Matthias F. Steinmann - Die Todesanzeige

Здесь есть возможность читать онлайн «Matthias F. Steinmann - Die Todesanzeige» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Todesanzeige: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Todesanzeige»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine aussergewöhnliche Todesanzeige reisst den arrivierten Tatmenschen Fritz Wyl unvermittelt aus dem Alltag. Darin ist von der Rache Gottes die Rede und von der Mitverantwortung von sechs ehemaligen Internatskollegen. Schuldgefühle und die Sorge um seine gefährdeten Kollegen bringen Fritz dazu, noch in derselben Nacht loszufahren. Matthias F. Steinmann hat einen bis zum Schluss äusserst spannenden Kriminalroman geschrieben, in dem das uralte Thema von Schuld und Lebenslüge auf eine neue, überraschende Art behandelt wird.

Die Todesanzeige — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Todesanzeige», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Für eine erste Kontaktnahme zu Hünger kamen nach meiner neuen Liste Max Rubli, Ronny Braun, Harry Peyer und Thomas Eisen als potentielle Budenkameraden von Hünger in Frage. Der Betreffende sollte daher über alles – und vielleicht noch mehr, falls er sein Vertrauter war – Bescheid wissen. Damit lag auch das Vorgehen auf der Hand: Bei Ronny fehlte mir die Adresse, Harry und Thomas hatte ich vollständig aus den Augen verloren, wohingegen ich Max Rubli recht gut kannte. Mäges, so nannten wir ihn, hatte nach verschiedenen, mehr oder weniger erfolglosen Berufsausbildungen sich ganz seinem Hobby, der Fliegerei, zugewandt und sich diese zum Beruf erkoren. Da ich vor einigen Jahren selbst das Fliegen erlernte, trafen wir uns wieder und frischten unsere Bekanntschaft auf.

Sein Leben verlief ähnlich wie seine Fliegerei: etwas unstet. Obwohl er als ausserordentlich erfolgreicher Pilot galt – er besass alle möglichen Lizenzen und eine mehrtausendstündige Flugerfahrung auf allen möglichen Typen bis hin zur DC 9 –, machte er auf mich den Eindruck eines suchenden, irgendwie rastlosen Menschen. Seine hohen berufsethischen Vorstellungen erfüllte er im Gegensatz zu vielen Berufskollegen, die ich kenne, durchaus. Trotzdem war er nicht eigentlich zufrieden, sondern wirkte auf mich wie ein Mensch, der seine grossen Chancen nicht hatte realisieren können – und zwar nicht aus eigenem Unvermögen. Kennzeichen hierfür war eine von Zeit zu Zeit durchschlagende Bitterkeit. Mir gab er jedenfalls manch guten praktischen Hinweis für meine weit bescheidenere Flugkunst und später während einiger Zeit auch Flugstunden, die aber nicht immer glücklich verliefen. Des Öfteren hatte ich Lust – zwei, drei Male tat ich es auch –, ihn anzurufen und ihn um einen Rat zu bitten. Seine eben im Umgang – schon zu Internatszeiten – hin und wieder etwas abrupte, ja zum Teil aggressive Art brachte einen aber eher davon ab.

Im Internat selbst haben wir viel Gemeinsames erlebt, zum Beispiel in der Modellflug-Gruppe, der wir beide angehörten. Darüber hinaus – so erinnerte ich mich – pflegte er auch einen besonderen Trick, den er immer wieder mit Freude an einem ahnungslosen oder schwächeren Opfer ausprobierte. Er liess sie zwanzig oder dreissig Sekunden lang schnell ein- und ausatmen und drückte ihnen anschliessend mit beiden Handflächen auf die Brust: die Hyperventilation führte augenblicklich zur Bewusstlosigkeit, und der Betreffende sank an der Wand, an die er gepresst wurde, zu Boden und erwachte bald etwas verwirrt, mit dem Rücken zur Wand sitzend. Ich selbst habe das nie mit mir durchführen lassen. Mich ängstigt auch heute noch jede bewusste Betäubung meines Geistes. Aber interessanterweise musste mit diesem Vorgang ein besonderes Gefühl verbunden sein, denn nicht wenige liessen sich dann später immer wieder von ihm, dem grossen Meister in dieser Kunst, für einen Franken Entgelt so für Sekunden ins Unterbewusste stossen.

Wir kannten damals bis auf Alkohol keine Drogen, und wer weiss – vielleicht hatte diese «Sensation» auf Anfällige eine ähnliche Wirkung. Er jedenfalls konnte so sein Taschengeld etwas aufbessern. Nein, ein richtig guter Freund, mit dem dazugehörenden Vertrauen, war Mäges für mich doch nicht. Dazu empfand ich gerade derartige Gewohnheiten – aber auch andere – als etwas befremdlich. Trotzdem bedeutete er für mich mehr als ein Klassenkamerad, das heisst irgendwie war er zwischen Freund und Kollege angesiedelt. Ihn wollte und konnte ich sofort anrufen, weil wir eben auch heute noch Gemeinsamkeiten haben.

Es war inzwischen Mittag geworden, und obwohl ich samstags normalerweise nur ausgedehnt frühstücke und das Mittagessen ausfallen lasse, fühlte ich mich ganz ungewohnt hungrig – vielleicht infolge des Hünger-Stresses, obwohl eigentlich Stress bei mir zum Alltag gehört … Ich griff zum Nächstbesten in der Küche, nämlich zum Brot, schnitt mir zwei Stücke ab, belegte sie mit einigen Scheiben Schinken aus dem Eisschrank, verzichtete zur Beruhigung des durch das tägliche Wägen und durch unzählige Abmagerungsversuche sensibilisierten Gewissens aber auf die Butter. Eine künstlich gesüsste Limonade in ein grosses Glas gesprudelt, und fertig war mein Imbiss. Teller und Glas trug ich durch Küche und Korridor hinaus auf die Vortreppe, wo ich mich setzte, um nun zum ersten Mal seit der Entdeckung der verhängnisvollen Todesanzeige etwas auszuspannen.

Dies gelingt mir beim Essen beinahe am besten, zumindest wenn ich allein bin und mich so nur auf das ruhige Kauen, Schlucken und Beissen konzentrieren kann. Ich esse vielleicht deshalb so gerne – so wie vielleicht andere trinken; was auch meinen permanenten Kampf gegen überflüssige Kilos durch Diäten, Masshalten, aber auch durch schwitzenden Sport begründet. Wie dem auch sei, der ungewohnte Platz für meinen Imbiss gab mir das Gefühl einer wiedergewonnenen Freiheit und, durch das Essen, ein Gefühl von verdienter Pause. Beides offensichtlich ein Kontrast zu den vergangenen drei Stunden.

Wie ich so auf der Treppe zum Garten sass, wurde ich mir bewusst, welch schönen Tag ich bisher wegen meiner beinahe rastlosen Recherche nicht wahrgenommen hatte (obwohl die Meteorologen aufs Wochenende eine nasskalte Schlechtwetterperiode vorausgesagt hatten): warm und mit wenig Wind, Summen und etwas Gezirpe in der Luft, Spätsommer oder Frühherbst, „Indian summer“, wie der Amerikaner meint. Auch ein aussergewöhnliches Flugwetter, vor allem für Alpenflüge. Ich kaute weiter Brot und nahm dazwischen kleine Schlucke der leicht prickelnden Limonade. Flugwetter: das heisst, Mäges war wahrscheinlich nur schwer erreichbar, da er oft bei solchem Wetter Rundflüge oder Taxiflüge durchführte. Persönlich liebe ich diese Herbsthochdrucklagen, denn dann empfinde ich das Fliegen als reine Entspannung: die Sicht ist ausserordentlich gut, und das Flugzeug liegt ohne die Sommer-, Föhn- oder anderen -turbulenzen wie ein Brett in der Luft, und sowohl das Fliegen als auch das Navigieren laufen so problemlos ab, dass mich jeweils eine Sicherheit überkommt, welche ich beim Fliegen eher selten verspüre.

An diesen wunderbaren Herbsttagen bei glasklarer Luft und sanfter Beleuchtung erscheinen die Schlünde, Zacken, Wände und Alpwiesen unglaublich plastisch … Indes ich mit so leichter Sehnsucht sinnierte, wurde mir klar, was ich heute auch hätte tun können und wozu es nach der Hünger-Recherche und der Vereinbarung mit Annette für den Abend bereits zu knapp war: einen Alpenflug zu machen.

Mit diesen Gedankenstreifzügen hatte ich meinen kleinen Imbiss beendet, stand auf, ging ins Haus, das heisst in die Küche zurück, nahm im Stehen noch ein Himbeerjoghurt ein und überlegte dabei, was jetzt am besten zu tun sei. Als erstes galt es, Mäges zu erreichen; vielleicht war er doch nicht unterwegs, andernfalls liess sich bestimmt ermitteln, wann in etwa er zurück sein würde. Alsdann ergab sich ja alles weitere, oder ich konnte mich wieder über meine Listen beugen und mir bei der Vorstellung der Namen neue Strategien ausdenken. Und Herrgott! Vorstellung der Namen! Dies war ja bildlich gar nicht nötig, hatte ich doch in meiner Fotokiste – und das wusste ich ziemlich sicher – noch einige Aufnahmen, schwarz/weiss und etwas brüchig, aus der früheren Internatszeit, vom Berginternat.

Doch vorher – die Idee munterte mich spürbar auf – galt es als erstes, das FIO, das Flight-Information-Office, anzurufen: Falls nämlich Mäges weggeflogen war, und dies nahm ich fast mit Sicherheit an, wusste das FIO, wohin und wann seine Rückkehr zu erwarten war. Andernfalls konnte ich es ja immer noch zu Hause versuchen. Die Nummer des FIO kannte ich auswendig, und alsbald meldete sich die mir gut bekannte Wochenendaushilfe. Auf meine Frage nach Max Rubli bekam ich den erwarteten Bescheid: «Herr Rubli ist heute Morgen nach Samedan geflogen, ein Taxiflug, und wird erst am späteren Nachmittag zurückerwartet.» Auf meine Frage, ob mit oder ohne Passagiere, wusste sie recht gut Bescheid: Auf dem Hinflug transportierte er drei Personen, von denen sie wusste, dass sie heute nicht mehr zurückkommen würden.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Todesanzeige»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Todesanzeige» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Todesanzeige»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Todesanzeige» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x