Sabine Dittrich - Tage der Wahrheit

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In diesem Sommer wird Anne Lischkas beschauliches Leben auf den Kopf gestellt. Sven, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat, kommt wieder nach Eichberg zurück. Zu allem Überfluss schleppt Opa Willi Anne auch noch nach Prag zu einer Art «Familientreffen», nach dem nichts mehr ist, wie es war.
Martin, der neue Pfarrer, plant ein Projekt für Witwen und ihre Kinder aus dem Irak. Damit will er gleichzeitig das Pfarrhaus und Annes Kindergarten, der wieder mal kurz vor der Schließung steht, beleben.
Martin und Anne sehen sich plötzlich Anfeindungen gegenüber, die in einer Katastrophe münden. Anne muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht – und ob sie ihre Träume leben oder begraben will. Und hat ihre zarte Liebe zu Martin überhaupt eine Zukunft?

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Schön war es hier auf dem Dorf, umgeben von Natur. Wie zu Hause. Nur die Menschen waren ganz anders. Vorsichtiger, misstrauischer, verschlossener. Kein Wunder, wenn man nicht ihren Dialekt sprach und auch noch evangelischer Pfarrer war, also schon von Natur aus verdächtig. Er schmunzelte.

So, Zeit für den Frühsport. Er ließ das Fenster offen und griff sich die rote Flexibar. Regelmäßig zwanzig Minuten Training mit diesem schwingenden Stab hielten einen gut in Form. Besonders den Oberkörper. Er ließ seine Muskeln arbeiten. Kein Vergleich zu früher, aber immerhin.

Zum Frühstück, das er sich aus einem geraspelten Apfel, Haferflocken und Joghurt zusammengerührt hatte, dazu eine große Tasse Malzkaffee, setzte er sich an den Esstisch. Gemütlich, die kleine Küche. Der fichtenholzfarbene Block mit Spüle, Kühlschrank und Elektroherd entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Spanplattenmöbel aus einer Zeit, in der es in dieser Gegend noch kein IKEA gab.

Wände und Dachschrägen waren seit vorgestern zartgelb gestrichen. Sein Vorgänger hatte ein Faible für Poster mit Bibelsprüchen gehabt und daraus eine Art durchgängige Wandtapete geklebt. Einen Vormittag hatte Martin gebraucht, das Zeug abzuspachteln. Nun tickte über der Kommode nur noch die schöne alte Wanduhr vor sich hin. Der viereckige Esstisch war dunkelbraun lackiert und bot Platz für zwei Personen. Vermutlich gab es deswegen auch nur zwei Stühle. Verschiedene Modelle. Er saß lieber auf dem mit roten Stuhlkissen. Der hatte die optimale Höhe für sein Bein. Von hier fiel der Blick durch das Fenster auf die Straße. Noch nichts los im Dorf um diese Zeit.

Er griff nach dem Smartphone und schickte seiner Schwester ein Foto dieses Wohn-Ensembles per WhatsApp.

Noch eine halbe Stunde Zeit für das Frühstück, bis die Handwerker eintrafen. Er schlug das kleine blaue Büchlein für die geistliche Fitness auf. Mal sehen, was ihm die Bibelstellen der Herrnhuter Losungen für den heutigen Tag zu sagen hatten.

Später, während er gerade Tasse, Schale und Löffel abspülte, piepte sein Smartphone.

Lebst du jetzt im Sperrmüll☺?

Er lachte vor sich hin. Schwesterchen war als Bundestagsabgeordneten-Ehegattin natürlich Besseres gewöhnt.

Nee, Männerwohnheim, tippte er zurück.

Du brauchst endlich ’ne Frau, piepte es postwendend.

Braucht ein Fisch ein Fahrrad?

Definitiv

Schwesterherz hatte das jetzt nicht kapiert. Frauen konnten mit einem Krüppel wie ihm ungefähr so viel anfangen wie ein Fisch mit einem Fahrrad. So sah es aus.

Es klingelte an der Tür. »Pünktlich wie die Handwerker«, murmelte er vor sich hin und stieg vorsichtig die Treppe hinunter.

»Komme gleich«, rief er.

Kurz vor siebzehn Uhr zogen die Installateure wieder ab. Gerade rechtzeitig. Heute war Mittwoch, er hatte eine Verabredung mit der netten Kita-Leiterin.

Martin spazierte langsam die Hauptstraße entlang. Im Friseursalon brannte Licht. Die Chefin mit den langen hellblonden Haaren hatte gerade Kundschaft auf dem Stuhl sitzen. Er winkte ihr zu. Sie lachte und winkte mit der Schere in der Hand zurück.

Haare schneiden war bei ihm demnächst auch wieder fällig. Warum nicht in Ivonnes Lockenladen? Obwohl es bei ihm eher darum ging, die Locken zu eliminieren. Martin grinste. Der türkische Herrenfriseur in der Stadt sagte immer nur: »Maschine? Fünfzehn Millimeter?« und legte dann los. Irgendwie kam man sich dabei vor wie ein Schaf, das geschoren wurde. Vielleicht war das in einem Lockenladen ja anders. Jedenfalls sah Ivonne recht nett aus. Nicht so verschlossen wie die meisten anderen Eichberger.

Das Blaubärschloss schien früher eine alte Dorfschule gewesen zu sein, mit ein oder zwei Klassenzimmern und unter dem Dach einer winzigen Dienstwohnung für den Lehrer. Schön, dass es im Dorf noch einen Kindergarten gab. In den meisten Nachbarorten waren die schon längst ausgestorben. Die Gartentüre quietschte. Durch das große Fenster sah er Anne mit einem Mann im Zimmer stehen. Sie gestikulierte wild mit den Armen.

Er trat ins Haus und stand unschlüssig im Flur herum. Sollte er in den Gruppenraum hineingehen? Die Tür war zu. An der Garderobe saßen drei Kinder.

»Kannst du mir mal helfen?« Ein kleiner blonder Junge hielt ihm die Turnschuhe entgegen.

»Du kannst dich alleine anziehen, Luis«, sagte ein älteres Mädchen mit zwei schwarzen Zöpfen. »Er kann das, er ist nur zu faul.«

»Menno«, jammerte der Kleine und machte sich dann selbst daran, die Schuhe anzuziehen. Der andere Junge stand auf und betrachtete still das Erste-Hilfe-Poster an der Wand.

Martin wartete vor der Gruppenraumtür.

»Da darfst du nicht reingehen«, sagte der Kleine finster, »da ist mein Papa drin mit der Anne.«

Er hatte seine Schnürsenkel nicht gebunden, sondern seitlich in die Schuhe gestopft. Martin schmunzelte verstohlen.

Was Anne mit dem Vater der Kinder redete, konnte er nicht verstehen. Das Gespräch klang jedoch ziemlich aufgebracht.

Plötzlich schwang die Türe auf und der Mann stiefelte heraus. Er musterte Martin von oben bis unten und rief dann spöttisch: «Anneli, dein Date wartet.«

»Los geht’s«, wandte er sich an die Kinder, »heute kochen wir Eierkuchen. Habt ihr auch so einen Hunger?«

»Jaaaa, Eierkuchen«, jubelte der Kleine und hängte sich an den Arm seines Vaters. Die anderen beiden Kinder sagten nichts. Das Mädchen nahm den stillen Jungen an der Hand und dann gingen sie alle vier – ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.

Martin klopfte an den Türrahmen und trat vorsichtig in den Raum.

Anne rückte gerade die Stühle in einen Kreis. Sie hatte zwei rote Flecken auf den Wangen und sah ziemlich gestresst aus.

»Hallo, Anne.«

»Martin, schön, dass Sie da sind. Ich bin gleich so weit. Schräg gegenüber ist das Büro, setzen Sie sich doch schon mal und gießen sich ein Glas Wasser ein. Oder einen Kaffee, aus der roten Thermoskanne.«

Annes Büro strahlte eine aufgeräumte Gemütlichkeit aus. Sie hatte bereits Tassen, Gläser und Getränke auf dem Schreibtisch hergerichtet und eine Schüssel mit Keksen in die Mitte gestellt. Sogar eine Kerze im Glas stand dort, daneben ein Feuerzeug. Martin entzündete gerade das Licht, als Anne hereinkam.

»Entschuldigung – aber manchmal halten einen die Eltern länger auf als gedacht.«

Wieder so ein warmherziger langer Händedruck.

»Ärger?«, fragte er.

»Nicht der Rede wert.«

Sie griff nach einem Ordner und schlug ihn auf.

Das Kita-Team hatte sich schon einen konkreten Plan ausgedacht, wie sie die Flüchtlingskinder in die Gruppe aufnehmen könnten.

»Und alles, ohne Lohmanns Kasse – Verzeihung: die Gemeindekasse – ungebührlich zu belasten.« Anne lachte auf, nahm einen Schluck aus dem Kaffeebecher und wurde dann wieder ernst.

»Das einzige echte Problem sind die monatlichen Beitragszahlungen, falls die nicht von irgendeiner anderen Stelle übernommen werden. Momentan ist tatsächlich die Kommune zuständig. Da spuckt Lohmann Gift und Galle.«

»Für die ersten zwei Monate habe ich eine Lösung. Wie es danach weitergeht, wird sich schon finden.«

»Wo haben Sie nur den Optimismus her?«

»Gottvertrauen.«

Anne sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und biss sich auf die Unterlippe.

»Ich vertraue Gott«, bekräftigte er noch einmal, »ansonsten gibt es für mich wenig Grund zu Optimismus.«

»Na ja, als Pfarrer …«, sagte sie gedehnt und nickte dann verständnisvoll.

»Privat auch.«

Sie nippte wieder an ihrer Kaffeetasse und blickte ihn über den Rand hinweg an. In ihren kastanienbraunen Augen schien eine Frage zu stehen. Schließlich sagte sie: »Jedenfalls finde ich’s gut. Wie Sie das alles organisieren und … dass Sie sich überhaupt nach Eichberg her getraut haben.«

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