Jürgen Petschull - Der Märtyrer

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Der Gefangene mit der Nummer «FLA DOC 086590» im Staatsgefängnis von Florida ist ein junger Araber und zugleich «der gefährlichste Terrorist, der je hinter amerikanischen Gittern gesessen hat». Als Chef eines Selbstmordkommandos hat er ein US-Verkehrsflugzeug nach Beirut entführt und die Regierungen der USA und Israels erpresst. Nun wartet auf ihn der elektrische Stuhl. Oder etwa doch nicht …? Petschulls Debüt als Thrillerautor zeigt ihn noch heute als Meister des anspruchsvollen Spannungsromans, der den Vergleich mit den ganz Großen des Genres nicht zu scheuen braucht. Sein zuerst 1986 erschienener, akribisch recherchierter und überaus spannend erzählter Tatsachenroman über den internationalen und islamistischen Terrorismus ist gerade heute wieder auf beklemmende Weise aktuell geworden …-

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Beide schwiegen.

Dann sagte Hussein unvermittelt und mit einem Nachdruck, daß es wie ein Schwur klang: »Ich hasse die Amerikaner!«

»Das reicht nicht! Du mußt auch gegen sie kämpfen, mit uns kämpfen – gegen die Amerikaner, gegen die Israelis, gegen die Christen. Die wollen uns unser Land, unsere Freiheit, unsere Würde nehmen. Deshalb ermorden sie auch unsere Frauen und Kinder!«

Hussein senkte die Hände, die er vors Gesicht geschlagen hatte, und sah Mojtaba an.

»Wer hat dich zu mir geschickt? – Wer bist du?«

»Ich bin ein Libanese und ein gläubiger Schiit«, antwortete der Mann aus Beirut, »und ich bin ein Freiheitskämpfer.«

»Wie heißt du?«

»Für dich bin ich Mojtaba, das ist mein Kampfname. Es bedeutet ›der Erwählte‹, wie du vielleicht weißt.« Mojtaba lächelte flüchtig.

»Zu welcher Organisation gehörst du?«

»Das wirst du im Libanon erfahren.«

Hussein blickte ihn an, als nehme er ihn jetzt zum ersten Mal richtig wahr.

»Bist du meinetwegen nach Hamburg gekommen?«

»Ja.«

»Wer hat dich geschickt?«

»Dein Vater!«

Hussein machte ein Gesicht, als könne er nicht glauben, was er gehört hatte.

»Ja, dein Vater!« sagte Mojtaba. »Er ist ein großartiger alter Mann. Er kann selber nicht mehr kämpfen, aber er unterstützt unseren Kampf mit seinem Geist und seinem Geld.«

»Mein Vater ...?«

»Ich kenne deinen Vater seit langer Zeit, und dein Bruder war mein Freund. Dein Vater ist stolz auf deinen Bruder, weil er im Kampf gegen unsere Feinde gefallen ist. Mit dir wollte er nichts mehr zu tun haben, weil du ihn enttäuscht und belogen hast, weil du hier in der Fremde unseren Glauben, unsere Prinzipien und unseren Kampf verraten hast wie ein feiger Deserteur.«

»Aber ich ...«

Mojtaba unterbrach ihn.

»Dein Vater war sehr glücklich, als er jetzt deine Tochter, sein Enkelkind, zum ersten Mal gesehen hat, und deine Frau hat ihm sehr gefallen. Er will dir verzeihen, wenn ...«

Draußen auf den Gleisen, die auf einem Stahlgerüst über die Isestraße führen, fuhr geräuschvoll eine Hochbahn vorüber.

»... wenn du jetzt, nach allem, was passiert ist, dein Leben änderst. Wenn du nach Beirut zurückkommst und mit uns kämpfst und den Mord an deiner Tochter und deiner Frau rächst! Dein Vater hat mich zu dir geschickt, um dir das zu sagen!«

Hussein antwortete nicht.

Er spürte Mojtabas Blick unablässig auf sich gerichtet. Er dachte: Ob sie Schmerzen gehabt haben? Ob sie lange leiden mußten oder gleich tot waren? Zwischen Aufwallungen von Trauer und Selbstmitleid spürte er wieder Haß und Wut – Haß und Wut auf die, die sie umgebracht hatten. Und er dachte an seinen Vater.

»Wann fliegen wir«, fragte er endlich.

»Übermorgen geht ein Direktflug von Frankfurt nach Beirut«, sagte Mojtaba und lächelte jetzt, sichtlich erleichtert.

»Ich habe zwei Plätze für uns gebucht.«

Hussein nickte.

»In drei Tagen wird in Beirut eine große Trauerfeier für die Opfer des amerikanischen Attentats stattfinden. Es wird eine Demonstration werden, zu der viele tausend Menschen kommen.«

»Was soll aus meinem Geschäft werden und aus der Wohnung und dem Auto?«

»Wir haben Freunde hier in Hamburg, die einen guten Anwalt kennen. Du solltest ihm morgen eine Vollmacht geben. Er wird alles für dich verkaufen«, sagte Mojtaba und fügte hinzu: »Wir können das Geld gut gebrauchen.«

Hussein sah ihn fragend an.

»Für Waffen und Medikamente«, sagte der Mann aus Beirut, »hauptsächlich für Waffen.«

Hussein nickte wieder, diesmal so, als habe er nichts anderes erwartet.

In der Nacht zum Dienstag schlief Mojtaba auf der Couch in Husseins Wohnzimmer tief und fest wie jemand, der eine anstrengende Arbeit erfolgreich beendet hat.

Hussein lief unruhig hin und her. Er versuchte vergeblich, sich zu konzentrieren, suchte dann Ausweise, Privatpapiere und Fotos zusammen, packte bereits Koffer und Taschen und schrieb kurze Abschiedsbriefe: an seine Schwiegereltern, an seine Sekretärin, an einige Bekannte in Hamburg. Dann schlief auch er ein.

Am nächsten Nachmittag fuhren sie zu einem Anwaltsbüro in die Hamburger Innenstadt. Hussein war schon nicht mehr erstaunt, daß dort bereits ein Schriftstück vorbereitet war, mit dem der junge Anwalt bevollmächtigt wurde, für ihn sein gesamtes Hab und Gut zu verkaufen. Er unterzeichnete das Papier. Der Erlös sollte auf ein Bankkonto nach Luxemburg überwiesen werden.

Den Abend verbrachte er allein zu Hause. Mojtaba hatte gesagt, er müsse seine Freunde in Hamburg besuchen.

Am Mittwochvormittag nahmen sie ein Taxi zum Flughafen. Sie machten einen Umweg über den Harvestehuder Weg, eine der schönsten Alleen Hamburgs, die an der Außenalster entlangführt. Im Alsterpark liefen Jogger in bunten Trainingsanzügen. Frauen schoben Kinderwagen vor sich her. Ältere Leute ruhten auf den Bänken aus und blickten über das Wasser, auf dem Segelboote kreuzten. Die ersten Trauerweiden trugen helles Grün. Die japanischen Kirschbäume blühten.

Hussein dachte daran, daß er hier im vergangenen Frühjahr mit Miriam und mit Eva Fatima spazierengegangen war.

»Eine schöne Stadt«, sagte Mojtaba, der ihn von der Seite beobachtet hatte. »Beirut war auch eine schöne Stadt.«

Sie flogen um zehn Uhr ab Hamburg-Fuhlsbüttel mit dem Lufthansa-Flug 708 nach Frankfurt. In Frankfurt hatten sie fast zwei Stunden Aufenthalt, denn der Start von Middle-East-Airlines-Flug 226 nach Beirut hatte sich verspätet.

Während des Fluges sprachen sie kaum.

»Sie müßten bald da sein«, sagte der Mann mit der Kalaschnikow, der voranging.

»Glaubst du, daß er kommt?« fragte ihn der Bärtige, der ihm mit einem M 16-Schnellfeuergewehr in der Hand folgte.

»Er kommt bestimmt«, sagte der dritte, der eine an einem breiten Tragegurt über seine Schulter hängende Bazuka schleppte.

»Die Frage ist, ob er nur zur Beerdigung kommt oder ob er ganz hierbleibt?«

Manchmal, als sie durch enge Gassen gingen, schrammte das Metall der langen, rohrartigen Panzerfaust gegen die von Einschüssen zernarbten Hauswände und Mauern.

Die drei Männer gingen gebückt, schnell, aber nicht hastig, durch die stinkende menschenleere Ruinenlandschaft des Stadtteils Bachoura – Kriegshandwerker, die Feierabend hatten.

Hinter ihnen waren vereinzelt Schüsse zu hören. Dann kurze, tackernde Salven. Gelegentlich auch dumpfe Detonationen. Wie immer kurz vor Sonnenuntergang lebte der Stellungskampf an der Barrikade zwischen dem christlichen Ostteil und dem moslemischen Westen der Stadt auf. Der Nachtdienst hatte auf beiden Seiten mit der Arbeit begonnen, und nach dem Schichtwechsel demonstrierten Scharfschützen und Kanoniere hüben wie drüben ihre Anwesenheit und Feuerkraft. Bald würde es wieder ruhig sein.

Die drei Waffenträger, Amir, Belal und Toufik, bewegten sich weiter von der Front weg, nach West-Beirut hinein. Vor ihnen zeichnete sich gegen den Abendhimmel die Silhouette der Stadt ab: von Granaten durchlöcherte Hausfassaden, zerfetzte Baumkronen, die Moschee an der Rue Chamiq, deren Minarett angeschossen war wie ein Tonröhrchen in einer Schießbude – noch ein Treffer, und die bereits vornüber hängende Spitze würde auf den angrenzenden alten islamischen Friedhof kippen.

Nach einigen hundert Metern waren die ersten Lichter zu sehen. Glühbirnen in dunklen Fensterhöhlen, abgeblendete Autoscheinwerfer, das matte Leuchtschild einer »Mobil-Oil«-Tankstelle. Vor einem finsteren Haus mit der dunkelblauen Neonschrift »Café Raphael« an der Fassade bogen die drei Männer links in eine breite Toreinfahrt ein, die von bewaffneten Posten bewacht wurde. An den Wänden klebten verschlissene Plakate mit Porträts von Chomeini und Musa Sadr, dem seit Jahren verschollenen Führer der libanesischen Schiiten, und Fotos von Märtyrern, von im Kampf gefallenen jungen Männern.

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