Thomas Löffler - Auf dem Weg in ein neues Leben

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Uwe, ein blinder Klavierstimmer, möchte seiner Jugendfreundin Meike, die wegen Mitgliedschaft in der DDR-Friedensbewegung in die Bundesrepublik flüchten musste, folgen. Durch das Missgeschick eines anderen wird er zum Gejagten. Immer wieder taucht der blinde Mann, für Freunde rätselhaft, unter, bis ihm ein früherer Lehrer zu Hilfe kommt.

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Lieber Peter, ich habe es geschafft. Vorige Woche bekam ich vom Arbeitsamt die Nachricht, dass in einem kleinen Betrieb eine Stelle für eine Schreibkraft frei wird. Ich bewarb mich sofort und wurde angenommen. Nun werde ich auch bald genug Geld haben, um mir eine bessere Wohnung leisten zu können. Meine Kollegen sind sehr nett zu mir.

Lieben Gruß

Karin

Uwes Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es höchste Zeit war, sich auf seinen nächsten Kunden vorzubereiten. Schnell schob er den Brief ins Bündel zurück und zog den Karteikasten zu sich heran. Die Eintragungen für die heutige Kundschaft betrafen nur eine einfache Stimmung. Dafür reichte das Grundwerkzeug. Uwe brauchte sich daher nicht erst mit dem Zusammensuchen von Material und Spezialwerkzeug aufzuhalten. Bis zur Bandprobe würde er es trotzdem kaum schaffen. Der Klavierstimmer schob die Karteikarte des Kunden in die Außenseite des Werkzeugkoffers. Pfeifend verließ er die kleine Wohnung und lenkte seine Schritte Richtung Bahnhof. Die Eisenbahn war, außer in den Wintermonaten, zuverlässiger als Busse. Kurz darauf durchschritt Uwe die Bahnhofshalle und stand schließlich auf dem Bahnsteig.

„Hallo Uwe.“

Der Angesprochene drehte sich zur Seite. Er erkannte die Stimme von Rico, dem Leiter der jungen Gemeinde.

„Hast du in den nächsten Tagen etwas Zeit?“

Uwe überlegte. Am nächsten Vormittag hatte er den Termin mit Frau Janek, die eigentlich heute dran gewesen wäre. Nachmittags wollte er die Mechanik fertig machen. Dann kam auch noch Wolfgang. Schließlich entschied er: „Morgen Abend ab 18:00 Uhr ist es möglich.“

Rico zog seinen Terminkalender zu Rate. „Da kann ich auch.“

Uwe hörte das Signal einer sich in Bahnhofsnähe schließenden Schranke. „Um was geht es denn?“

„Wir müssen über Berlin nachdenken.“

Uwe fiel das Telefonat mit Wolfgang ein und er erzählte Rico davon. „Eigentlich passt mir der Termin mit Wolfgang gar nicht“, schimpfte er. „Wenn morgen die Reparatur nicht fertig wird, steigt mir mein Kunde aufs Dach.“

„Du kannst doch das Gespräch auf 18:00 Uhr verschieben“, schlug Rico vor. „Dann kann ich gleich dabei sein. Ich weiß zwar nicht, um was es bei Wolfgang geht, kann mir aber vorstellen, dass er ein ähnliches Anliegen hat wie ich.“

Von ferne hörte Uwe den Zug, der sich dem Bahnhof näherte. Er hob seinen Werkzeugkoffer auf. „Das ist keine schlechte Idee. Ich rufe ihn nachher von zu Hause aus an.“

„Soll ich dir beim Einsteigen helfen?“

Uwes Antwort ging im Quietschen des haltenden Zuges unter. Er brauchte nur eine Station zu fahren und blieb, nachdem er eingestiegen war, gleich am Ausstieg stehen.

Rico verabschiedete sich und verschwand im Abteil.

Kapitel 4

Eine halbe Stunde später stand der Klavierstimmer am Hauseingang und suchte das Klingelbrett. Er hasste diese Eingänge. Bei den neu gebauten Häusern fiel alles aus dem Rahmen. Selbst die Lage der Klingelknöpfe war nicht genormt. Zum Glück wusste Uwe die Etage, in der sein Kunde wohnte.

„Ja, bitte!“, ertönte, nachdem er endlich die richtige Klingel gefunden hatte, eine heisere Stimme aus einem verzerrt klingenden Lautsprecher.

„Der Klavierstimmer ist da.“

„Wer?“

„Ich bin Uwe Jäger und möchte Ihr Klavier stimmen. Wir hatten uns für heute verabredet.“

„Sind Sie wirklich der Klavierstimmer? Sie könnten auch ein Einbrecher sein.“

Uwe fluchte leise. Herr Weinreiter gehörte zu den anstrengenden Kunden. „Ja, ich bin es“, sagte er schließlich.

Ein Kollege hatte Uwe von Weinreiters Klavier erzählt. Demnach war es kein Instrument, sondern eine Krankheit. Es stand an einer kalten und nassen Außenwand, was dazu führte, dass die Stimmung nie lange hielt. Außerdem waren Stimmstock und Resonanzboden gerissen. Alles in allem ein Albtraum von einem Klavier. Ein Etwas aus Holz, Metallfedern und Stahlsaiten, dem man nach getaner Arbeit gern den Rücken kehrte.

Der elektrische Türöffner ertönte und die Glastür sprang auf. In der vierten Etage traf Uwe auf einen schmächtigen Mann, der die Mitte des Lebens schon weit überschritten hatte.

Uwe fragte: „Sie sind Herr Weinreiter?“

Die Frage überhörend, entgegnete der andere: „Sie sind Herr Jäger?“

„So ist es. Ich bin der, der Ihrem Klavier die richtigen Töne beibringen möchte.“

Wie ein Fels in der Brandung stand das alte Männlein im Türrahmen. Uwe dachte: Habe ich heute nur solche ausgebrannten Typen? Die eine verschläft den Termin und der andere lässt mich nicht an meinen Arbeitsplatz. Der Mann passt in diese Gegend wie ein Elefant auf den Nordpol.

Endlich trat Herr Weinreiter zur Seite und bedeutete Uwe, in die Wohnung zu kommen.

Dieser setzte einen Schritt über die Schwelle und stieß sich schmerzhaft an einem Schrank, der schräg in den Eingang ragte. Uwe rieb sich seine linke Seite.

„Oh, haben Sie sich wehgetan?“

„Nicht der Rede wert. Wenn Sie mir nun Ihr Klavier zeigen würden.“

„Es steht im Wohnzimmer. Ach ja, Sie sind ja blind. Ich führe Sie.“

Jetzt hat er es begriffen, dachte Uwe. Im Zimmer angekommen, geleitete Herr Weinreiter seinen Gast zu einem mit Kratzern übersäten Piano. Der Deckel hatte einen längs verlaufenden Riss und die linke Seite war durch die von der Wand kommenden Feuchtigkeit gequollen. Die linke vordere Rolle fehlte. Stattdessen hatte jemand ein Stück Holz unter das Instrument geschoben. Uwe stellte seinen Werkzeugkoffer ab, klappte den Deckel nach hinten und hob die Frontplatte aus dem Holzrahmen. „Auf diesem Klavier hat wohl schon Karl der Große gespielt?“ Uwe musste sich ein Grinsen verkneifen.

Der Besitzer verstand den Witz nicht. „Oh ja“, antwortete er stattdessen. „Mein Vater Karl spielte sehr gern darauf.“

„Soso, der Herr Papa also“, knurrte Uwe in sich hinein. Ist es also doch neuer, als ich dachte. Uwe zog sich den altersschwachen Klavierhocker heran und begann mit seiner Arbeit. Die Wirbel drehten sich viel zu leicht und jeder Ton wurde von einem Klirren begleitet, das von dem gerissenen Resonanzboden herzurühren schien.

Herr Weinreiter beobachtete jeden von Uwes Handgriffen interessiert. Als Uwe aufatmend den Stimmschlüssel vom letzten Wirbel zog, fragte der alte Mann: „Möchten Sie eine Tasse Kaffee?“

„Nein danke. Ich muss noch zu einem anderen Kunden“, sagte Uwe. Diese Ausrede kam nicht zum ersten Mal über seine Lippen. Nur weg hier, dachte er.

„Für eine Tasse Kaffee ist immer Zeit“, entgegnete der Hausherr und führte Uwe zu einer Sitzecke. „Wissen Sie, ich spiele nicht auf diesem Klavier. Meine Frau war die Musikbegeisterte in der Familie.“

„War?“

„Sie ist vor einem halben Jahr gestorben.“

Uwe kannte das. Anderthalb bis zwei Stunden Klavier stimmen und anschließend mindestens zwei Stunden bei Kaffee und Kuchen Seelentröster sein. Er setzte sich in einen stark abgewetzten Sessel. „Das tut mir leid.“

Nach langem Schweigen fuhr Herr Weinreiter fort: „Sie wollte immer, dass ihr Klavier gut gestimmt ist. Sie spielte den ganzen Tag. Manchmal nervte mich das. Jetzt vermisse ich ihr Spiel.“

Uwe war nicht zum Seelentröster geboren. Und auf Probleme der Kunden, die niemanden zum Reden hatten, war er in der Ausbildung nicht vorbereitet worden. „War Ihre Frau Pianistin?“, fragte er.

„Nein. Das Klavierspielen war ihr Hobby. Sie möchte bestimmt, dass ihr Lieblingsinstrument auch heute noch gut gestimmt ist.“

Ein Glück, dachte der Klavierstimmer, habe ich nichts über die Sinnlosigkeit der Arbeit an diesem Kasten gesagt. Das Instrument ist Teil der Erinnerungen an seine Frau. Uwe dachte über den alten Mann nach. So abweisend, wie dieser ihn empfangen hatte, konnte er sich nicht vorstellen, was in ihm vorging. Sicher vermisste er seine Frau sehr. „Ich bin davon überzeugt, dass es Ihrer Frau gefallen würde, wenn sie jetzt vor einem gestimmten Klavier sitzen würde.“

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