Jürgen Petschull - Der Märtyrer

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Der Gefangene mit der Nummer «FLA DOC 086590» im Staatsgefängnis von Florida ist ein junger Araber und zugleich «der gefährlichste Terrorist, der je hinter amerikanischen Gittern gesessen hat». Als Chef eines Selbstmordkommandos hat er ein US-Verkehrsflugzeug nach Beirut entführt und die Regierungen der USA und Israels erpresst. Nun wartet auf ihn der elektrische Stuhl. Oder etwa doch nicht …? Petschulls Debüt als Thrillerautor zeigt ihn noch heute als Meister des anspruchsvollen Spannungsromans, der den Vergleich mit den ganz Großen des Genres nicht zu scheuen braucht. Sein zuerst 1986 erschienener, akribisch recherchierter und überaus spannend erzählter Tatsachenroman über den internationalen und islamistischen Terrorismus ist gerade heute wieder auf beklemmende Weise aktuell geworden …-

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»Ich werde tun, was du wünschst!«

Hasan Ali Bakir erhob sich umständlich aus seinem Sessel. Auch Hussein und Mojtaba standen auf. Der Alte ging auf seinen Sohn zu, umarmte und küßte ihn, so wie ihn der Imam in der Moschee in Hamburg umarmt und geküßt hatte. Auch Hussein drückte seinen Vater an sich.

Mojtaba stand daneben wie der Zeuge einer feierlichen Abmachung.

Sie blieben noch eine Stunde bei seinem Vater und aßen Lammfleisch mit Artischocken, das die Haushälterin hereingebracht hatte. Sie saßen lange Zeit schweigend beisammen. Dann erzählte der Alte, Miriam habe mit der Frau eines Bekannten eine Stadtrundfahrt durch Beirut gemacht. »Sie wollte auch auf einem Markt Fleisch und Gemüse einkaufen, denn am Abend wollte sie ein deutsches Gericht für mich kochen.« Dabei seien sie von dem Bombardement des amerikanischen Schlachtschiffes überrascht worden. »Sie sind von der Druckwelle eines Granateinschlages gegen eine Hausmauer geschleudert worden. Sie müssen gleich tot gewesen sein.«

Zur Überraschung von Hussein sagte Mojtaba nach den Essen, es sei nun Zeit für sie beide zu gehen. »Meine Freunde warten auf uns. Vielleicht wirst du einige noch kennen.«

Als sie das Haus verließen und zum parkenden Wagen gingen, blickte Hussein zurück. Er sah seinen Vater hinter dem durch grüne Klappläden halbgeschlossenen Fenster der Wohnung stehen. Er konnte es nicht genau erkennen, aber er hatte den Eindruck, als lächele der alte Mann.

Während der Fahrt schwiegen sie. Mojtaba lenkte seinen japanischen Geländewagen über die jetzt menschenleere und nur noch dürftig beleuchtete Rue Hamra, dann in die Rue Banque Liban und weiter in den Ortsteil Bab Idriss hinein, in dem das zerstörte Bankenviertel liegt. Nur vereinzelt brannten ein paar Lichter. Die Autoscheinwerfer huschten über Schutthalden, zerschossene Wände und ausgebrannte Autowracks. Manchmal erfaßte der Lichtstrahl ein paar Katzen und streunende Hunde und schemenhafte Gestalten mit geschulterten Gewehren. Mojtaba fuhr in die Rue Basta und hielt, nachdem er den großen alten Friedhof halb umrundet hatte, in der Nähe des »Café Raphael«, über dessen Tür die blaue Neonreklame inzwischen erloschen war.

Sie stiegen aus, nahmen das Gepäck von den Rücksitzen und gingen damit durch die Einfahrt mit den Plakaten von Musa Sadr und Chomeini in das Quartier der Hezbollah -Kämpfer. Die Posten mit den Kalaschnikows grüßten.

Es war jetzt halb zehn.

Mojtaba führte Hussein über einen asphaltierten Innenhof zu einem langgestreckten zweistöckigen Gebäude. Im Erdgeschoß war die ehemalige Werkshalle einer Tischlerei untergebracht. An den Wänden standen noch Hobelbänke, Fräsen und Sägen. Die Fenster hatte man mit Decken und Tüchern zugehängt, damit das Licht der nackten Glühbirnen nicht nach draußen fiel. An einem Dutzend schäbiger Tische saßen etwa fünfzig Männer in abgewetzten Kampfuniformen oder in schmuddeligen Jeans und T-Shirts. Hinter ihnen standen griffbereit ihre Schußwaffen.

Amir, Toufik und Belal saßen an einem Tisch in der hintersten Ecke und spielten Schach. Amirs Bauernfiguren wurden durch Pistolenkugeln vom Kaliber 9 mm dargestellt. Seine Dame, eine größere Gewehrpatrone, bedrohte den gegnerischen König. Über ihren Köpfen hingen grellbunte Plakate, auf denen die Heldentaten der Märtyrer verewigt waren: heroische Gesichter, geballte Fäuste, hochgereckte Kalaschnikows; explodierende Autobomben-Lastwagen und gesprengte Passagierflugzeuge; aber auch sterbende Jünglinge und weinende Mütter ganz in Schwarz.

Als Mojtaba und Hussein die Mitte des Raumes erreicht hatten, stellte Mojtaba das Gepäck ab und klatschte laut in die Hände, bis sich alle Blicke auf sie richteten. Er legte seine Hand auf Husseins Schultern und rief: »Dies ist Hussein, der Sohn von Hasan Ali Bakir. Er ist aus Hamburg in Deutschland zu uns gekommen. Hussein wird bei uns bleiben und mit uns arbeiten und mit uns kämpfen. Er ist mein Freund. Gott schütze ihn!« Die meisten Männer antworteten mit zustimmendem Gemurmel, einige klatschten.

Mojtaba schob Hussein zum Tisch der Schachspieler.

Amir, Toufik und Belal standen auf und umarmten Mojtaba, dann schüttelten sie dem Neuankömmling die Hand.

Während Mojtaba ihre Namen nannte, versuchte sich Hussein zu erinnern: alle drei kamen ihm bekannt vor, aber es mußte sechs oder mehr Jahre her sein, seit er sie zum letztenmal gesehen hatte. Die dunklen Bärte hatten ihre Gesichter verändert. Amir, an dessen Händen und Unterarmen ihm großflächige Narben auffielen, die offenbar von Brandwunden stammten, sagte: »Wir haben früher ein paarmal in der Schulmannschaft zusammen Fußball gespielt.«

Toufik, ein gutaussehender junger Mann, trug ein Goldkettchen mit der Hand der heiligen Fatima am Hals und ein Che Guevara-T-Shirt. Er erzählte Hussein, daß er ihm mal ein Mädchen ausgespannt habe. »Cathrine, die Tochter des Cafébesitzers ...« Und Belal, der jüngste, in dessen Gesicht noch Pubertätspickel sprossen, hatte früher in einem Nachbarhaus der Familie Bakir in Maazra gewohnt.

Sie wollten alles über Husseins Leben in Hamburg wissen, aber er hatte keine Lust mehr zu erzählen und blieb wortkarg. Deshalb berichteten die drei, offenbar um ihm zu imponieren, überschwenglich von ihren Abenteuern im Bürgerkrieg in Beirut und von ihren Einsätzen gegen die Israelis im Südlibanon und gegen die US-Marines.

Hussein fühlte sich müde und zerschlagen, und er war deshalb erleichtert, als Mojtaba sagte: »Ich glaube, Hussein will lieber schlafen. Er hat anstrengende Tage hinter sich, und wir müssen morgen früh zur Trauerfeier.« Da erst schien den dreien bewußt zu werden, warum er eigentlich nach Beirut zurückgekehrt war, und sie sagten, es täte ihnen leid, was mit seiner Frau und seiner Tochter geschehen sei.

»Wir werden ihren Tod rächen«, verkündete Toufik pathetisch.

Amir forderte ihn auf, seine Sachen mitzunehmen und ihn zu begleiten, er könne in seinem Zimmer schlafen, dort sei noch ein Feldbett frei. Sie verließen, von den neugierigen Blicken der anderen verfolgt, den Versammlungsraum und tappten über den dunklen Hof in ein Nebengebäude, in dem die Schlafunterkünfte lagen.

Das Zimmer erinnerte mehr an eine Zelle. Zwei Feldbetten standen auf nacktem Betonboden. Die Wände waren aus Leichtbetonsteinen gemauert, unverputzt. Ein kleines, hochgelegenes Loch in der Außenwand ließ Luft herein, die nach Urin und Desinfektionsmitteln roch. »Wenn du mal pinkeln mußt – die Klos sind gleich draußen«, sagte Amir. Er zündete einen Kerzenstummel an, der auf einem wackligen Tisch stand, von dem die hellblaue Farbe abblätterte.

Sie wuschen sich über einem alten Steinbecken auf dem halbdunklen Flur, an dem wie in einer Kaserne Schlafstube an Schlafstube lag. Bevor sie sich auf die mit grauem Segeltuch bespannten Feldbetten legten, knieten sie nebeneinander auf dem Betonboden und beteten. Amir drückte das Kerzenlicht mit Daumen und Zeigefinger aus. Hussein drehte sich im Halbdunkel auf den Rücken und starrte die Decke an. Er vernahm das Surren von Insekten und in großer Entfernung hin und wieder Schüsse. Durch das Fensterloch konnte er einen Fleck des vom Mondlicht erhellten Himmels über Beirut sehen. Sein neuer Zimmernachbar unterbrach die Stille.

»Bist du eigentlich früher in der Armee gewesen?«

»Nein, ich bin noch zur Schule gegangen, als die Wehrpflicht eingeführt wurde«, antwortete Hussein, »und dann bin ich gleich nach Deutschland ausgewandert.«

»Kannst du mit einer Kalaschnikow umgehen?«

»Ich glaube schon, das habe ich als Pfadfinder bei der Amal gelernt.«

»Du weißt aber wahrscheinlich nicht, wie man Minen legt und Autobomben baut?«

»Nein.«

»Das bringen wir dir bei, das ist eine Spezialität von Mojtaba – vielleicht nimmt er dich mit nach Baalbek und in unser Ausbildungslager im Bekaa-Tal. Da wirst du alles lernen, was du für unseren Krieg wissen mußt.«

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