Sabine Dittrich - Tage der Wahrheit

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In diesem Sommer wird Anne Lischkas beschauliches Leben auf den Kopf gestellt. Sven, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat, kommt wieder nach Eichberg zurück. Zu allem Überfluss schleppt Opa Willi Anne auch noch nach Prag zu einer Art «Familientreffen», nach dem nichts mehr ist, wie es war.
Martin, der neue Pfarrer, plant ein Projekt für Witwen und ihre Kinder aus dem Irak. Damit will er gleichzeitig das Pfarrhaus und Annes Kindergarten, der wieder mal kurz vor der Schließung steht, beleben.
Martin und Anne sehen sich plötzlich Anfeindungen gegenüber, die in einer Katastrophe münden. Anne muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht – und ob sie ihre Träume leben oder begraben will. Und hat ihre zarte Liebe zu Martin überhaupt eine Zukunft?

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»Grüß Gott, Herr Lischka. Schön, dass Sie schon da sind.«

»Guten Tag, Herr Pfarrer. Können Sie mir helfen? Ich möchte gerne das Beet ausmessen, aber meine Arme sind zu kurz.« Er zog ein Bandmaß aus seiner Jackentasche.

In kurzer Zeit hatten sie miteinander Breite und Länge ermittelt.

»Gut, passt sehr gut«, nickte der alte Mann und lächelte verschmitzt, »wegen der Kurvenradien. Ich würde nämlich gerne einen persönlichen Beitrag zu unserem Projekt leisten. Vorausgesetzt, Sie wollen hier keine Radieschen anbauen.«

»Nein, nein, Herr Lischka. Mein Gemüse kaufe ich mir im Supermarkt. Was haben Sie denn vor?«

»Wenn wir unser Kirchgartenfest veranstalten, brauchen wir Attraktionen, damit viele Leute kommen, richtig?«

Martin nickte. Darüber hatten sie bei ihrer letzten Versammlung gebrütet: wie sie die Mehrzahl der Eichberger hinter dem Ofen vorlocken könnten, die sonst nichts mit der Kirche am Hut hatten.

»Ich baue einen Teil meiner Garteneisenbahn auf und lasse ein paar Raritäten aus meiner Sammlung fahren. Wenn ich das im Roten Ochsen unters Volk bringe, kommt das ganze Dorf.«

»Das ist ja eine tolle Idee!«

»Bis vor zwei Jahren haben wir jeden Sommer einen Gartenbahn-Fahrtag bei uns zu Hause veranstaltet. Damals konnte meine Frau noch. Das war immer ein schönes Fest für ganz Eichberg und Umgebung.«

Martin wusste, dass Lischkas Frau vor etwas mehr als einem Jahr gestorben war. Immer, wenn der alte Herr über sie sprach, legte sich ein trauriger Schatten auf sein Gesicht. Jetzt drehte er sich um und zeigte zum Haus.

»Alles klar da drin für die Schlacht, Herr Pfarrer?«

»Im Haus schon, aber – ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich nervös.«

»Lassen Sie sich nicht vom Bürgermeister einschüchtern. Der kocht auch nur mit Wasser.«

Lischka legte ermutigend seine Hand auf Martins Schulter.

»Also, junger Mann, dann gehen wir es an – mit Gottes Hilfe.«

Die beiden gingen zurück ins Haus. Kurz darauf trafen nacheinander die anderen Kirchenältesten und Gemeinderäte ein. Zuletzt fuhr Bürgermeister Lohmann mit seinem weißen BMW direkt vor den Eingang. Doch eine Sitzungsteilnehmerin fehlte noch. Wo blieb nur die Kita-Leiterin?

Die Kirchturmuhr hatte gerade viermal die kleine und einmal die große Glocke geschlagen, da huschte eine junge Frau ins Zimmer und ließ sich auf den letzten freien Stuhl fallen. Jetzt war die Versammlung komplett. Martin setzte sich vorsichtig auf die Fensterbank.

Nachdem der Bürgermeister alle begrüßt hatte, bat er ihn, sich vorzustellen und sein Anliegen zu erläutern.

Er bekam einen Kloß im Hals, als sich alle Blicke auf ihn richteten. In seinen Ohren rauschte es. Willi Lischka nickte ihm ermunternd zu. Martin hustete, versuchte mit der linken Fußsohle bewusst den Kontakt zum Boden zu spüren, und fing mit einer kurzen Vorstellung seiner Person und Aufgaben an. Schnell wurde seine Stimme fester.

»Den anderen Teil meiner Arbeitszeit bin ich für die Diakonie tätig. Vor allem in dem großen Übergangslager der Stadt. Ich habe eine Zusatzausbildung als Psychologischer Seelsorger und betreue sowohl das Personal als auch Flüchtlinge. Sie wissen vielleicht, wie schwierig die Situation im Lager ist. Es ist hoffnungslos überbelegt mit Menschen, die oftmals Schreckliches durchgemacht haben. Vor allem alleinstehende Frauen mit Kindern leiden ohne Ende unter diesen Bedingungen. Unsere Idee ist, einigen dieser Menschen eine Oase der Sicherheit und Erholung zu schenken, damit sie wieder Mut schöpfen und sich auf das Leben in Deutschland vorbereiten können. Deshalb würden wir die Räume im Erdgeschoss gerne renovieren, so dass maximal acht Personen Platz finden. Ich selber werde ins Dachgeschoss ziehen und verantwortlicher Ansprechpartner der Wohngruppe sein.«

Hier machte er eine Pause. Im Raum war es mehrere Atemzüge lang vollkommen still.

»Wer finanziert das?« Zwischen Lohmanns Augenbrauen stand eine steile Falte.

»Der Großteil kommt vom Landratsamt, die Seelsorgestiftung gibt einen festen Betrag dazu, den Rest wollen wir durch Spenden aufbringen und dafür einen Unterstützer-Verein gründen.«

»Was könnten wir vom Gemeinderat außer der Genehmigung denn noch für Sie tun?«, fragte die einzige Frau im Gremium.

»Die Kinder sollten den Kindergarten besuchen und möglichst schnell gut Deutsch lernen. Die Mütter natürlich auch. Können Sie uns darin irgendwie unterstützen?«

Alle sahen zu Willi Lischkas Enkelin hin, die jetzt steif wie ein Stock auf ihrem Stuhl saß und ihn mit halboffenem Mund anstarrte.

Der Bürgermeister polterte los. Zu der Zornfalte war jetzt noch eine entsprechende Gesichtsfarbe gekommen.

»Wie stellen Sie sich das vor, Herr Pfarrer? Ich kann doch nicht mein Personal für Ihre Flüchtlinge abstellen? Wer bezahlt überhaupt deren Kitabeiträge? Bei Mittellosen trifft das die Kommune! Ganz davon abgesehen: Ich glaube nicht, dass Sie sich in Eichberg mit dieser Idee nur Freunde machen werden. Sie wissen doch, dass die Abneigung gegen Flüchtlinge in der Bevölkerung grundsätzlich wächst. Und unser Ort ist nicht multikulti. Ich will keinen Ärger hier.«

»Aber es geht doch um Frauen und Kinder, um echte Flüchtlinge, hat der Pfarrer gesagt«, warf die Gemeinderätin ein, »ich finde, da könnten wir schon etwas tun. Die Blankenhausener haben doch auch gute Erfahrungen mit ihren Syrern gemacht.«

In Blankenhausen lebte schon länger eine Gruppe Syrer in einem ehemaligen Gasthof. Als letzten Oktober starke Regenfälle den Fluss über die Ufer treten ließen, waren die Männer sofort zur Stelle, schippten und schleppten Sandsack um Sandsack an der Seite der Feuerwehrleute und die Frauen kochten Tee für die Helfer. Und das, obwohl ihre Unterkunft ungefährdet auf einem Hügel lag. Seitdem waren die syrischen Familien im Ort integriert. Martin wusste davon.

»Das ist ein einziges gutes Beispiel, Erika. Ich kann dir mindestens zehn negative im Landkreis nennen«, konterte der Bürgermeister.

»Aber keines mit Frauen und Kindern.« Die Dame ließ sich nicht so schnell unterkriegen.

Martin fiel auf, dass sich die Kita-Leiterin meldete. Süß, wie ein Schulmädchen, dachte er.

»Frau Lischka, Sie wollen etwas sagen?«

»Ich würde gerne erst mit meinem Team darüber sprechen. Und irgendwo habe ich gelesen, dass es Geld vom Bund für Integrationsarbeit im Erziehungsbereich gibt. Ich muss nochmal genau nachschauen. Den Fall hatten wir bisher ja noch nicht. Bestimmt können wir etwas beitragen, ohne Herrn Lohmanns Kasse zu belasten. Ehrenamtlich.«

»Wie oft soll ich es denn noch sagen, Frau Lischka: Das ist nicht meine Kasse, sondern die Kasse aller Eichberger!«, explodierte der Bürgermeister schon wieder.

Sie wurde rot, presste die Lippen zusammen und senkte den Kopf. Als Martin ein paar Sekunden später noch einmal besorgt zu ihr hinsah, merkte er, dass sie sich nur das Lachen verkniff.

»Ach, Lohmännchen, wir wissen doch alle, dass du unsere Gemeindekasse treu wie ein Drache bewachst. Und wir sind dir fraktionsübergreifend dankbar dafür. Lasst uns jetzt bitte konstruktiv über die Sache abstimmen.«

»Erika hat recht«, ließ sich ein anderer Gemeinderat vernehmen, »wir haben bestimmt alle noch etwas anderes vor heute Nachmittag.«

Zustimmendes Gemurmel erklang.

»Also: Dann lesen Sie uns ihren Antrag bitte nochmal vor«, wandte sich Lohmann an Martin.

»Genehmigung der Umbaumaßnahmen für den Zweck, Frauen und Kinder, anerkannte Flüchtlinge, hier aufzunehmen. Schriftlich hat es die Kirchengemeinde ja schon bei Ihnen eingereicht.«

»Wer ist dagegen?«

Martin hielt kurz die Luft an. Niemand hob den Arm.

»Dafür?« Mehrere Hände gingen hoch.

»Enthaltungen? Zwei.« Eine davon war Lohmann selber.

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