Inhaltsverzeichnis
PERSONENREGISTER PERSONENREGISTER Familie Urkhani Djaber: Vater (Name unbekannt): Mutter Yussof: Ältester Sohn, nach einem Unfall schwer behindert Aidin: Zweitältester Sohn Aida: Zwillingsschwester von Aidin Urhan: Jüngster Sohn Ssaber: Bruder von Djaber Ssohrab: Aidas Sohn Abadani: Aidas Ehemann Asar: Urhans Ex-Frau Ssurmeh/Ssurmelina: Aidins Ehefrau Elmira: Aidins Tochter In Ardebil Ayas: Wachtmeister Essma’il: Gehilfe im Kontor Martha: Bettlerin Herr Dorostkar: Uhrmacher Mashd Abbass: Wirt des Teehauses Djamshid: Soldat, Freund der Brüder Urkhani Doktor Naidanoff: Arzt Doktor Shushanik: Arzt Herr Lord: Besitzer der Ventilatorenfabrik Foruzan: Junge Witwe aus Ardebil Nasser Delkhun: Lehrer und Vorbild von Aidin Nimtadj: Dienstmagd bei Familie Urkhani Herr Biyuk: Koch Die Armenier Monsieur Ssuren: Armenischer Kaffeehändler Ssurmeh/Ssurmelina: Monsieur Ssurens Tochter Madame Yewgineh: Ssurmehs Großmutter Galust Mirsayan: Besitzer des Sägewerks, Monsieur Ssurens Bruder Mikail: Herrn Mirsayans Neffe Elmira: Aidins Tochter
OUVERTÜRE OUVERTÜRE Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! …er [Kain] sprach: „Wahrlich, ich schlage dich tot!“ (Der andre [Abel]) sprach: „Siehe, Allah nimmt nur von den Gottesfürchtigen an.“ Wahrlich, streckst du auch deine Hand zu mir aus, um mich totzuschlagen, so strecke ich doch nicht meine Hand zu dir aus, um dich zu erschlagen; siehe, ich fürchte Allah, den Herrn der Welten. Siehe, ich will das du meine und deine Sünden trägst und ein Gefährte des Feuers wirst, und dies ist der Lohn des Ungerechten.“ Da trieb ihn eine Seele an, seinen Bruder zu erschlagen, und so erschlug er ihn und ward einer der Verlorenen. Und es entsandte Allah einen Raben, daß er auf dem Boden scharrte, um ihm zu zeigen, wie er die Missetat an seinem Bruder verbergen könne. Er sprach: „ O weh mir, bin ich zu kraftlos, zu sein wie dieser Rabe und die Missetat an meinem Bruder zu verber-gen?“ Und so ward er reuig. (Der Koran; 5. Sure* „Der Tisch“, 30-34)
I
I
II
III
IV
V
VI
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
II
GLOSSAR
Roman
Abbas Maroufi
Aus dem Persischen
von Anneliese Gharaman-Beck
Originaltitel:
Samfoni-je mordegan, Abbas Maroufi Nashre Ghoghnous, Teheran
© Abbas Maroufi
CIP - Titelaufnahme in die Deutsche Nationalbibliothek
Maroufi, Abbas
Symphonie der Toten
Aus dem Persischen von Anneliese Gharaman-Beck
ISBN: 9783962026165
© der deutschen Neuausgabe by Sujet Verlag 2020
Umschlaggestaltung: Sujet Verlag
Satz und Layout: Clara Voigt, Marie Steinhoff
Lektorat: Clara Voigt, Monika Dietrich-Lüders
Korrektorat: Marie Steinhoff, Friederike Langwasser
Druckvorstufe: Sujet Verlag, Bremen
Printed in Europe
1. Auflage 1996, Insel Verlag
2. Auflage 2020, Sujet Verlag
www.sujet-verlag.de
Familie Urkhani
Djaber:
Vater
(Name unbekannt):
Mutter
Yussof:
Ältester Sohn, nach einem Unfall
schwer behindert
Aidin:
Zweitältester Sohn
Aida:
Zwillingsschwester von Aidin
Urhan:
Jüngster Sohn
Ssaber:
Bruder von Djaber
Ssohrab:
Aidas Sohn
Abadani:
Aidas Ehemann
Asar:
Urhans Ex-Frau
Ssurmeh/Ssurmelina:
Aidins Ehefrau
Elmira:
Aidins Tochter
In Ardebil
Ayas:
Wachtmeister
Essma’il:
Gehilfe im Kontor
Martha:
Bettlerin
Herr Dorostkar:
Uhrmacher
Mashd Abbass:
Wirt des Teehauses
Djamshid:
Soldat, Freund der Brüder Urkhani
Doktor Naidanoff:
Arzt
Doktor Shushanik:
Arzt
Herr Lord:
Besitzer der Ventilatorenfabrik
Foruzan:
Junge Witwe aus Ardebil
Nasser Delkhun:
Lehrer und Vorbild von Aidin
Nimtadj:
Dienstmagd bei Familie Urkhani
Herr Biyuk:
Koch
Die Armenier
Monsieur Ssuren:
Armenischer Kaffeehändler
Ssurmeh/Ssurmelina:
Monsieur Ssurens Tochter
Madame Yewgineh:
Ssurmehs Großmutter
Galust Mirsayan:
Besitzer des Sägewerks, Monsieur Ssurens Bruder
Mikail:
Herrn Mirsayans Neffe
Elmira:
Aidins Tochter
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!
…er [Kain] sprach: „Wahrlich, ich
schlage dich tot!“ (Der andre [Abel])
sprach: „Siehe, Allah nimmt nur von
den Gottesfürchtigen an.“
Wahrlich, streckst du auch deine Hand
zu mir aus, um mich totzuschlagen, so
strecke ich doch nicht meine Hand zu
dir aus, um dich zu erschlagen; siehe, ich
fürchte Allah, den Herrn der Welten.
Siehe, ich will das du meine und deine
Sünden trägst und ein Gefährte des
Feuers wirst, und dies ist der Lohn des
Ungerechten.“
Da trieb ihn eine Seele an, seinen Bruder zu erschlagen,
und so erschlug er ihn und ward einer der Verlorenen.
Und es entsandte Allah einen Raben, daß er auf dem Boden
scharrte, um ihm zu zeigen, wie er die Missetat an seinem Bruder
verbergen könne.
Er sprach: „ O weh mir, bin ich zu kraftlos, zu sein wie dieser Rabe
und die Missetat an meinem Bruder zu verber-gen?“
Und so ward er reuig.
(Der Koran; 5. Sure* „Der Tisch“, 30-34)
Unter den Tonnengewölben und Kuppeln der Karawanserei* waberte ein schwacher Rauch und zog durch das Eingangstor ab. Tief drinnen hatten ein paar Lastträger in einem Blechkanister ein Holzfeuer entfacht, und wenn sie sich dazu überwinden konnten, die Hände unter der Decke hervorzuziehen, steckten sie sich auch ein paar Melonenkerne in den Mund und knackten sie auf. Hinter ihnen, in einem gruftartigen Gelass, rösteten drei Männer in großen Kupferkesseln Nüsse und Kerne. Der Dampf vermischte sich mit dem Rauch. Es hatte aufgehört zu schneien.
Alle Lichter leuchteten, sogar die Gaslampen, und die Karawanserei glich von ferne einem im Nebel liegenden Gehöft. Auf der rechten Seite der Passage, im Kontor der „Trockenfruchthandlung Ihres Vertrauens“, hatten es sich zwei Männer in der Wärme der auf dem Tisch stehenden Glühstrumpflampe gemütlich gemacht: Urhan Urkhani saß hinter dem Tisch, neben ihm der Wachtmeister Ayas.
Jeden Donnerstag kam Wachtmeister Ayas ins Kontor, setzte sich auf einen breit ausladenden Stuhl und stellte seine Füße auf einen Schemel. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn – sommers wie winters – und wenn der breite Stuhl nicht zur Hand war, hockte er sich auf einen Sack voller Kerne.
Читать дальше