Brich mein Herz
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Michaela Santowski
„Brich mein Herz“
© 2018 Michaela Santowski; 1. Auflage
Alle Rechte vorbehalten
Umschlagfoto: Pixabay.com
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Für meine Leser – danke für eure Treue!
Inhalt
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Wütend feuerte Felix seine Tasche in die Ecke und schmiss sich mit vor der Brust verschränkten Armen aufs Sofa.
Sein Mitbewohner Tobias zog fragend die Augenbrauen hoch. „Du siehst aus wie ein schmollender Fünfjähriger. Was ist passiert?“
Noch bevor Felix antworten konnte, hob Tobias die Hände. „Lass mich raten: Larissa Natalia hat etwas mit deiner Laune zu tun.“ Es war mehr als deutlich, dass Tobias absolut nichts von besagter Frau hielt.
Felix sah ihn mit böse funkelnden Augen an. „Da hast du unbestreitbar Recht. So eine dämliche, arrogante, oberflächliche, eitle und leider bildhübsche Zicke. Ich wünsche ihr die Pest an den Hals.“
„Ich habe dich gewarnt.“
Seufzend erhob sich Felix, stapfte in die Küche und holte ein Bier aus dem Kühlschrank. „Ich weiß.“
„Und ich weiß, dass ich das bereuen werde, aber ich frage trotzdem: Was hat deine Freundin diesmal angestellt?“
„Exfreundin“, verbesserte Felix mürrisch und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. Dann wischte er sich den Mund ab.
„Das sind ja mal tolle Neuigkeiten“, stellte Tobias erfreut fest. „Du bist endlich erwacht.“
„Sie hat mich abserviert. Nach nur drei Wochen“, fügte Felix bitter hinzu.
Tobias enthielt sich eines Kommentares. Larissa Natalia von Aragon, wie sie mit vollem Namen hieß, genoss den Ruf, schnell gelangweilt zu sein. Sie wechselte ihre Männer wie andere ihre Unterwäsche.
„Irgendjemand muss dieser Person “, Felix spie das Wort förmlich aus, „Manieren beibringen. Weißt du, was sie als Grund genannt hat?“
Tobias konnte es sich vorstellen, hielt aber wohlweislich den Mund.
„Ich sei ihr zu gewöhnlich. Kannst du dir das vorstellen?“ Sichtlich empört fuhr Felix fort: „Das ist unfassbar.“ Er schüttelte den Kopf. „Das hat mir noch nie eine Frau gesagt. Und weißt du auch, warum ich zu gewöhnlich bin?“
Auch diesmal schwieg Tobias.
„Ich weiß sie nicht zu schätzen. Wüsste ich sie zu schätzen, hätte ich ihr wenigstens einmal in der ganzen Zeit einen Ring oder ein Armband gekauft. Männer, die nicht wüssten, was sie an ihr hätten, würden sie langweilen. Die spinnt doch!“ Felix trat wütend gegen ein Kissen und kickte es quer durchs Zimmer.
„Keine Frage“, stimmte Tobias zu.
„Wenn sie Juwelen will, soll sie sich doch unter ihresgleichen nach einem passenden Mann umsehen. Aber die langweilen sie anscheinend auch.“ Felix stellte die mittlerweile leere Flasche zur Seite und fing an, in der Wohnung auf und ab zu gehen. „Das so eine Person überhaupt an der Uni zugelassen wurde. Muss man nicht wenigstens ein bisschen Charakter beweisen, um studieren zu dürfen? Aber wahrscheinlich hat Papa ihr den Studienplatz gekauft. Genug Geld hat er ja. Und sein Prinzesschen weiß genau, wie sie Papa um den Finger wickeln kann.“
„Obwohl die von Aragons unbestreitbar mehr Geld haben als Rockefellers“, ging Tobias dazwischen, „hat Larissa es nicht nötig, sich den Studienplatz kaufen zu lassen. Sie ist gleichzeitig intelligent und bildhübsch. Eigentlich eine tolle Mischung“, fügte er nachdenklich hinzu. „Schade, dass sie auch noch verwöhnt, eitel und arrogant ist. Ich habe dich gewarnt, dich auf sie einzulassen. Du warst nur ein Zeitvertreib für sie. Aber falls es dich beruhigt“, fügte Tobias mit einem boshaften Grinsen hinzu, „den letzten hat sie bereits nach zehn Tagen abserviert.“
Felix warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Sollte mich das freuen?“
„Du hast es immerhin doppelt solange bei Miss Arrogant ausgehalten.“
Felix schlug gegen den Sandsack, den Tobias in einer Ecke des Wohnzimmers aufgehängt hatte.
„So geht man nicht mit Männern um“, überlegte Felix laut. „Wir sind doch kein Spielzeug. Jemand sollte zur Abwechslung mal ihr Herz brechen, damit sie am eigenen Leib spürt, wie sich das anfühlt.“
Nachdenklich blickte Tobias auf. „Du hast gar nicht so Unrecht.“
„Natürlich nicht. Und jetzt besaufe ich mich, damit ich sie morgen vergessen habe.“
„Tobias!“, schrie Felix aus seinem Zimmer. „Es hat an der Tür geklingelt. Ungefähr zehn Mal“, fügte er missmutig hinzu und zog sich die Bettdecke wieder über den Kopf.
„Habe ich gehört!“, gab Tobias erschöpft zurück. Stöhnend schwang er die Beine aus dem Bett, stieg über eine leere Whiskeyflasche, die mitten im Flur lag, und schlurfte zur Tür. Als er sie öffnete, war er erstaunt, seinen Cousin davor stehen zu sehen.
„Nico“, begrüßte er ihn. „Was machst du denn hier? Und das zu so einer unchristlichen Zeit“, fügte Tobias nach einem Blick auf die Uhr hinzu.
Nico drängte ihn zur Seite, betrat die Wohnung, warf einen kurzen Blick auf die leeren Flaschen und reichte seinem Cousin eine Packung Aspirin. „Nur zu deiner Info, liebster Cousin. Es ist bereits halb elf durch, andere sind zu dieser Zeit schon an der Uni. Und ich bin hier, weil ihr mich gestern mit völlig besoffenen Kopf angerufen und mir sozusagen befohlen habt, heute Morgen auf jeden Fall zu einer dringenden Besprechung unter Männern zu erscheinen.“
Dankbar nahm Tobias die Tabletten entgegen. „Haben wir das?“, fragte er nach, während er sich ein Glas Wasser eingoss und gleich drei Tabletten auf einmal einwarf.
„Habt ihr. Wo ist dein unmöglicher Mitbewohner?“ Nico räumte einen leeren Pizzakarton von einem Stuhl und setzte sich.
„Hier bin ich“, kam es aus Richtung Tür. „Was willst du denn hier? Solltest du nicht arbeiten?“
Tobias reichte Felix ein Glas und die Tabletten. „Wir haben ihn anscheinend gestern angerufen.“
„Haben wir das?“ Zweifelnd blickte Felix Nico an.
„Habt ihr.“
„Was wollten wir denn von dir?“
Nico grinste. „Ihr habt mir gesagt, wie verdammt gut ich aussehen würde und dass ich bestimmt jede Frau rumkriegen würde.“
„Gleich muss ich kotzen“, warf Felix ein und gab Würggeräusche von sich.
„Dann habt ihr mich aufgefordert, Miss Arrogant eine Lektion zu erteilen und ihr das Herz bei lebendigem Leibe rauszureißen.“
Tobias seufzte.
„Gleich darauf habt ihr festgestellt, dass der Tod zu gut für sie wäre. Da ich bestimmt ein absolut einfühlsamer Liebhaber sei und es keine Frau gibt, die mir widerstehen kann, soll ich sie verführen und dann eiskalt abservieren.“
„Jetzt gehe ich definitiv kotzen.“
Tobias grinste. „Das haben wir tatsächlich gesagt? Ich erinnere mich an absolut gar nichts mehr.“
Nicos Blick fiel auf ein Foto, das auf dem Tisch lag. „Ist sie das?“, fragte er, während er danach griff.
„Jau. Das ist Larissa Natalia von Aragon.“
Nico schmunzelte. „Passender Name.“ Von dem Foto sah ihm eine umwerfende Rothaarige entgegen. Sie hatte langes, lockiges Haar, gehalten von einer Sonnenbrille, die ihr lässig im Haar steckte, und endlos lange Beine. Auf den ersten Blick erkannte Nico, dass die Klamotten, die sie trug, wahrscheinlich seinen ganzen Monatslohn gekostet hatten. Sie lehnte an einem roten Audi TT Cabrio und blickte lächelnd in die Kamera.
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