Clara Viebig - Das tägliche Brot

Здесь есть возможность читать онлайн «Clara Viebig - Das tägliche Brot» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das tägliche Brot: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das tägliche Brot»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mine und Bertha sind Dienstmädchen vom Lande, die nach ihrer Übersiedlung nach Berlin schmerzhaft erfahren müssen, wie hart und entbehrungsreich das Leben in der zunächst so verheißungsvollen Großstadt in Wirklichkeit ist. Trotzdem geben sie ihre Träume nicht auf und hoffen auf ein Ende dieses schweren Lebens. «Nein! Sie schrie laut auf! Nicht mehr dienen! Auch einmal herrschen, wie andere herrschen! Sich einmal nicht mehr schinden, sich nicht mehr hin- und herjagen lassen, sich nicht mehr ducken, sich nicht mehr die Nägel abarbeiten: nur um das bißchen tägliche Brot!» Doch Berthas anklagender Stoßseufzer wird sich wohl kaum jemals erfüllen, und auf eine Frau, die nicht mehr dient, wartet die Gosse … «Das tägliche Brot» gehört in die Reihe der frühen Berliner Großstadtromane Viebigs, die sich durch ein waches Auge und ein offenes Ohr für soziale Missstände auszeichnen und ein flammendes Plädoyer für eine menschlichere Welt zum Ausdruck bringen.-

Das tägliche Brot — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das tägliche Brot», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Petroleumhängelampe, die qualmig und verstaubt unterm niedren Gewölbe schaukelte, warf trübgelbe, schmutzige Schatten auf beide Gesichter.

IX.

Bei Reschkes im Keller war ein Lärm, ein Geschimpfe, ein Skandal, daß die Mägde vorn im Laden, da niemand zu bedienen kam, neugierig die Ohren spitzten und sich vorsichtig der Glastür näher stahlen, um ja nichts zu verlieren von dem, was drinnen in der Wohnstube vor sich ging. Sie hätten nicht nötig gehabt, auf den Zehen zu schleichen, denn die drinnen dachten nicht an Lauscher, die sahen und hörten nicht.

Frau Reschke mit glühendem, aufgequollenem Gesicht, in dem die Augen fast verschwanden, fuchtelte aufgeregt mit allen zehn Fingern in der Luft.

„Wo warste?“ schrie sie den Sohn an, der blaß, mit eingeknickten Knien dastand und keinen Laut über die Lippen brachte. Und dann noch einmal: „Wo warste?“ Sie packte ihn vorn am Rock und schüttelte ihn, daß die Bücher, die er noch unter dem Arm gepreßt hielt, mit dumpfem Klatschen auf den Boden fielen.

„Wo warste?“ schrie auch Herr Reschke. „Da — da — siehste!“ Er schwenkte dem Sohn einen Brief dicht vor den Augen hin und her. „Es kommt allens an den Tag. Ich wer’ der lehren, hinter de Schule jehn, vafluchter Bengel! Wo haste der denn rumjetrieben? Und wo is det Schuljeld? Sie schrieben, ick soll noch Schuljeld von’s letzte Monat bezahlen. Jawoll, is ja längst bezahlt — wo — wo hastet jelassen? Du — du — !“

„Det Schuljeld“, kreischte die Mutter, „hab ich’s dich nich jejeben an Ersten früh aus de Ladenkasse? Die Marie von Rentiers war noch jrade da und holte von die feinen Bärblang.“

„Det Schuljeld! Antwort!“

Keine Antwort. Den Kopf tief gesenkt, stierte Arthur vor sich nieder. Frau Reschke stemmte die Arme in die Seiten. „Nanu, wird’s bald? Wo haste’t gelassen?“

Kein Laut.

„Hau ihm, Reschke! Zähl ihm eens uff! Willste nu wohl reden?! Man los, sonst wer ick der helfen!“

Scheu duckte sich Arthur unter der geschwungenen Faust des Vaters.

„Los — oder — !“

Jetzt langte der Junge in die Tasche, mit zitternden Fingern brachte er Geld hervor; wie Stoßvögel schossen die Alten darauf los.

Frau Reschke zählte laut: „Eins, zwei, drei, vier — zwei Mark zuwenig. Wo haste die jelassen? Antwort!“ Sie stampfte mit den Füßen.

„Antwort!“ brüllte Reschke.

„Du Lügner, du Betrüger, du Dieb!“

„Jiebste die zwei Mark her?“ Der Vater stürzte sich auf den Sohn und schlug in blinder Wut drauflos. Der schon erwachsene Mensch wehrte sich nicht, er hielt nur die Hände schützend vors Gesicht. Hageldicht sausten die Schläge, von wilden Schimpfreden begleitet.

„Wo haste det Jeld? Det Jeld!“ Auch die Mutter machte Miene, über den Sohn herzufallen. Aber ihre erhobenen Arme blieben wie in die Luft gebannt. Mit einem Ruck hatte sich Arthur freigemacht; mit dem Trotz, den die höchste verzweifelte Todesangst gibt, sah er sie an. Er schrie ihr ins Gesicht: „Det Jeld — ?! Versoffen!“

Das war ein Toben, ein Fluchen, daß Elli, die bis dahin mit altkluger Miene dabei gestanden, sich auf die Sofalehne in Sicherheit brachte und Grete sich zitternd in den dunkelsten Winkel des Kartoffelkellers verkroch. Dort lag sie bei den Hunden und hielt sich die Ohren zu, während schwere Tränen aus ihren Augen tropften.

Arthur war hinter die Schule gegangen. Die Bücher unterm Arm war er morgens fortgeeilt, die Bücher unterm Arm mittags wiedergekommen. Erst hatte er immer gefürchtet, entdeckt zu werden, jeden Augenblick glaubte er im Gewühl der Straße einen Lehrer oder einen Mitschüler auftauchen zu sehen. Da rannte er denn hinaus vor die Stadt auf die öden Felder, trieb sich fröstelnd umher im trüben Novembergrau; bis zum Grunewald irrte er und lungerte im Tiergarten auf den verlassenen Bänken. Aber ein Grauen kam ihn an, wenn sein Fuß im gefallenen Laub raschelte; in der Einsamkeit überschauerten ihn seltsame Gedanken. Schlechtes Wetter, ein Ödesein im Magen und Herz trieb ihn in die Straßen, zu den Menschen zurück. So schleuderte er denn übers Trottoir, lehnte an den Messingstangen der Schaufenster und verschlang mit großen, hungrigen Augen das Getriebe der Großstadt. In entlegenen Kneipen, zwischen Bummlern und Tagedieben, wärmte er sich auf, schlief, die Ellbogen aufgestützt, mit offenen Augen und hörte doch jedes Wort der Unterhaltung.

So hatte er’s getrieben, bis ein Brief des Schuldirektors, der nach dem stillschweigend weggebliebenen Schüler Erkundigungen einzog, die Entdeckung brachte.

Zwischen Herrn und Frau Reschke grollte ein böses Wetter. Er warf ihr „ihren“ Arthur vor, und sie, trotz ihrer Wut, nahm nun doch die Partei des Sohnes. Hatte sie nicht bare siebenhundert Mark in die Ehe gebracht? Das war sie dem Doktor doch wohl schuldig, daß der Arthur mit Rücksicht behandelt wurde.

Ein Wort gab das andere. Der Laden war Allgemeingut und die Küche stockdunkel, so zankte man im Zimmer, wo Elli am Klavier saß und klimperte, und Arthur, den sie endgültig von der Schule geschafft, müßig umherstand und an den Nägeln kaute.

Dumpfe Gewitterluft brütete im Keller.

Nur Trude war vergnügt. Sie ging jetzt schicker gekleidet denn je; alle Augenblicke hatte sie einen neuen Schlips, einen Sportgürtel, einen Spitzenschleier, einen Kamm, um das immer mächtiger gewellte Haar hoch aufzubauschen.

Immer später kam sie nach Hause. Früher, wenn sich der Geschäftsschluß verzögert oder sie sich mit ihren Kameradinnen nach der heißen, von unzähligen Gasflammen verbrauchten Luft einen Schlendergang in abendlich frischer Luft gegönnt, kam sie ängstlich heim und klopfte schüchtern an die Blaulackierte; jetzt trommelte sie ganz energisch und legte sich, als sei ihr Spätkommen etwas ganz Selbstverständliches, ohne weitere Entschuldigung ruhig zu Bett.

Und merkwürdig, Mutter Reschke, die früher immer gleich etwas Unziemliches gewittert hatte, drückte jetzt beide Augen zu. Die Tochter war gar zu fidel jetzt, blühte auf wie eine Rose — die mußte einen „Extra’n“ auf dem Kieker haben!

Im Geschäft hatte Trude „ihn“ kennengelernt. Da war er mit seiner Mutter, einer eleganten Dame, die kostbare Einkäufe machte, hingekommen. Trudes Blicke waren denen des jungen Mannes nicht ausgewichen, als er sie, über den Ladentisch hinweg, fixierte. Sie bewegte sich doppelt gewandt, trippelte gefällig hin und her, hob, als sie die Kästen aus den Fächern an der Wand zog, die Arme höher als nötig, um die schlanke Biegsamkeit ihrer jungen Gestalt zu zeigen. Die rote Bluse mit dem kleinen schwarzen Herrenschlips kleidete sie allerliebst.

Die Augen des jungen Mannes blitzten. Jetzt räusperte er sich — sie blickte flüchtig auf. Er lächelte — sie bückte sich über den Spitzenkasten, ihre Finger wühlten darin, es dauerte recht lange, bis sie das Gewünschte fand.

Am Abend, als sie das Geschäft verließ, Arm in Arm mit einer Kollegin, promenierte er draußen vorbei. Leicht grüßend faßte er an seinen Hut. Sie drehte sich nach ihm um. Bis Café Josty ging er hinter ihnen drein, er blieb ihnen immer dicht auf den Fersen. Am nächsten Abend trat Trude Reschke allein aus der Tür des Geschäftes. — Darin war Trude zu „ulkig“, wie Herr Pahlke es nannte, sie nahm von ihrem Fritz nur Kleinigkeiten an. „Wozu?“ sagte sie mit einem Ausdruck, der ihr niedliches Allerweltsgesicht bedeutender erscheinen ließ. „Ich bin dir auch so gut!“

Ja, sie war ihm so gut. Welche Seligkeit, sich abends mit ihm unter dunklen Bäumen entlangzudrücken. Zum erstenmal in ihrem Leben wurde sie von innen heraus warm. Wenn er sie küßte, stand sie verlegen und zitternd, als sei sie nicht im Keller aufgewachsen. Jeden Morgen eilte sie an seinem Haus vorbei, ihr zärtlicher Blick streifte die stattliche Fensterreihe — er schlief noch! Und sie spitzte den Mund und hauchte einen Kuß in die Luft, ihr Herz klopfte, und ein ungebändigter Jubel kam über sie — der reizende Mensch! Und sie vergegenwärtigte sich seine Stimme, seinen Mund, sein Schnurrbärtchen, seine ganze elegante Gestalt. Hundertmal sah sie tagsüber nach der Uhr — war es denn noch nicht bald Abend? Eine verträumte Weichheit kam über Trude Reschke. Grete empfand das dankbar, sie wurde nicht mehr im Küchentischbett gepufft. Und dafür tat sie der älteren Schwester gern etwas zuliebe; Trude konnte sich fest darauf verlassen, wenn sie noch so spät an die Blaulackierte trommelte, wie der Wind war die Kleine da und öffnete ihr.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das tägliche Brot»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das tägliche Brot» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das tägliche Brot»

Обсуждение, отзывы о книге «Das tägliche Brot» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x