Zutaten für 4 Personen:
500 g Hähnchenbrustfilet
10 g Mu-Err-Pilze, getrocknet
1 große Zwiebel
150 g Karotten
150 g Brokkoli
150 g Paprika
150 g Champignons
1 Tl milder Chili
1 Messerspitze Cayennepfeffer
3 El Sojasoße
2 El Öl
Zubereitung:
Die Mu-Err-Pilze in einen kleinen Topf geben, mit kochendem Wasser übergießen und 30 Minuten ziehen lassen. 1 El Sojasoße hinzufügen, dann bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. Danach abtropfen lassen.
Das Fleisch waschen, trocken tupfen und in fingerdicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden, die Champignons putzen und halbieren. Gemüse putzen und in kleine Stücke schneiden.
Das Öl in einem Wok oder einer Schmorpfanne heiß werden lassen und das Fleisch darin scharf anbraten. Dann das Gemüse, die Pilze und 2 El Sojasoße zugeben und bei starker Hitze ca. 7 Minuten braten. Dabei immer wieder umrühren. Mit Chili und Cayennepfeffer würzen und direkt servieren. Dazu passt Basmatireis.
Der Legende nach wurde das Gericht von einem chinesischen Koch in einem Goldgräber-Camp erfunden. Er briet Fleisch- und Gemüsereste in einer Pfanne und würzte alles kräftig. Seine Kreation nannte er „tsap sui“, „Kleingeschnittenes, gebraten“.
Vom Goldgräber zum Staats–bürger – Kalifornien wird ein Bundesstaat
1700 Meilen südöstlich der kalifornischen Grenze raufte sich ein Mann die Haare. Sein gerade gezogener Seitenscheitel geriet dabei in Unordnung, doch der sonst so korrekt aussehende Mann achtete nicht darauf. Er richtete seine Augen zum Himmel und rief: „Heilige Muttergottes, wie konntest du das zulassen?“
Manuel de la Peña y Peña, der mexikanische Präsident, war fassungslos. In Kalifornien war Gold gefunden worden – viel Gold! Die ersten Nuggets, so hatte der Bote ihm berichtet, habe ein unbekannter Zimmermann aus dem Fluss geholt, neun Tage vor jenem 2. Februar, dem Tag, der das Schicksal des stolzen Staates Mexiko auf so einschneidende Weise verändern sollte.
Die Mexikaner hatten den Krieg gegen die Vereinigten Staaten von Amerika verloren. Am 2. Februar 1848 waren sie gezwungen, den Vertrag von Guadalupe Hidalgo zu unterzeichnen, dessen Bedingungen vorsahen, dass Mexiko fast die ganze nördliche Hälfte seines bisherigen Staatsgebiets an die Amerikaner abtreten mussten. Zwar gegen einen Kaufpreis von 15 Millionen Dollar, aber damit konnte das Land allenfalls seine immensen Schulden bezahlen. Zu den riesigen Gebieten, die nun unter neue Herrschaft kamen, gehörten die heutigen Bundesstaaten Arizona, Utah und Nevada sowie Teile von New Mexico, Colorado und Wyoming – und eben Kalifornien!
Bisher war Manuel de la Peña y Peña überzeugt gewesen, dass all das öde, unwegsame Land ohnehin nicht viel wert sei. Kaum jemand lebte dort, bis auf ein paar Missionare und eine Handvoll Mexikaner, die auf ihren Ranchos Rinder und Schafe züchteten. Abgesehen von Wolle und saftigen Steaks gab es da oben im Norden nichts zu holen. Doch die Kunde von den Goldfunden ließ die politische Lage in einem ganz anderen Licht erscheinen.
„Warum haben sie das Gold nicht ein Jahr früher gefunden?“, seufzte der Präsident. Dann hätte er Steuern auf jede gefundene Unze Gold erhoben, um die Staatskasse aufzufüllen. Und damit wäre es ein Leichtes gewesen, den Krieg zu gewinnen. Peña y Peña fühlte sich gedemütigt und ausgetrickst. „Die Yankees müssen es gewusst haben“, presste er wütend zwischen den Zähnen hervor.
Doch der Präsident irrte. Die Yankees waren genauso überrascht wie der Rest der Welt. Bis die Regierung in Washington realisierte, was auf der anderen Seite des Kontinents vor sich ging, waren schon Tausende von Goldsuchern in das neu erworbene Gebiet eingefallen. Keinerlei lästige Besitzrechte, Schürflizenzen oder Steuerabgaben hinderten sie daran, das Gold überall aus dem Boden zu holen, wo es verheißungsvoll glitzerte, und sich daran in vollem Umfang zu bereichern.
Die Schürfer übernahmen einfach das mexikanische Bergbaurecht: Wer zuerst kam, steckte sich einen „Claim“ ab, beanspruchte also die Schürfrechte für ein bestimmtes Stück Land. Dieser Anspruch galt so lange, wie tatsächlich auf dem Land gearbeitet wurde. Zog der Goldsucher weiter, rückte ein anderer nach und fand vielleicht noch den einen oder anderen bisher übersehenen Goldkrümel.
Dass es bei diesem System nicht immer friedlich und wohlgeordnet zuging, lag am Ansturm der Massen und an der Abwesenheit staatlicher Gesetzeshüter. Die Massen nahmen das Recht in die eigenen Hände und machten kurzen Prozess. Wer einem anderen die Goldpfanne klaute oder sich anderweitig schlecht benahm, baumelte noch am selben Abend mit einem Strick um den Hals an einer Ponderosa-Kiefer.
Der Weg zu Recht und Ordnung
„So kann es nicht weitergehen“, sagten die Kalifornier kopfschüttelnd. Sie fanden, dass diese simple Art von Recht und Ordnung, wo oft genug die Lynchjustiz regierte, einem unter US-Verwaltung stehenden Gebiet nicht angemessen sei. Viele der Neuankömmlinge stammten aus anderen Teilen der USA und wollten in ihrer neuen Heimat die gleichen Rechte und Freiheiten genießen wie dort, wo sie hergekommen waren. Das ließ nur einen Schluss zu: Kalifornien musste ein Bundesstaat werden!
Auch die „Californios“, die mexikanisch-stämmigen Gutsbesitzer auf ihren teils riesigen Ländereien, den Ranchos, wollten ihre Rechte festgeschrieben wissen. Bei den Ranchos handelte es sich um Landzuteilungen erst von den spanischen Kolonialherren, später von der mexikanischen Regierung. Das Wort „Rancho“, von dem sich die englische Bezeichnung „Ranch“ ableitet, findet sich heute noch in vielen kalifornischen Ortsnamen.
Bereits 1849 berief der Militärgouverneur General Bennett C. Riley einen Verfassungskonvent ein, zu dem die alten und neuen Kalifornier ihre Delegierten entsandten. Diese reisten im Herbst des Jahres nach Monterey, um dort eine Verfassung auszuarbeiten. In wochenlanger Anstrengung entstand Artikel für Artikel ein neues Gesetzeswerk – zukunftsweisend auf der einen Seite, rückwärtsgewandt auf der anderen: Denn das Wahlrecht und andere Bürgerrechte sollten fast ausschließlich für Menschen weißer Hautfarbe gelten. Die Neubürger Kaliforniens hatten vieles hinter sich gelassen, doch das Übel des Rassismus trugen sie mit in das neue Land.
Nach Beendigung ihrer Arbeit schickten die Verfassungsväter ein Ersuchen an den Kongress in Washington, man möge Kalifornien als Bundesstaat in die Reihe der Vereinigten Staaten aufnehmen. Eine reine Formalie, dachten sie. Wer würde einem Land mit so reichhaltigen Rohstoffvorkommen und buchstäblich goldenen Zukunftsaussichten die Aufnahme verweigern?
Doch sie hatten nicht mit den Südstaaten gerechnet. Zu dem Staatenbündnis gehörten bisher fünfzehn Mitglieder im Süden, wo man den Besitz von Sklaven gestattete, und die gleiche Anzahl freier Staaten im Norden, wo genau dies verboten war. Auch der neue Anwärter beabsichtigte, ein freier Bundesstaat zu werden, und hatte sich in seiner Verfassung gegen die Sklavenhaltung ausgesprochen. Keineswegs aus moralischen Gründen – die Arbeiter in den Goldminen wollten sich ihren Job nicht von billigen Sklaven wegnehmen lassen. Und nun senkten die Vertreter der Sklavenstaaten ihre Daumen nach unten. Sie dachten gar nicht daran, den freien Staaten zu einer Mehrheit auf der politischen Bühne zu verhelfen.
Es dauerte ein ganzes Jahr, bis der Kongress einen Kompromiss fand, bei dem keine der beiden Seiten ihr Gesicht verlieren musste. Die Südstaaten akzeptierten Kalifornien als 31. Mitglied der Vereinigten Staaten. Doch im Gegenzug mussten die Nordstaaten ein Gesetz billigen, das jeden unter Strafe stellte, der einem Sklaven dabei half, in einen der freien Bundesstaaten zu fliehen.
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