Jürgen Petschull - Der Märtyrer

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Der Gefangene mit der Nummer «FLA DOC 086590» im Staatsgefängnis von Florida ist ein junger Araber und zugleich «der gefährlichste Terrorist, der je hinter amerikanischen Gittern gesessen hat». Als Chef eines Selbstmordkommandos hat er ein US-Verkehrsflugzeug nach Beirut entführt und die Regierungen der USA und Israels erpresst. Nun wartet auf ihn der elektrische Stuhl. Oder etwa doch nicht …? Petschulls Debüt als Thrillerautor zeigt ihn noch heute als Meister des anspruchsvollen Spannungsromans, der den Vergleich mit den ganz Großen des Genres nicht zu scheuen braucht. Sein zuerst 1986 erschienener, akribisch recherchierter und überaus spannend erzählter Tatsachenroman über den internationalen und islamistischen Terrorismus ist gerade heute wieder auf beklemmende Weise aktuell geworden …-

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Miriam wurde bald nach der Trauung schwanger. Im März 1981, drei Wochen früher als erwartet, wurde eine gesunde Tochter geboren. Sie nannten sie Eva Fatima. Das Baby hatte die mandelförmigen Augen der Mutter.

Die Ehe mit Miriam und die Geburt seiner Tochter hatten Hussein Ali Bakir verändert. Er brauchte jetzt keine Angst mehr um die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu haben, da er mit einer Deutschen verheiratet war. Er hatte – auch auf Drängen seines Schwiegervaters – seine einträglichen Geschäftsbeziehungen zu den Hamburger Unterweltskreisen abgebrochen und beim Gewerbeamt eine eigene Handelsagentur für den Im- und Export von Orientteppichen und Kraftfahrzeugen angemeldet. Er verdiente nicht mehr soviel wie früher – aber er ging auch nicht mehr ins Spielcasino.

Er war auf dem Wege, ein solider Kaufmann zu werden, mit eigenem Büro und kleinem Lager in einem der alten Speicherhäuser im Hamburger Freihafen, mit Steuerberater und offiziellem Bankkonto. Seine Einnahmen reichten für die Miete einer Vier-Zimmer-Wohnung in einer guten Wohngegend am Hamburger Isemarkt und für den Lebensunterhalt der kleinen Familie.

Zum ersten Mal war Hussein Ali Bakir mit sich und seinem Leben zufrieden. Nur der Gedanke an die Enttäuschungen, die er seinem Vater bereitet hatte und an dessen unversöhnlichen Zorn schmerzte noch.

Ganz unerwartet fand Hussein Ali Bakir Anfang März 1984 zwischen der Geschäftspost einen Brief aus Beirut. Er erkannte die Handschrift seines Vaters sofort. Er versuchte ruhig zu bleiben, aber seine Finger zitterten doch, als er das Kuvert aufriß. Darin lag ein zerknittertes weißes Blatt, auf dem in der steilen Schrift seines Vaters vier kurze Sätze standen, ohne Anrede und ohne Gruß:

»Du wirst Dich erinnern, daß ich bald meinen 70. Geburtstag haben werde. Es geht mir seit einiger Zeit gesundheitlich nicht sehr gut. Bevor ich sterbe, möchte ich mein Enkelkind sehen. Deine Frau und Dein Kind sind mir an meinem Geburtstag willkommen.«

Unterschrift: »Hasan Ali Bakir.«

Am Abend hatte er Miriam die arabischen Worte übersetzt.

Sie sagte: »Ohne dich fahre ich nicht!«

»Ich bitte dich darum«, erwiderte er.

»Ich kann mich ja nicht einmal richtig mit ihm unterhalten, und unser Kind wird auch nichts davon haben.«

»Er spricht Französisch und etwas Englisch«, sagte Hussein.

Sie merkte, daß ihn ihr Zögern wütend machte und gab deshalb nach:

»Wenn du es unbedingt willst, fahre ich.«

»Ich zwinge dich nicht, ich bitte dich.«

Der Geburtstag seines Vaters war am 23. März. Hussein versprach seiner Frau, in drei oder vier Tagen nachzukommen. Vielleicht kam es ja doch noch zu einer Versöhnung mit seinem Vater. Und wenn nicht, konnte er ihr und seiner Tochter noch ein paar Tage lang seine Heimat zeigen. Es schien im Moment ja ruhig und ungefährlich in Beirut zu sein.

Nach diesem Gespräch hatten sie beschlossen, in die Moschee zu gehen. Gemeinsam wollten sie für einen guten Verlauf der Reise nach Beirut beten.

»Manchmal«, sagte der Imam Mohammed Musa Ghobal, rückte seine starke Brille zurecht und legte seine Handflächen vor seiner Brust aneinander, »manchmal gibt Allah einigen von uns ein Zeichen ...« Nach dieser Überleitung sprach er über den Märtyrer Hossein, den Sohn des Propheten Ali, auf den die islamische Glaubensrichtung der Schiiten gegründet ist.

»Hossein hat den Kampf gegen übermächtige Feinde und den Tod gesucht, so wie sich heute zum Sterben entschlossene junge Freiheitskämpfer der gewaltigen Übermacht unserer Feinde Israel und USA stellen«, sagte der Prediger, und er schloß seine Rede: »Das Leben eines Märtyrers ist wie eine Kerze: es verbrennt, um andere zu erleuchten.«

Der Gottesdienst in der Moschee ging mit dem gleichen Gebetsritual zu Ende, mit dem er begonnen hatte.

Hussein blieb noch in sich versunken im Gebetsraum zurück. Seine Frau und seine Tochter warteten in der kleinen Eingangshalle der Moschee auf ihn, vor einem langen Tisch, auf dem Bücher und Zeitschriften über den Islam und die deutschsprachige Zeitschrift »Al-Fadschr« (»Morgendämmerung«) des islamischen Zentrums auslagen. In der Nähe stand der Imam und sprach mit einigen Gläubigen über seine Predigt. Auch zwei junge Deutsche hörten ihm zu. Der eine hatte einen Notizblock, der andere eine große Fototasche in der Hand. Hussein hörte, wie der Mann mit dem Notizblock sich dem Imam vorstellte. Er sei Reporter bei der größten deutschsprachigen Illustrierten. Der Reporter bat den Imam um ein Interview: er wolle sich über die aktuelle Entwicklung im Iran, über den Krieg gegen den Irak, den wachsenden Einfluß der Schiiten im Libanon und auch über die Situation der Moslems in der Bundesrepublik und in Hamburg informieren.

Der Imam schien zunächst ungehalten. Er beklagte die einseitige negative Berichterstattung der deutschen Medien über den Islam. Doch schließlich sagte er zu. Sie verabredeten sich für einen der nächsten Tage. Der Fotograf fragte, ob er jetzt schon ein Foto machen könne, das den Gastprediger der islamischen Gemeinde in Hamburg mit einigen Gläubigen zeige.

Das Bild wurde draußen arrangiert: im Mittelpunkt der Imam Ghobal, links neben ihm Miriam Bakir mit ihrer Tochter auf dem Arm, rechts neben ihm Hussein, im Hintergrund einige andere Moslems und die Außenansicht der Moschee. Während die Motorkamera schnarrte, rief der Fotograf, der Imam solle sich ein wenig mit den Leuten unterhalten, damit das Bild lebhafter wirke.

Imam Ghobal fragte den neben ihm stehenden Hussein nach seinem Namen, nach seinem Beruf und seinem Heimatland und gestikulierte etwas übertrieben dabei.

»Ich bin auch Libanese«, sagte der Geistliche, als Hussein geantwortet hatte. »Ich bin in Nabatiye geboren und erst als Student in den Iran gegangen.«

»Nabatiye im Südlibanon! Aus dieser Gegend stammen auch meine Vorfahren«, sagte Hussein.

Der Imam lächelte. »Dann sind wir ja nicht nur Brüder im Glauben.«

Hussein erzählte, daß seine Frau und seine Tochter morgen nach Beirut fliegen würden. Musa Ghobal wünschte ihnen gute Reise und Allahs Schutz. Er strich der kleinen Eva Fatima dabei über den Kopf. Die Motorkamera war noch immer in Aktion. Es mußten gute Bilder geworden sein.

Nachdem sich der Imam verabschiedet hatte, fragte Hussein die Journalisten, ob er einige Abzüge der Aufnahmen kaufen könne.

»Die schenken wir Ihnen«, sagte der Reporter, »weil Sie so gut mitgespielt haben. Rufen Sie mich in ein paar Tagen an.« Er gab Hussein seine Visitenkarte. »Jörg Peters« stand darauf. Hussein steckte die Karte ein.

Am nächsten Morgen fuhr er seine Frau und seine Tochter frühzeitig zum Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel. Von der Aussichtsterrasse aus winkte Hussein Ali Bakir ihnen nach, als sie oben auf der Gangway vor dem Eingang der Lufthansa-Maschine nach Frankfurt standen und sich noch mal umdrehten. Von Frankfurt aus hatte er für sie einen Weiterflug mit Middle East Airlines direkt nach Beirut gebucht.

Das grüne Kleid und die langen braunen Haare seiner Frau wehten im böigen Hamburger Wind. Seine Tochter trug ein rotes Kleidchen. Sie schwenkte aufgeregt ihr dazu passendes rotes Lackköfferchen, in das sie ihre Lieblingspuppe gepackt hatte.

Es sah vor dem riesigen weißblauen Flugzeug aus wie ein flatternder roter Schmetterling.

Es war der 22. März, Frühlingsanfang. Auf der Rückfahrt in die Stadt sah Hussein in den gepflegten Parkanlagen Hamburgs Spaziergänger, die den würzigen Geruch der wärmer werdenden Erde atmeten. Kinder spielten. Die ersten Krokusse blühten und auf der Alster blähten sich die bunten Segel zahlreicher Boote vor der Silhouette der Stadt, die vom schlanken Hochhaus des »Plaza-Hotels« und einem Dutzend Kirchtürmen überragt wurde.

Als Hussein in seinem Büro am Hafen eintraf, war er froh, daß er in den nächsten Tagen viel zu tun hatte, das würde ihn ablenken, bevor er selbst das Flugzeug nach Beirut besteigen konnte. Eine Schiffsfracht aus Bandar-Abbas war angekommen, einem am Indischen Ozean gelegenen iranischen Hafen. Er mußte die neuen Teppiche nach Größen und Qualitäten sortieren und die Preise kalkulieren.

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