»Ich danke dir, Jelena, und ich schließe mich ganz deiner Meinung an. Ich schlage Effel vor«, sagte Mindevol, »wie ihr alle wisst, habe ich ihn in den letzten Jahren unter meinen Fittichen gehabt. Er war mir schon als kleiner Junge aufgefallen, weil er etwas Besonderes zu sein schien. Und in der Tat hatte ich Recht behalten, wie jeder, der ihn kennt, bestätigen kann.« Alle Anwesenden nickten.
»Er war ja wie ein Sohn für dich, Mindevol«, sagte Reijssa jetzt.
»Ich dachte immer bei mir, was für ein Glück der Junge hatte, bei euch und von euch so viel lernen zu können.«
»Ja, und dennoch war es mir immer wichtig, dass er auch ein ganz normales Leben führte, wie alle anderen jungen Männer von Seringat auch.«
Effel hatte schon nicht mehr damit gerechnet, den Vorzug zu bekommen. Wenn man ihn gefragt hätte, hätte er seinen alten Schulkameraden Rafael geschickt. Rafael war noch einen Kopf größer als er, und er war schon nicht klein. Außerdem war sein Freund, was den Umgang mit Menschen anbetraf, an Feingefühl wohl nicht zu übertreffen. Er schien immer den richtigen Ton zu finden und hatte schon so manchen Streit schlichten können. Er war der geborene Vermittler und es gab wohl niemanden, der Rafael nicht mochte.
Das waren auch die Qualitäten, die dem Ältestenrat nicht verborgen geblieben waren und die Rafael in den engeren Kreis der Kandidaten hatten kommen lassen. Es war sogar kurzzeitig erörtert worden, zwei junge Männer loszuschicken und dann wären es Rafael und Effel gewesen.
Jeder der Kandidaten wurde zum Schluss in den Versammlungsraum des Ältestenrates gerufen und Jelena fand wie immer für jeden die richtigen Worte.
»Effel«, hatte sie zu ihm gesagt und er erinnerte sich noch sehr genau an seinen rasenden Herzschlag, »der Ältestenrat hat beschlossen, dich auf die Reise zu schicken, und ich möchte dir auch erklären, warum unsere Wahl auf dich fiel. Uns gefällt, dass du etwas zu Ende führen kannst, auch wenn es zwischendurch einmal schwierig wird. Anfangen ist nämlich leicht, etwas durchzustehen ist da schon schwieriger. Dass konnten wir schon oft an dir beobachten. Du setzt deinen Verstand ein, vertraust aber auch deiner Intuition. Du kannst unterscheiden, wann das eine sinnvoll und das andere nötig ist. Du hast ebenfalls bewiesen, dass du in entscheidenden Momenten die Ruhe bewahrst, auch wenn es für dich einmal brenzlig wurde. Uns ist durchaus bewusst, dass vieles von dem, was dich draußen erwarten wird, nicht vergleichbar ist, mit dem, was dein Leben hier ausmacht. Wir erkennen bei dir aber auch die richtige Mischung zwischen Mut, Gelassenheit und Ideenreichtum. Eine Frage habe ich noch, Effel. Glaubst du an dich selbst?«
Ohne zu zögern hatte er geantwortet:
»Ja, Jelena, ich glaube an mich selbst und es ist mir eine Ehre, ausgewählt worden zu sein. Wann soll es denn losgehen?«
»Du hast Zeit, denke ich, jetzt ist Winter. Du kannst dein Haus noch fertigbauen. Wir wollen auch erst ganz sicher sein, was genau die Anderen vorhaben. Bis jetzt sind es mehr Vermutungen als gesicherte Erkenntnisse. Aber die Anderen werden auch erst kommen, wenn das Wetter gut ist. Vor Juni oder Juli wird es kaum losgehen, Effel. Das sagt mir mein Gefühl.«
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