Max Kommerell - Der Lampenschirm aus den drei Taschentüchern

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Der Lampenschirm aus den drei Taschentüchern: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine kleine Abendgesellschaft, die die Gastgeberin durch einen jungen Inder nach seinem Geschmack zusammenstellen ließ, verfällt darauf, einer in die Mitte gestellten Lampe ihre jüngsten Träume zu erzählen. Der plötzlich heimkehrende Hausherr, «Professor für vergleichende Seelenforschung», gibt den in vertauschten Rollen zum Teil abgewandelt wiederholten Traumberichten überraschende Deutungen.-

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Max Kommerell

Der Lampenschirm aus den drei Tachentüchern

Eine Erzählung von gestern

Saga

Vorbemerkung

Personen und Begebenheiten dieser Geschichte beruhen auf freier Erfindung des Verfassers. Ihm haben dabei keine Menschen des wirklichen Lebens vorgeschwebt.

M. K.

Der Inder

Das Zimmer, in dem der siebenundzwanzigjährige Doktor Nannayah Dasa frühstückte, enthielt wenig Spuren seiner indischen Heimat. Nur der Tee, der ihm über England zuging, rief ihm durch seinen Duft das üppigste Vorland vor dem ernstesten Hochland zurück. Er goß ihn aus einem gläsernen Gefäß in eine flache gläserne Tasse, der leichte, geräuschlose Teewagen bestand ebenfalls aus großen Glasflächen. Sandwichs und Teekuchen lagen darauf bereit. Der Raum war hell gestrichen, ohne Bilder; an zwei Seiten liefen niedrige Regale um. Auf einem Kanapee gewahrte man eine Decke in grellen Wollfarben, daneben eine Wasserpfeife auf einem niedrigen, schwarzen Lacktisch. Er selbst, feingliedrig, nicht groß, ganz in Grau, saß auf einem Rohrstuhl. Es war noch eine Bank da, mit schafwollenen Kissen in Naturfarbe belegt. Nichts von einem Schreibtisch; wohl aber sprang in Brusthöhe eines aufrechtstehenden Mannes eine Platte vor, verschiedene mattgefärbte Papiersorten lagen darauf, und ein Bambusbehälter barg neben anderem Schreibgerät eine Rohrfeder. Den Boden bedeckte durchaus ein Fasergeflecht. So war der Raum im Licht des schon hellen Tages nüchtern und fast schattenlos, und wäre es ebenso, wenn ihn statt dessen die künstlichen Lichtquellen an der Decke erleuchten würden, die eine viereckige Glasplatte verbarg. Auch an den Regalen waren Lichtkörper angebracht; kaum zu anderem Zweck, als damit das Zimmer abends dieselbe scharfe und gleichmäßige Helligkeit habe, die es jetzt am Morgen hatte. Diese Helligkeit ähnelte dem Denkzustand des Inwohners, und er geizte seltsam mit ihr. Man sah nämlich kaum je einen seiner europäischen Freunde diesen Raum betreten. Hier lebte er, nicht von Einheimischem umgeben, sondern als ein Auswärtiger. Womit nicht nur gesagt ist, daß er manche seiner Gewohnheiten zurückstellte, sondern daß er dem fremden Erdteil, dessen Wesen und Schicksal er sich wie ein Pensum aufgegeben hatte, seinen Alltag zu bestimmen erlaubte. Glaubte er doch, daß jeder ernste Gedanke eine Folge für das persönliche Leben habe. So verrichtete er auch vor dem Buddhakopf aus grauem Speckstein, der in der Mitte auf dem einen Regal stand und hinter dem ein sepiagrünes Tuch ausgespannt war, nichts anderes, als was jeder von uns vor einem solchen Kunstwerk tun könnte. Dieser Kopf hatte übrigens nicht den nach altgriechischer Einwirkung aufwärtsgebogenen eleganten Mund mancher solcher Figuren, sondern sehr volle Lippen, die in einem geradegezogenen Lächeln fast bis an die Nähe der Ohren reichten. Sie, übergroß gebildet, deuteten an, daß der Erleuchtete nicht spricht, sondern lauscht. Dasa liebte dieses Lächeln, das für Europäer etwas Grelles haben mußte, während ihm umgekehrt das griechische Lächeln verlegen vor dem Dasein schien. Vor dem Lachen der meisten Menschen seiner jetzigen Umgebung meinte er, daß man es ihnen höchstens verzeihen könne. Nun war sein erstes, wenn er fertig angekleidet aus der Schlafkabine in dies Zimmer trat, in dem nie die leiseste Unordnung herrschte, daß er vor diesem Antlitz seine Gedanken zur Stille brachte. Dabei faßte er den Ausdruck desselben so tief in sich, daß seine Seele ihn ebenfalls annahm, ohne daß seine Züge sich verändert hätten, und er in einen Zustand schattenlosester Heiterkeit versetzt wurde – ein Selbstvergessen, in dem er sich zu dem freiesten Selbstbesitz erholte. Er nannte es »sich selbst durchsichtig werden«. So hatte er auch heute getan, denn seinem Gesicht war noch die vollkommen straffe Glätte davon geblieben: um die Nasenwurzel Sammlung, um den fast üppigen Mund unschädliche, wohlwollende Fülle – es war reg, aber nicht angestrengt. Man mochte angesichts des dichten, gelockten Haares über der bronzenen Stirn vermuten, das menschliche Herz sei hier auf einen volleren, dunkleren Ton gestimmt.

Eine andere Gewohnheit war dem Abend vorbehalten. Er nannte sie die »Reinschrift des Lebens«. Sie bestand im inneren Wiederholen des Taglaufs nebst anderen vergangenen Dingen, die das Gedächtnis daran knüpft. Diese Gewohnheit war ihm noch teurer, und hinderte ihn eine Veranstaltung daran, so empfand er zwar kein sündhaftes Unterlassen, aber doch ernste Trauer darüber, daß ihm das Schicksal einen Abbruch an seinem Selbst auferlegt hatte. Niemals sah oder sprach er mit jemandem in der Frühe. Darum war ihm, ehe er die Schlafkammer sommers um sieben, winters um acht verließ, das Nötige schon bereitgestellt; auch die Briefe, sofern sie in der Frühe eintrafen, wurden ihm durch den Türspalt hereingeschoben. So geschah es jetzt. Er sah hin, was es sein möge, erhob sich aber nicht, sonderbar gefesselt durch ein Erinnerungsgefühl. Er suchte nach dem Anfang des Entzückens, das noch in ihm war. Es schien von einer unerwarteten Gabe zu sagen, dann sich dunkler zu stimmen, beinahe drohend. Es war geträumt, in einem Traum dieser Nacht, wo er, so schien es, von einem anderen Wesen wohltätig berührt worden war. Er suchte umsonst. Nun erst bemerkte er wirklich das Kuvert, auf das er seit einer Weile hinblickte. Es war hellgrau, länglich. Er kannte es und hob es auf. Es durfte wahrhaftig um der Schreiberin willen fordern, daß es nicht dem Bodenstaub ausgesetzt blieb. Er hatte sie seit langem verehren gelernt, doch liebte er ihre Handschrift noch immer nicht. Ohne Schwung und Weite, ängstlich klein, aufrecht, verwirrte sie die Schleifen durch willkürliche Zacken, so daß man argwöhnte, ein Mangel an Eigenart sollte durch Betonen derselben verhehlt werden. Jetzt, da er das Blatt etwas weiter weg hielt, beruhigte er sich zum erstenmal darüber: nun war die Einheit des Eindrucks da, und zwar lag sie in einer hohen Reizbarkeit, die wenig bewußt war, aber ausreichte für feine und sehr ferne Wahrnehmungen. Im gleichen Grad leidensfähig, entzog sie sich womöglich den Anlässen. Eine Grille, sogar eine unechte Eigenheit war gut genug zum Versteck. Das sagten ihm die Züge; dann sah er körperhaft und nahe zu ihm hergebogen eine Stirn, die sich um die schon grauen Schläfen zusammenzog mit dem mühsamen Ausdruck verheimlichter Kopfschmerzen. Er spürte den Blick großer, grauer Augen, die ihn forderten und suchten. Indessen las er:

»Mein sehr lieber Doktor Dasa! Unser Professor für vergleichende Seelenforschung wirkt, wie ich meine, mehr belehrend als heilsam, in verschiedenen Metropolen, wo er einen Vortrag über die Träume der Gehirnkranken in drei europäischen Sprachen zu halten hat, deren keine er beherrscht. Leider hat er ihn nicht ins Lateinische übersetzt. Das hätte für mich etwas Beruhigendes, denn ich verstehe kein Wort von dieser Sprache. Ernsthaft, ich vermisse meinen Mann in dieser ganzen Woche auf das schmerzlichste. Ich bin dem Gang der Gedanken und Gesichte ausgeliefert. Jene kommen, wann sie wollen, diese gehen nicht, wann ich will. Er ist mein unentbehrlicher Ferge und schifft mich jeden Morgen in das Land zurück, wo man wach ist. Was gibt es Selbstischeres als Güte? Auch ich bin gütig. Aus Güte fassen wir Umsinkende die Schulter eines Menschen und halten uns an ihm aufrecht. Er mißversteht es als eine liebe Gebärde und glaubt, er habe uns noch zu danken. Ich bedarf eines stillen Abends mit einigen wohldenkenden Menschen. Nicht solcher, die Ziehbrunnen sind, in die man den Eimer tief hinablassen und dann lange warten und gar arbeiten muß, bis er wieder heraufkommt; sondern solche, aus denen freiwillig, wenn auch sparsam, die Feuchtigkeit der guten Erde sickert. Ich meine: eines Abends mit solchen, die sprechen! Kommen Sie selbst, bitte, und bringen gute Bekannte mit! Stellen Sie – ich weiß nicht, warum ich dies haben muß, und zwar durch Sie – eine kleine Abendgesellschaft zusammen, so wie ich ein paar Blumen auf den Tisch setze. Nicht mehr, als was mir gerade im Garten wächst, aber mit Vernunft ausgewählt, so daß es einen Strauß gibt. Wenn’s geht, bringen Sie vielleicht auch noch etwas mit, worüber man spricht. Eine Handschrift oder dergleichen. Lieber nicht? Wie sie wollen. Ich verlasse mich auf Sie. Fürchte ich doch eher, daß Ihnen die kindische Bitte einer alten Frau zu wichtig, als daß Sie ihnen zu unwichtig erscheint. Gottlob teilen sich Spiel und Ernst bei Ihnen etwas anders als bei den meisten von uns in das Leben; und wenn ein Hund gerade den Kopf an Ihr Knie schmiegen will, so versäumen Sie vielleicht darüber einen gerichtlichen Termin. Ich erwarte keine Antwort. Absage ganz unerlaubt. Ansage überflüssig. Man muß Sie schätzen und liebhaben. Ihre Ursula Neander.«

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