Clara Viebig - Die vor den Toren

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Berlin in den Jahren der Gründerzeit. Das rasante Wachstum der aus den Nähten platzenden Großstadt breitet sich bis ins bisher eher beschauliche Tempelhof aus und sorgt dort für viel Unruhe und Aufregung. Das bekommt auch die alteingesessene Familie der Badekows zu spüren. Die Alten müssen hilflos mitansehen, wie es ihre Kinder in die Stadt treibt und sie vom turbulenten Sog des Molochs Berlin mitgerissen werden – teilweise bis in den Ruin. Bedeutet das nun das Ende der ehedem reichsten Familie in Tempelhof? Clara Viebigs großer Kulturroman über das Berliner Vorortleben nach 1870 ist auch heute noch höchst lesenswert – nicht nur für Berliner!-

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Der letzte Soldat mußte erst abmarschieren, bis sie den Truppen im Rücken nachdrängen konnten. Ida hatte für ein Mittagessen daheim nicht gesorgt: ach was, man konnte ja auch in der Stadt essen! Ins Geschäft würde heute sowieso keiner kommen, weder in den Laden noch in den Ausschank; Magd und Hausbursche hatten Urlaub bekommen, und wenn etwa jemand käme, dann war ja Hulda zu Haus, und die wußte überall Bescheid.

Das Ehepaar hatte Durst. Karl schlug vor, irgendwo einzukehren, und dieser Gedanke söhnte Ida aus; sie hing sich ihrem Mann an den Arm.

Und nun drängten sie weiter, an Ehrenpforten und Trophäen vorüber, vorbei an girlandenbehängten Häusern, schwammen immer weiter mit dem flutenden Strom. Karl wußte manche gemütliche Kneipe, aber heute kehrte man nicht im „Dusteren Keller“ ein, nicht einmal bei Deibel. Heute suchte man sich drinnen in der Stadt etwas extra Feines aus, darin waren die beiden sich ganz einig.

Karl schob den Hut zurück und knöpfte die Weste auf; sein Schlips – gute Seide, aber befleckt – löste sich und hing lang herab. Er merkte es nicht. Sie merkte auch nicht, daß man ihr auf den Rock trat; an der Seite hing schon ein Stück Unterfutter vor, und hinten schleppte die Schnur nach. Die schönen Augen der jungen Frau glänzten.

Gottfried Lietzow fuhr an dem Paar vorüber, als er nach Hause kutschierte. „Ida, sieh da“, sagte er und stieß einen leisen Pfiff aus.

„Haste jesehen, Lene? Karls!“

Lene hatte, wenn sie nicht sehen wollte, niemals Augen. „Ich hab’ se nich sehen können!“

„Nich sehen wollen!“ Gottfried lachte, aber das Lachen kam ihm nicht recht von Herzen. „Man müßte sich eigentlich um Karlen mehr kümmern“, sagte er nachdenklich, „ich bin doch älter. Un jesund ist er ooch nich!“

„Na, so kümmere dich doch!“

„Nee, ich alleine nich. Du mußt dich ooch mit kümmern!“

„Ich?!“ Lene brauste auf. Das sollte ihr gerade einfallen, auf diese Person Rücksicht zu nehmen! Was war die denn, wo war die denn her? Und die wollte es ja auch gar nicht, daß man sich um sie kümmerte. Hatte man’s je erlebt, daß sie gekommen wäre, sich Rats zu erholen? Und wie sie die Wirtschaft verschlampte! Und die Kleine, die Hulda, sich selber überließ! Immer sah man das Kind ganz allein mit den Teckeln. Eine Schande, sich so wenig um die Stieftochter zu kümmern!

„Na, denn kümmre du dich doch en bißken um sie!“ In Gottfrieds Stimme lag eine Bitte. „Leneken! Weißte, ich denke, mit der – der –“ – er nannte den Namen nicht, aber seine Frau wußte ganz genau, wen er meinte – „mit der könnte es mal verdammt schief jehn. Und mit Karlen – ?“ Er zuckte die Achseln, und dann sah er seine Frau an.

Wenn ihr Gottfried den Ton hatte, konnte Lene zu nichts „Nein“ sagen. Nun ja, wenn er es denn gern wollte, konnte sie wohl mal zu Karls hingehen. Man konnte sie ja auch mal einladen; zu Gottfrieds Geburtstag vielleicht, es war noch lange bis dahin. Und dann – die Kleine konnte ja mal herüberkommen zu den Erdbeerbeeten!

Gottfried nickte beifällig. Sein umwölkter Blick erheiterte sich.

Gottfried Lietzow war nicht hübsch, wohl groß, aber vierschrötig, mit wulstigem Genick; und verschimpfiert war er auch, als Kind war er in die Futterschneidemaschine geraten, die hatte ihm an der rechten Hand den kleinen und den vierten Finger glatt abrasiert, darum hatte er auch nicht zu den Soldaten gebraucht. Er trug den Trauring am Mittelfinger. Aber Augen hatte er von so reinem Blau, daß Lene, als er sie jetzt freundlich ansah, in den lachenden Himmel zu blicken glaubte.

Und nun überbot sie sich selber: von den Kirschen konnte die Kleine sich auch holen kommen. Und später von den Aprikosen. Die Lietzows drüben hatten ja nicht einmal einen Garten, nur einen Gang hinterm Haus mit Büschen bepflanzt, an dem entlang die Kegelbahn lief; und in der Ecke die winzige Laube. Mochte die Hulda nur immer herüberkommen!

Gottfried nickte ihr zu; sie nickte ihm wieder zu.

Friede war in der Luft, sie fühlten ihn alle.

Selbst die Polizei mahnte heute friedlich und sanft: „Zurück!“ Mit ausgebreiteten Armen wiesen die Schutzleute die andrängende Welle vorwitziger Zuschauer ganz sacht hinter die Schranken, es gab heute keinen Krakeel. Sanftmütig verzieh man dem Hintermann, der einen stieß, und zu dem, der einem auf die Füße trat, sagte man: „Bitte!“ Friede, Friede! Heute war ein Tag, allen Groll beiseite zu lassen.

Und doch bäumte sich in Gottfrieds Herzen etwas von Groll, als sie nun heimwärts fuhren, immer der schnurgeraden Chaussee nach, und immer der Wagen der Längnick eine Pferdelänge voraus war. Gottfried Lietzow hieb kräftig auf seinen Gaul, daß er wacker ausgriff – die alte Schindmähre da vorne würde man doch noch überholen können! – aber kein Zungenschnalzen half und kein Peitschenschlag. Die Längnick blieb vorne.

*

Das Stammhaus der Badekows und das der Längnicks lagen sich schräg gegenüber, ungefähr so, wie am anderen Ende der Dorfstraße die Brüder Lietzow einander gegenüber wohnten. Separieren konnte man sich in Tempelhof nicht. Da war nur die eine lange und breite Hauptstraße, die von der Rixdorfer Richtung her bei den Badekows anfing und bei Gottfried Lietzows Kohlgärten endigte, in den Feldern auf Alt-Schöneberg zu. Was noch so darum herum wohnte, das war schon nichts Rechtes mehr: Zugezogene, kleine Beamte, Leute, die auf Tagelohn gingen. Alle die eingesessenen alten Geschlechter, die Schellnacks, die Kiekebuschs, die Lüdeckes, Hahnemann vom Hahnenhof, wohnten die Linden entlang.

Das eigentliche Tempelhof, von dem das Dorf seinen Namen hatte, der Grund und Boden, auf dem zuerst der Orden der Templer gesessen hatte und dann die Johanniter, dann Freiherren und Grafen und fürstliche Herren – der ehemalige Templerhof – gehörte jetzt einem Bankier. Aber es hieß, auch er wollte das Gut schon wieder verkaufen. Die tiefen Keller des Ordens, in denen die Herren ihre Weine gepflegt hatten, waren jetzt zugeschüttet; die sonnigen Gärten, in denen sie Obst gezogen und ihr Gemüse gebaut, waren verwildert, riesige Bäume, wie wilde Waldbäume, hoben darin ihre Kronen. Von den festen Mauern des ehemaligen Burghauses war jetzt nichts mehr zu finden. Der unterirdische Gang, in den waghalsige Dorfjungen vergebens einzudringen versuchten, war verfallen. Durch zu viele Hände war der Besitz der Templer geglitten. Nichts von dem, was sie angelegt hatten, war geblieben, als der Graben, der, tief und dunkel, wie einst noch den alten Templerhof umgab; und hinter Gottfried Lietzows Gemüsegärten das Kirchlein, das die geistlichen Ritter einst gebaut hatten am Klarensee, sich zur Ehre, ihren dörflichen Zehntpflichtigen zu Nutz und Frommen. Aber der Klarensee war zum sumpfigen Dorfpfuhl geworden. –

Im Stammhaus der Längnicks saß Rieke Längnick. Sie war ganz allein. Nun war der Einzug schon Stunden vorüber, aber weder Knecht noch Magd waren zu Hause; der Kutscher hatte sich kaum die Zeit genommen, das Pferd auszuspannen, dann war er wieder auf und davon, wiederum zurück nach Berlin. Die Herrin hatte selber das Pferd füttern müssen, aber das war ihr nicht ungewohnte Arbeit. Bei solchen Gelegenheiten mußte man eben den Leuten Freiheit lassen, sonst bekam man keine mehr; alle wollten sie jetzt in die Stadt und wollten höheren Lohn. Aber den gab sie nun einmal nicht – nein, keinen Taler mehr! Ein hartnäckiger Zug verhärtete noch das Gesicht der Frau: dann lieber alles alleine schaffen!

Im Stuhl am Fenster sitzend, betrachtete die alternde Bäuerin ihre knochigen Hände: die hatten schon viel gearbeitet! Und dann lugte sie hinüber zu den Badekows: heute nachmittag, ungefähr zu gleicher Zeit mit ihr, waren die erst heimgekommen, aber nun waren Johann und seine Frau und Auguste und die blödsinnige Mieke schon wieder fortgefahren mit dem Gottfried Lietzow. Hanne Badekow war schön dumm, daß sie nun zu Hause die beiden kleinen Bengels hütete und auf die Tür paßte, während die anderen sich bei der Illumination amüsierten! Ob auch die Marianne heute abend mit nach Berlin war? Schade, daß man von hier aus nicht sehen konnte, wenn die reiche Witwe, mit ihrem Fuhrwerk von Britz kommend, Tempelhof passierte!

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