Jürgen Petschull - Der Märtyrer

Здесь есть возможность читать онлайн «Jürgen Petschull - Der Märtyrer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Märtyrer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Märtyrer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Gefangene mit der Nummer «FLA DOC 086590» im Staatsgefängnis von Florida ist ein junger Araber und zugleich «der gefährlichste Terrorist, der je hinter amerikanischen Gittern gesessen hat». Als Chef eines Selbstmordkommandos hat er ein US-Verkehrsflugzeug nach Beirut entführt und die Regierungen der USA und Israels erpresst. Nun wartet auf ihn der elektrische Stuhl. Oder etwa doch nicht …? Petschulls Debüt als Thrillerautor zeigt ihn noch heute als Meister des anspruchsvollen Spannungsromans, der den Vergleich mit den ganz Großen des Genres nicht zu scheuen braucht. Sein zuerst 1986 erschienener, akribisch recherchierter und überaus spannend erzählter Tatsachenroman über den internationalen und islamistischen Terrorismus ist gerade heute wieder auf beklemmende Weise aktuell geworden …-

Der Märtyrer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Märtyrer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er versuchte sich zu erinnern, wann und wo und unter welchen Umständen er den bärtigen Mann mit dem Turban und den blinkenden Brillengläsern zum ersten Mal gesehen hatte. Es kam ihm jetzt vor, als sei das bereits in einem anderen Leben gewesen ...

Kapitel 2

Hamburg, März 1984

Der erste Frühjahrssturm kam unerwartet über Nacht. Satellitenfotos vom Vortag hatten das Orkantief noch über Island gezeigt und die Metereologen prophezeiten, es werde sich über den britischen Inseln austoben, bevor es Norddeutschland und Hamburg erreichte, wo die Menschen nach einem eisigen Winter die ersten warmen Sonnenstrahlen genossen. Doch der Orkan verlor seine Kraft nicht. Er fiel mit einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern über die schlafende Stadt her. Dächer wurden abgedeckt, Baugerüste umgeworfen; umherwirbelnde Äste und Dachziegel zertrümmerten Fensterscheiben und Autobleche.

An der Straße Schöne Aussicht, einer teuren Wohngegend an der Außenalster, fuhr der Sturm in die Krone einer jahrhundertealten Kastanie. Die Wurzeln wurden aus dem Boden gerissen und der meterdicke Stamm stürzte vor der Einfahrt der prächtigen Moschee der islamischen Gemeinde quer über die Fahrbahn. Am nächsten Vormittag machten sich Arbeiter mit kreischenden Motorsägen über die mächtige Kastanie her, um das Verkehrshindernis zu zerstückeln und beiseite zu räumen.

Ein doppelstöckiger Stadtrundfahrt-Bus mußte an dieser Stelle warten. Die junge Fremdenführerin hatte Zeit, ihren Fahrgästen die Geschichte des Bauwerkes gegenüber dem Clubhaus des »Norddeutschen Rudervereins von 1868« zu erklären, das sich befremdlich zwischen hanseatischen Patrizier-Villen und modernen, marmorverkleideten Appartementhäusern ausnahm: die türkisfarbene, von zwei schlanken Minaretts flankierte, von einer grünen Kupferkuppel überwölbte Moschee, die Ende der fünfziger Jahre mit Spenden des persischen Schahs Reza Pahlewi erbaut worden war.

Die Insassen des Rundfahrtbusses konnten an diesem Freitagnachmittag die Auswirkungen der iranischen Revolution bestaunen: hinter meist europäisch gekleideten Männern eilten Frauen im schwarzen langen Schador mit schwarzen Kopftüchern in das moslemische Gotteshaus, die hier in Hamburg so exotisch wirkten wie eine katholische Fronleichnams-Prozession in einer Wüstenoase.

Im Verkehrsstau vor der gestürzten Kastanie wartete am Steuer eines weißen BMW 320 ein junger, gutaussehender Libanese mit einer kleinen roten Narbe an der Stirn, die von einem Autounfall stammte. Seine Frau saß neben ihm. Hinter ihm auf einem Kindersitz war seine drei Jahre alte Tochter angeschnallt, ein hübsches Kind mit großen dunklen Augen und zwei kleinen, mit weißen Schleifen zusammengebundenen schwarzen Zöpfen.

Hussein Ali Bakir war nervös. Er drückte mehrmals auf die Hupe. Sie würden zu spät zum Freitagsgebet kommen, das um 13.30 Uhr begann. Er scherte schließlich aus der Schlange der wartenden Fahrzeuge aus und parkte seinen Wagen gegenüber vom Café »Hansa-Steg«, einem hinter Büschen am Alsterufer gelegenen gelb geklinkerten Bungalow.

Er nahm seine Tochter auf den Arm. Die letzten zweihundert Meter zur Moschee legte das Ehepaar im Schnellschritt zurück. Sie eilten die lange Einfahrt entlang, die breite Steintreppe hinauf, durch die Eingangshalle und stellten vor dem Gebetsraum ihre Schuhe zu den mehr als zweihundert Paaren, die die vor ihnen angekommenen Gläubigen sorgfältig nebeneinander aufgereiht hatten.

»Es sind heute viel mehr Leute hier als sonst«, flüsterte ein junger Mann mit dem typischen Backenbart der Schiiten, der sich ebenfalls gerade die Schuhe abstreifte. »Sie wollen alle den Imam Ghobal, den neuen Gastprediger, hören.«

»Ein neuer Imam?« Hussein blickte den jungen Mann, den er schon einige Male gesehen hatte, fragend an.

»Er soll ein berühmter Prediger sein. Er kommt aus der heiligen Stadt Ghom.«

»Wie heißt er?«

»Mohammed Musa Ghobal.«

Hussein Ali Bakir hatte noch nichts von dem neuen Imam und seiner Mission gehört. Er war nicht sehr fromm und betete selten in der Moschee, obwohl er schon seit mehr als fünf Jahren in Hamburg lebte. Nur an hohen Feiertagen oder bei besonderen persönlichen Anlässen kam er hierher. Diesmal wollte er Allahs Schutz für seine Frau Miriam und seine Tochter Eva Fatima erbitten, denn die beiden sollten morgen zum ersten Mal allein in das immer noch vom Bürgerkrieg heimgesuchte Beirut reisen.

Sie betraten auf Strümpfen den kreisförmigen, von einem umlaufenden Lichtband erhellten Gebetsraum. Der Vorbeter verkündete gerade zum zweiten Mal die Worte der al Fatiha-Sure: »Allhu Akbar ...« – »Gott ist der Größte. Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen. Alle Lobpreisungen gehören Gott, dem Herren der Welten, dem All-Erbarmer, dem Barmherzigen, dem Herren am Tage des Gerichts. Dir allein dienen wir, und Dich allein flehen wir um Hilfe an ...«

Der junge Mann im teuren Kamelhaar-Jackett stellte sich zwischen die betenden Männer auf einen freien Platz in einer der vorderen Reihen. Seine Frau ging zu den anderen Frauen, die außerhalb des von einer kniehohen Brüstung umgebenen Gebetsraumes in einer großen Nische saßen. Die kleine Tochter spielte – nachdem sie die erste Scheu überwunden hatte – mit anderen Kindern auf dem Gang.

Die Gesichter der Gläubigen wandten sich der Mirhab zu, der mannshohen, oben zwiebelförmig zulaufenden Gebetsnische, die nach Mekka ausgerichtet ist. Sie beteten stehend mit seitlich angewinkelten Armen und geöffneten Handflächen, sie beugten die Oberkörper, sie knieten nieder und berührten mit der Stirn die Strohmatten, die über die wertvollen Perserteppiche gelegt sind, dem einzigen Schmuck in der innen sonst schmucklosen Moschee. Bei jeder dieser Gesten der Verehrung und Unterwerfung murmelten sie auf arabisch im Chor die vorgeschriebenen Gebetsformeln.

Hussein Ali Bakir beobachtete seine Vorderleute und seine Nachbarn aus den Augenwinkeln. Er hatte lange nicht in der Moschee gebetet. Er war unsicher und bemühte sich deshalb, sich synchron mit seinen Nebenleuten zu bewegen und so zu sprechen wie sie. Als sich alle auf den Boden hockten, setzte auch er sich nieder.

In der ersten Reihe erhob sich jetzt ein Mann, dessen weißer Turban schon Anziehungspunkt vieler Blicke gewesen war. Der neue Imam, der Korangelehrte, stellte sich mit dem Rükken zur Gebetsnische und mit dem Gesicht zur Gemeinde auf: ein kleiner, untersetzter Mann mit rundlichem Gesicht, randloser Brille und einem Backenbart, dessen Ausläufer sich den Hals hinunterzogen. Seine Augen wanderten während der Predigt von einem Zuhörer zum anderen, in einem bestimmten Rhythmus, von rechts nach links, von der hinteren Reihe zur ersten und wieder zurück. Jeder im Raum hatte den Eindruck, der Imam spreche ihn zeitweilig persönlich an.

Er predigte auf deutsch, wie es in der Hamburger Moschee üblich ist, weil die Gläubigen der islamischen Gemeinde aus mehr als einem Dutzend verschiedener Nationen kommen. Die meisten sprechen Deutsch oder verstehen es zumindest. Der Imam begann:

»Ich habe den Auftrag, alle, die hier versammelt sind, von Ayatollah Chomeini persönlich zu grüßen. Er hat mir aufgetragen, in Hamburg und später in anderen Gemeinden der Bundesrepublik und in Europa zu sprechen ...« Er sei stolz, nun an derselben Stelle zu stehen, an der einst der große Gelehrte und Revolutionär und Märtyrer Ayatollah Mohammed Hosseini Beheschti – »Friede sei mit ihm« – gestanden habe.

Der Imam hob seine Stimme.

»So wie es damals die Aufgabe von Märtyrer Ayatollah Beheschti war, als er hier in Hamburg gelehrt hat, so ist es heute auch meine Aufgabe, die Wahrheit zu verbreiten; denn aus den trüben Quellen der westlichen Medien ergießt sich eine Flut von Lügen, von Schmutz und Verleumdung über die religiösen, gesellschaftlichen und politischen Errungenschaften und Entwicklungen im Iran und im Nahen Osten.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Märtyrer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Märtyrer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Märtyrer»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Märtyrer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x