Wiebke Schmidt-Reyer - Asche zu Asche, Sterne zu Staub

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Asche zu Asche, Sterne zu Staub: краткое содержание, описание и аннотация

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Kim erzählt von ihrer Familie – von ihrer sperrigen alleinerziehenden Mutter, die unter abenteuerlichen Umständen drei Kinder von drei verschiedenen Männern großzieht, von ihrem schönen, klugen Bruder und ihrer kleinen Schwester, die sich ihr eigenes Märchen schreibt und zur Realität erweckt. Sie erzählt von der unsterblichen Tante und dem wunderbaren Onkel mit den unzähligen Kindern, vor allem aber erzählt Kim von ihrer Großmutter Auguste, die als Kind alles über das Sterben und nichts über das Leben wusste, bis sie die Möglichkeit erhielt, sich selbst neu zu erfinden. Als Auguste stirbt, entdeckt Kim, dass ihre Großmutter ihnen ihr Leben lang eine kleine Lüge mit großen Folgen aufgetischt hat. Plötzlich steht alles in Frage, was Kim über ihre Familie zu wissen glaubte. Die Wahrheit ist viel mehr, als sie sich je hätte träumen lassen.

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Als Miss McInnes Deutschland aussprach, hörte Charly es in seiner Bedeutung von Feind, und endlich verstand sie, dass sie von dem Moment an, da sie Fenmoore verließ, ungeschützt sein würde. Fenmoore hatte sie unter seine Fittiche genommen, hatte ihr Asyl gewährt und sie vor ihrer Herkunft geschützt, die sie durch ihre perfekte Eingliederung und ihren Akzent, der sich in nichts von dem ihrer Mitschülerinnen unterschied, vergessen machen konnte. Aber das Refugium währte nur so lange, wie sie hier zur Schule ging. An dem Tag, da sie Fenmoore verließ, wurde sie zur Feindin des Landes, das sie während der vergangenen Jahre so gut behandelt hatte.

Miss McInnes sah sie unverwandt an; vielleicht wartete sie tatsächlich auf eine Antwort; vielleicht wartete sie nur ab, dass Charly ihre Worte verarbeitete. „Ich weiß nicht“, sagte Charly und wandte den Blick aus dem Fenster, wo Miss McInnes zuvor hingestarrt hatte. „Ich sollte nach London zur Familie meiner Mutter fahren und dann weiter nach Hause. Aber …“ Sie blieb das Ende des Satzes schuldig.

Miss McInnes sah an Charly vorbei, als wäre die Konversation leichter, wenn sie einander nicht anschauten, wie ein Pfarrer und ein Sündiger im Beichtstuhl. „Ich habe einen Vorschlag für dich“, begann sie, „aber du musst dich sofort entscheiden oder das Angebot geht an jemand anderen. Es gibt einen älteren, sehr wohlhabenden Herrn in Schottland, dessen Schwester hier mal unterrichtet hat. Er schreibt uns alle paar Jahre, wenn er eine Privatsekretärin sucht, ob wir ihm eine gute Abgängerin empfehlen können. Seine letzte Sekretärin ist gerade gegangen, weil sie heiratet, und nun sucht er eine neue. Er zahlt anständig und behandelt seine Angestellten gut. Er lebt irgendwo in den Highlands, weit weg von allem. Dort kümmert es niemanden, dass du aus Deutschland kommst. Ihn selbst am allerwenigsten. Ich glaube, er mag die Deutschen sogar.“ Sie machte eine Pause, wie um zu sagen, dass jeder das mit sich selbst ausmachen müsse. „Du könntest für ihn arbeiten und dort leben. Es wäre eine Lösung wenigstens für eine Weile, bis man weiß, wie alles weitergeht.“

Miss McInnes schwieg. Charly verstand, dass sie das Protokoll umging, indem sie ihr die Stelle zuerst anbot. Sicher hätte sie einen Aushang machen müssen oder das Angebot laut beim Abendessen vorlesen, damit alle Mädchen eine Chance bekamen, sich zu bewerben. Sie verstand, dass Miss McInnes gerade einen Rettungsring für sie auswarf und dass sie danach greifen musste. Sie sahen einander nach wie vor nicht an. Wenn Charly jetzt das Falsche sagte, würde Miss McInnes sich erheben und so tun, als habe das Gespräch nie stattgefunden.

Charly nickte. „Ich würde die Stelle sehr gerne antreten“, sagte sie. Dann, und sie machte den einfachen Satz so lang wie möglich, um mehr Worte zu haben, in die sie ihre Dankbarkeit legen konnte: „Ich danke Ihnen herzlich, Miss McInnes.“

Die Lehrerin nickte wohlwollend und sah Charly nun direkt an. Dann erhob sie sich geschäftig. „Gut, das freut mich. Ich bin mir sicher, dass du die Stelle hervorragend ausfüllen wirst. Ich werde Mister Erskine informieren, dass du nach den Prüfungen zu ihm kommst.“

Das Gespräch war damit beendet. Charly erhob sich und schickte sich an zu gehen. Als sie schon fast bei der Tür war, kam ihr ein Gedanke. Sie wandte sich um und wollte Miss McInnes die Frage stellen, die ihr auf der Zunge brannte: Sie sind die Schwester dieses Schotten, nicht wahr? Die Schwester, die in Fenmoore unterrichtet. Er ist Ihr Bruder, und er hat überhaupt nur Ihnen geschrieben. Aber sie wollte ihren rettenden Engel nicht in Verlegenheit bringen, und so fragte sie einfach: „Darf ich fragen, wo Mister Erskine lebt?“

„Bei Ar…“, und dann folgte ein gutturaler Laut, aus dem Charly beim besten Willen keine Buchstabenfolge heraushören konnte. Vielleicht war noch nicht einmal der erste Buchstabe ein A. Sie traute sich aber nicht nachzufragen. Miss McInnes deutete ihren verwirrten Blick richtig. „Es gibt eine größere Stadt in der Nähe, aber auch das ist nicht wirklich nahe.“ Sie lächelte ein wenig schelmisch. „Es ist sehr friedlich dort.“

So reiste Charly gen Norden statt nach London und nach Hause, mit dem Zug nach Glasgow und dann mitten ins Herz der Highlands, durch das mystische Ödland von Rannoch Moor, wo sich der Himmel so dicht an den durchweichten Boden drückte, dass sich der Zug regelrecht zwischen oben und unten hindurchzwängen musste. Bis Dismal Downs sollte sie fahren, hatte Miss McInnes ihr gesagt, dort würde Mister Erskine sie abholen lassen. Als sie an der genannten Station, die aus nicht mehr als einer windschiefen Bretterbude bestand, ausstieg und sich umsah, sank ihr das Herz. Es war eine Sache, in einem Zug mit hoher Geschwindigkeit durch die Gottverlassenheit von Rannoch Moor zu brausen und die faszinierende Einförmigkeit, die unwirtliche Schönheit der Landschaft zu bewundern, eine ganz andere jedoch, hier die Fahrt zu beenden und sich dieser Abgeschiedenheit auszusetzen.

In dem Moment, da sie ihren Fuß auf den Bahnsteig setzte, erstarrte alles: Der Zug neben ihr schnaufte, stand aber regungslos. Kein Tier, kein Laut, kein Leben rührte sich, der Wind hielt inne, und die Wolken froren am Himmel fest, als sei die Natur selbst erschrocken, dass jemand in ihr monadenhaftes Dasein eindrang. Noch bevor Charly Zeit gehabt hatte, von ganz links nach ganz rechts zu schauen, schüttelte der Zug mit einem tiefen Seufzer seine Lähmung ab und setzte sich schwerfällig, dringlich, fast fluchtartig wieder in Bewegung, als verheiße der schnurgerade Schienenstrang nach Norden die einzige Rettung aus der Verlorenheit.

Wie aus dem Nichts trat ein dunkelhäutiger Mann auf Charly zu. Er trug einen dunkelblauen Wollmantel und eine Chauffeursmütze, die er zum Gruß zog. „Guten Tag“, sagte er deutlich, noch bevor er ganz bei ihr war. „Sie müssen Miss Ierschbach sein. Gestatten Sie, mein Name ist Madhukar. Mister Erskine hat mich geschickt, Sie abzuholen. Aber bitte, nennen Sie mich einfach Kenny.“

Charly starrte Kenny/Madhukar mit großen Augen an. Nicht im entferntesten war diese Gestalt dazu geeignet, sie davon zu überzeugen, dass sie an einen realen Ort mit realen Menschen gekommen war; seine Haut glatt, warm, samtig, braun wie eine Rosskastanie, seine Augen tintenschwarz, abgrundtief und herzensgut und seine Aussprache seltsam wattig. Voller Neugierde ergriff sie die Hand, die er ihr zur Begrüßung entgegenstreckte, und erwartete fast, dass sie sich als unwirklich herausstellen und sie ins Leere greifen würde. Aber wundersamerweise war die Hand Wirklichkeit, außen dunkel und rau, zart und hell auf der Innenseite.

Sie schüttelte sie andächtig und wollte gar nicht loslassen, ehe sie dieses Wunder nicht ausreichend bestaunt hatte. „Mein Name ist Charly“, stellte sie sich vor. Und dann noch, weil sie sich in all ihrer Verwirrung gerade noch rechtzeitig ihrer guten Erziehung besann: „Das ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie mich abholen.“

„Kommen Sie“, sagte Kenny mit melodischen Vokalen, „das Auto steht hier drüben.“

Er griff sich ihren Koffer und führte sie zu einem großen Auto, das im Windschatten des windschiefen Bahnhofschuppens geparkt war. Auf der Fahrt, die fast vierzig Minuten dauerte, erzählte Kenny ihr etwas über die Landschaft, durch die sie fuhren, und die Gegend, in der sie von nun an leben würde. Zu Charlys Erleichterung erfuhr sie, dass es eigentlich einen Bahnhof gab, der näher an Mister Erskines Anwesen lag, wo die Züge aber nicht so häufig hielten, weswegen man sie nach Dismal Downs hatte fahren lassen. Demnach schien ihre zukünftige Bleibe doch nicht ganz so weit entfernt von allem zu sein, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte.

Es war dann noch immer weit genug. Erskines Landsitz Grey Heron Hall lag auf einem sanft geschwungenen Highland-Hügel am Loch Unpronounceable, wie Kenny ihn vorstellte. Aufgrund seiner Aussprache wie unter Wasser dachte sie zunächst, das sei Gälisch und wirklich der Name des Sees. Als sie den richtigen Namen später geschrieben sah, verstand sie, warum er Loch Unpronounceable genannt wurde und nannte ihn dann ebenfalls nie anders. Kenny stoppte den Wagen vor dem großen Portal von Grey Heron Hall und stieg behände aus, um ihr die Tür aufzuhalten. Sie fühlte sich beschämt, wo sie doch auch eine Angestellte von Mister Erskine war und damit nicht bessergestellt als er. Aber da kam schon eine große, nein: dicke Frau die breit geschwungene Treppe hinunter und wedelte aufgeregt mit beiden Armen und Händen. Sie stellte sich vor als Mrs Titcum, Haushaltsvorstand und Feuerlöscher überall, wo’s brennt. Mrs Titcum war eine imposante Erscheinung, eine wogende Masse Mensch in grellen, großgeblümten Kleidern. Sie bewegte sich stets in einem leichten Trab durch die Gegend, der ihren gewaltigen Körper in wabernde Schwingungen versetzte, wobei nie ganz klar war, ob dieser Trott eine Notwendigkeit war, um ihr Gewicht überhaupt von der Stelle bewegen zu können, oder ob er das Resultat der in Bewegung geratenen Masse war. Ihr Herz aber stand im richtigen Verhältnis zu diesem gewaltigen Fleischberg, und als sie Charly an ihren Busen drückte und mit einer merkwürdig hohen Fistelstimme, die nicht zu ihren Ausmaßen und ihrem Damenbart passen wollte, willkommen auf Grey Heron Hall säuselte, fühlte Charly sich nicht bloß willkommen, sondern eher wie einst verloren und jetzt wiedergefunden. Sofort wusste sie, dass dies nicht das schlechteste Zuhause sein würde.

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