Eveline Luutz - Leben auf brüchigem Eis

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Für ihre Enkelin Eva bleibt Gertrud Ludewig für zwanzig Jahre eine Unbekannte, obgleich sie sich immer wieder begegnen. Jedoch ausgerechnet Eva bietet Gertrud ihr Lebensgeheimnis an, wenn diese ihr einen letzten Wunsch erfüllt. Dieser Wunsch ist ebenso bizarr wie Gertruds ganzes Leben.

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Max arbeitete in einer Möbelfirma in Rostock. Er wohnte mit anderen Männern zusammen in einem Arbeiterwohnheim, in welchem er sich nicht wohl fühlte. Max Ludewig liebte den Luxus und ein gutes Leben. Das Wohnheim war ihm zu spartanisch, das Eingepferchtsein und die Provisorien behagten ihm nicht und doch gedachte er noch ein paar Jahre zu bleiben, billig zu hausen und gutes Geld zu verdienen. Mit dem Geld plante er, sich irgendwo am Wasser ein modernes und geräumiges Haus zu bauen. Er entwarf vor Gertrud ein Bild dieses Hauses, ließ sie in Gedanken mit ihm durch die Zimmer wandeln und durch die großen, blanken Fenster hinaus auf die weite Wasserfläche schauen. Er ahnte nicht, dass sich Gertrud in seinen Träumen verfing, dass sie sich wie Netze um Gertrud schlangen: Ein großes Haus bewohnen, morgens schon das Wasser zu sehen – das erschien ihr beinahe noch anziehender als der überaus attraktive Mann, der vom Hausbau träumte. Sie wollte das Haus und den Mann, der ihr genau dieses Haus bauen würde!

Es war das erste Mal, dass Gertrud Behringer etwas unbedingt wollte. Sie entwickelte fortan einen ungeahnten Ehrgeiz, Max zu treffen, sich ihm anzuempfehlen und sich ihm unentbehrlich zu machen. Wie sie es auch bedachte, das sicherste Mittel einen Mann an sich zu binden war ein Kind. Sie musste unbedingt schwanger werden, dann würde Max Ludewig sie heiraten, ihr das Haus bauen müssen.

Bei den Tanzvergnügungen gab sie nunmehr einen Gutteil ihrer bisherigen Zurückhaltung auf. Sie kokettierte und flirtete so gut sie es vermochte mit Max und sie nahm ihn heimlich nach den Tanzvergnügen mit in das möblierte Zimmer, welches sie in der Südstadt bewohnte. Zwar waren Herrenbesuche strikt verboten, aber um diese Zeit schlief die alte Witwe Loeser tief und fest. Morgens, ehe die alte Frau aufstand, war Max, ein leidenschaftlicher Frühaufsteher, längst gegangen.

Mit Männern völlig unerfahren, war Max Ludewig der erste Mann in Großmutters Leben und er sollte auch der einzige darin bleiben.

Mag sein, dass Gertrud unter anderen Umständen Sexualität irgendwann als etwas überaus Schönes und Lustvolles hätte erfahren können. Für sie blieb Sex zeitlebens ein Muss und sie verstand nicht, was die Menschen am Sex in solch einen Rausch versetzte, dass erwachsene Männer und Frauen die absurdesten Tollheiten begingen. Vielleicht spielte ihr Beruf, die Nüchternheit bei der Begutachtung von menschlichen Körpern, vielleicht ihre puritanische Erziehung durch die eigene Mutter eine Rolle bei ihrer lebenslangen Voreingenommenheit gegenüber allen sexuellen Regungen. Auch waren ihre ersten sexuellen Erfahrungen nicht eben dazu angetan, Neugier und Lust aufeinander zu wecken. Sex verkörperte für sie zuerst Anstrengung und Mühsal: Der kraftvolle und drängende Mann musste gebändigt, ihre Angst, von der Witwe Loeser durch die dünnen Wände gehört zu werden, beherrscht werden, was sie immerfort dazu verleitete, zu lauschen, ob das Schnarchen der alten Frau noch anhielt. Jeder lustvolle Laut, jedes Lachen oder Stöhnen musste unterdrückt werden. Hinzu kam der verzweifelte Versuch, schnell schwanger zu werden, der sie völlig verkrampfen und ständig auf ihren eigenen Körper achten ließ. Unter diesen Voraussetzungen konnte sich einfach keine Lust einstellen.

Trotz Gertruds intensiver Bemühungen, obwohl sie allen sexuellen Wünschen von Max Ludewig nachgab, selbst jenen, die ihr Schamgefühl verletzten, wurde und wurde sie einfach nicht schwanger. Längst hatte sich ihr Vorrat an Geduld erschöpft. Sie befasste sich ernsthaft mit dem Gedanken, aufzugeben. Ihr waren die Nächte mit Max über. Sie verstand nicht, woher dieser Mann seine sexuellen Energien nahm, warum sie sich nicht abnutzten oder erschöpften. Sie wollte endlich ihre Ruhe haben, sollte er sein Haus getrost für eine andere bauen. Innerlich begann sie, sich damit abzufinden, Max über Kurz oder Lang zu verlieren. Alle Hoffnungen auf eine Schwangerschaft gab sie verloren, da war sie eines Tages doch schwanger geworden.

Nun wurde ihr die Zeit knapp. Sie musste das Studium abschließen, die Prüfungen bestehen noch ehe das Kind geboren wurde. Das schaffte sie gerade noch rechtzeitig.

Ende November des Jahres 1951 heirateten Gertrud und Max in aller Stille. Das große rauschende Fest, das Gertrud sich in ihren Jungmädchenträumen einst ausmalte, sie ganz in Weiß und im Mittelpunkt, bewundert und beneidet von ihren Altersgefährtinnen, fiel aus. Zum einen war es eine Illusion gewesen, dass sie mit ihrem dicken Babybauch eine bewunderte Braut abgegeben hätte, zum anderen schickte sich kein rauschendes Fest während der Trauerzeit.

Im Sommer des Jahres hatte sich Max’ Vater im Wald erhängt. Er hatte das drückende Schweigen über die Geschehnisse jener Nacht, da seine Frau und seine Tochter vergewaltigt wurden, nicht mehr ertragen. Niemals hatte er Anzeige erstattet, zu keinem Außenstehenden ein Wort verloren, um – wie er meinte – den Frauen die Schande zu ersparen. Er fühlte sich zutiefst schuldig. Hätte wenigstens seine Frau ihn zeternd angeklagt, vielleicht hätte er dann leben können. In der schreienden Stille ihres Schweigens hingegen vermochte er nicht mehr zu atmen.

Auf dem Standesamt von Goldberg wurden Gertrud und Max im Beisein von Gertruds Eltern und ihrer Schwester getraut. Auf den kirchlichen Segen verzichtete das junge Paar, sehr zur Freude von Gertruds Vater, einem überzeugten Freidenker.

Von Max’ großer Verwandtschaft war lediglich seine Mutter bei der Trauung anwesend.

Gertruds Eltern mochten Max. Vor allem ihr Vater war von seinem Schwiegersohn sehr angetan. Alfred Behringer erkannte in ihm sogleich eine verwandte Seele. Er war zutiefst davon überzeugt, dass sein Schwiegersohn die hochfliegenden Pläne, welche er hegte, mit Elan verfolgen würde. Der Junge besaß einen äußerst scharfsinnigen Verstand und zumindest finanziell würde es Gertrud, seiner Tochter, künftig an nichts fehlen. Allein ob sie tatsächlich zu Max passte, das bezweifelte selbst der Vater innerlich. Er fand seine Tochter stets eine Spur zu asketisch und kühl, zu wenig weiblich und aufreizend, als dass er sie für eine gute Partie hielt. Leider ähnelte sie ihrer Mutter allzusehr, nicht nur äußerlich. Sie gab sich wie diese: herb, streng, unnachsichtig, ja geradezu pedantisch und kalt. Dieser lebensfrohe Schwiegersohn würde es vielleicht schaffen, seiner Tochter Leben einzuhauchen, etwas, was er bei der eigenen Frau vergebens versucht hatte. Und sollte sich Gertruds puritanische Erziehung als stärker als die Lebensfreude des Schwiegersohns erweisen, nun dann würde dieser, wie er selbst es getan hatte, andere Gespielinnen zu finden wissen.

Es mochte irgendwo eine lichte Zukunft auf Max Ludewig warten, allein zum Zeitpunkt seiner Hochzeit besaß er schlichtweg nichts außer einem modischen Anzug, einem Motorrad mit Seitenwagen, eine hochschwangere Frau und einen Himmel voller Träume. Vor allem besaßen Max und Gertrud als Paar keine Bleibe, das bedrückte Gertrud am meisten. Anfang Februar sollte sie niederkommen, aber wo? Natürlich bliebe ihr die elterliche Villa als Zufluchtsort, aber sie verbot sich, diese Variante auch nur zu denken. Das Studentenzimmer in Rostock überließ ihr die Witwe Loeser auch für die Zeit des Facharztpraktikums, doch für ein Kind war darin wahrlich kein Platz.

Versuchte sie mit Max über das Thema zu reden, wiegelte er ab. Er sah nirgends ein Problem. Einstweilen würden sie bei seiner Mutter unterkommen, die gerade im Begriff stand, aus dem Forsthaus in Kogenhagen nach Geestade, in den windschiefen Katen ihrer Eltern, einzuziehen. In dem Haus am Wald, in welchem Max’ Mutter mehr als ein halbes Menschenleben verbracht hatte, konnte sie nach dem Tod ihres Mannes plötzlich nicht mehr leben. Sie fürchtete sich weniger vor nächtlichen Eindringlingen als vielmehr vor dem Geist des Verstorbenen. Als Zufluchtsort wählte sie Geestade, das Dorf ihrer Kindertage. Sie ahnte, dass ihr Aufenthalt dort nicht von langer Dauer sein würde. Der Zahn der Zeit hatte an dem Haus, das seit dem Tod ihrer Mutter leer stand, genagt. Vor allem das Dach und die Fenster waren lädiert, aber so lange sie lebte, würde das Haus standhalten und hernach mochte es getrost der Wind forttragen.

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