[81]
Riesenhuber , Europäisches Vertragsrecht, Rn. 148 f.; Rösler , Europäisches Konsumentenvertragsrecht, 2004, S. 78, spricht von einem „Rechtsaufbau“, die Grundfreiheiten sind aber nicht zugleich Kompetenzgrundlage; besonders weitgehend Remmert , Jura 2003, 13, 16 ff.
[82]
Grabitz/Hilf/Nettesheim/ Leible/T. Streinz , Das Recht der EU, Band I, Art. 34 AEUV Rn. 15, 18 f.
[83]
Seit EuGH Slg. 1974, 837 (Dassonville); vgl. nur Schweitzer/Hummer/Obwexer , Europarecht, Rn. 107 – dazu näher unten Rn. 54.
[84]
Teils wird die Terminologie insgesamt angegriffen, etwa Calliess/Ruffert/ Kingreen , EUV/AEUV, Art. 34-36 AEUV Rn. 51-55; mit einem Überblick aus privatrechtlicher Perspektive Bachmann , AcP 210 (2010), 424, 430.
[85]
Schwarze/ Holoubek , EU-Kommentar, Art. 18 AEUV Rn. 48 ff.
[86]
EuGH Slg. 1974, 1405 (Walrave ).
[87]
Näher Schwarze/ Holoubek , EU-Kommentar, Art. 18 AEUV Rn. 43 f.; zum Thema „Drittwirkung“ vgl. auch die ausführlichen Erläuterungen unten Rn. 52.
[88]
Zum allgemeinen Diskriminierungsverbot im Privatrecht unten Rn. 270.
[89]
EuGH Slg. 2011, 1177 (Zambrano).
[90]
So dann deutlich EuGH NVwZ 2013, 357 (Iida); klärend auch schon Graf Vitzthum , EuR 2011, 550.
[91]
Hailbronner/Thym , NJW 2011, 2008.
[92]
Näher zu allem ebenda.
[93]
Ständige Rechtsprechung des EuGH , z.B. EuGH Slg. 1989, 1235 (Buet); EuGH Slg. 1993, 5009 (CMC Motorradcenter); Remien , JZ 1994, 349, 352; Bachmann , AcP 210 (2010), 424, 434.
[94]
Näher Langenbucher , Europäisches Privat- und Wirtschaftsrecht, § 1 Rn. 33 ff.
[95]
Jarass , FS Everling, 1995, S. 593, 594; jedenfalls „allgemein“ auch Wolf , BGH-Festgabe, 2000, Band 1, S. 111, 123 f., der auf Ausnahmen, besonders im Arbeitsrecht, hinweist.
[96]
Mit dem potentiellen Beispiel des sozialen deutschen Mietrechts, welches bei strenger Betrachtung insgesamt gegen die Grundfreiheiten verstoßen könnte, weil es Ausländern erschwere, in Deutschland Wohneigentum zu erwerben und so die Personenverkehrsfreiheit einschränke, etwa Mülbert , ZHR 159 (1995), 2, 8; Langner , RabelsZ 65 (2001), 222, 226, meint, allein schon durch die Unterschiedlichkeit der Normen liege eine Beeinträchtigung des Handels vor; sehr weitgehend auch Wolf , in: Wege zu einem europäischen Zivilprozessrecht, 1992, S. 35; sowie Klauer , Die Europäisierung des Privatrechts, 1998, S. 68 ff.
[97]
Dazu EuGH Slg. 2006, 3561 (Standesamt Niebüll), insbesondere die Schlussanträge (der EuGH hielt sich für unzuständig); sowie EuGH Slg. 2008, 7639 Rn. 5 ff. (Grunkin-Paul); vgl. auch EuGH Slg. 2003, 11613 (Garcia Avello); zum teils skurrilen EU-Namensrecht im Überblick Dutta , FamRZ 2016, 1213.
[98]
EuGH Slg . 2008, 7639 (Grunkin-Paul).
[99]
Gegenwärtig ist nicht ganz sicher, ob der EuGH diese Aussage in Zukunft womöglich sogar (mit) auf die Unionsbürgerschaft stützen würde. Vgl. dazu schon oben Rn. 50 f.
[100]
EuGH Slg. 1974, 834, 852 (Dassonville).
[101]
EuGH Slg. 1979, 649, 662 (Cassis de Dijon), zu einer deutschen Vorschrift, welche den Verkauf von Fruchtlikören mit einem Alkoholgehalt von weniger als 25% verbot.
[102]
Für die meisten anderen Grundfreiheiten folgten bald ähnliche Formeln nach. Zur Arbeitnehmerfreizügigkeit EuGH Slg. 1995, 4921 (Bosman) – dazu auch Rn. 79.Zur Niederlassungsfreiheit von Rechtsanwälten EuGH Slg. 1984, 2971 (Klopp), EuGH Slg. 1991, 2357 (Vlassopoulou) sowie EuGH Slg. 1995, 4165 (Gebhard); zur Niederlassungsfreiheit als Beschränkungs- bzw. Behinderungsverbot allgemein von der Groeben/Schwarze/Hatje/ Tiedje , Europäisches Unionsrecht, Art. 49 AEUV Rn. 69 ff.; für die Dienstleistungsfreiheit kann das Verständnis als Beschränkungsverbot wohl schon dem Wortlaut des Art. 56 S. 1 AEUV entnommen werden; dazu früh EuGH Slg. 1974, 1291 (van Binsbergen); auch EuGH Slg. 1991, 4007 (Collective Anteevoorziening Gouda) mit Aufzählung von möglichen Rechtfertigungsgründen; allgemein EuGH Slg. 1994, 5144 (Kommission/Frankreich); zum Ganzen nur von der Groeben/Schwarze/Hatje/ Tiedje , Europäisches Unionsrecht, Art. 56 Rn. 66 ff.; auch für die Freiheit des Kapital- und des Zahlungsverkehrs folgt das Verständnis als Beschränkungsverbot bereits aus dem Wortlaut des Art. 63 Abs. 2 AEUV.
[103]
EuGH Slg. 1993, 6097, 6131 (Keck und Mithouard) zu einem französischen Gesetz, welches verbot, Waren zu einem Preis unter dem Einkaufspreis zu verkaufen.
[104]
In der Entscheidung EuGH NJW 2016, 3771 (Parkinson) werden an die diskriminierende Wirkung aber sehr niedrige Anforderungen angelegt; zur Entwicklung Mayer , EuR 2003, 793, 814 ff.; analysierend von der Groeben/Schwarze/Hatje/ Müller-Graff , Europäisches Unionsrecht, Art. 34 AEUV Rn. 237 ff.
[105]
Zuletzt hat der EuGH aber ausgesprochen, dass eine Erhöhung der Transportkosten durch eine Maut keine Verkaufsmodalität sei, EuGH NJW 2019, 2369 Rn. 128 ff. (PKW Maut); ohne Klärung etwa EuGH NJW 2016, 3771 (Preisbindung bei Medikamenten); EuGH Slg. 2006, 8135 (Alfa Vita); näher unten Rn. 60 ff.
[106]
EuGH Slg. 2009, 519 Rn. 33 ff., 56 (Kommission/Italien).
[107]
Näher Streinz , Europarecht, Rn. 922.
[108]
EuGH Slg. 1991, 107 Rn. 14 f. (Alsthom Atlantique), wo die Frage, ob die französische action directe und die damit erreichte strenge Herstellerhaftung den Export beeinträchtigen könnten, letztlich – wegen der Abdingbarkeit im internationalen Vertrag – jedoch offengelassen wird.
[109]
Für die Warenverkehrsfreiheit insbesondere EuGH Slg. 1993, 5009 Rn. 12 (CMC Motorradcenter), wo es um die culpa in contrahendo ging; auch EuGH Slg. 1999, 3845 Rn. 11 (ED Srl) für eine verfahrensrechtliche Norm. Für die Personenverkehrsfreiheit EuGH Slg. 2000, 493 Rn. 25 (Graf), wo ein österreichischer Arbeitnehmer sich gegen eine allgemeine arbeitsrechtliche Vorschrift zu den Folgen der Kündigung wendete.
[110]
Genauer Langenbucher/ Herresthal , Europäisches Privat- und Wirtschaftsrecht, § 2 Rn. 53; zum eigentlichen Spürbarkeitskriterium nur Kilian , Europäisches Wirtschaftsrecht, G. Rn. 35 ff.
[111]
Ähnlich wie hier Langner , RabelsZ 65 (2001), 222, 234 f., sogar unter Verwendung des Begriffs der „Spürbarkeit“; auch Doehner , Die Schuldrechtsreform vor dem Hintergrund der Verbrauchsgüterkauf-Richtlinie, 2004, S. 62; anders die Einschätzung von Riesenhuber , Europäisches Vertragsrecht, Rn. 74; zur Frage eines Spürbarkeitserfordernisses auch Thomas , NVwZ 2009, 1202.
[112]
Martiny/Witzleb/ Leible , Auf dem Wege zu einem Europäischen Zivilgesetzbuch, 1999, S. 53, 68 ff.
[113]
EuGH Slg. 1999, 7319 (Jägerskjöld); Müller-Graff/ Müller-Graff , Gemeinsames Privatrecht, 1999, S. 9, 14 ff., 28 f.; genauer zu eventuellen Sonderfällen auch Weyer , EuR 1998, 435.
[114]
Nur Streinz , Europarecht, Rn. 851 ff., auch mit Hinweisen zur Gegenauffassung; der EuGH spricht stets aus, dass die Gleichbehandlung von Inländern im Interesse der EU liege, so etwa EuGH Slg. 2003, 4899 Rn. 34 (Salzmann); aus deutscher Sicht BGHZ 198, 225, 237; auch Schilling , JZ 1994, 8, 11 ff.
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