Heike Brandt - Der tote Rottweiler

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Bobi, Amal, Manuel und Natalie bereiten ein Schulprojekt vor: Frieden schaffen ohne Waffen, ein Slogan aus dem vorigen Jahrhundert, aber immer noch brandaktuell, wie sie finden.
Fantasten!, sagen die Leute aus ihrer Klasse. Je mehr die vier sich in ihr Thema einarbeiten, desto empörter sind sie über das Geschäft mit Waffen, das so viel Tod und Elend bringt, von dem aber fast die ganze Stadt lebt, auch ihre eigenen Familien. Bald reicht es ihnen nicht mehr, zu recherchieren und zu präsentieren, sie wollen die Leute in ihrer Stadt aufrütteln. Es muss sich was ändern, von Grund auf. Das erfordert radikales Handeln.
Radikal handeln will auch Julika, die zufällig zu der Gruppe stößt. Ihre Eltern sind leitende Angestellte in der Waffenfirma, in ihrer Familie gehören Waffen bei der Jagd oder im Schützenverein einfach dazu. Erst als Julikas Hund Bello erschossen wird, bemerkt sie die Risse im scheinbar heilen Familienbild und kommt sorgsam gehüteten Geheimnissen auf die Spur.

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Julika hat das Gefühl, eine Lawine rollt auf sie zu.

„Frag ihn doch!“, sagt Amal.

Sie zupft zwei Grashalme ab, legt sie zwischen die Finger und bläst Luft durch. Erst jagt sie einen schrillen Pfiff über die Wiese, dann variiert sie die Töne, so dass es beinahe melodisch klingt. Julika zieht auch zwei Halme aus dem Boden und lässt sich von Amal zeigen, wie’s geht. Ist gar nicht so schwer, ein paar Mal üben und Julika hat es raus.

Dann pfeift ihr Handy. Eine Nachricht von ihrem Vater.

„Wo bleibst du?“

„Ich muss los“, sagt sie zu Amal und fügt hinzu: „Meinen Uropa kann ich nicht mehr fragen. Der ist tot. Aber ich frag seinen Sohn, meinen Opa.“

Julika schnappt sich ihr Rad.

„Bist du auf Facebook?“, fragt Amal.

„Ja. Julika Schaaf. Schick mir `ne Freundschaftsanfrage!“

„Okay.“

Julika steigt auf, winkt Amal zu und fährt los.

Vor dem Haus von Julikas Opa und Oma, einem rechteckig geschnittenen, aus gelben Ziegeln gemauerten Flachbau in einem Meer von bunten Blumen und Büschen, steht der silberne SUV von Julikas Vater. Julika stellt ihr Rad vor die Garage und will gerade an der Haustür klingeln, da wird die Tür schon von ihrer Mutter aufgemacht.

„Na, endlich“, sagt sie ungeduldig und reicht Julika die Tüte mit den frischen Sachen. Sogar an das Deo hat sie gedacht.

Super, denkt Julika, dass bloß nichts schiefgeht, als sie sich in der geräumigen Gästetoilette neben dem Eingang umzieht und kurz darauf in Bluse und Rock perfekt angezogen herauskommt. Opa und Oma legen Wert auf angemessene Kleidung. Shorts und T-Shirt sind an einem Geburtstag auf keinen Fall angemessen.

Im Wohnzimmer stehen die Terrassentüren offen, aber alle sitzen drinnen an dem mit Löwenmäulchen aus dem Garten geschmückten Kaffeetisch, denn für den Nachmittag ist Regen angesagt, und der Himmel zieht sich auch schon zu.

Offensichtlich wurde auf Julika gewartet. Denn kaum steht sie in der Tür, kommt Bewegung in die Runde. Für einen Moment meint Julika, vor ihr spielte sich eine Filmszene ab, nachdem jemand „action“ gesagt hat. Oma erhebt sich und gießt Kaffee ein, ihre Tochter nimmt den Tortenheber, verteilt saftigen Pflaumenkuchen auf die Teller der Gäste und reicht die Schüssel mit der Schlagsahne herum. Der blasse Christian nuckelt an seiner Cola und tippt auf seinem Handy rum. Kuchengabeln klappern, Gesprächsfäden werden wieder aufgenommen.

„Julika!“, posaunt Opa Gunter mit seiner dröhnenden Stimme quer durch den Raum und reckt ihr voller Freude sein rundes, rötliches Gesicht entgegen.

Julika drückt ihm hastig einen Geburtstagskuss auf das kleine Stückchen freie Wange zwischen weißem Backenbart, Nase und Auge, lässt sich von ihrer Oma Barbara, die für diesen Moment ihre Kaffeekanne abstellt, an den rundlichen, weichen Körper ziehen, gibt den anderen Gästen brav reihum die Hand und lässt sich dann auf den freien Platz neben ihrem Bruder aufs Sofa fallen.

Alles wie immer, stellt sie fest. Wie an jedem Familiengeburtstag der Familien Ritter/Schaaf, jahraus, jahrein, gefühlte hundert Mal pro Jahr. Am Nachmittag Kaffeeklatsch, wie Oma zu dieser Veranstaltung sagt, Einladungen sind nicht nötig, alle wissen Bescheid. Und wie immer scheinen sich alle zu amüsieren.

Abgesehen von Julika.

Ihr will nicht aus dem Kopf, was sie eben gesehen und gelesen hat. Und das passt überhaupt nicht hierher, wo alle nur mit sich selbst und ihrem guten Leben beschäftigt sind. Am liebsten würde Julika aufstehen und gehen. Doch das wagt sie nicht, und außerdem hat sie Amal gesagt, sie würde ihren Opa fragen. Im Moment kann sie sich allerdings nicht vorstellen, wie das gehen soll. Also lässt sie sich von Oma ein dickes Stück von dem mampfigen, zimtigen Pflaumenkuchen auftun, klatscht sich einen fetten Berg Schlagsahne drauf und verkriecht sich dahinter.

Heute sind außer Julikas Familie noch Opas ältere Cousine Gabriele da, wie immer in einem grellbunten Kostüm, sowie Opas ältester Freund und Ex-Kollege Klaus mit Frau Britta, die quasi zur Familie gehören. Sie wohnen auch gleich um die Ecke.

Die Eltern von Julikas Vater sind nicht angereist, sie kommen nur zu runden Geburtstagen.

Der ältere Bruder von Julikas Mutter, Opas und Omas Sohn Mark, kommt nie, weil er schon seit vielen Jahren mit seiner Familie in Australien lebt. Julika kennt sie nur vom Bildschirm.

Und Uromi fehlt. Zum allerersten Mal, seit Julika denken kann. Uromi will nicht mehr aus dem Bett, auch nicht zum Geburtstag ihres geliebten Sohnes. Das will was heißen.

Noch im letzten Jahr ist Uromi dabei gewesen. Julika sieht sie vor sich, wie sie sich in ihrem Rollstuhl strafft, wie ihre himmelblauen Augen aus dem zerknitterten Gesicht leuchten und wie sie – wie auf jedem der Geburtstage und mit fast immer identischen Worten – anhebt, die Geschichte von der komplizierten Geburt ihres Sohnes Gunter zu erzählen, im Jahr 1943, wie damals, als sie schon im Kreissaal voller Schmerzen in den Wehen lag, die Ärzte sie untersuchten und plötzlich laut zu lachen anfingen, weil sie schon sehen konnten, dass es ein Junge war. An der Stelle kicherte Uromi immer wie ein kleines Mädchen und Opa guckte peinlich berührt, bevor Uromi wieder ernst wurde und auf den Krieg zu sprechen kam. 1943 war ja schon Krieg, aber noch nicht in ihrem Städtchen, hier fielen die Bomben erst ein Jahr später; doch die Angst, die war natürlich da. Sie hatte immerhin das Glück, dass wenigstens ihr Mann zu Hause war, wegen seiner wichtigen Position im Werk. Die schwere Zeit, die kam erst nach dem Zusammenbruch, da hatten sie buchstäblich nichts, da wurde ihnen alles genommen. Aber zum Glück sei Gunter da ja schon aus dem Ärgsten raus gewesen.

„Was war der für ein liebes Kind!“

Das liebe Kind ist jetzt ein großer, fast kahlköpfiger Mann mit fleischigen Händen und einem dicken Bauch, bedeckt von einem straff anliegenden weißen Hemd, über das wie eine fette Raupe ein grüngelbgestreifter Schlips kriecht. Opa macht sich daran, die erste Flasche Wein des Tages zu öffnen.

Dieser Wein, trötet er, ein Moselwein, sei ein ganz besonderer Jahrgang, den er extra aufgehoben habe für den heutigen Anlass. Schon während er die Weinkelche aus dem Schrank holt, fallen Worte wie Abgang und Bouquet, blumig und erdig, mit denen Julika nicht viel anfangen kann.

Opa und sein Freund Klaus verstricken sich in eine lebhafte Debatte über die Preis- und Qualitätsunterschiede zwischen Aldi und Lidl, vor allem bei Champagner, Scampis und Schinken. Von dort aus gelangen sie problemlos zum Schützenverein, nun auch mit Beteiligung von Julikas Vater, der wie die beiden anderen Männer im Vorstand des Vereins ist, und sprechen über die bevorstehenden Wettkämpfe, überlegen, wer wohl die besten Chancen hat und wie die Zukunft von Christian aussieht, der so offenkundig begabt ist fürs Schießen – dabei gucken alle zu Christian hinüber, der immer noch mit seinem Handy beschäftigt ist und nichts hören kann, da er Kopfhörer übergestülpt hat. Sie streifen kurz und achselzuckend das Thema Bello, auch ihnen ist es ein Rätsel, wie ein so großer starker Hund einfach verschwinden kann, und sie einigen sich darauf, dass sie eben abwarten müssen. Ihre Stimmen werden leiser, Julika kann das Wort Mexiko heraushören, aber der Rest bleibt unverständliches Gemurmel.

Die Frauen, die am anderen Ende des Kaffeetisches sitzen, haben inzwischen das Thema Chor am Wickel. Julikas Oma quetscht ihre Tochter nach dem Neuen aus, dem jungen Mann mit der begnadeten Baritonstimme, bei dem Astrid seit einiger Zeit Yogastunden nimmt, und Oma Barbara meint, sie überlege, ob sie nicht auch Yoga machen solle, sie werde ja nicht jünger und spüre langsam all ihre Gelenke, und vielleicht helfe Yoga da.

Bestimmt, bestärkt sie Julikas Mutter und fügt fast schwärmerisch hinzu, ja, der Mann sei wirklich wunderbar, der habe so eine fröhliche, spielerische Art, dass man sich in seiner Gegenwart ganz leicht fühle. Dazu lächelt sie still.

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