Clara Viebig - Die vor den Toren

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Berlin in den Jahren der Gründerzeit. Das rasante Wachstum der aus den Nähten platzenden Großstadt breitet sich bis ins bisher eher beschauliche Tempelhof aus und sorgt dort für viel Unruhe und Aufregung. Das bekommt auch die alteingesessene Familie der Badekows zu spüren. Die Alten müssen hilflos mitansehen, wie es ihre Kinder in die Stadt treibt und sie vom turbulenten Sog des Molochs Berlin mitgerissen werden – teilweise bis in den Ruin. Bedeutet das nun das Ende der ehedem reichsten Familie in Tempelhof? Clara Viebigs großer Kulturroman über das Berliner Vorortleben nach 1870 ist auch heute noch höchst lesenswert – nicht nur für Berliner!-

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„Und für Sie“, sagte er mit einem Zublinzeln.

Sie gab ihm einen Rippenstoß: „Seien Se man nich so niederträchtig! Na, umsonst kann man so wat doch ooch nich wegjeben. Na, jehn wir nu?!“

Das junge Paar blieb allein in der alten Stube zurück, in der es nach modriger Feuchte roch. Draußen fielen die Blätter der Linden. Ein plötzliches Winden fegte sie gelb und schrumplig in eiligem Wirbel am Fenster vorüber; und wo sie noch an den Bäumen hängen blieben, hatten sie ein schweres, giftiges Grün, das ganz anders war als das heitere Grün des Sommers.

„Es wird bald Winter sein“, sagte Ethel Brown und lehnte die Stirn an die blasige Scheibe. Sie seufzte auf: „Wo werden wir dann sein?!“

Es durchrieselte ihn in freudigem Schreck: wie sie seufzte! Ach ja, ihr Vater hatte es auch gesagt: sie war gern hier! „Sie dürfen nich fortgehen“, flüsterte er hastig. „Nee, Sie dürfen nie hier fortgehen. Ich hielte es nicht aus, wenn Sie fortgingen.“

Sie lächelte; ein bißchen schwermütig war ihr Lächeln. „Es ist gut von Ihnen, das zu sagen. Ich fühle dankbar, aber“ – sie seufzte wieder auf – „ich muß doch gehen. Wenn man keine Mutter mehr hat, muß man gehen, wo der Vater will!“ Ihre Brauen zogen sich schmerzhaft zusammen, sie hob die Hand, als zeigte sie dahin und dorthin. Die Lider senkten sich über die schönen Augen, sie sagte mit der rührenden Stimme eines Kindes: „Ich fühle traurig, weil ich keine Heimat habe!“

So hatte sie noch nie zu ihm gesprochen. Der junge Mann bekam eine plötzliche Herzbeklemmung. Sie waren aber auch noch nie ganz allein gewesen, immer war ihr Vater als Dritter dabei, und dann war sie immer sehr still.

Das Dahinwirbeln der gejagten Blätter hatte sie wohl traurig gemacht?! Er sah sie zärtlich an. Und was er sich sonst nie getraut hätte, solange sie nur das feine Mädchen war, die Dame, die ihm imponierte, jetzt wagte er es: er faßte ihre Hand, die sie auf das Fensterbrett stützte, und sagte mit all der Herzlichkeit, die seine Liebe ihm eingab: „Sie sollen bei mir bleiben, Fräulein! Es wird Winter, aber das tut doch nichts. Sie werden ’ne Heimat haben – hier! Bei mir!“ Er sagte es heiß.

Einen großen, ängstlichen Blick ließ sie durch die dunkle, niedrige Stube gleiten und dann hinaus auf die vom Herbstwind gefegten Blätter. Die Baumkronen schüttelten sich, der Himmel war schwer, nun schlugen harte Tropfen an die Scheiben. Da schauderte sie zusammen und neigte die Stirn gegen seine Brust: „Ich fühle dankbar!“

Er riß sie an sich, wild wie ein unbändiger Knabe, er küßte sie, küßte sich satt.

Das war einmal ein Glück, ein riesenhaftes Glück! Nun war das feine, das liebe, das schöne englische Mädchen seine Braut! O, die Mutter durfte nichts dagegen haben! Kein Wort durfte sie sagen, sonst – ! Es funkelte unruhig auf in seinen Augen, nervös zuckte sein Gesicht. Er preßte Ethel in seine Arme, daß ihre zarte Gestalt ganz darin verschwand: die gab er nicht mehr her, nie mehr wieder her! – – –

Als die Längnick und Mister Brown nach einer halben Stunde, durchnäßt und zerzaust, von ihrem Gange zurückkehrten, fanden sie alles fix und fertig, wie Mister Brown scherzhaft sagte. Er war sehr erfreut, er schloß seinen lieben Mister Längnick sogleich kräftig in die Arme und nannte ihn „du“ als seinen lieben Schwiegersohn. Er redete so viel, daß Rieke gar nicht zum Wort kommen konnte. „Sagen Se man –“ hatte sie zwar so und so oft angesetzt, er aber hatte jedes Mal noch etwas Eiligeres zu sagen.

Die Hochzeit mußte bald sein, natürlich, in vier Wochen! Warum sollten die Kinder auf ihr Glück noch lange warten? Und überdies mußte er in vier Wochen nach London zurück. Die Gesellschaft kam zusammen, eine Sitzung war anberaumt, er durfte unmöglich fehlen, und er konnte dort so bald nicht wieder abkommen. Die Hochzeit seiner einzigen Tochter wollte er aber doch mitmachen! Er umarmte Ethel.

Rieke machte ein langes Gesicht: was, schon so bald? Das war nicht Sitte in Tempelhof – nur wenn’s aus gewissen Gründen pressierte. Und überhaupt, nein, sie war gar nicht dafür, sie wollte erst sehen!

Aber Paul faßte sie um und küßte sie so heftig, daß ihr der Atem ausging. Böse stieß sie ihn von sich: er war wohl verrückt? Aber auch sie selber kam sich wie verrückt vor: sie konnte gar nicht mehr so scharf denken wie sonst: war sie nun gewiß, daß der Engländer ihre Äcker an der Chaussee ankaufte oder war sie es nicht?

Selbstverständlich würde er sie der Gesellschaft in Vorschlag bringen, ganz selbstverständlich. Den Ankauf dringend befürworten. Die neunzigtausend Taler, die sie verlangte, mußte sie selbstverständlich bekommen! Mister Brown versicherte, daß er es wohl einsähe, daß sie so teuer sein müßte. Und er schüttelte ihr die Hand.

Erst als die Browns aufgebrochen waren, als Paul auch mit fort war, um seine Braut in der alten Längnickschen Kalesche, die selten genug gebraucht wurde, nach Berlin zu fahren, kam Rieke wieder zu sich. Ein Gefühl der Bangigkeit, des Argwohns und der Beschämung kroch sie an: hatte sie sich auch nicht über den Löffel barbieren lassen? Wäre es nicht besser gewesen, die Sache mit der Millionenwitwe weiter zu betreiben, als für ein noch immer nicht fest abgeschlossenes Geschäft den Sohn an das spillrige Mädchen wegzugeben?!

Draußen heulte der Wind, schüttete der Regen. Sie stand im dunklen Flur, wie vernichtet lehnte sie gegen die Wand. Wie dumm war sie gewesen! Aber dann fuhr sie auf; hochgereckt stand sie, das graue Haar, in das sie sich zweifelnd gegriffen hatte, hing ihr strähnig ins knochige Gesicht. Sie riß die Tür auf, daß der Wind hereinschnob, ballte, auf ihrer Schwelle stehend, die Faust und schüttelte sie drohend in der Richtung, in der die Browns verschwunden waren. Wenn der Mister die Äcker nicht kaufte! Dann sollte es das spillrige Ding nicht zum besten kriegen!

Krachend schlug Rieke Längnick die Tür ihres Hauses zu und verriegelte und verrammelte sie.

V.

Zwei Hochzeiten sollten demnächst stattfinden, von denen sich kein Tempelhofer hätte etwas träumen lassen. Was, die Längnick gab zu, daß ihr Paul ein Mädchen aus der Fremde heiratete? Eine, die mit offenen Haaren herumlief wie eine Kunstreiterin? Eine, deren Familie man nicht von A bis Z kannte?! Es war ein großes Verwundern im Dorf. Aber freilich, der Vater der Engländerin war doch immerhin ein Mann, der auf etwas stand; die Rieke würde das schon wissen, die machte nie ein schlechtes Geschäft. Aber was fiel der Badekow ein?! Die gab zu, daß ihre Guste den Zigarrenfritzen heiratete?! Na, da hätte sich, wenn man sich Mühe gab, doch noch für die etwas Reelleres finden lassen, am Ende ein Witwer oder sonst ein ältlicher Mann! – – –

Auguste Badekow war glücklich. So glücklich, daß sie ordentlich hübsch wurde. Der verdrießliche Zug um ihren Mund war geschwunden, ihre verblühten Wangen wurden rosig, ihre matten Augen bekamen Glanz. Alle Tage kam der Bräutigam.

„Das is ’n Jelabbere und Jetue“, sagte Johann zu seiner Grete, „nich mehr zum Ansehen!“ Er war verdrießlich. Ungern nur sah er seine Schwester Julius Paschke heiraten. Das war doch keine Partie, ein Reisender für ein Zigarrengeschäft! Aber das war es noch weniger – Paschke würde sich ja selbständig machen mit Augustens Geld – ihm mißfiel dessen Art. Vertraulich sprach er mit seinem Schwager Lietzow darüber: „Jottfried, du hast ’nen juten Riecher, was hältste von dem Menschen?!“

„Windhund“, sagte Gottfried nur und stieß einen kurzen Pfiff aus.

Auch Frau Lene war wenig entzückt: „Wenn das man jut jeht!“ Sie verhehlte ihr Mißfallen der Mutter nicht.

„Als ob er mir jefiele“, sagte Hanne Badekow. „Aber ick sage mir: ’n Mann, der alle Sonntag in die Kirche läuft, is vom Übel! ’n Mann, der alle Dage in’t Wirtshaus läuft, is ooch vom Übel – der Paschke jeht nich in de Kirche, aber er läuft ooch nich in’t Wirtshaus. Und wo soll ick denn ’nen andern vor Justen herkriejen? ’n bißken schief is se ooch. Und hat se sich nu mal so weit mit ihm injelassen, nu och immer rin. Zähne zusammenjebissen. Et hilft nu ja doch allens nischt mehr!“

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