[137]
Das war etwa nicht der Fall bei einer Vorlage des LG Hannover zur Verbrauchsgüterkauf-RL. Hier wäre die Entscheidung des EuGH nicht relevant gewesen, weil es im Ausgangsfall um einem Werkvertrag ging, so dass die Richtlinie gar nicht eingriff, EuGH NJW 2017, 3215 (Schottelius); näher Rengeling/Middeke/Gellermann/ Middeke , Handbuch des Rechtsschutzes in der Europäischen Union, § 10 Rn. 47.
[138]
Ständige Rechtsprechung, etwa EuGH NVwZ-RR 2013, 735, Rn. 34 ff. (MA); EuGH Slg. 2005, 10013 Rn. 36 (Mangold); EuGH Slg. 2006, 6091 Rn. 42 (Adeneler) sowie m.w.N. Heß , Europäisches Zivilprozessrecht, § 12 Rn. 20; Dauses , Vorabentscheidungsverfahren, 1995, S. 104 ff.
[139]
EuGH Slg. 1995, 4921, 5060 (Bosman); dazu Kohler , ZEuP 1996, 452, 453.
[140]
Ebenfalls ständige Rechtsprechung, zuletzt deutlich EuGH ZUR 2014, 230, Rn. 27 ff. (Fish Legal).
[141]
In EuGH Slg. 1986, 1885, 1896 f. (Bertini) mahnt der EuGH zwar eine Stellungnahme des nationalen Gerichts zur Entscheidungserheblichkeit an, lehnt aber die Vorlagefrage letztlich trotz deren Fehlens nicht ab; siehe auch EuGH Slg. 1995, 4921, 5060 (Bosman); EuGH Slg. 2004, 4883 Rn. 29 (Plato).
[142]
So Ress , FS Jahr, 1993, S. 339, 347 f., 366.
[143]
Basedow , FS Brandner, 1996, S. 651, 663; ders ., AcP 210 (2010), 157, 163 f.
[144]
EuGH Slg. 1982, 3415, LS 5 (C.I.L.F.I.T.); auch EuGH Slg. 1997, 4411 Rn. 15 (Ferriere Nord); EuGH Slg. 2003, 10239 Rn. 118 (Köbler).
[145]
Die Meinungsverschiedenheiten haben allerdings ihre Wurzeln eher darin, dass die Formel des EuGH als zu weit empfunden wird. Dann sollte allerdings klargestellt werden, dass eine Argumentation gegen das C.I.L.F.I.T.-Urteil des EuGH vorliegt und keinesfalls mit diesem. Siehe etwa die Auffassung von Heß , ZZP 108 (1995), 59, 85 f., nur grundsätzliche Rechtsfragen sollten vorgelegt werden; zu Reformdiskussionen Rösler , Europäische Gerichtsbarkeit auf dem Gebiet des Zivilrechts, 2012, S. 319 ff.
[146]
BGH NJW 2005, 1045; BGHZ 110, 47, 68 ff., 72; BGHZ 129, 353, 360 f.; großzügig auch BGHZ 138, 321, 324 (mit einer Übertragung der Entscheidung Dietzinger – zur Haustürgeschäfte-RL – auf die Verbraucherkredit-RL).
[147]
Ausdrücklich weist der EuGH in EuGH Slg. 1997, 4411 Rn. 15 (Ferriere Nord), darauf hin, dass es nicht reicht, wenn die Sprachfassung in einem Mitgliedstaat klar und eindeutig ist.
[148]
So aber BGHZ 129, 353, 360 f.; Coester , FS Heinrichs, 1998, S. 99, 104; Canaris , EuZW 1994, 417; dagegen auch Franzen , Privatrechtsangleichung, 1999, S. 285 f.; Basedow , FS Brandner, 1996, S. 651, 664; Lipp , JZ 1997, 326, 331; auf abweichende Entscheidungen der Gerichte anderer Mitgliedstaaten bezogen Schulze-Osterloh , ZGR 1995, 170, 178 f.
[149]
So auch Basedow , FS Brandner, 1996, S. 651, 664; Franzen , Privatrechtsangleichung, 1999, S. 289. Darauf, dass dieser Zweifel bestehen wird, wenn der EuGH sich im Bereich der betreffenden Rechtsfrage überhaupt noch nicht geäußert hat, weist Hommelhoff hin (BGH-Festgabe, 2000, Band 2, S. 889, 893). Für eine niedrige „Schwelle des Zweifels“ auch Dauses , Vorabentscheidungsverfahren, 1995, S. 97.
[150]
So etwa in EuGH NJW 2015, 927 (Novo Nordisk Pharma), wo es um die Reichweite der Produkthaftungs-RL ging; allgemein Bülow , WM 2013, 245.
[151]
Daneben gibt es einige kollisionsrechtliche Bestimmungen, die verlangen, dass ein „enger Zusammenhang“ zwischen dem Vertrag und dem Mitgliedstaat besteht: Art. 6 Abs. 2 Klausel-RL und Art. 4 Abs. 4 Rom I-VO; genannt wird weiterhin Art. 6 Produkthaftungs-RL (vgl. § 3 ProdHaftG), „Berücksichtigung aller Umstände“.
[152]
Zum Transparenzgebot als Prinzip des Verbrauchervertragsrechts auch noch unten Rn. 260 ff.
[153]
Vorsicht muss hier in Bezug auf die Grundfreiheiten gelten. Steht zu befürchten, dass diese durch die Entscheidung beeinträchtigt werden, so kann sich daraus ein eigenständiger Grund zur Vorlage ergeben!
[154]
Keinerlei Beschränkung der Vorlagepflicht durch die Acte-clair-Doktrin sieht aber Röthel , Normkonkretisierung im Privatrecht, 2004, S. 384.
[155]
Umfassend dazu Röthel , Normkonkretisierung im Privatrecht, 2004, S. 353 ff.
[156]
So Schulze/ Brandner , Auslegung europäischen Privatrechts, 1999, S. 131, 136; Coester , FS Heinrichs, 1998, S. 9, 104; Coester-Waltjen , Jura 1997, 272, 275; Wolf/Horn/Lindacher/ Wolf , AGB-Recht, 1999, Art. 3 RL Rn. 2; Basedow , Nationale Justiz und Europäisches Privatrecht, 2003, S. 9 f. ; Müller-Graff/ Müller-Graff , Gemeinsames Privatrecht, 1999, S. 9, 64; Weatherill , ERPL 1995, 307, 316 ff.
[157]
Franzen , Privatrechtsangleichung, 1999, S. 536 ff.; Heinrichs , NJW 1998, 1447, 1454 f.; Borges , Die Inhaltskontrolle von Verbraucherverträgen, 2000, S. 81; Joerges , ZEuP 1995, 181, 199; H. Roth , JZ 1999, 529, 535 f. (keine Kompetenz des EuGH ); eine pragmatische Haltung (Vorlage nur in geeigneten Fällen) vertritt Grabitz/Hilf/ Pfeiffer , Das Recht der EU, Band IV, 2009, A 5 Rn. 41.
[158]
W.-H. Roth , FS Drobnig, 1998, S. 135.
[159]
Ebenda, S. 135, 141 ff. Diesen Lösungsweg deutet auch schon Canaris an, EuZW 1994, 417.
[160]
EuGH Slg. 2004, 3403 (Freiburger Kommunalbauten).
[161]
Ebenda, Rn. 21.
[162]
BGH ZfIR 2005, 300; zu einer anderen Konstellation BGH NJW-RR 2005, 1292.
[163]
EuGH Slg. 2000, 4941 Rn. 21 ff. (Océano). Der EuGH fand, bei der dort zu prüfenden Gerichtsstandsklausel stehe das Missverhältnis außer Frage; so ausdrücklich auch in der Entscheidung Freiburger Kommunalbauten, EuGH Slg. 2004, 3403 Rn. 23.
[164]
EuGH Slg. 2009, 4713 (Pannon); EuGH Slg. 2010, 10847 (VB Pénzügyi Lízing).
[165]
Ähnlich wie hier Pfeiffer , NJW 2009, 2369.
[166]
Näher Riesenhuber/ Röthel , Europäische Methodenlehre, § 11 Rn. 12 ff.
[167]
Nur Staudinger/ Wendland , BGB, § 307 Rn. 119.
[168]
Nochmals EuGH Slg. 2004, 3403 Rn. 21 (Freiburger Kommunalbauten); Franzen , Privatrechtsangleichung, 1999, S. 554 ff.
[169]
BGH NJW 2006, 3200.
[170]
So auch Lorenz , NJW 2006, 3203.
[171]
EuGH Slg. 2000, 1741 (Berliner Kindl); Art. 2 Abs. 1 lit f) der alten Verbraucherkredit-RL; vgl. auch die Entscheidung Heininger, EuGH Slg. 2001, 9945 und dazu ausdrücklich BGHZ 150, 248.
[172]
Schulze/ Schulze , Auslegung europäischen Privatrechts, 1999, S. 9, 18 f.
[173]
Noch deutlicher Schulze , ebenda.
[174]
EuGH Slg. 2006, 371 (Ynos).
[175]
Vgl. zu den Entscheidungen des EuGH schon vorstehend; siehe ausführlich auch EuGH Slg. 1997, 4291 Rn. 23 ff. (Giloy); EuGH Slg. 1997, 4161, LS 1 (Leur-Bloem); aus dem Schrifttum nur Büdenbender , ZEuP 2004, 36, 53 ff.
[176]
EuGH Slg. 1995, 615 (Kleinwort Benson); zur Abgrenzung auch EuGH Slg. 2003, 1 Rn. 89 ff. (BIAO).
[177]
EuGH Slg. 1999, 7748 Rn. 19 ff. (Pfennigmann).
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