„Mit dem Training.“
Das fehlte mir gerade noch . „Heute nicht mehr. Ich muss noch lernen, bevor ich los muss.“
Finster blickte Rob sie an. „Nimm das nicht auf die leichte Schulter. So, wie du heute durch den Wind warst, scheinst du Angst zu haben. Es wäre besser, du würdest dich für den Notfall verteidigen können.“
„Wieso?“, provozierte Suzie ihn. „Du bist doch bei mir. Da kann mir doch gar nichts passieren.“
„Was, wenn es mehrere Angreifer sind?“, überging Rob die Ironie. „Ich bin gut, aber so gut auch nicht.“
„Dann solltest du vielleicht noch ein bis zwei Leute zu meiner Bewachung dazu holen.“ Suzie nahm einen Schluck ihres tiefschwarzen Espressos und wünschte sich, das alles wäre ein Traum, aus dem sie jeden Moment erwachen würde.
„Oder ich bringe einfach dir die Grundlagen bei. Es reicht schon, wenn du dir soviel Freiraum verschaffen kannst, dass du weglaufen kannst.“
„Und dich zurücklassen?“ Fassungslos blickte sie ihn an.
Er stand auf und stellte sich wieder mal direkt vor sie. Raus aus meinem Bereich, schoss es ihr durch den Kopf.
„Es geht hier nicht um mich“, erklärte er sachlich. „Ich kann mir helfen. Du bist wichtig. Du musst dir Platz verschaffen können, um abzuhauen. Es ist mir wichtig, dir ein paar Griffe beibringen zu können.“
Seufzend stellte sie ihre leere Tasse ab. „Na gut“, gab sie nach. Ihr war alles recht, wenn er doch nur endlich einen Schritt zurücktreten würde.
„Okay.“ Er ergriff ihre Hand und zog sie aus der Wohnung. „Soll ich mich nicht umziehen?“
„Glaubst du, dass man dich nur angreift, wenn du Sportklamotten anhast?“, konterte er.
„Nein!“, rief Rob energisch. Sie übten auf einer kleinen Lichtung mitten im Kurpark, in dem sie gerade noch joggen waren. „Wenn du das so halbherzig machst, wie eben, passiert genau das.“ Ohne Vorwarnung zog er ihr die Beine weg, sodass sie unsanft auf dem Hintern landete, drückte sie in einer einzigen Bewegung nach unten und setzte sich auf sie.
„Runter“, zappelte sie und schlug nach ihm.
Mühelos hielt er ihre Arme mit einer Hand fest und hielt mit der anderen ein imaginäres Messer an ihren Hals. „Schach matt!“
Suzie lag ruhig da und versuchte, gleichmäßig zu atmen. Rob stand auf und half ihr hoch. „Suzie. Du sollst …“
Weiter kam er nicht. Völlig überraschend versetzte sie ihm einen heftigen Stoß gegen die Schulter, sodass er rückwärts strauchelte. Diesen Rückwärtsschwung nutzte sie aus, setzte in einer fließenden Bewegung einen Fuß hinter seine Beine und stieß gleichzeitig ein weiteres Mal gegen seinen Brustkorb. Rob war derart überrascht, dass er sein Gleichgewicht nicht wieder fand und auf dem Rücken landete. Reflexartig nutzte er den Schwung und kam mit einer Rückwärtsrolle wieder in den Stand. Doch Suzie war schon bei ihm und hielt ihre Hand an seinen Hals. „Schach matt!“, keuchte sie. Er griff ihre Hand, zog sie von seinem Hals, verdrehte ihren Arm mitsamt ihrem Körper und stand hinter ihr. „Wohl eher patt“, entgegnete er. „Aber genauso habe ich das gemeint. Das war klasse.“
„Dann hören wir für heute auf“, keuchte sie. „Ich muss noch einmal duschen und dann wirklich los.“
Da war sie, meine Göttin. Ich war spät dran heute. Normalerweise bin ich bereits um sechs vor ihrer Wohnung, um sie beobachten zu können, wie sie langsam anfängt, zu laufen, wie sich ihr perfekter Körper bewegt, wie sich kleine Atemwolken vor ihr bilden. Ich bin sicher, dass sie mich noch nie bemerkt hat. Doch heute wurde ich aufgehalten. Trotzdem werde ich mit ihrem Anblick belohnt. Einen kurzen Moment bin ich verwirrt, als ich dicht hinter ihr einen Mann das Haus verlassen sehe. Die beiden gehen in den Park. Ich schleiche unauffällig hinterher. Dann greift er sie plötzlich und ohne Vorwarnung an. Meine Muskeln verkrampfen sich, und ich bin kurz davor einzuschreiten. Doch dann sehe ich, wie sie sich verteidigt. Gut so. Ich verstehe, dass die beiden trainieren und begreife, dass meine Göttin ihren perfekten Körper in Form halten will. Das Hockey Training alleine scheint ihr nicht zu reichen. Wie schlau sie ist.
Ich werfe noch einen letzten Blick auf sie. Dann gehe ich. Ich darf nicht zu spät in die Uni kommen.
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