Beate Morgenstern - Küsse für Butzemännchen
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Die Kindheit, in der sie voller Sehnsucht nach dem Vater lebte, bricht auf. In den Feldpostbriefen vergaß er nie: Viele Küsse für mein Butzemännchen.
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Einmal war der Vater zum ersten Mal da gewesen. Sich an ihrem Kinderwagen festhaltend, war sie über den Hof gelaufen, dennoch hingefallen. Geschrien hatte sie nicht. Das Kind brüllt ja gar nich, sagte man. Hingefallen, aufgestanden, vorwärts und wieder hingefallen. Da hob ein Mann sie hoch, bis auf seine Schultern hinauf: der Vater. Er roch anders als die Mutter, seine Wangen kratzten. Er lief mit Susanne über den Hof, zum Garten, setzte sie ab, ließ sie laufen, schob mit ihr den Kinderwagen, der große Mann, beugte sich zu ihr, spazierte mit ihr herum, hockte sie sich wieder auf die Schultern, öffnete das Türchen zum kleinen Garten, ging zum Kirschbaum, hielt mit der einen Hand Susanne fest, mit der anderen holte er einen Zweig heran mit vielen Kirschen. Na, na, nimm nur, nimm mal!, sagte er. Es sind die ersten Worte ihres Vaters, an die sich Susanne erinnert. Na, na, nimm nur, nimm mal! Susanne pflückte die Herzkirschen, immer zwei, drei auf einmal, Zwillings-, Drillingskirschen. Na, na, nimm nur, nimm mal! Hoch oben saß Susanne, wohlbehütet von dem Arm des Vaters. Seitdem hört die Sehnsucht nicht mehr auf.
Über Sahnebonbons hinaus gibt es für Susanne keinen Begriff an Köstlichem. Durch halb Euba muss Rosie, damit Susanne diese Sahnebonbons bekommt. Rosie schiebt Susanne im Korbwagen, das ist einfacher, als mit ihr zu laufen. Wie sie an der Drogerie anlangt, sieht Susanne hinter den Glasscheiben Frauen in weißen Kitteln. Ein Schrecken befällt Susanne, sie weiß nicht warum, brüllt los, als wolle man sie am Spieß rösten. Rosie lässt sich nicht abhalten, geht in den Laden. Susanne steigt aus dem Wagen, flieht vor den weißen Kitteln, läuft, den Wagen vor sich her rollend. Zu langsam geht das, sie stößt den Wagen von sich, soll der wegrollen, wenn sie selbst schon nicht schnell genug laufen kann. An der Tür eine Verkäuferin. Sie lockt Susanne. Doch die brüllt weiter. Brüllt auch, als das feine junge Fräulein Paris im Geschäft ihres Vaters plötzlich in weißem Kittel erscheint. Die Aussicht auf ein Kettchen vermag nichts gegen die Angst, die der weiße Kittel in ihr auslöst. Was se bloß hat?, fragt die Mutter, erinnert sich, dass Susanne schon immer empfindlich war. Die Schwester von der Fürsorge, die Susanne im ersten Jahr zu begutachten hatte, und der Arzt, hatten damals nachgegeben, ihre Kittel ausgezogen. Son Unsinn, Susanne, sagt die Mutter. Nu wirschte dir das aber mal abgewöhn. Susanne läuft aus dem Laden, als sei ein Gespenst hinter ihr her. Wer weiß! Tante Martha lässt sich von der Mutter berichten. Sie hat doch was, Gerda, sagt sie über Susanne wie über ein Tier, bei dem man auch nur vermuten kann, wo der Schmerz liegt. Susanne ist Tante Martha dankbar. Nichts mehr weiß sie von den Schwestern im Heim, die sie bis zur Adoption betreuten. Und weiß es doch.
Ein Bild kehrt in Susannes Kindheitsträumen wieder, das sie sich ebenso wenig erklären kann wie die Furcht vor weißen Kitteln. Sie träumt von einem sandigen Weg, von Sonne beschienen. Birken stehen rechts und links des Wegs. Grün ist es und in der Nähe Wasser. Und dann findet sie dieses Traumbild in Wirklichkeit. Sie ist Studentin, hat die Adresse aufgesucht, die ihr die Mutter gesagt hat. Dresden, Moritzburger Straße. Eben lernte sie die Frau kennen, die ihre leibliche Mutter sein soll, war ein wenig enttäuscht. Denn sie kannte sie schon, ist ihr in Euba manchmal begegnet, in frühen Zeiten mit deren Mutter. Ein bebrilltes grünäugiges Fräulein, eine alte Frau, Haar genauso aussehend mit einer kleinen runden Brille, nur eben schon alt. Da hat Susanne mit der Burkard-Mutter mehr Ähnlichkeit! Die beiden Brüder der Mutter sind dunkel, kommen nach dem Vater. Da könnte man sich schon was denken. Aber auch Susannes Erzeuger ist dunkel und Susanne ihm nicht ganz unähnlich. Wenn Muttel und ich nach Augustusburg fuhren, hat die Frau gesagt, haben wir immer in Euba Station gemacht, um nach dir zu sehen. Sie hat erzählt, wie sie Susanne aufgespürt hat. Im Ermelerhaus hab ich dich zur Welt gebracht, sagte sie. Täglich hab ich dich besucht. Wenn das Wetter es nur irgend zuließ, bin ich mit dir durch Moritzburg spazieren gefahren. Susanne geht durch die Umgebung des Schlosses Moritzburg, findet sich plötzlich auf jenem Birkenweg wieder. Für Augenblicke geht ihr der Atem aus. Dieses Bild also hat ihr Gedächtnis aus ihren ersten Lebensmonaten bewahrt!
Der Torpfosten ist Susannes Lieblingsausguck auf die Straße. Sie erklettert ihn um eine bestimmte Zeit am Nachmittag, bevor die Schüler in ihren grünen und roten Schirmmützen aus der Berufsschule kommen, begrüßt die Jungen, Rosies Filmschlager aus Kriegs- und Friedenszeiten schmetternd: An-einem-Tag-im-Frühling-klopft-das-Glück-an-deine-Tür! Schöön-wie-der-junge-Frühling! Höörst-du-mein-heimliches-Rufen?? Ja-jetzt-seh-ich's-bald-selber-ein-das-kann-nicht-Liebe-sein! Die Berufsschüler lachen, belohnen den kleinen Clown, beschenken ihn mit Glaskugeln, auch mal mit einem Bonbon. Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder, das ist zu schön, um wahr zu sein! Wien und der Wein, Wien und der Wein!, schmettert Susanne zum Dank.
Rückwärts kutschiert der Jauche-Bauer seine Pferde auf den Hof. Schaum läuft ihnen von der Trense, ehe sie stehen, wo sie sollen, nämlich neben der Klärgrube. Der Bauer gönnt sich und den Pferden eine Verschnaufpause. Mit einem Haken nimmt er dann die Eisenplatte der ersten Klärgrube ab, schaut hinein, zieht die lange Stange mit der Schöpfkelle vom Wagen, öffnet den Deckel vom Jauchefass, einer Tonne, lang wie der Wagen. Susanne ist vom Küchenfenster nicht mehr wegzukriegen. Der Gestank von Grube und Fass dringt bis an ihre Nase. Fliegen umsurren die Pferde. Schwärme von Fliegen. Die arm Pferde! - Nee, nee, du bleibst schön hier! Die Mutter weiß, wohin es Susanne zieht. Aber e bissel Zucker könnten ihnn schon gehm! Die Mutter bleibt bei ihrem Nein, geht in den Laden. Das Fell der Pferde zuckt, bisweilen schütteln sie ihre Mähne. Die Fliegenschwärme lassen nicht von ihnen. Die arm Pferde!, sagt Susanne, nun zu Rosie. Ach, die arm Pferde! Rosie hat ihre Anweisung. Susanne verlässt ihren Fensterplatz, steht Rosie nun recht im Wege, dass die zu keiner Arbeit kommt, und redet die ganze Zeit von den armen Pferden. Rosie weiß bald nicht aus noch ein. Die Arbeit muss gemacht werden, sonst wird ihre Dienstherrin ihr allerhand erzählen. Aber die Anweisungen wegen des Kindes sind auch zu beachten. In ihrer Not ruft sie Susannes Mutter. - Na ja, zwee Stücken Zucker for jedes Pferd, aber mehr nich! - Susanne nimmt die Zuckerstücken aus der Dose, hopst davon. Un dass de nich zu nah annen Waachn kommst, du weeßt schon, ruft Rosie ihr hinterher. Der Bauer schöpft mit seiner Kelle aus der Grube, füllt in das Fass ein. Es kleckert und stinkt. Kann ichn bissel Zucker gehm?, fragt Susanne. Ja, ja, die kenn dich doch schon!, sagt der Bauer. Mit flacher Hand reicht Susanne den Pferden den Zucker. Die nehmen ihn mit warmen, beweglichen Lippen auf. Rosie sieht über der Scheibengardine des Küchenfensters nach Susanne. Die rührt sich nicht von der Stelle. Rosie lässt sich beruhigen. Nach einiger Zeit weiß Susanne sich vor Rosies Blicken in Sicherheit. Sie erhält vom Bauern die Erlaubnis, sich auf seinen Kutschbock zu setzen, ist von herrlichsten Gerüchen umgeben, unter ihr die Decke stinkt nach Pferdeschweiß und Undefinierbarem, hinter ihrem Rücken steigt der Jauchegeruch empor. Der Bauer schraubt den Deckel des Fasses zu. Doch Susanne hat noch lange nicht genug. Ihr fällt ein, sie könne doch mitfahren. Wenn de unbedingt willst, sagt der gutmütige Jauche-Bauer. Aber offm Bock gehts ni, da is kee Platz! Der Bauer kann keine Gefahr für ein Kind sehen. Ihm ist seine Arbeit eine wie jede andere. Ob man im Salon frisiert oder Jauche fährt, jeder tut, was er muss. Susanne setzt sich hinter den Bauern auf das Jauchefass. Beim Holpern über das Kopfsteinpflaster macht sich die leichte Schräglage des Fasses bemerkbar. Susanne umklammert mit ihren Beinen die Tonne, wagt nicht, den Bauern bei den Schulter zu fassen, rutscht reitend rückwärts, dem Deckel zu, wo alles schlierig ist, verkleckert. Da sitzt sie nun, als der Bauer vor dem nächsten Hof anhält. Ach, Gott nee, was nu!, sagt der Bauer, hebt sie herunter. Na, hast's ja selber gewollt, nu geh man schön nach Haus! Mit dieser Bemerkung hat sich der Bauer des Problems entledigt, das für Susanne erst beginnt. Die Leute auf der Straße halten sich die Nase zu. Da wird sich deine Mutter aber freuen!, sagen sie, lachen. Eine Frau will Susanne nicht ganz ihrem Schicksal überlassen. Man weiß ja, wie hart Frau Boehm & Burkard mit dem Kind verfährt. Die Frau geht in großem Abstand vor Susanne her. Die Leute im Laden schauen, überlegen, letzte Düfte vom Jauche-Bauern stehen noch im Laden. Sie kombinieren und informieren die Mutter. Diese tritt aus dem Laden, vor Susanne hin, hält sich die Hand vor das Gesicht, nimmt sich vor den Leuten zusammen. Sonne Schweinerei, was mach mer bloß? - Lässt sich doch abwaschen, geht doch noch, versuchen die Leute zu besänftigen. Aber wie denn, wie denn?, barmt die Mutter. Mer kann se nich mal riechn, geschweiche denn anfassn! Die schöne Frau Landmann reicht einen Metallstab, wie man ihn im Laden benutzt, auf der einen Seite eine Greifhand, auf der anderen einen Drücker. Sie spaßt, zwickt ein bisschen an Susanne herum. Noch bezwingt Susanne ihre Tränen. Dass de mir ja nich ins Haus kommst!, sagt die Mutter. Da beginnt Susanne zu heulen. Wohin soll sie denn gehen. Sie sieht keinen Ausweg mehr. Die gute Rosie greift ein, ruft durch die Menge im Laden: Am besten, wir machns glei im Waschhaus! Unter dem Gelächter der Leute tritt Susanne ab, geht in den Hof. Rosie macht auf dem elektrischen Herd in der Küche warmes Wasser. Vor Schreck kann sich Susanne nicht bewegen, sodass Rosie sie tatsächlich mit dem Zwicker auszieht, sie mit einem Eimer warmen Wassers übergießt. Susanne wird mit Kernseife abgeschrubbt, die Haare werden gewaschen. Die schöne Frau Landmann trägt Susanne in einem großen Frotteetuch ins Haus. Susanne sieht, wie die Mutter sie beobachtet. Manchmal nutzt sie die Rivalität zwischen den beiden Frauen aus. Doch heute ist ihr angst und bang vor dem Strafgericht. Für viel weniger hatte sie schon büßen müssen. Die Mutter zetert. Susanne hört nicht auf zu heulen. Ihre Schutzengel bleiben nicht nur bis zwanzig Uhr, so lange dauert der Arbeitstag, denn nach Geschäftsschluss ist noch lange nicht Feierabend. Sie harren aus. Das Kind geht nicht früher ins Bett als alle. Zweiundzwanzig Uhr wird Susanne ins Bett geschickt. Sie ist gerettet.
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