Helge Unterweg - Nur ein Fremder hier

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Julius ist Koch. Nach seiner Ausbildung in einem Spitzenhotel kommt er voller Selbstzweifel in einer fremden Stadt an, mit einem Kopf voller Träume, aber auch reichlich Sorgen im Gepäck. Wie ist das neue Team? Wird er den neuen Herausforderungen gewachsen sein? Wird er sich in der neuen Umgebung wohlfühlen? Doch die anfänglichen Ängste werden schon bald zerstreut. Mit dem neuen Küchenteam wächst er rasch zu einer unzertrennlichen Bande von echten Freunden zusammen. Die Stimmung ist gut, das Restaurant erfolgreich. Das Hotel sieht den Erfolg – und erwartet noch mehr. Die Hingabe zu seinem Beruf, aber vor allem auch der alltägliche Stress in der Küche, führt immer stärker zur Aufgabe des Lebens außerhalb seines Berufs. Zuerst glaubt er noch, in der «Welt da draußen» schon nichts zu verpassen, wenn er sich nur ganz seiner Leidenschaft widmet. Doch Apathie, Gleichgültigkeit, Alkohol und totale Erschöpfung bestimmt zunehmend die wenigen Stunden und Tage, in denen er nicht am Herd steht. Die regelmäßigen Fünfzehn-Stunden-Tage sind aber schon längst nicht mehr sein größtes Problem als das Schicksal unvermittelt zuschlägt …

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Eine Pause, die mir schier endlos vorkam, durchtrennte unser Gespräch. Meine gute Laune, verbunden mit den Blödeleien einerseits – und dieser ernsthaften Angelegenheit Patricks – andererseits. Ich kam mir jetzt ganz schön dämlich vor.

„Ich weiß, was du jetzt denkst …“, erklärte Patrick.

„Du musst verstehen, dass es wirklich schwierig für mich war und …“, fuhr er fort, bevor ich ihn unterbrach.

„Du brauchst mir nichts zu erklären, Patrick.“

Wieder ein langes Schweigen.

„Wenn es etwas gibt, für das ich Verständnis habe, dann dafür – glaub mir das …“, sagte ich.

„Weißt du … Ich möchte mein Leben leben. Ich möchte wieder in den Sportverein. Mit meinen alten Freunden etwas unternehmen. Mir vielleicht wieder Hobbys suchen. Ich kann das nicht mehr, Julius. Ich kann einfach nicht mehr …“, erklärte er weiter und ich bin mir ziemlich sicher, dass er den Tränen sehr nah war.

„Ich verstehe es voll und ganz“, pflichtete ich ihm bei und meinte es dabei auch völlig ernst. „Was hältst du davon, wenn du mich nächste Woche besuchst? Ich fange am Mittwoch im Petit Palais an und habe darauf den Montag und Dienstag frei. Bis dahin habe ich hier etwas mehr geschafft und kann dich mit einem kühlen Bier und ein paar leckeren Rippchen begrüßen, wenn du willst. Klingt das nach einem Angebot?“, fragte ich in der Hoffnung, ihn damit etwas aufzubauen.

„Gerne, Julius“, antwortete er knapp. „Der letzte Monat war klasse. Wenn man so viel arbeitet und den Rest der Zeit nur alleine zuhause ist, merkt man gar nicht, wie eintönig und einsam das Leben ist.“

„Ich fand es auch spitze. Und danke dir nochmal für deine Gastfreundschaft.“, antwortete ich, bevor wir auflegten.

Als ich mich wieder dem Anschluss der Spülmaschine (ich war nun stolzer Besitzer eines solchen Gerätes) widmete und der tosende Wind die welken Blätter gegen die Scheibe meines Küchenfensters blies, dachte ich viel über Patricks Worte nach. Es hatte mich traurig gestimmt, obgleich es mich auch gefreut hatte, was er sagte. Es war wirklich eine erfrischende Abwechslung gewesen, mit jemandem zusammen zu wohnen und sich jeden Abend bei ein paar Bier und ein oder zwei Marlboro über seinen Tag auslassen zu können.

Ich ging zu meinem Plattenspieler und legte „The Brian Jonestown Massacre“ auf. Als der Song „Vacuum Boots“ begann, sang ich bruchstückhaft mit und hatte Patrick für eine Zeit aus meinen Gedanken verbannt. Er tat mir leid – aber ich musste hier noch einiges geschafft kriegen und ich freute mich auf meine neue Stelle. Eine neue Wohnung, eine neue Arbeit, andere Gesichter und unbekannte Abläufe. Das klang für mich alles ganz fabelhaft und motivierte mich, bei meiner Arbeit einen Zahn zuzulegen. Wenn ich vor 19 Uhr mit dem Gröbsten fertig wäre, hätte ich noch Zeit für eine Pizza in einer neuen Pizzeria. Oder einen Kebab bei einem unbekannten Türken. Oder eine Currywurst in einem fremden Imbiss. Wieso auch nicht? Eine neue Welt lag mir zu Füßen …

***

Ein paar Tage später saß ich auf der Couch und wusste nicht so recht, was ich mit mir und meiner Zeit anfangen sollte. Das mag obskur klingen, beinahe verschwenderisch, vor allem, wenn man bedenkt, wie wenig Freizeit ich in der Vergangenheit gehabt hatte. Es war Dienstagabend – doch nicht irgendein Dienstagabend, sondern der, bevor ich meine neue Stelle antrat. Ich hatte mir alles zurechtgelegt, meine Kochjacke gebügelt, meine Arbeitsschuhe geputzt und meine Messer über den Stein gezogen.

Der Zustand der Wohnung hatte in den vergangenen Tagen einen Quantensprung gemacht und es sah wirklich wohnlich aus. Ich hatte einen Teil des Geldes, das ich in meiner Commis -Zeit im Atlantic verdient hatte, beiseitelegen können. Etwas davon hatte ich in meine Küche und in ein paar Accessoires gesteckt, wobei der große Teil weiterhin auf meinem Sparbuch blieb. Das meiste meiner Einrichtung kam maßgeblich aus meinem bisherigen Fundus und allem Möglichen, dass Bekannte, Verwandte und Freunde loswerden wollten. Ich hatte von allen das Beste genommen und somit eine sehr gemütliche Höhle für mich geschaffen. Ein Läufer im Flur führte zu einem Billy-Regal. Die Küche, die rechter Hand lag, war überwiegend neu, denn ich hatte meine alte meinem Nachmieter im früheren Hutgeschäft überlassen. Das Gute war allerdings, dass sie recht klein war und ich daher nur wenige Schränke hatte kaufen müssen. Der Gasherd – den ich natürlich mitgenommen hatte – thronte in der Mitte von drei nagelneuen Küchenunterschränken. Die Küche hatte Fenster in den großen Wohn-Schlaf-Essraum und ich fühlte mich dort, wie in einem Schaffnerhäuschen. Auf der Marmorplatte vor dem Fenster, das in den Innenhof zeigte, standen meine Kaffeemaschine und ein alter Wasserkocher. Eine alte Kaffeedose hatte ich mit Hilfe von Schaschlik-Spießen zu einem günstigen Messerblock umfunktioniert.

Von meiner Tante hatte ich einen alten, unechten Perserteppich abgreifen können. Er sah wirklich schön und solide aus. Ich hatte zunächst befürchtet, dass die Wohnung nach Trödelmarkt aussähe, wenn ich sie so zusammenwürfeln würde, doch war es mir offenbar ganz gut gelungen. Es erinnerte mich an das Appartement von Monica Gellar, aus der Fernsehserie „Friends“, die ich in meiner Jugend oft im Fernsehen geschaut hatte.

Mein Kleiderschrank war aus dem früheren Hutgeschäft mit umgezogen und machte sich hier, auf dem Parkettboden irgendwie besser, beinahe wertiger. Es hatte seine eigene Dynamik entwickelt und aus dem nichts war wirklich etwas Tolles entstanden. Während man im früheren Hutgeschäft noch mit einem Augenzwinkern von einer Studenten- oder Junggesellenbude sprechen konnte, war dies hier beinahe ein richtiges Zuhause. Natürlich würde man sehen, dass ich immer noch Berufseinsteiger war und kein Geld scheffelte. Aber wenn die Leute gingen, würden sie denken: „Der Mann hat ein Zuhause. Er verdient sein eigenes Geld und steht im Leben …“.

Dieser Gedanke verursachte ein merkwürdiges Gefühl in meinem Bauch, ähnlich wie bei einer Achterbahnfahrt, wenn man glaubt, für einen kurzen Moment schwerelos zu sein. Der Gedanke daran, dass ich nun mein eigenes Geld verdienen (und damit meinte ich richtiges Geld und keine magere Ausbildungsvergütung …) und somit ein eigenständiges Leben führen würde, erregte mich so, dass ich eine Gänsehaut bekam. Natürlich hatte ich schon während meiner Ausbildung auf eigenen Beinen gestanden, ganz zu schweigen von der Zeit davor. Ich war längst kein Junge mehr gewesen. Eine Wahl hatte man mir leider nicht gelassen.

Ich hatte mager eingekauft – Erspartes hin oder her – das Geld auf meinem Konto war etwas knapp gewesen. Einen halben Laib Brot und ein kleines Stück Käse, der am Rande seiner Haltbarkeit und daher 30% reduziert war, sollten ihren Zweck für die nächsten vier Tage erfüllen. Etwas Erbaulicheres musste ich wohl auf der Arbeit finden. Doch eigentlich wollte ich gar nicht daran denken. Natürlich war es aufregend, doch hatte ich immer Angst, wenn ich eine neue Stelle antrat – und habe es ehrlich gesagt immer noch. Vielleicht ist es die Angst vor dem Ungewissen, vielleicht die Sorge, wir könnten den Anforderungen nicht entsprechen. Das mag sein, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es bei mir immer die Angst war, dass die Leute mich nicht akzeptieren. Im Grunde war es mir schon seit den ersten Jahren auf dem Gymnasium egal gewesen, was die Leute von mir dachten – ich hätte mich nie verdreht oder verstellt. Aber dennoch war die Sorge vorhanden, nicht akzeptiert zu werden. Die Angst, dass die Leute nicht über meine Witze lachen, nicht dieselben Gedanken haben wie ich, dass man sich nicht ansehen kann und weiß, was der Andere gerade denkt. Das mag für den ein oder anderen trivial klingen, aber dies ist wahrscheinlich das Fundament, um bei der Arbeit in einer Küche nicht vollends irre zu werden. Wenn man zusammen wahnsinnig ist – und man ja ohnehin die meiste Zeit in der Küche und somit untereinander ist – dann kommt man sich selbst nicht unnormal vor. Wenn ich in meiner Ausbildung ins Kühlhaus gegangen bin und aus voller Kehle einen Orang-Utan nachgemacht habe, dann ist glücklicherweise immer einer meiner Kollegen hinterhergekommen, hat im Idealfall das Licht ausgeschaltet und noch lauter, noch verrückter und noch realer einen Affen gemimt, als ich es je gekonnt hätte. Es mag sein, dass man keine Freundschaften fürs Leben auf der Arbeit findet, vielleicht ist das auch nicht das Entscheidende in der Küche. Vielleicht ist das Wichtigste, einfach nicht alleine zu sein, nicht das letzte Quäntchen Verstand zu verlieren.

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