine Rolle mehr spielen.

Erster Teil – Auf der Suche nach sich selbst

Kapitel 1

Nebelschwaden zogen durch die Dorfstraßen. Uwe saß auf einem Fenstersims an der Bushaltestelle. Neben ihm auf dem Gehweg stand der schwere Werkzeugkoffer. Er hasste dieses graue Wetter. Überhaupt sollte man bei dieser Witterung im Bett bleiben und den Tag verschlafen. Das Geschäft lief schlecht, und so war ihm jeder noch so kleine Auftrag wichtig. Sicher, er hatte gelernt, wie man Klaviere stimmte und Reparaturen an ihnen ausführte. Wie man für sich warb und sich verkaufte, hatte ihm jedoch niemand beigebracht. Hausmusik war in dieser Gegend nicht zu Hause.

Die Haltestelle füllte sich mit Menschen. Früh am Morgen waren die Busse meist viel zu voll. Viele Fahrgäste fuhren zum Schichtbeginn in die umliegenden Betriebe. An diesem Morgen warteten sie vergebens auf ihren Bus, was bei den meist veralteten Fahrzeugen kein Wunder war. Motor-sowie Reifenschäden waren häufig der Grund für Verspätungen oder gar Ausfälle.

Uwe rutschte vom Sims, griff nach seinem Werkzeugkoffer und löste sich aus der Menschenmenge. Langsam überquerte er die Straße und blieb unschlüssig auf dem gegenüberliegenden Fußweg stehen. Er brauchte den Auftrag. Wenn ihm dieser durch die Lappen ging, verlor der frischgebackene Klavierstimmer vielleicht über Jahre einen Kunden.

In der Nähe der Bushaltestelle stand eine Telefonzelle. Ein Versuch war es wert. Uwe öffnete seinen Werkzeugkoffer und zog die Karteikarte des heutigen Kunden heraus. Auf ihr waren, neben anderen Daten, auch die Telefonnummer und die Adresse vermerkt. Bei der Zelle angekommen, musste er feststellen, dass andere auf den Bus Wartende den gleichen Gedanken gehabt hatten. Klar, für jeden Schichtleiter war es ärgerlich, wenn seine Mitarbeiter nicht rechtzeitig zur Arbeit erschienen. Ob wegen eines defekten Verkehrsmittels oder weil jemand verschlief.

Nach einer Weile war Uwe dran. Er betrat die Telefonzelle und wählte die Nummer.

Nach einigen Rufzeichen meldete sich eine schläfrige Frauenstimme. „Ja, bitte?“

„Jäger. Guten Morgen.“

„Guten Morgen“, kam es verschlafen zurück.

„Ich bin Ihr Klavierstimmer und heute um 8:30 Uhr bei Ihnen angemeldet.“

Zunächst war es still in der Leitung. Dann hörte Uwe ein Kratzen, gefolgt von Zischen und Pfeifen. Die Deutsche Post sollte dieser Dame ein neues Telefon verpassen, dachte er.

„Es tut mir leid“, kam es endlich aus dem Hörer, „ich habe Sie ganz vergessen.“

Uwe atmete auf. Wieder mal Schwein gehabt! Trotzdem, Auftrag war Auftrag. „Wir hatten ausgemacht, dass Sie mich an der Bushaltestelle abholen würden.“

Wieder war es ruhig. Langsam wurde der Klavierstimmer ungeduldig. Es war immer dasselbe mit den Kunden.

„Sicher hole ich Sie ab“, versprach die Dame, die jetzt spürbar munter wurde.

„Ich kann allerdings nicht zur vereinbarten Zeit bei Ihnen sein“, erklärte Uwe. „Der Bus ist ausgefallen. Der nächste wäre etwa ...“ Schnell wälzte er im Kopf alle Bus- und Zugverbindungen. „Gegen 9:00 Uhr kommt der nächste Bus bei Ihnen an.“

„Das ist mir sehr lieb. Ich habe unsere Verabredung ehrlich gesagt verschlafen.“

Uwe dachte sich seinen Teil. Eine Stunde auf den nächsten Bus zu warten, war auch nicht gerade prickelnd. Vielleicht hatte die Dame ja auch morgen Zeit.

Prompt fragte sie: „Passt es Ihnen auch an einem anderen Tag?“

„Bestimmt.“ Bingo! Schnell überschlug Uwe seine Termine. „Wie wäre es mit morgen? Dieselbe Zeit wie heute?“

Wieder war es still.

Das dritte Markstück wanderte in den Schlitz. Die Kosten für das Telefonat würde er der Kundin in Rechnung stellen.

„Frau ...“ Wie hieß sie noch? Hektisch las Uwe den Namen von der Karte ab. „Frau Janek, ich stehe in einer Telefonzelle. Draußen warten einige andere, die auch telefonieren müssen.“ Wie zur Bestätigung klopfte jemand an die Glastür.

„Morgen könnte es gehen“, bestätigte Frau Janek endlich. „Ich hole Sie am Bus ab.“

„Sehr schön. Wir treffen uns also morgen.“ Der Klavierstimmer hängte den Hörer in die Gabel und verließ erleichtert die Telefonzelle.

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