Eine Brücke wie ein Versprechen. Auf die wunderbare Stadt San Francisco, auf den goldenen Westen Amerikas. Das, was die Freiheitsstatue auf der östlichen Seite des Kontinents für die Einwanderer symbolisiert, verspricht im Westen die Golden Gate Bridge: Freiheit und die Chance auf ein besseres Leben.
Cioppino – Fischeintopf aus San Francisco
Zutaten für 4 Personen:
60 ml Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 El rote Chiliflocken
1 grüne Paprika
250 ml trockener Weißwein
1 Dose Tomaten (800 g)
1 Bund glatte Petersilie
10 Blätter Basilikum
10 Blätter Oregano
Salz und Pfeffer
400 g Mies- oder Venusmuscheln
400 g Kabeljaufilet
200 g Tiefseegarnelen (küchenfertig)
Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Kräuter hacken und die Paprika in kleine Stücke schneiden. Die Muscheln unter fließendem Wasser waschen und abbürsten, geöffnete Exemplare wegwerfen.
Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Chiliflocken hinzufügen und unter Rühren etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze garen. Weißwein, Tomaten und Kräuter hinzufügen. Etwa 10 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren.
Das Fischfilet und die Garnelen waschen, das Fischfilet würfeln. Den Fisch, die Garnelen und die Muscheln in die Suppe geben, zugedeckt noch etwa 7 Minuten köcheln lassen. Muscheln, die noch geschlossen sind, entfernen. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und heiß servieren.
Die Gier nach Gold – der große Goldrausch
Es war am Morgen des 24. Januar 1848. James Wilson Marshall schaute sich den Ablauf des Mühlrads an, das demnächst eine Sägemühle antreiben sollte. Unzufrieden runzelte er die Stirn, denn das Wasser, das sie mit Hilfe eines Damms vom Fluss abgezweigt hatten, plätscherte viel zu gemächlich dahin. Immer wieder wurde das Rad von Sand und Kies blockiert. Er würde den Arbeitern sagen, dass sie die Rinne noch weiter vertiefen mussten, dachte Marshall und schloss die obersten Knöpfe seiner Jacke. Er fröstelte in der kühlen Morgenluft.
Plötzlich traf sein Blick auf etwas Glänzendes unten im Wasser. War das nur die Sonne, die ein paar Flusskiesel aufblitzen ließ? Marshall beugte sich hinunter und schaute genauer hin. Nein, da mitten zwischen Schwemmsand und Steinen lagen ein paar kleine, gelblich schimmernde Klumpen. Noch während er ins Wasser griff, um sie herauszuholen, begann sein Herz vor Aufregung zu klopfen. Und dann, als er die glänzenden Steinchen in der Hand hielt, wusste er: Das konnte nur Gold sein!
Marshall, 37 Jahre alt, stammte ursprünglich aus New Jersey und war ein geschickter Handwerker. Verschiedene Jobs hatten ihn nach Westen gebracht. Seine gegenwärtige Aufgabe bestand darin, im Coloma Valley am American River eine Sägemühle aufzubauen. Geldgeber und Geschäftspartner in diesem Projekt war John Sutter, ein Kaufmann aus der Schweiz, der in der Gegend des heutigen Sacramento ein Fort gebaut hatte.
Marshall kannte die Eigenschaften von Gold. Er nahm einen größeren Stein und klopfte damit auf die metallischen Klumpen, die sich, wie er erwartet hatte, verformen ließen. Schnell rannte er zu den anderen Arbeitern. „Leute“, stieß er hervor, „ich glaube, ich habe tatsächlich Gold gefunden!“
Neugierig betrachteten die Männer den Fund in Marshalls Hand und redeten aufgeregt durcheinander. Doch Mr. Scott, der Zimmermann, schüttelte nur den Kopf und lachte. „Ach was, Mr. Marshall, wenn jeder glänzende Stein hier aus Gold bestünde, wären wir schon alle reich.“
In dem Moment trat Jennie Wimmer, die resolute Köchin des Camps, vor ihre Blockhütte und rief: „Männer, das Frühstück ist fertig!“ Durch die offene Tür drang der verheißungsvolle Duft von gebratenem Speck und Eiern nach draußen. Als Jennie die gelben Klumpen erblickte, vergaß sie Pfannen und Töpfe und erklärte sich sofort bereit, das Metall in ihrer Küche zu testen. „Geben Sie her, Mr. Marshall, ich koche das Zeug mal eine Weile in Seifenlauge. Und wenn es danach immer noch so schön glänzt, dann ist es tatsächlich pures Gold.“
Die Klumpen bestanden auch den Test in Jennies stinkender Lauge bravourös, und vier Tage später sattelte James Marshall sein Pferd, um seinem Geschäftspartner in Sutter’s Fort einen Besuch abzustatten. In den Satteltaschen trug er ein Säckchen voll Goldklumpen aus dem Fluss.
Sutters Augen blitzten auf, als er die glänzenden Steine sah, dennoch wollte er ganz sichergehen. Er träufelte Salpetersäure aus seinem Medizinschränkchen auf das Metall, klopfte die Klumpen mit einem Hammer flach, blätterte bedächtig in seiner dicken Enzyklopädie, und schließlich nickte er. „Marshall, Sie haben recht. Das ist Gold, pures Gold. Aber hören Sie, das muss erst mal unter uns bleiben. Ich habe so viel Geld in die Sägemühle gesteckt und will nicht, dass die Leute in Scharen kommen, um bei uns im Fluss zu buddeln.“
Aber dann war er es selbst, der die aufregende Neuigkeit nicht für sich behalten konnte. Schon bald erfuhr der Mormonen-Älteste Samuel Brannan, der in Sutter’s Fort einen Krämerladen führte, von dem Goldfund, und eilte höchstpersönlich zur Mühle im Coloma Valley. Die Arbeiter dort, von denen einige ebenfalls Mormonen waren, gaben ihm als Kirchen-Ältesten bereitwillig ein Zehntel von dem Gold ab, das sie in der Zwischenzeit gefunden hatten.
Wenige Wochen später marschierte Brannan mit verzücktem Lächeln durch die Straßen von San Francisco – das damals nur 800 Einwohner zählte –, schwenkte eine Flasche voller Goldstaub und rief: „Gold! Gold! Gold vom American River!“
Diese Werbeveranstaltung hatte den Effekt eines großen Besens, der die Stadt innerhalb kürzester Zeit leerfegte: Alle Männer, soweit sie gesund und kräftig waren, machten sich zur Goldsuche ins Coloma Valley auf. Im Hafen von San Francisco bildeten verlassene Schiffe einen dichten Wald von Schiffsmasten, denn auch die Matrosen hofften auf Reichtum und schlossen sich dem Zug der Goldsucher an.
Zusätzlich brachte Brannan die Nachricht in einer Sonderausgabe seiner Zeitung „California Star“ heraus und schickte 2.000 Exemplare davon in alle Himmelsrichtungen. Die Gerüchte von dem sagenhaften Gold wanderten von Mund zu Mund und verbreiteten sich wie ein ansteckendes Fieber unaufhaltsam im ganzen Land. Als ein Offizier der US-Armee eine Teebüchse voller Gold in die ferne Hauptstadt Washington brachte und Präsident James Polk die Gerüchte offiziell bestätigte, setzte sich eine beispiellose Völkerwanderung in Gang.
Goldklumpen wie Kartoffeln
Die Reihe der Goldfelder, genannt „Mother Lode“, erstreckte sich auf der westlichen Seite der Sierra Nevada von Norden nach Süden, in einer Breite von 1,5 bis 6 Kilometern und einer Länge von 190 Kilometern. Die Ersten, die ab dem Frühjahr 1848 dorthin strömten, waren die Bewohner Kaliforniens und des nördlich angrenzenden Territoriums von Oregon. Für alle anderen war die Reise um vieles länger, mühsamer und gefährlicher. „Die Feiglinge bleiben zu Hause, und die Schwächlinge finden unterwegs den Tod“, hieß es damals. Ein großer Schwung Goldsucher traf 1849 in Kalifornien ein, sie wurden die „Forty-Niners“ genannt.
Die Abenteurer hatten die Wahl zwischen drei unbequemen Wegen: einer Schiffsreise von 15.000 Meilen um das für seine Stürme berüchtigte Kap Hoorn, einer Abkürzung über die Landenge von Panama, wo Moskitos, Malaria und sengende Hitze das Vorankommen erschwerten, oder dem riskanten Landweg über die endlose Prärie und unwegsame Berge, während Durst, Cholera und Indianerangriffe eine tägliche Bedrohung darstellten.
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