Ronald Reng - Auf Asche

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Große Fußballtheoretiker gibt's viele. Doch wie fu¨hlt es sich an, wenn ein einschlägiger Literat selber vor den Ball tritt? Dereinst, als Jungtalent in seiner Kreisligamannschaft, oder heute, im gesetzten Alter? Auf roter Asche, auf gru¨nem Kunstrasen oder auf Linol in der eigenen Ku¨che, wenn es mit dem Plu¨schball gegen deneigenen Sohn hoch hergeht?Ben Redelings und Sascha Theisen haben renommierte Fußball-Autoren wie Ronald Reng, Uli Hesse, Axel Formeseyn oder Christoph Ruf versammelt, die ihre ganz persönlichen Geschichten erzählen, die einmal nicht vom großen Profi-Fußball handeln. Die witzigen, leidenschaftlichen und nicht zuletzt wunderbar zu lesenden Kurzgeschichten sind eine einzige Verbeugung vor dem Kicken selbst, bei dem eines alle Autoren eint: der unvergessliche Duft der Asche, auf der ein rundes Leder auf sie zu rollt.

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Ben Redelings/Sascha Theisen (Hrsg.)

AUFASCHE

Unwiderstehliche Bolzplatz-Erinnerungen

von Axel Formeseyn, Frank Goosen,Uli Hesse, Ronald Reng u.v.m

VERLAG DIE WERKSTATT

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

Copyright © 2013 Verlag Die Werkstatt GmbH

Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen

www.werkstatt-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Satz und Gestaltung: Verlag Die Werkstatt, Göttingen

Coverfoto: Stockphoto.com/nikada

ISBN 978-3-7307-0029-7

Inhalt

Vorwort Vorwort Viele von uns haben den Fußball bis ins Kleinste analysiert. Wir haben unsere Frauen, viele unserer Freunde und manchmal sogar unsere Kinder damit genervt, dass wir ganze Spiele minutengenau nacherzählen konnten – zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Kein noch so kleiner Randaspekt des runden Leders ist vor uns sicher: Mannschaftsaufstellungen aus Jahren, in denen wir nicht mal geboren waren, Eigenheiten von argentinischen Stehplatztribünen oder der Geschmack von ostdeutschen Stadionwürsten – kein Problem! Doch um ein Thema haben wir viel zu lange einen Bogen gemacht: Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn wir selber spielen? Eigentlich gibt es auch keinen Grund für dieses Schweigen. Denn der echte Fußball ist der, den man selbst spielt – alles andere vergessend, auf Asche, in einem Garagenhof, auf Kunst-, Roll- oder Echtrasen, einem Bolzplatz oder ganz einfach auf Linol in der eigenen Küche, wenn es mit dem IKEA-Plüschball gegen den eigenen Sohn hochhergeht. Fußball ist ein geiles Spiel. Es lebt im Jetzt, aber auch in den Erinnerungen an das eine Spiel, an dem man selbst teilnahm, in dem man nur ein einziges Mal an der Unsterblichkeit kratzte – und sei es auch nur die Unsterblichkeit in einem kleinen Dorf, das sonst niemanden interessiert, in dem man aber seine Kindheit verbrachte; meist mit dem Ball am Fuß und einem flatternden Trikot um die Hüften. Wir haben Freunde aus dem Kreis der großen und sehr großartigen Fußballkultur-Familie gebeten, uns ihre Geschichte zu erzählen. Herausgekommen sind atemberaubende, witzige, leidenschaftliche und nicht zuletzt wunderbar zu lesende Fußball-Kurzgeschichten, die ein bisschen abseits von der täglichen Berichterstattung über Fußball stehen. Diese Geschichten sind vor allem eines: eine Verbeugung vor dem Kicken selbst. Danke dafür an alle Beteiligten – vor allem auch für die Gewissheit, dass wir oft Ähnliches erlebt haben und uns eine sinnliche Erfahrung eint: der unwiderrufliche Duft der Asche, auf der ein rundes Leder auf uns zurollt. Die Autorenhonorare für dieses Buch gehen an die Sepp-Herberger-Stiftung und das dort geförderte Projekt „Fußballfreunde“, das behinderte Kinder mit gesunden zum gemeinsamen Fußballspiel zusammenbringt. Wir hoffen, dass wir mit der Spende ein bisschen dazu beitragen können, dass diese Kinder ähnlich grandiose Erlebnisse teilen können wie die, über die in diesem Buch geschrieben wird. Sascha & Ben

Frank Goosen

Trainer, ey!

Axel Formeseyn

Sonst noch wer ein Bier?

Michael Wildberg

Wir waren dem Wahnsinn so nahe …

Jens Kirschneck

War richtig so

Michael Pahl

RACHE FÜR BIKINI –

oder: Als die Südsee doch nicht zurückschlug

Björn Schmidt

Niemand kämpft wie Nixon

Sascha Theisen

Gott segne Grün Weiss Brauweiler

Stefan Barta

Thomasmehl

Martin Meyer

Egal ist 88

Frank Baade

In der Halle der Gastfreundschaft

Matthias Berghöfer

Zeitreise

Uli Hesse

Im Jugendwahn

Oliver Birkner

Zwischen Köttelbecke und Schwarzbach

Sascha Theisen

Robert Mitchum und die Oma von Thomas Stick

Gregor Schnittker

Pinguine, Kloppo und andere Vögel

Clemens Herbstmeister

The Fainter

Arne Jens

Labonte

Christoph Nagel

Das süße Jenseits

Christoph Ruf

X-Beine und Y-Chromosome

Ben Redelings

Warum wollte der Weltmeister meinen Schnuller klauen?

Sascha Theisen

Die Bälle weg!

Ronald Reng

Der Rausch der goldenen Jahre

Danksagung

Die Autoren

Vorwort

Viele von uns haben den Fußball bis ins Kleinste analysiert. Wir haben unsere Frauen, viele unserer Freunde und manchmal sogar unsere Kinder damit genervt, dass wir ganze Spiele minutengenau nacherzählen konnten – zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Kein noch so kleiner Randaspekt des runden Leders ist vor uns sicher: Mannschaftsaufstellungen aus Jahren, in denen wir nicht mal geboren waren, Eigenheiten von argentinischen Stehplatztribünen oder der Geschmack von ostdeutschen Stadionwürsten – kein Problem! Doch um ein Thema haben wir viel zu lange einen Bogen gemacht: Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn wir selber spielen? Eigentlich gibt es auch keinen Grund für dieses Schweigen. Denn der echte Fußball ist der, den man selbst spielt – alles andere vergessend, auf Asche, in einem Garagenhof, auf Kunst-, Roll- oder Echtrasen, einem Bolzplatz oder ganz einfach auf Linol in der eigenen Küche, wenn es mit dem IKEA-Plüschball gegen den eigenen Sohn hochhergeht. Fußball ist ein geiles Spiel. Es lebt im Jetzt, aber auch in den Erinnerungen an das eine Spiel, an dem man selbst teilnahm, in dem man nur ein einziges Mal an der Unsterblichkeit kratzte – und sei es auch nur die Unsterblichkeit in einem kleinen Dorf, das sonst niemanden interessiert, in dem man aber seine Kindheit verbrachte; meist mit dem Ball am Fuß und einem flatternden Trikot um die Hüften.

Wir haben Freunde aus dem Kreis der großen und sehr großartigen Fußballkultur-Familie gebeten, uns ihre Geschichte zu erzählen. Herausgekommen sind atemberaubende, witzige, leidenschaftliche und nicht zuletzt wunderbar zu lesende Fußball-Kurzgeschichten, die ein bisschen abseits von der täglichen Berichterstattung über Fußball stehen. Diese Geschichten sind vor allem eines: eine Verbeugung vor dem Kicken selbst. Danke dafür an alle Beteiligten – vor allem auch für die Gewissheit, dass wir oft Ähnliches erlebt haben und uns eine sinnliche Erfahrung eint: der unwiderrufliche Duft der Asche, auf der ein rundes Leder auf uns zurollt.

Die Autorenhonorare für dieses Buch gehen an die Sepp-Herberger-Stiftung und das dort geförderte Projekt „Fußballfreunde“, das behinderte Kinder mit gesunden zum gemeinsamen Fußballspiel zusammenbringt. Wir hoffen, dass wir mit der Spende ein bisschen dazu beitragen können, dass diese Kinder ähnlich grandiose Erlebnisse teilen können wie die, über die in diesem Buch geschrieben wird.

Sascha & Ben

Frank Goosen

Trainer, ey!

Jeder Verein sucht ja den jungen, hungrigen Trainer, der junge, hungrige Spieler jungen, hungrigen Umschaltfußball spielen lässt. So viel Hunger war in Deutschland zuletzt im berüchtigten Winter 46/47.

Auch die E1-Jugend der DJK Arminia Bochum 1926 war auf der Suche nach dem Tuchelklopp und fand – mich.

Zum Spieler hat es bei mir nie gereicht. Über die Wiese am Springerplatz in Bochum bin ich nicht hinausgekommen. Rätselhafterweise aber habe ich zwischen dem zwölften und achtzehnten Lebensjahr sechs Jahre Hallenhandball gespielt. Ein Dach überm Kopf war in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, schon eine Menge wert. Außerdem meinte ich beim Handball mangelnde Schnelligkeit und Kondition durch rücksichtslose Brutalität ausgleichen zu können. Was auch stimmte.

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