Max Kommerell - Der Lampenschirm aus den drei Taschentüchern
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Der Baron hatte lange genug die Briefkarte Dasas studiert, um sie jetzt mit überlegener Miene vorlesen zu können. »Liebling, damit du einen Begriff hast. – Die Erzählung ist, so wie sie vorliegt, kein Märchen, weder ein indisches noch ein jüdisches, noch eines der Zigeuner, vielmehr ein Alterswerk des Autors, den ich mir zu erforschen vorgenommen habe, Samal. Als solches möchte ich es in meinem Aufsatz erweisen. Ich bringe es in Zusammenhang mit dem Titel: Der Webstuhl, den ich im Nachlaß für eine Reihe von fünf Erzählungen und Betrachtungen vorgesehen finde, die – sämtlich in Versform – von Frauen handeln. Eine fehlte. Auf sie verwies der Titel: Das Krummholz und das gerade Holz, was sowohl ein Musikinstrument als auch Himmel und Erde bezeichnen kann. Das Stück fesselt auch in anderer Hinsicht. Was zuerst ein Geschlinge neuerer Überlieferung um einen alten Stamm scheint, sich dann aber als eine völlige Umbildung alles Alten im neuen Geist erweist, hat sich nicht etwa selbst gemacht. Ein abseitiger Denker nähert sich dem Verständnis durch die altertümliche Einkleidung. Er hat die Wanderung und Vermischung der Sagen, deren wahre Einheit er selbst ist, geschickt nachgeahmt. Indem die indische Laute durch die Geige der Zigeuner ersetzt wird, wird die Stiftungsfabel zu einer Rechtfertigung des Wandervolkes. Eigentlich ist sie jedoch ein Schöpfungsbericht, in dem als philosophischer Kern indischer Provenienz die Selbstzerteilung Gottes in die Welt noch zu erraten ist. Die Frau endlich, ihr Wissen und ihr Leid, das gehört persönlich dem Dichter an, der mich hie und da an Oscar Wilde und an Novalis erinnert, und es hätte genügt, damit ich auf ihn verfallen wäre, auch wenn ich nicht den sinnfälligen Beweis gefunden hätte.« »Und was war dieser?« fragte die Baronin. »Ich fand die Handschrift unter den Besitztümern eines Klosters, wo man sie als dem vierzehnten Jahrhundert angehörig hoch in Ehren hielt. Doch eine Miniatur (sie zeigt einen umfallenden großen Baum und eine Frau, die verzweifelt ihre Hände in die Luft wirft) verriet mir sofort die viel spätere Entstehung. Kaum hatte ich einige Reihen gelesen, so erkannte ich am Stil meinen Autor mit Gewißheit und fand ihn außerdem als Anagramm dem Text eingestaltet, nicht nur seinen Namen, sondern den Zusatz: einer wird finden.« »Und wie vermuten Sie, daß die Handschrift in die Hände der Mönche kam?« »Keineswegs durch Zufall, gnädige Frau! Diese deutende, im Sinn der menschlichen Seele deutende Behandlung feierlicher Motive schien vielleicht dem zarten Manne selbst bedenklich. So überließ er dem Schicksal, in wessen Hände es das seltsame Werk spielen werde, ohne daß es den Sinn einfacher Menschen verwirre.« Und nicht ohne Bangen, die hörbegierige schöne Frau möchte hie und da an einer Ähnlichkeit ihres eigenen Lebens erschrecken, begann Dasa eine Prosaauflösung aus dem Stegreif wie folgt:
Gott und die Geige
Ein zigeunermärchen
Zuerst schuf Gott eine Frau. Der Schmerz der Schöpfung war noch frisch in ihm. Er gedachte der herrlichen Zeiten, wo noch die Sonne in seinem Haupt war und die Sonnenblume aus der Erde seiner Schenkel wuchs, wo in seinem Haar die Sterne knisterten und Elefant und Kolibri sich in seinem Busen tummelten, so daß er kaum merkte, daß er Gott war – denn er war immer eins von denen drinnen, und auch ein anderes, das er lieb hatte oder verabscheute, das er schlug, umherstieß oder fraß, und nannte sich bald »mein Goldlotos« und duftete sich, oder »du verfluchte Brennessel« und brannte sich, und konnte sich entfliehen und sich wieder einholen in herzerquickender Vielgestalt. Da war nun freilich eine arge Leere. Wohl war jetzt alles da, und viel wirklicher da als vorher. Zum Beispiel die Rose. Die war ganz aus sich selbst, wie sie sein wollte, mit all ihren kleinen Launen. Ihr Stiel war nicht ganz gerade, ihr Kelch ein wenig zur Seite gebogen, die meisten Blütenblätter waren noch in der Schlankheit der Knospe gebunden, nur ein tiefergewölbtes hatte sich schon frei gemacht und hing und leuchtete. Auch bebte sie ein wenig, gleich der Luft; ja, man spürte es, Luft und Rose flüsterten miteinander, und Gott hätte gar zu gern gewußt, was die Rose da sagte, und was nicht. Denn eine junge Rose in einer Nacht, das ist nichts Kleines, und das war ja nun hinter ihr! Wie sie ihrer selbst gewiß war und »ich« duftete! Wie scharf sie sich ausschnitt vor dem Grün des Rasens und dem purpurnen Braun der Blutbuchen hinter ihr! So wohlbeschaffen und gelungen, daß sich das ernste Haupt Gottes auf sie herabneigte und eine Träne des Entzückens in ihren Kelch fiel. Die Rose hegte die Träne Gottes und wußte nichts davon. Ja, das war es, Gott hatte gut mit den Dingen reden, sie antworteten nicht. Und er besann sich, ob nicht doch irgendeines seiner Geschöpfe ihm antworten könne. Da kam ihm ein Gedanke: vielleicht die Frau! Und Gott beschloß, sie zu besuchen. Jeden Abend, wenn es kühl wurde, schlug er den weiten blauen Mantel um seinen Leib und besuchte sie. Auch sie hatte er längst gekannt, ehe er sie schuf. Damals hieß sie noch anders, nämlich: das Geheimnis der Spiegelung; und sie war immer dabei und waltete, wenn Gott in sich selbst Brunnen wurde und zu sich selbst heraufsah, und wenn er sich in solchen Augenblicken verwunderte, wie viele Rinnen das Unerschaffene durch sein Antlitz zog und wie er sich selbst ein Verbannter war, zu dem es ihn zu sagen drängte: komm, sei mein Gast! Daran gedenkend, besuchte er sie nun, und fand sie, wie sie gerade Pflanzen zähmte. Sie lächelte eine wilde Rebe an, und sogleich begann sich die Rebe in Kreisen, die nach oben enger wurden, langsam um sie zu bewegen, ja wand sich ihr wie eine zahme Schlange am Leib hinauf, näher, je mehr sie lächelte, und nicht anders als so gewann sie den herbsüßen Geruch ihrer heimlichen Blüte, den träumerischen Geschmack ihrer Frillen und den am Stock sich klärenden Saft ihrer Beere, die so viel vom Menschen weiß. Ein Ähnliches tat sie dem perlfarbenen Zittergras an, das von der wiederholten Berührung ihrer Lippen schweigend und wartend zur schweren, goldenden Ähre ward; und den wilden Mohn bog sie zu sich, strich über ihn, ihr eigenes Haupt mit geschlossenen Lidern hin und her wiegend, und teilte ihm so die schlaftrunkene Schwere ihrer Stirne mit, bis die Kraft in seinen Körnern wuchs, und so wurde sie Mutter der Gifte, der gabenreichen, ehe sie denn Mutter eines Menschen war. Gott fand sie, wie ihre Hände eben mit den Ranken von Wein und Efeu redeten; er legte den Arm um sie, daß sie im Schatten seines Mantels saß, und seine Rede regnete auf sie im Wind seiner Hand, und er klagte ihr seine Klagen. Sie aber erwiderte ihm beinahe trotzig: »Weißt du, daß die Geschöpfe auch über dich klagen? Gestern kam mir das Wildpferd und sagte: Ich bin das schnellste von allen, aber meine Seele ist noch viel schneller, warum hat mir Gott das Maß gesetzt? Zwar ist die Ebene meine Beute, aber aufstampfen möchte ich, daß sich die Erde öffnet, daß den stummen Wassern von meinem Hufschlag der Mund gelöst wird und daß die versteckten Feuer meinem zurückgeworfenen Hufe nachlecken, ja, daß alles unterirdische Gold sich zu schräger Bahn an die Sonne legt und ich auffahre, aus milchigen Wolkenböden Funken ziehend und von Stern zu Stern die Botschaft des Aufruhrs tragend? Aber jetzt ist nichts in mir frei als der Dampf, der aus meinen Nüstern bricht. – So sagte das Wildpferd. Aber die Nachtviole flüsterte mir, wie der berückende Mond ihr Inneres an sich ziehe, während die Wurzeln sie in die Erde festknoten, ja, daß sie nie, nie mit ihren Samtblättern als weichen Flügeln durch die Nachtluft rudern könnte ... Und nichts an mir ist frei als der Duft, der kleine, namenlose, der mir entströmt, ich weiß nicht wohin. – Und darum, weil du ihnen allen ein Maß gesetzt hast, dem Adler so gut als der Schnecke, darum verstocken sich dir die Geschöpfe und geben dir nicht mehr Antwort.« Derart sprach Gott mit der Menschenfrau und die Menschenfrau mit Gott, und sie folgte seiner Hand mit dem Blick, wie einem weissagenden Vogel, und hing noch lang, wenn er schwieg, an seiner Schulter, um die er den weiten blauen Mantel schlug.
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