Gerhard Schumacher - Vermintes Gelände

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Die Beerdigung eines ihrer Mitstreiter führt fünf ehemalige '68er zusammen, die vierzig Jahre zuvor gemeinsam in einer Kommune lebten und die Welt revolutionär verändern wollten.
Ein jeder von ihnen hat danach eine bürgerliche Karriere gemacht und fragt sich jetzt, am absehbaren Ende des Lebens, wie es kommen konnte, dass nicht sie das System veränderten, sondern Teil desselben wurden.
Im Mittelpunkt der Diskussionen steht die Frage, ob der bewaffnete Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse in unserer Gesellschaft ein adäquates Mittel des Widerstands sein kann.
Dokumente der Zeit und Aussagen führender Protagonisten ergänzen das szenische Geschehen des Roman.

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Der ist nun auch schon tot, sagte Hornung.

Wer? Der Pflaumenbaum?

Nee, Väterchen Franz, sagte Hornung, hakte die Lenz unter, pfiff nach Müller und zu dritt gingen sie zurück ins Dorf. Selbst im Gehen schnappte Müller nach den Schnaken, die ihn umschwirrten. Der Erfolg blieb dennoch aus.

Als die Bergmann nach ihrem Nickerchen in die Bibliothek kam, hatten Strecker und Kolb bereits eine knappe halbe Flasche Wodka geleert. Sie waren zwar noch keineswegs betrunken, aber auf einem guten Weg dahin. Ein veritabler Vollrausch schien kaum vermeidbar.

Gutes Wässerchen, Jungs?, die Bergmann setzte sich zu ihnen und goss sich einen Wodka ins Glas. Alles so wie früher, nichts dazu gelernt oder wie? Seid ihr noch aufnahmefähig oder verschwende ich hier und jetzt meine Worte?

Ach Monika, sagte Kolb, lass doch deine blöden Bemerkungen. Nichts dazu gelernt? Du warst früher nicht unsere Mutti und bist es heute erst recht nicht. Begreif es oder begreif es nicht, aber lass uns in Ruhe. Wolltest du dir nicht irgendeinen Stallknecht, der es dir besorgt, besorgen?

Du bist im Laufe der Jahre nicht witziger geworden, antwortete die Bergmann, versuch's doch mal mit Humor, das bewirkt manchmal Wunder. Aber gut, ich sehe, ihr seid noch einigermaßen beisammen. Sagt mal Jungs, hat er das vorhin ernst gemeint, der Hornung?

Strecker stand auf und ging zum Fenster. Was hat er denn gesagt, was meinst du?

Na das Ding, wir wären aufgrund unserer Sozialisation nicht in der Lage, normale Beziehungen einzugehen, also eher verkorkste Dinger nur, so was eben.

Der spinnt, der Hornung, sagte Kolb.

Na ja, ganz so einfach ist es nun wiederum nicht. Die Bergmann hatte ihr Glas in einem Zug geleert und goss sich einen weiteren Wodka ein. Oder hat jemand von uns eine stabile Beziehung? Hat jemand von uns es geschafft, seinen Partner länger als ein paar lumpige Jahre zu halten?

Klar, Böhme, der war sogar bis zu seinem irdischen Ende verheiratet, sagte Kolb.

Böhme ist tot, der zählt nicht, weil er eben post mortem weder Auskunft geben, noch sich rechtfertigen kann. Vielleicht ist er sogar genau wegen seiner Beziehungskiste gestorben, wer weiß?

Strecker setzte sich wieder in den Sessel. Also mir ist es auch furchtbar egal, ob ich beziehungsunfähig bin oder nicht. Erst recht ist mir egal, wodurch ich es nicht bin. Ich weiß nur, dass mir meine Beziehungen nach ein paar Monaten immer mächtig auf den Geist gegangen sind. Dieses Klammern, dieses Indenbesitznehmen, dieses Du-gehörtst-mir-ich-gehör-dir, dieses Mit-dir-möchte-ich-alt-werden ist mir widerlich. Da werde ich nervös, das ist nichts für mich, da ficke ich lieber mal hier, mal dort und bleibe ansonsten alleine. So habe ich es mein leb-lang gehalten, bis ins hohe Alter, wie ihr seht. Erinnerst du dich noch an früher, Monika, da bist du schon mal in mein Zimmer gekommen, wenn dir danach war. Und ich in deins. Haben wir daraus eine Beziehungskiste gezimmert? Nee, wäre uns auch schlecht bekommen. Aber gut gevögelt haben wir dennoch, oder?

Heute hältst du nach Stallknechten Ausschau. Auch gut, dein Problem, ehrlich. Da find ich nichts Ehrenrühriges bei. Ich würd's genauso machen, wenn ich Not hätte. Na ja, nicht bei Knechten, aber bei Mägden durchaus. Was schert mich dabei, ob ich beziehungsfähig bin oder warum nicht? Schon gar nicht in meinem fortgeschrittenen Alter. Da nimmt man mit, was kommt, merke: der Herbst hat auch seine schönen Seiten. Aber hallo! Gibt's noch was zu trinken?

Um da mal was klarzustellen, sagte die Bergmann, ich schaue nach den Stallknechten nicht, weil ich sexuelle Not hätte, sondern weil mit euch berenteten Orgasmusexperten ja offensichtlich nichts mehr los ist. Und trotz meines Alters nehme ich keineswegs kritiklos mit, was da kommt. Das habe ich Gott sei Dank nicht nötig. Schreib dir das hinter deine Ohren Strecker und komm mir bitte nicht noch einmal mit solchen Anzüglichkeiten, das ist nicht mein Niveau.

Ist ja gut, ging Kolb dazwischen, langsam, langsam, nun verliert euch doch nicht in solchen Nicklichkeiten, das lenkt doch nur vom eigentlichen Thema ab. Also aus meiner Sicht kann ich Hornungs Bemerkung über unsere Beziehungsunfähigkeit nur zustimmen. Wenn ich um mich schaue, hat bei keinem von uns eine Partnerschaft überdauert, oder habe ich jetzt etwas Falsches gesagt? Das spricht für Hornungs These. Ob dieses Unvermögen allerdings mit unserer Sozialisation zusammenhängt, weiß ich nicht zu sagen. Da müsste man mal in die Tiefe gehen...

Oder es sein lassen, unterbrach ihn Strecker. Zuallererst stellt sich doch die Frage, was eine normale Beziehung überhaupt ist. Kann mir das mal jemand beantworten? Dann wären wir nämlich schon ein ganzes Stück weiter.

Jetzt wird es in der Tat schwierig, gab die Bergmann zu, wenn man sein ganzes Leben mit ein und demselben Partner zusammenbleibt, heißt das ja noch lange nicht, dass die Beziehung intakt ist. Aber das heißt wiederum auch nicht, dass sie nicht normal ist, sie kann völlig zerrüttet sein und nur noch aus formellen oder rationalen Gründen von beiden Seiten aufrechterhalten werden. Kennt ihr nicht den Begriff der Vernunftehe? Wenn Normalität sich am Alltäglichen orientiert, dann ist in unserer Gesellschaft dieser Zustand normal. Ich möchte nicht wissen, wie hoch der prozentuale Anteil der Ehebeziehungen in diesem unserem Lande ist, die auf dieser Grundlage mehr oder weniger funktionieren, als Zweckgemeinschaft sozusagen.

Na ja, sagte Kolb, eine Zweckgemeinschaft ist es auch, wenn man einmal im Monat zusammen ins Bett geht, eine ventilmäßige Zweckgemeinschaft halt.

Womit wir ja wieder beim Thema wären, fuhr ihm die Bergmann ins Wort, sagt mal Jungs, habt ihr nichts anderes im Kopf als vögeln? Eine Beziehung zwischen zwei Partnern muss doch mehr zu bieten haben als nur das Sexuelle.

Sagte die Biene und flog zur nächsten Blüte. Strecker hatte sich sein Glas erneut gefüllt und sprach jetzt schon ein wenig schleppend, beharrte ausdauernder auf den Silben, was die einzelnen Wörter unnatürlich in die Länge zog.

Der Mensch, liebe Monika, ist entgegen der weit verbreiteten Annahme keineswegs monogam, ganz im Gegenteil. Diese Aussage gilt sowohl für Männchen als auch für Weibchen. Immer lockt die Neugier am Fremden, am Neuen, mal mehr, mal weniger, zugegeben. Zum Exempel sei angefügt, dass jeder Mann weiß, wie ein Busen aussieht, und doch schielt er ins unbekannte Dekolleté was das Zeug hält.

Warum? Weil jeder Busen verschieden ist, ein anderer, ein neuer, ein geheimnisvoller. Weiß der Geier, was die Natur uns da mitgegeben hat. Die einen haben sich besser im Griff und verstauen ihre Neugier hinter rationalen Mauern, die anderen folgen fröhlich und ungehemmt ihrem Trieb. Oder anders ausgedrückt, es geht nur darum, wer individuell das Sagen hat: Kopf oder Hose. Ganz einfach, um mehr geht's nicht.

Alles wie gehabt, seit tausenden von Jahren. Gewöhnlich startet eine Beziehung mit dem Wunsch der Beteiligten, sich gegenseitig zu besteigen, hoppeldihopp. Und wenn dieser lustvolle Akt und seine zeitnahen Wiederholungen zur gegenseitigen Befriedigung ausgegangen sind, kümmert man sich um die möglichen anderen Gemeinsamkeiten und je nach Größe der Schnittmenge nimmt man eine kollektive Zukunft im Zweierpack in Angriff. Oder auch nicht. Oder doch und stellt nach einiger Zeit fest: war alles anders, ein Missverständnis. Oder, oder, oder...

Der Möglichkeiten, sich zu trennen, sind gar viele. Wisst ihr doch alles aus eigenem Erleben. Überdies ist es in den meisten Fällen müßig, die Schuldfrage zu stellen. Schuld sind immer beide, oder die Verhältnisse, oder die Gesellschaft, oder die schwere Kindheit, oder, oder, oder...

Es findet sich immer etwas, auf das man sein eigenes Unvermögen abschieben kann. Das gilt übrigens nicht nur für die Probleme in Ehen oder sonstigen Beziehungskisten. Dinge geschehen. Einfach so.

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