Jürgen Petschull - Der Märtyrer

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Der Gefangene mit der Nummer «FLA DOC 086590» im Staatsgefängnis von Florida ist ein junger Araber und zugleich «der gefährlichste Terrorist, der je hinter amerikanischen Gittern gesessen hat». Als Chef eines Selbstmordkommandos hat er ein US-Verkehrsflugzeug nach Beirut entführt und die Regierungen der USA und Israels erpresst. Nun wartet auf ihn der elektrische Stuhl. Oder etwa doch nicht …? Petschulls Debüt als Thrillerautor zeigt ihn noch heute als Meister des anspruchsvollen Spannungsromans, der den Vergleich mit den ganz Großen des Genres nicht zu scheuen braucht. Sein zuerst 1986 erschienener, akribisch recherchierter und überaus spannend erzählter Tatsachenroman über den internationalen und islamistischen Terrorismus ist gerade heute wieder auf beklemmende Weise aktuell geworden …-

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An diesem Abend noch, ungefähr zur selben Zeit, traf sich Mojtaba im Flughafengebäude des Beirut International Airport mit einem Mann, dem man erst bei genauer Beobachtung ansah, daß er sich gerade erst seinen Bart abrasiert hatte: einige Hautstellen an Wangen und Kinn waren blasser als die übrigen Gesichtspartien. Gelegentlich drückte er nervös mit Daumen und Zeigefinger auf seine Augen – die Kontaktlinsen, gegen die er seine gewohnte Hornbrille ausgetauscht hatte – irritierten ihn noch.

Mojtaba hätte den Transitpassagier allein schon deshalb kaum wiedererkannt, weil er ihn noch nie in einem gutsitzenden europäischen Anzug mit modischer Krawatte und elegantem Aktenköfferchen gesehen hatte.

»Du hast dich sehr verändert, Bruder«, sagte Mojtaba lächelnd, als der Mann sich ihm am verabredeten Treffpunkt vor dem »Duty Free Shop« im ersten Stock zu erkennen gegeben hatte. »Du siehst jetzt tatsächlich aus wie einer von diesen Halsabschneidern aus dem Ölgeschäft.«

Die beiden Männer setzten sich mit dem Rücken zur Wand unter einen der Lautsprecher, aus dem abwechselnd libanesische und internationale Popmusik rieselte, so daß es sehr schwer gewesen wäre, ihre Unterhaltung mitzuhören. Sie tauschten Informationen aus.

Mojtaba berichtete von der Massendemonstration am Vormittag in Beirut und daß die Hezbollah ihren Frontabschnitt an der »Grünen Linie« und ihren Einflußbereich in den südlichen Vororten weiter ausgedehnt hätte; von Anschlägen auf die letzten noch in den Randbezirken Beiruts stationierten Soldaten der israelischen Invasionsarmee und von andauernden politisch-religiösen Auseinandersetzungen mit der gemäßigten Amal -Partei.

»In letzter Zeit«, so erzählte Mojtaba, »laufen immer mehr Amal -Kämpfer zu uns über.«

Der frischrasierte Mann erzählte, er sei gerade in Teheran und in Damaskus gewesen.

»Die Syrer und Iraner werden uns wieder mehr Leute und mehr Waffen schicken. Ich habe gesagt, daß wir genug Koran-Lehrer haben, was wir brauchen, sind Ausbilder für unsere neuen Kämpfer.«

Mojtaba nickte.

»Wie nennst du dich denn jetzt?« fragte er.

»In meinem kuwaitischen Paß steht Omar Fahredi.«

»Warst du in Kuwait?«

»Da komme ich gerade her. Unsere Brüder in den Gefängnissen dort werden ungeduldig. Sie erwarten, daß wir sie herausholen. Du weißt, einige von ihnen hat man wegen der Bombenanschläge im letzten Dezember zum Tode verurteilt. Es wird Zeit, daß wir eine Aktion starten, die aller Welt klarmacht, wozu wir in der Lage sind, ähnlich wie bei den Bombenanschlägen gegen die Amerikaner in Beirut.«

»An was für eine Aktion denkst du?« fragte Mojtaba.

»Ich weiß noch nichts Genaues, aber die Palästinenser haben große Erfolge mit Flugzeugentführungen gehabt.«

»... was man von unseren Aktionen nicht sagen kann«, warf Mojtaba ein.

»Wen interessiert denn in Europa oder in Amerika schon, wenn wir Maschinen aus Jordanien oder aus dem Nahen Osten entführen?« sagte der Mann, der sich Omar nannte. »Wir müssen uns auf amerikanische oder israelische oder deutsche Linienmaschinen konzentrieren, auf Flugzeuge, in denen amerikanische oder israelische Passagiere sitzen. Wir brauchen Geiseln, wenn wir weltweites Interesse für unseren Kampf bekommen wollen.«

Nach einer Weile fuhr er fort: »Unser Problem ist, daß wir zwar genug Leute haben, die mit der Kalaschnikow und mit Sprengstoff umgehen können, aber zu wenig, die intelligent genug sind für die Leitung solcher Unternehmen, die ein, zwei Fremdsprachen sprechen und sich im Ausland unauffällig und selbstsicher bewegen können.«

Mojtaba überlegte, dann sagte er: »Ich hätte da vielleicht jemanden ...«

Er erzählte von Hussein aus Hamburg, der jetzt nach Beirut zurückgekommen sei, um den Tod seiner Frau und seiner Tochter zu rächen. »Er spricht Englisch und Deutsch perfekt, und er war schon ein erfolgreicher Geschäftsmann; er kennt sich im Ausland aus, aber er hat noch keine Kampferfahrung. Wir müßten ihn ausbilden.«

»Würdest du deine Hand für ihn ins Feuer legen?«

»Ja!«

»Wie alt ist er?«

»Sechsundzwanzig.«

»Wäre er bereit, für unsere Sache zu sterben?«

»Ich glaube ja – wenn er darauf vorbereitet wird.«

»Gut«, sagte Mojtabas Gegenüber, »dann bring ihn nach Baalbek. Laß ihn in unserem Lager ausbilden und stell ihn auf die Probe. Er muß sich erst bewähren, bevor wir ihm solche Aufgaben anvertrauen können, von denen wir gesprochen haben.«

Lautes Knacken im Lautsprecher über ihren Köpfen unterbrach ein trauriges libanesisches Lied, in dem das Sterben von Beirut besungen wurde. Eine Ansagerin rief auf arabisch, englisch und griechisch den Flug nach Athen auf.

»Wie lange, glaubst du, wird er brauchen?« fragte Omar.

»Vielleicht ein halbes Jahr, vielleicht ein Jahr«, sagte Mojtaba.

»Ich werde unseren Brüdern in Athen und in New York sagen, daß sie sich Gedanken über eine geeignete Aktion machen sollen.«

Der Mann, der sich Omar nannte, zeigte am Ausgang 2 des Beiruter Flughafens ein Ticket der Middle East Airlines nach Athen vor mit einem bereits angehefteten roten Flugschein der amerikanischen Gesellschaft TWA für den Weiterflug über Rom nach New York. In seinem abgenutzt aussehenden Paß, der ihn als Bürger des Scheichtums Kuwait auswies, war ein sehr echt wirkendes Visum für die Vereinigten Staaten von Amerika eingestempelt. Als er Mojtaba zum Abschied umarmte, sagte der Mann: »Allah schütze dich.«

»Friede sei mit dir.«

Mojtaba ließ Hussein Zeit, sich an sein neues Leben und an seine neuen Freunde zu gewöhnen. Amir und Toufik nahmen ihn mit an die Front von Bachoura. Sie zeigten ihm die Maschinengewehrstellungen in den zerstörten Häusern an der Barrikade, sie ließen ihn mit dem M 16-Gewehr und der Kalaschnikow auf Stellungen der Heckenschützen der christlichen Miliz schießen.

Hussein gewöhnte sich schnell wieder an den Umgang mit den Waffen, an denen er als 16jähriger Pfadfinder ausgebildet worden war. Nach ein paar Tagen zielte er auf einen christlichen Milizionär auf der anderen Seite der Barrikade, der mehr als 300 Meter entfernt war. Hussein schoß dreimal. Sie hörten einen schnell ersterbenden Schrei, und kurz darauf sahen sie Gestalten, die einen leblosen Körper hinter sich herschleiften. Seine neuen Kameraden gratulierten ihm überschwenglich zu seinem offenbar tödlichen Treffer.

Ein anderes Mal gelang es ihm mit der Bazuka, der russischen Panzerfaust, ein ganzes Stockwerk mit einer Maschinengewehrstellung der Kataib -Miliz in Trümmern zu schießen. Es war ein Zufallstreffer, denn mit dem unhandlichen Gerät war es schwer, genau zu zielen. Er hatte das Abschußrohr ungefähr in Richtung der feindlichen Stellung gehalten, gefeuert und war wieder in Deckung gesprungen. In der Stellung der Christen, so erfuhren sie am nächsten Tag, hatte es zwei Tote und vier Schwerverletzte gegeben.

Manchmal wunderte sich Hussein selbst, wie schnell er den Übergang in sein neues Leben schaffte. Nicht einmal das Töten ging ihm nahe.

Er versuchte, nicht daran zu denken, ob seine Opfer Frauen und Kinder gehabt hatten wie er.

Er war im Krieg, er war jetzt Soldat. Er brauchte keine Entschuldigung, vor sich nicht und nicht vor anderen.

Und dennoch wollte er manchmal allein sein und über sein radikal verändertes Leben nachdenken. Dann schulterte er seine Kalaschnikow und schwang sich auf eine alte 250er Honda, die er von seinem letzten Bargeld aus Hamburg gekauft hatte. Er fuhr durch die bizarre Trümmerlandschaft des östlichen Teils von West-Beirut zu einer Landzunge an der St. Georges-Bucht, an eine Stelle, an der er als Schuljunge oft gesessen hatte, um die ein- und auslaufenden Schiffe zu beobachten.

Niemand hätte in dem bewaffneten Motorradfahrer noch den aufstrebenden jungen Geschäftsmann aus Hamburg wiedererkannt. Mit seinem Stoppelbart, mit der gefleckten Armeekampfjacke und den speckigen Jeans, die durch den roten Staub, durch Öl- und Dreckflecke eine undefinierbare Farbe angenommen hatten, mit der Kalaschnikow und dem breiten Patronengurt, der lässig um seine Taille hing, sah Hussein Ali Bakir aus wie die meisten anderen schiitischen Kämpfer auch – als gehöre er schon jahrelang dazu. Er setzte sich in das hohe Unkraut, das nach Kamille duftete, und starrte über die Fischerboote hinweg, die in der Ufernähe dümpelten, auf das Meer hinaus.

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