Karin Firlus - Die Muschel von Sant Josep
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Da Marlene auch an diesem Tag sehr früh aufgestanden war, verabschiedete sie sich bald, nachdem Victor und sie sich zum Frühstück verabredet hatten. Petra ging auch zu Bett; Pablo und Victor waren in ein Gespräch über die Unterschiede zwischen mallorquinischem und französischem Wein vertieft.
Kapitel 4
Mallorca, 24. und 25. Oktober
Nach einem gemütlichen Frühstück am Freitag beschlossen Marlene und Victor spontan, den sonnigen Tag zu genießen und in den Norden an den langen Strand von C’an Picafort zu fahren. Auf dem Rückweg wollten sie in Inca in eine der Lederfabriken gehen und sich anschließend die kleine Kapelle ansehen.
In C’an Picafort parkten sie den Wagen unweit des Strandes und schlenderten zum Ufer, wo Kinder mit großen Bällen im Wasser herumplantschten und etliche Urlauber auf Liegestühlen die Sonne genossen. Sie zogen ihre Sandalen aus und wandten sich in Richtung Alcudia. Marlene genoss das warme klare Wasser an ihren Füßen und dachte nicht zum ersten Mal, dass sie sich in Speyer zwar sehr wohlfühlte, dass die Stadt aber einen entscheidenden Nachteil hatte: Sie lag nicht am Meer.
Ihren Strandspaziergang begleiteten intensive Gespräche. Marlene erzählte von ihrem Studium und ihrem Unterricht, der ihr im Allgemeinen viel Freude bereitete. Auch Tom erwähnte sie kurz, aber sie hatte noch nicht genügend Abstand, um diese Beziehung und ihr jähes Ende einem anderen Mann anzuvertrauen.
Von Victor erfuhr sie, dass er zehn Jahre älter war als sie, in einem Dorf bei Avignon lebte und dort als EDV-Experte in einem großen Unternehmen arbeitete. Er erstellte Websites für diverse kleine und mittelgroße Firmen.
„Allerdings werde ich wohl bald meinem Bruder unter die Arme greifen müssen.“ Sie saßen in einem Strandcafé mit Blick auf die ruhige See und teilten sich eine Pfanne Paella. „Was das Berufliche angeht, falle ich in meiner Familie sozusagen aus dem Rahmen. Mein Vater war Weinbauer, wie sein Vater und mein Bruder auch.“ Er schob etwas Reis zwischen die Lippen, kaute und blickte wehmütig zu einem kleinen Jungen, der mit seinem Vater Federball spielte.
Er räusperte sich. „Mein Vater ist letztes Jahr von jetzt auf nachher an Darmkrebs gestorben. Es ging alles sehr schnell. Meiner Mutter brach es das Herz. Sie fühlte sich von ihm allein gelassen und völlig überfordert von dem, was das Leben von ihr abverlangte. Sie ging jeden Tag zum Friedhof und Nachbarn erzählten, dass sie manches Mal auf seinem Grab lag, so als wolle sie mit aller Macht zu ihm.“ Mit Tränen in den Augen legte er seine Gabel weg, lehnte sich nach hinten und schloss die Augen.
Marlene spürte Victors Traurigkeit fast körperlich und sie hätte ihn gerne getröstet. Aber was sagt man zu einem Menschen in solch einer Situation, was nicht lapidar und abgedroschen klingt? So schwieg sie.
Nach einer Weile sprach Victor weiter. „Sie war nicht in der Lage und auch nicht willens, sich um unser Weingut zu kümmern. Mein Bruder war schon immer für die Reben zuständig. Gäbe es einen Weintraubenflüsterer, wäre er der ideale Mann für diesen Job.“ Ein trauriges Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Aber er ist kein Geschäftsmann. Er kann nicht mit Zahlen umgehen, keine Werbung betreiben oder neue Kunden an Land ziehen.
Meine Mutter hatte sich um die Buchhaltung gekümmert, bevor Vater krank wurde. Das habe ich dann übernommen und peu à peu alles auf EDV umgestellt.“
„Es ist ein Segen für deine Familie, dass du dich auf diesem Gebiet so gut auskennst, sonst wäret ihr jetzt ganz schön aufgeschmissen.“
„Es wäre zumindest umständlich und teuer.“
„Und deine Mutter hat sich völlig aus dem Geschäft zurückgezogen?“ Marlene beobachtete, wie sich Victors Gesichtsausdruck wieder verdüsterte.
„Sie hat sich vom Tod meines Vaters nicht mehr erholt, wurde immer schwächer und apathischer. Im Winter lag sie eines Morgens im Bett und atmete nicht mehr.“
„Mon Dieu, wie traurig!“, entfuhr es Marlene.
Victor sah stumm vor sich hin, dann seufzte er. „Natürlich ist es der Lauf der Welt, dass die Eltern irgendwann sterben und uns allein zurücklassen. Aber sie waren beide noch relativ jung, mein Vater 66 und meine Mutter 62; jedenfalls nicht in einem Alter, in dem mein Bruder und ich mit ihrem baldigen Tod gerechnet hätten. Und so plötzlich und kurz hintereinander beide geliebte Eltern zu verlieren …“ Er schluckte.
„Das ist grausam.“ Marlene dachte an ihre Eltern. Ihre Mutter war 53, ihr Vater vier Jahre älter. Die Vorstellung, die beiden in etwa zehn Jahren zu verlieren, schnürte ihr die Kehle zu. „Verstehst du dich mit deinem Bruder?“, fragte sie, um Victor aus seiner traurigen Erinnerung herauszuholen.
Er nickte. „Er ist zwar ein unverbesserlicher Dickschädel, aber wir kommen gut miteinander aus. Das ist ein großes Glück. Seine Verlobte unterstützt uns auch, wo sie nur kann. Sie tut ihm gut!“
Marlene sah ihn nachdenklich an, weil sie sich fragte, wieso Victor offensichtlich keine Partnerin hatte. Seine Gedanken schienen in die gleiche Richtung zu gehen, denn er sagte unvermittelt: „Ich bin seit drei Jahren geschieden. Pascale, meine Exfrau, hatte wohl eine andere Vorstellung vom Leben mit dem Sohn eines erfolgreichen Weinbauern.“ Er sagte es bitter. „Aber was soll’s! Es ist vorbei!“ Er lehnte sich nach vorne und goss das restliche Wasser in ihre Gläser. „Espresso?“
Sie nickte und dachte an Tom. Aber über ihn wollte sie dennoch nicht reden, weil sie fürchtete, ihre Gefühle würden sie übermannen. „Und wieso musst du deinem Bruder bald mehr helfen als bisher?“, fragte sie deshalb.
„Nun, zuvor hatte er Vater an seiner Seite. Die beiden haben sich mit Bertrand, der schon seit Jahren bei uns angestellt ist, um die anfallenden Arbeiten gekümmert. Meine Mutter war im Büro, ich arbeitete im EDV-Bereich, und so hatte jeder seinen Platz.
Aber seit dem Tod meiner Eltern fehlen zwei Arbeitskräfte. Außerdem hatten sie kein Testament gemacht, also ging das Weingut mit dem gesamten Landbesitz je hälftig an Jacques und mich. Ich wollte ihm meinen Anteil am Weingut überschreiben, weil er sich ja von Jugend an um den Wein gekümmert hat. Aber davon wollte er nichts hören. ‚Wir waren schon immer ein Familienbetrieb‘, sagte er, ‚und so soll es auch bleiben‘.“
Er gab zwei Stück Zucker in seinen Espresso und rührte um. Marlene steckte sich eine Gauloise an. „Ich verstehe deinen Bruder schon. Aber er verlangt von dir jetzt wahrscheinlich, dass du dich mehr einbringst, obwohl das ja nicht dein Betätigungsfeld ist. Kommst du damit denn klar?“
„Muss ich. Wir stellten zunächst Juliette ein, die sich halbtags um die anfallenden Büroarbeiten kümmerte, aber bald schon im Weinberg mithalf. Sie hat ein gutes Händchen dafür und es scheint ihr auch Freude zu bereiten. Das war eine Erleichterung für mich. Es passt, dass mein Bruder und sie sich ineinander verliebt haben.“ Er lächelte. „Aber jemand von uns muss sich um die Verwaltung und die Finanzierung kümmern. Am Wochenende ein bisschen am Computer arbeiten reicht nicht mehr.“ Er zahlte und sie gingen zurück.
„Wirst du deinen bisherigen Job weiter behalten können?“, fragte Marlene.
Victor schüttelte den Kopf. „Eben nicht. Wenn ich am Montag ins Büro zurückkomme, präsentiere ich meinem Chef die Kündigung zum Jahresende.“
„Wie wird er reagieren, was meinst du?“
Victor zuckte mit den Schultern. „Er kennt ja meine Zwangslage. Dennoch wird er nicht erfreut sein, denn ich werde mich selbstständig machen – somit kann ich neben der Arbeit für das Weingut doch noch meine bisherige Tätigkeit ausüben – und das heißt auch, dass er etliche Kunden verlieren wird, die ich seit Jahren schon allein betreue.“
Mittlerweile war Marlene klar, warum Victor so melancholisch war. Bei der unverarbeiteten Trauer und den Sorgen, mit denen er konfrontiert war, lastete einfach zu viel auf seinen Schultern. Dennoch wirkte er jetzt erleichtert und gelassener als zuvor.
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