Jürgen Petschull - Der Märtyrer

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Der Gefangene mit der Nummer «FLA DOC 086590» im Staatsgefängnis von Florida ist ein junger Araber und zugleich «der gefährlichste Terrorist, der je hinter amerikanischen Gittern gesessen hat». Als Chef eines Selbstmordkommandos hat er ein US-Verkehrsflugzeug nach Beirut entführt und die Regierungen der USA und Israels erpresst. Nun wartet auf ihn der elektrische Stuhl. Oder etwa doch nicht …? Petschulls Debüt als Thrillerautor zeigt ihn noch heute als Meister des anspruchsvollen Spannungsromans, der den Vergleich mit den ganz Großen des Genres nicht zu scheuen braucht. Sein zuerst 1986 erschienener, akribisch recherchierter und überaus spannend erzählter Tatsachenroman über den internationalen und islamistischen Terrorismus ist gerade heute wieder auf beklemmende Weise aktuell geworden …-

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Zwei schlaffe schwarze Fahnen wehten auf den Dächern der verwinkelten Gebäude, die sich rings um einen asphaltierten Innenhof scharten. Unkraut wucherte aus aufgeplatzten Löchern und Ritzen. Früher waren hier Werkstätten, Krämerläden und Wohnungen gewesen. Jetzt war in diesem dunklen Winkel zwischen der »Grünen Linie« – den Barrikaden zwischen West- und Ost-Beirut an der Rue Damas – und dem großen Friedhof an der Rue Basta eines der Hauptquartiere der Hezbollah , der »Partei Gottes«.

Nach ihrer Rückkehr wuschen sich Amir, Belal und Toufik an einem Wasserhahn auf dem Hof – erst seit ein paar Tagen gab es wieder eine funktionierende Wasserleitung – Hände, Arme, Gesichter und Oberkörper. Von der etwa 800 Meter entfernt gelegenen großen Moschee an der lauten Rue Basta tönte die von Lautsprechern verstärkte Stimme des Muezzin herüber. Er rief zum Sonnenuntergang-Gebet.

»Allahu Akbar ... Hayya Ala-s-Salat ...« – »Gott ist der Größte ... eilt zum Gebet ...«

Es war jetzt kurz nach 18 Uhr.

Als die drei Männer ihre Waffen vor sich auf den Boden legten und gemeinsam mit zwei Dutzend anderen Kämpfern niederknien wollten, war am Himmel ein Brummen zu hören, das schnell näher kam und lauter wurde. Amir, vor dem die Kalaschnikow lag, sah die Boeing zuerst.

»Sie kommen tatsächlich noch«, sagte er, »ihr Flugzeug hat Verspätung.«

Der Pilot der Middle-East-Airlines-Maschine hatte schon vor der libanesischen Küste die Landescheinwerfer eingeschaltet. Auch die Beleuchtung in der Kabine brannte. Die Leute an den Flugabwehrgeschützen sollten sie schon von weitem als Passagiermaschine erkennen. Die Boeing flog eine leichte Kurve und setzte im Geradeausflug von Norden nach Süden zur Landung an.

Hussein saß auf einem Fensterplatz an der linken Seite. Im Westen sank der Sonnenball ins Mittelmeer. Im Osten stand bereits ein schmaler Mond über dem bis zu 3000 Meter hohen Libanon-Gebirge. Im Zwielicht unter ihnen tauchte Beirut auf.

An der St. Georges-Bucht, an der früher mehr als ein Dutzend Luxushotels gestanden hatten, erkannte er das 20 Stockwerk hohe ausgebrannte »Holiday Inn«, das wie ein Mahnmal aus der Trümmerlandschaft ragte. Dahinter das völlig zerstörte Bankenviertel. Daneben ein breiter, dunkler Streifen links und rechts von der Rue Damas, die nun die Grenzlinie zwischen Ost- und West-Beirut bildete.

Tief unter ihnen – sie flogen jetzt etwa in 1000 Meter Höhe – blitzte rote Leuchtspurmunition auf. In der dunklen Gegend rings um den kreisrunden Place d’Etoile, an dem der Bezirk Bachoura beginnt, wurde geschossen.

Rechts unter sich sah er das von hohen Bäumen bewachsene Gelände der amerikanischen Universität und gleich dahinter das gelbe Hochhaus der Uni-Klinik. Dann überflogen sie eine gleißend helle Lichterkette, die quer zur Flugrichtung verlief: die Rue Hamra, die belebte Einkaufsstraße von West-Beirut, die früher als die Champs-Élysées des Nahen Ostens gegolten hatte. Da, in der Nähe eines sauber ausgeschnittenen Quadrats, in der Nähe des kleinen Volksparks, mußte irgendwo das Geschäft seines Vaters liegen.

Hussein fühlte Beklommenheit in sich aufsteigen. Ob sein Vater auf ihn wartete?

Auf einer Bank in dem kleinen Park, der jetzt unter ihnen vorüberhuschte, hatte er händchenhaltend mit seiner ersten Freundin gesessen. Sechzehn war er damals und noch im Ortsteil Maazra zur Schule gegangen. Sie hieß Cathrine und war die Tochter eines französischen Cafébesitzers. Vermutlich war sie längst verheiratet und hatte zwei, drei Kinder.

Die Maschine flog jetzt parallel zur Mittelmeerküste, direkt über die breite Küstenstraße, die nach Süden führt. An der Straße lag das Geschäft des Autohändlers, dem er aus Hamburg gebrauchte BMWs und Mercedes geliefert hatte. Das Landefahrwerk klappte mit einem Ruck aus dem Bauch der Boeing 727. Nun war der Swimmingpool des »Summerland-Hotels« unter ihnen, ein blau beleuchteter Fleck im Dunkel. Gleich hinter dem Luxushotel tauchten die armseligen Palästinenserlager Sabra und Chatilla auf. Das Licht einiger weniger Neonlaternen fiel auf die Steinbaracken. Ein paar Kilometer weiter in Richtung der Schuf-Berge lag Bir el Abed. Dort waren sie gestorben.

Die Gummireifen prallten auf die asphaltierte, löchrige Landepiste, der Pilot bremste zwei-, dreimal kurz hintereinander. Middle-East-Airlines-Flug 226 rollte langsam auf das Flughafengebäude zu. Aus der Neonschrift »Beirut International Airport« waren mehrere Buchstaben herausgeschossen.

»Willkommen daheim«, sagte Mojtaba.

Sie kamen schneller als die anderen Passagiere durch die Paß- und Zollkontrollen. Auch die bewaffneten Milizionäre der Amal , die vor dem Flughafengebäude noch einmal Absperrungen errichtet hatten, winkten sie durch. Sie grüßten Mojtaba geradezu respektvoll, wie es Hussein schien.

Mojtaba verstaute ihr Gepäck in einem verbeulten Nissan Patrol-Geländewagen, den er vor seinem Abflug nach Hamburg offenbar sorglos neben einer Baustelle geparkt hatte. Inzwischen war es dunkel geworden. Auf dem Weg in die Stadt sahen sie überall Schützenpanzerwagen der libanesischen Armee und Milizionäre, denen Kalaschnikows von der Schulter baumelten und die breite Patronengurte trugen. Bewaffnete Motorrad-Patrouillen rasten an ihnen vorüber. Sie konnten die Straßensperren unkontrolliert passieren, sobald Mojtaba seinen Kopf aus dem Seitenfenster steckte.

Sie kamen an einem großen grauen Beton-Neubau einer Moschee vorüber, die direkt an der Flughafenstraße lag. Scheinwerfer beleuchteten die schwarze Fahne an der Spitze des Minaretts und das große Bild des Ayatollah Chomeini an dem schlanken Turm.

Die Straße führte durch ein Kiefernwäldchen, in dem während des israelischen Einmarsches im Sommer 1982 heftig gekämpft worden war, durch halbfertige Siedlungen, über dreckige, von großen Pfützen bedeckte Sandstraßen, an denen kleine Marktbuden standen. Gerupfte Hühner und Gänse und Hälften frischgeschlachteter Hammel hingen an den Decken der Verkaufsstände. Hungern mußte auch während des endlosen Bürgerkrieges niemand im fruchtbaren Libanon.

Nach 15 Minuten erreichten sie die Innenstadt. Mojtaba konnte jetzt nur noch Schrittempo fahren. Dichter, stinkender Feierabendverkehr verstopfte die Straßen. Zwischen intakten, modernen Appartementhäusern und eleganten Modegeschäften von Yves St. Laurent und »Boss« klafften immer wieder große Bombenkrater und Trümmerflächen – noch nicht vernarbte Erinnerungen an die Überlegenheit der israelischen Luftwaffe.

Nach weiteren 20 Minuten erreichten sie die Rue Hamra mit ihren Restaurants, Banken und Boutiquen. Arabische und amerikanische Musik dröhnte durcheinander aus Lautsprechern. Es roch nach gegrilltem Fleisch und orientalischen Gewürzen und nach schwerem Parfüm, das Straßenhändler mit rollenden Verkaufskarren in Form von Geruchsproben versprühten. Mädchen in hautengen Jeans, Damen in teuren Haute-Couture-Kleidern und verschleierte Frauen im Schador spazierten über West-Beiruts Einkaufsstraße. Bilder von Chomeini und Musa Sadr, vom Amal -Chef Nabih Berri und dem syrischen Staatspräsidenten Assad hingen an den Hauswänden. Mojtaba parkte seinen Jeep in der Rue Makissi in der Nähe des »Cavallier-Hotels«. Sie stiegen aus. Die letzten hundert Meter schoben sie sich mühsam durch das dichte Menschengedränge, vorbei an zahlreichen Geschäften, deren Schaufenster von mannshohen Sandsackbarrikaden geschützt wurden. Vor einem unscheinbaren Laden, über dem matte Leuchtschriften für »Blaupunkt«-Radios und »Everready«-Batterien warben, blieb Mojtaba stehen. Hussein wäre an dem Geschäft seines Vaters vorübergegangen. Hassan Ali Bakir hatte seinen Elektroladen um ein Schaufenster vergrößert. Zögernd betrat Hussein das Geschäft. Packungen mit Glühbirnen waren auf Radiogeräte gestapelt, die auf veralteten Fernsehapparaten standen, die wiederum auf Kühltruhen plaziert waren. Der unbestimmbare Geruch von Plastikmaterial, Staub und öligem Bohnerwachs erinnerte ihn an seine Kindheit.

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