Eveline Luutz - Leben auf brüchigem Eis
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Dadurch, dass das Tanzvergnügen vor Vater und Mutter strikt verborgen wurde, besaß es in den Augen meiner Großmutter stets den Nimbus des Anrüchigen und Verbotenen. Nichtsdestotrotz tanzte sie leidenschaftlich gern, was sie sich leider selbst nie wirklich einzugestehen wagte. Sie dürstete förmlich nach Gelegenheiten, ohne Aufsehen zu erregen, tanzen zu dürfen. Die Hochzeit kam ihr dabei zupass.
Ihr Tischherr auf der Hochzeitsfeier, Max Ludewig, ein junger Mann mit sehr guten Umgangsformen, dessen Kopfhaar sich ungeachtet seiner noch jungen Jahre bereits zu lichten begann, gefiel Großmutter. Er trug einen graumelierten Anzug aus ungewöhnlich gutem Stoff, der seinen hohen Wuchs nachhaltig unterstrich. Dem Gesicht verliehen besonders die sehr klaren, freundlichen blauen Augen sowie die sehr schlank und edel wirkende Nase einen Hauch von Eleganz. Er verstand charmant zu plaudern, Großmutter zu erheitern. Zudem erwies er sich als recht passabler Tänzer. Gerade diese Fähigkeit schätzte sie auf jenem Hochzeitsfest am meisten an ihrem Tischherrn. Beinahe jeden Tanz tanzte sie mit ihm. Er zog sie eng an sich heran, für ihren Geschmack ein wenig zu eng. Er sang vergnügt und heiter die Schlagertexte mit. Er bewegte sich leichtfüßig im Rhythmus der Musik. Die Zeit verrann wie im Fluge.
An diesem Tage, davon war Großmutter lange überzeugt, meinte sie einen Glückshauch verspürt zu haben. An diesem Tage besaß sie alles, was sie sich wünschte. Sie empfand eine ungewohnte Seligkeit, fühlte sich trunken vor lauter heiterer Freude. Wahrscheinlich sprang sie an diesem Tage ein Mal über ihren eigenen Schatten: Sie ging aus sich heraus, während sie sich sonst ihr Leben lang in sich zurückzog. Sie kannte sich selbst nicht wieder.
Sonst schweigsam, kontaktscheu und beinahe asketisch, wie ihre Mutter, lebte sie auf. Sie lachte ungezwungen und klönte mit dem ihr fremden Mann. Max Ludewigs Fröhlichkeit und die Leichtigkeit, mit der er das Leben betrachtete, waren unversehens auf Gertrud übergesprungen. Sie schaffte es, die Sinnesfreuden dieses Tages – Essen, Trinken und Geselligkeit – ohne Wenn und Aber zu genießen. Mehr noch, sie verliebte sich in den Mann, der all jene Eigenschaften besaß, die ihr fehlten, der sie aus ihrer traurigen Lethargie riss. Sie bewunderte seine Leichtlebigkeit, dieselbe Leichtlebigkeit, die sie später ihrem Mann als das fürchterlichste aller Laster ankreidete.
An diesem Tag jedoch fühlte sich Großmutter von seiner Aufmerksamkeit geschmeichelt und suchte ihm zu gefallen. Unerfahren im Umgang mit Männern, sie hatte bislang nicht die kleinste Liebelei gehabt, erlag sie seinen Komplimenten. Erstmals in ihrem Leben hielt sie sich als Frau für schön und begehrenswert. Beschwipst von der Bowle, ließ sie sich von ihm küssen, dass ihr der Atem zu versagen drohte. Max Ludewig, das hätte sie an diesem Tage geschworen, war der Mann all ihrer Träume.
Dennoch beantwortete sie Max’ Frage nach einem Wiedersehen sehr vage. Genau genommen schien ein Wiedersehen unwahrscheinlich. Gertrud Behringer, die älteste Tochter des hiesigen Doktors, studierte, auf Wunsch ihres Vaters, in Rostock Medizin. Doktor Behringer wollte sie gern in seinen Fußstapfen stehen sehen, die Familientradition fortgesetzt wissen. Sie hatte sich dem väterlichen Wunsch widerspruchslos gefügt und gar nicht versucht, eigene Interessen zu artikulieren. Wäre ihr Bruder nicht beim Baden ertrunken, dann wäre ihr das Studium erspart geblieben und sie hätte, wie es ihren eigentlichen Plänen entsprach, in einem Büro als Sekretärin arbeiten können, bis sich ein Mann zum Heiraten gefunden haben würde. Es hatte jedoch nicht sein sollen.
Gertrud wohnte also gar nicht mehr in Goldberg. Ihre und Max Ludewigs Wege, die sich eben erst berührt hatten, drifteten bereits wieder auseinander. Wo sollten sie sich denn wiederbegegnen? Alles würde einmalig bleiben. Diese Aussicht verlieh dem Abend und dem jungen Mann alsbald eine märchenhafte Aura. Gertruds Träume von dem jungen Mann, den ein Zufall ihr für einen Tag beschert hatte, würden bald verblassen. Irgendwann würde sie einen anderen kennen lernen, der vielleicht zum Ehemann taugte.
Großmutters allzeit nüchterner Realismus gewann rasch die Oberhand: Max Ludewig, das war einmal!
Angesichts dieser Erkenntnis verspürte sie keine übermäßig große Trauer. Ewald Klötzes Hochzeit hatte ihr einen unerwartet schönen Tag beschert, an welchem so etwas wie ein Wunder geschah. Ein schöner Mann hatte sie umworben. Das erlebt zu haben, tat ihr wohl, sie würde es nie vergessen. Allein, um eine Fortsetzung des Wunders zu kämpfen, lag nicht in Gertruds Naturell, dazu war sie zu wenig emanzipiert und zu wenig eine Frau der Tat. Freilich, wenn sich von selbst eine Fortsetzung ergäbe, dann wäre sie nicht abgeneigt. Doch an welchem Ort sollte das geschehen? Es war besser, sich Max Ludewig gleich aus dem Kopf zu schlagen.
Eines Tages, Gertrud befand sich mit einer Kommilitonin in Rostock auf dem Weg zur Vorlesung, da begegnete ihr Max Ludewig. Er sah blass aus, um die rechte Hand trug er einen schneeweißen Verband. Er schlenderte in Gedanken versunken über die Straße. Hätte Gertrud ihn nicht angesprochen, er wäre achtlos vorübergegangen und ihrer beider Leben hätte einen anderen Verlauf genommen.
Warum sie Max anredete, das vermochte sie nie genau zu sagen. Vermutlich wollte sie Rita imponieren, vor ihr nicht länger als Mauerblümchen dastehen. Rita war eine sehr attraktive Brünette, die über mangelndes Interesse von Seiten ihrer männlichen Kommilitonen nicht klagen konnte. Sie wurde umschwärmt. Gertrud wollte dieser allseits bewunderten Frau beweisen, dass auch sie durchaus Chancen bei attraktiven Männern besaß.
Max’ Gesicht hellte sich sofort auf, als Gertrud ihn ansprach. Aus seinen Augen blitzte ein Lachen. Er lud die beiden Frauen sogleich auf einen Kaffee und Kuchen in eine nahe Konditorei ein. Er unterhielt sie gutgelaunt, nichts erinnerte mehr an den nachdenklichen Mann von vorhin. Auf Ritas Nachfrage erklärte er die Funktion des Verbandes: er habe sich am Vortag mit der Kreissäge den Ringfinger abgesägt.
„Ein Arbeitsunfall“, fasste er lapidar zusammen. „An einer elektrischen Säge darf man nicht träumen.“
„Wie interessant, ein Mann, der träumt“, buhlte Rita um Max’ Aufmerksamkeit und weckte Großmutters Ehrgeiz, Rita diesen Mann keinesfalls zu überlassen.
Erstmals in ihrem Leben verspürte Gertrud einen Anflug von Eifersucht. Sie drängte darauf, die Vorlesung nicht zu versäumen, erhob diese zu ungeheurer Wichtigkeit. Alles in ihr riet ihr, Rita sofort von Max zu entfernen, wollte sie ihre eigenen Chance auf jenen Mann, der in ihrer Fantasie bereits zu einem Prinzen verklärt war, nicht verspielen.
Instinktiv hatte Gertrud Max’ Hingezogensein zu der lebenshungrigen Rita bemerkt. Sie verstand Max’ Interesse durchaus. Rita war eine schöne Frau, mit einem sehr weiblichen Körper und einem fröhlichen Naturell. Sie nahm das Leben nicht allzu schwer und passte insofern gut zu Max Ludewig. Dennoch glaubte Großmutter, ein Vorrecht auf Max zu besitzen, denn schließlich hatte sie ihn gefunden.
Sie bat Rita, schon mal vorzugehen und verabredete sich beim Abschied für den Sonnabend mit Max zum Tanz. Sie versprach, ihre Freundin mitzubringen. In Wirklichkeit dachte Gertrud allerdings keinen Moment daran, ihr Versprechen zu halten. Aufmerksam hatte sie registriert, dass Max an Rita Gefallen gefunden hatte und mit dem Versprechen lediglich einen Köder ausgeworfen, den Max gutgläubig schluckte.
Am Sonnabend, beim Tanz, verleugnete sie die Freundin schamlos. Sie erzählte, Ritas Verlobter sei auf Besuch gekommen, denn Rita erwarte ein Kind und müsse möglichst rasch heiraten. Was sie zu dieser Lüge trieb, das wusste sie nicht, denn ehrlich gesagt, glaubte Gertrud nicht ernsthaft, Max auf Dauer an sich fesseln zu können. Dennoch trafen sie sich fortan öfter zum Tanzen und tasteten sich in den Gesprächen langsam ab. Gertrud freilich hatte nicht viel zu erzählen. Sie studierte Medizin. Sie war dem Elternhaus entkommen, in welchem die Mutter nach mehr als fünfzehn Jahren noch immer verbissen um den toten Bruder barmte und allen Frohsinn verdammte. Irgendwann, die Frist war absehbar, würde Gertrud das Studium beenden. Das Einzige was sie sicher wusste, war: Zurück nach Goldberg wollte sie auf keinen Fall.
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