Michaela Santowski
Ohne dich
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michaela Santowski Ohne dich Dieses ebook wurde erstellt bei
Ohne dich Ohne dich WIDMUNG Für Karl-Heinz, der schon immer etwas von mir lesen wollte Weitere Romane: Das Schicksal, das dem Menschen zugeteilt ist – Moira Schatten und Licht Erhältlich als e-book oder bei der Autorin unter www.michaela-santowski.de sales@michaela-santowski.de
Leben in einer WG
Chicago
Das erste Date
Zuhause
E-Mail
Wiedersehen
Las Vegas
Zuhause Teil 2
Kennenlernen
Zwischenspiel
Trennung ?
Andre
Trennung !
Liebeskummer
Urlaub
Ende
Ablenkung
Überraschung
Abendessen
Neuanfang
Hochzeit
Urlaub Teil 2
Ende?
Impressum neobooks
WIDMUNG
Für Karl-Heinz, der schon immer etwas von mir lesen wollte
Weitere Romane:
Das Schicksal, das dem Menschen zugeteilt ist – Moira
Schatten und Licht
Erhältlich als e-book oder bei der Autorin unter
www.michaela-santowski.de
sales@michaela-santowski.de
Gott sei Dank. Endlich Feierabend, dachte Bea, während das Flugzeug langsam zum Terminal rollte. Der Airbus war zum Glück nur zu einem Drittel gefüllt, sodass es nicht lange dauerte bis die Passagiere ausgestiegen waren. Bea lächelte noch mal jeden Gast an und wünschte ihm einen angenehmen Abend.
Nachdem der Flieger leer war, nahm sie ihre Sachen, verabschiedete sich von ihren Kollegen und ging in Richtung ihres Autos. Heute war ein ziemlich stressiger Tag gewesen. Sie waren ständig zwischen Frankfurt und München hin und her geflogen, sodass der Kabinenchef zum Schluss selber nicht mehr wusste auf welchem Flughafen er die Passagiere nun durch den Lautsprecher im Flugzeug begrüßen sollte. Bea hatte insgesamt fünfmal die Sicherheitsvorführung machen müssen, da sie die Dienstjüngste in der Crew war. Das Cockpit hatte auf die Schwimmwesten bestanden, da sie über den Bodensee geflogen waren. Bea hatte das erst für einen Scherz gehalten. Doch leider musste sie tatsächlich die Schwimmweste vorführen. Selbst die Passagiere mussten lachen. Aber gegen die Anweisung des Kapitäns konnte niemand etwas sagen, nicht mal der Kabinenchef.
Seufzend ließ Bea sich in ihr Auto fallen und streifte die unbequemen Schuhe ab. Im Auto hatte sie immer ein paar Turnschuhe für den Fall der Fälle. Und das traf heute auf jeden Fall zu, da sie ihre Füße kaum noch spürte. Als sie den zweiten Schuh anzog, klopfte es an die Scheibe. Bea zuckte erschrocken hoch und stieß dabei mit dem Kopf unter das Lenkrad.
Na toll, jetzt auch noch Kopfschmerzen.
„Entschuldigung, wir wollten Sie nicht erschrecken“, kam eine Stimme von draußen. „Wir sind vom Werkschutz und führen heute Kontrollen durch.“
„Kontrollen?“, fragte Bea, während sie ausstieg und sich den schmerzenden Kopf rieb.
„Hat man Ihnen noch nicht von uns berichtet? Wir kontrollieren Ihr Gepäck, ob Sie auch nichts von Bord mitgenommen haben. Sowie Zeitschriften, Schokoriegel, Kaffee und so weiter. Eben nichts, was der Fluggesellschaft gehört.“
„Ach, doch, von Ihnen habe ich schon gehört. Habe es anscheinend verdrängt.“
„Das tun wohl die meisten. Darf ich dann mal einen Blick in Ihr Gepäck werfen?“
Der jüngere der beiden lächelte sie freundlich an, während der ältere eher gelangweilt vor sich hinstarrte. Bea konnte ihn sehr gut verstehen. War bestimmt auch für ihn schon ein langer Tag. Und sie wollte sich nicht ausmalen, wie viele Ausreden sie schon gehört hatten, weil eben doch mal einer eine Zeitschrift eingesteckt hatte. So etwas war durchaus üblich. Zum Glück kam Bea heute vor lauter Stress nicht dazu, den Focus mitzunehmen.
„Ich habe nur eine Handtasche mit. War heute lediglich eine völlig überflüssige Tagestour.“
Der Jüngere lächelte. „Irgendwie freut es mich, dass auch ihr Stewardessen mal schlechte Touren habt.“
„Glauben Sie mir, es ist keineswegs immer nur ein Traumberuf“, entgegnete Bea, während sie nach ihrer Tasche griff.
Der junge Mann öffnete sie, warf kurz einen Blick auf den Inhalt und gab sie ihr zurück.
„Vielen Dank. Es scheint nichts drin zu sein, was nicht drin sein darf.“
„Selbstverständlich nicht“, gab sie gespielt entsetzt zurück. „Wer würde denn auch so was machen?“
„Ja, genau“, entgegnete er grinsend und griff sich grüßend an seine Mütze. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend. Ach ja, echt schicke Schuhe zur Uniform.“
„Sehr witzig. Laufen Sie mal den ganzen Tag auf hochhackigen Schuhen. Dann hätten sie auch bei der ersten Gelegenheit wieder Turnschuhe an.“
Freundlich lächelnd verschwand er, gefolgt von seinem missmutigen Kollegen.
Endlich konnte Bea sich auf den Heimweg machen.
Sie wohnte mit ihren Freundinnen Tanja und Susanne in einem kleineren Vorort von Frankfurt am Main in einem eher ruhigem Viertel. Susanne war ebenfalls Flugbegleiterin, während Tanja Jura studierte und sozusagen das Küken der Wohngemeinschaft war. Zufrieden stellte Bea fest, dass direkt vor ihrer Wohnungstür ein Parkplatz frei war. Endlich mal etwas Glück heute, dachte sie. Jetzt war die ersehnte Dusche nicht mehr weit entfernt. Mit Schwung parkte sie ihren roten VW Polo ein, griff nach ihrer Handtasche und ging in Richtung Wohnungstür.
Grade als sie diese aufschließen wollte, wurde von innen aufgerissen und Tanja rief empört: „Der Typ ist schon wieder da!“
Verdattert blickte Bea sie an. Dann schaltete sie. Es ging um den neuen Freund von Susanne. Sie atmete hörbar genervt ein und entgegnete: „Ich wünsche dir auch einen schönen guten Abend, Tanja. Wie war dein Tag? Meiner war bescheiden, aber danke der Nachfrage. Darf ich jetzt erst mal reinkommen?“
„Schon gut. Tut mir leid. Hallo, Bea“, antwortete Tanja zerknirscht nur um gleich darauf wütend hinzuzufügen: „Der Typ ist schon wieder da.“
„Tanja, ich hatte wirklich einen miesen Tag. Und im Moment interessiert mich erst mal die Dusche. Danach können wir gerne bei einem Radler über Mister Ich-bin-der-Tollste lästern.“
„Gut. Dann gebe ich dir eben fünf Minuten.“
Tanja ging ein Stück zur Seite und Bea konnte endlich die Wohnung betreten. Drei Minuten später stand sie endlich unter der Dusche. Das warme Wasser tat gut. Langsam entspannte sie sich ein wenig, was auch ihre Kopfschmerzen erträglicher machte. Jetzt konnte sie sogar über Tanja schmunzeln. Dieser Typ, wie Tanja ihn sehr zum Ärger von Susanne immer nannte, war seit fast einem Monat der neue Freund von Susanne. Eigentlich hieß er Andy, aber so nannte ihn weder Bea noch Tanja. Er war in Frankfurt beim Bundesgrenzschutz stationiert. Ursprünglich kam er aus Kassel, wo er mit seiner Freundin seit über drei Jahren zusammen lebte. Susanne störte es wenig, dass er eine Freundin hatte. Im Gegenteil sagte sie; so erspare sie sich lästige Verpflichtungen, die mit einer Beziehung einher kämen und könne alles entspannt genießen. Bea tat an der ganzen Sache nur die Freundin leid. Aber das war alleine Andys Problem.
Sie zog sich bequeme Klamotten an und verließ das Bad. Tanja wartete schon mit einem eiskalten Radler auf sie.
„Du siehst tatsächlich ein bisschen müde aus“, stellte sie mitfühlend fest.
„Glaub mir, das bin ich auch“, gab Bea zu und ließ sich erschöpft in einen Stuhl sinken. „Ich bin dauernd zwischen München und Frankfurt hin und her geflogen. Bis auf den letzten Flug war die Maschine ständig voll besetzt. Dann hatten wir noch eine Business-Klasse von mindestens achtzig Passagieren jedes Mal. Du weißt, dass alle vor dem Start noch ihre Zeitschriften haben wollen. Ich bin noch niemals so gehetzt worden. Man gut, dass ich jetzt erst mal zwei Tage frei habe.“
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