Gerhard Ebert - Das utopische Theater

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Die Sammlung von Theaterrezensionen aus vier Jahrzehnten DDR-Theater vermittelt – zwangsläufig aus der Sicht des Kritikers – ein Bild von der ästhetischen Vielfalt dieser Bühnenkunst, ihrer tiefen Verwurzelung im Volk wie in humanistischer deutscher Tradition. Das Bild ergibt sich vor allem aus den Inszenierungen von Werken Bertolt Brechts und Heiner Müllers sowie von neuen Werken der Dramatiker Peter Hacks und Volker Braun. Das Bild wird komplettiert durch die Dokumentation der tiefgründigen szenischen Auseinandersetzungen mit Werken Shakespeares, Goethes, Schillers, Hauptmanns und Gorkis sowie weiteren Werken der Weltdramatik.
Ergebnis war de facto ein utopisches Theater, in seiner progressiv humanistischen Ästhetik seiner Zeit weit voraus, die diktatorischen Züge der Gesellschaft ignorierend und über sie hinaus weisend. Seine primär ergötzende, sekundär sowohl aufklärerische als auch didaktische Funktion zerbrach in dem Maße, in dem der entstandene reale Sozialismus dem von den Bühnen postulierten Geist widersprach. Aus kritischer Übereinstimmung mit der historisch neuen Gesellschaft wurde kritische Distanzierung. Das macht die besondere, geschichtlich absolut einmalige Qualität dieser deutschen Bühnenkunst aus.
Dafür ein wenig Bewusstsein zu wecken und also einen aufrichtigen Umgang mit deutscher Theatergeschichte zu stimulieren, ist mein inniges Anliegen.

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Tschechow sah zwar nicht die revolutionäre Kraft der Arbeiterklasse, in seinen Stücken tritt sie auch nicht hervor, aber als Dichter, der eng mit dem Leiden und dem Hoffen seines Volkes verbunden war, ahnte er die nahenden großen Veränderungen in seinem Vaterland. Wie der Student Trofimow im „Kirschgarten", strebte er danach, den Menschen den Weg zur höchsten Wahrheit zu weisen. Deshalb fing er das einstmals schöne, jetzt aber unnütze Leben der Gutsbesitzer ein, um von der Bühne herab das Ende einer Epoche zu verkünden. Er ging in seiner tiefgründigen, behutsamen Gestaltungsweise geradezu liebevoll allen Verästelungen dieser gesellschaftlichen Erscheinung nach und war überglücklich, mit dem russischen Titel „Wischnjówy ssad" — im Gegensatz zu „Wischnewy ssad" — die Bezeichnung eines Kirschengartens gefunden zu haben, der keinen Ertrag mehr bringt, dessen Blütenpracht ein Frühlingshoffen vorgaukelt, das die verkommenen Bäume enttäuschen müssen. Tschechow gestattete der scheidenden feudalen Klasse keinen tragischen Abgang. Er war empört, wenn Künstler meinten, eine Tragödie vor sich zu haben. Mit überlegener Ironie setzte er die Gestrigen dem verurteilenden Lachen aus — in feinfühliger dialektischer Nuancierung menschliche Schwächen und reine Klassenbeschränktheit abwägend.

Ljubow Andrejewna Ranjewskaja, einst reiche Gutsbesitzerin, reiste vor Jahren mit ihrer Tochter Anja nach Paris, um den Tod ihres Gatten und den ihres sieben jährigen Jungen zu vergessen. In Paris kaufte sie eine Villa für den schnell gefundenen Geliebten. Der Mann ließ sie allein. Mit der Tochter, jedoch ohne jedes Vermögen, kehrte sie nach Rußland zurück. Dort erfährt sie, daß ihr Besitz versteigert wird. Aber sie begreift das nicht. Kaufmann Lopachin, der Vertreter der aufkommenden Bourgeoisie, schlägt ihr ein Ertrag versprechendes Geschäft vor: Das Gut soll verkauft, der Kirschgarten abgeholzt und in Villen-parzellen für reiche Bourgeois aufgeteilt werden. Die Ranjewskaja verwahrt sich gegen ein solches Ansinnen. Sie hängt ihren Träumen nach, denkt an ihre Kindheit, an die Zeit des sorgenlosen Lebens auf dem Gut. Und sie denkt immer wieder an ihren Geliebten in Paris, der sie telegrafisch um Verzeihung gebeten hat. Dem wirklichen Leben, der Wahrheit, vermag sie nicht ins Gesicht zu schauen. Dafür hat sie einfach keinen Blick. Und den Studenten Trofimow, der ihr ins Gewissen zu reden sucht, jagt sie mit einem verzweifelten Loblied auf die Liebe, der er nicht fähig sei, regelrecht in die Flucht. Denn, was sich über die Zeiten retten ließ, die Liebe zum anderen Geschlecht, die sich aus eigennütziger Genußsucht oder — mag sein — aus echtem Gefühl vor keiner Konsequenz scheut, nicht einmal die ist jetzt ein Trost. Lopachin, der Bürger, hat den Kirschgarten ersteigert. Und die Gestrigen müssen das Gut verlassen.

Regisseur Wolfgang Heinz hatte in Erika Pelikowsky eine wundervolle Darstellerin für die Ranjewskaja. Mit ihrer glockenhellen, geschmeidig-weichen und warmen Stimme verlieh sie der Gutsbesitzerin jene Züge der verwöhnten Dame von Welt, die nur in ihren konventionellen Klassenvorstellungen lebt, über aufkeimende mütterliche Gefühle sehr schnell wieder zu eigensüchtigen Gefühlsregungen zurückfindet und ohne echte, tiefe Empfindung betriebsam alle notwendige gesellschaftliche Herzlichkeit an den Tag legt. In dieser Darstellung flackert Dekadenz auf, ohne auch nur einmal vordergründig herausgestellt zu werden. Ebenso bei Friedrich Richter, der den Bruder der Ranjewskaja spielt. Gajew ist rührend bemüht, der Schwester die Illusionen der Vergangenheit zu bewahren. Mit aristokratischer Arroganz hält er sich Menschen vom Leibe, die nicht seines Standes sind. Er ist wie ein wenig in sich zusammengekrampft, um alle Unbill dieses für ihn immer seltsameren, unbegreifbaren Lebens besser abwehren zu können.

Auch die anderen Rollen sind vortrefflich besetzt. Fred Düren fällt auf als Kontorist Jepichodow. Er streichelt diese Rolle regelrecht und entlockt ihr in unnachahmbarer Intensität die bis in die Fingerspitzen ausgefeilte köstliche Studie eines armseligen, verliebten Pechvogels. Emil Stöhr verleiht dem Studenten Trofimow sentimental-gutherzige Züge. Die Anja Gisela Büttners ist ein helles, aufgewecktes, noch unfertiges Geschöpf; die Warja Elfriede Nées eine von Enttäuschungen frühzeitig gealterte, vergrämte Jungfer. Heinz Voss stellt einen poltrig-selbstbewußten Kaufmann Lopachin auf die Bühne. Prachtvolle Studien geben Artur Malkowsky als beihäbig-runder Gutsbesitzer Simeonow-Pischtschik, Fritz Hofbauer als uralter Diener Firs und Lisa Macheiner als schwermütig-quirlige Gouvernante Charlotte. Elsa Grube-Deister kichert und schwärmt als Stubenmädchen Dunjascha, Friedo Solter hofiert und protzt als Diener Jascha.

Die Komödie ist von Wolfgang Heinz in den trocken-nüchternen Bühnenbildern Heinrich Kilgers nicht auf „duftende Atmosphäre" inszeniert, sondern mit realistischer Kraft auf eine freundlich-herbe szenische Spannung, die Tschechow gut verträgt. Einige schrille Töne, vor allem die des Tonbandes, stören unnötig die lebendige Einheit des unkonven-tionellen, präzisen Ensemblespiels.

SONNTAG, 15. Oktober 1961

„Holländerbraut“

von Erwin Strittmatter,

Schauspielhaus Leipzig,

Regie Horst Smiszek

Entscheidungen für das Leben

Auch Strittmatters „Holländerbraut" steht im Spannungsfeld zwischen Mensch und Gesellschaft. Auch Hanna Tainz, die Stellmachertochter, hat eine Entscheidung zu treffen. Sie schwankt unentschlossen zwischen ihren eigenen Interessen und denen der Gesellschaft.

In der Berliner Uraufführung war die Hanna seinerzeit — dem Stück getreu — aus der Zurückhaltung gespielt worden. Sie war ein kleines, bescheidenes, unentschlossenes, unglückliches, tapferes Proletariermädchen, das nach 1945 vor großen Aufgaben steht, aus privaten Rücksichten den Klassenfeind begünstigt und schließlich doch noch einen klaren Kopf bekommt.

Inzwischen ist das Schauspiel an anderen Bühnen aufgeführt worden. In Leipzig nun, in der Inszenierung von Horst Smiszek, ist Hanna Tainz von Anfang an bewußter, zielstrebiger angelegt. Dadurch wird sie weniger Objekt des Geschehens, weniger Opfer ihrer Liebe, als vielmehr eine erwachende junge Frau, die ein unwürdiges Gefühl überwindet.

Die besondere Problematik des Hauptkonfliktes in der „Holländerbraut" ist die, daß das dialektische Spiel der Kräfte zwischen Tagelöhnerin und Großbauernsohn — historisch gesehen — vor 1945 stimmt, danach aber nicht mehr. Denn 1945 hat die Arbeiterklasse die Macht übernommen. Also erfaßt eine künstlerische Formung den Widerspruch zwischen Hanna und Heinrich jetzt nur noch dann dialektisch, wenn sie vor allem Hanna im Angriff zeigt. Erdmann kann nicht mehr die bestimmende Seite des Hauptwiderspruches sein. Wenn er dennoch seine reaktionären, verbrecherischen Ziele systematisch und aktiv verfolgt, Hanna aber in bezug auf diesen Gegenspieler bis zum Schluß abwartend und unsicher bleibt, dann ist das ein Kampf der Gegensätze, der in der gesellschaftlichen Wirklichkeit damals zwar durchaus noch möglich ist, in seiner künstlerischen Gestaltung aber mehr naturalistische als realistische Züge aufweist. Gewiß wird die erstere Tendenz durch die Aktivität Maltens und anderer Genossen gemindert. Aber hier handelt es sich um Widersprüche, die dem hauptsächlichen Konflikt zwangsläufig untergeordnet sind. Es bleibt die wichtigste Aufgabe der Regie, die Beziehung zwischen Hanna und Heinrich parteilich anzufassen.

Während die Berliner Inszenierung der naturalistischen Tendenz des Stückes nachging, suchte und betonte die Leipziger die realistischen Züge. Durch die feinfühlige Regie Horst Smiszeks geführt, arbeitet Marylu Poolmann vor allem das Bewußtwerden der Hanna heraus. In Berlin zum Beispiel legt Hanna ihr Bürgermeisteramt als Einsame und Eigenwillige nieder. Sie verliert ihre Parteimitgliedschaft sang- und klanglos, und der Zuschauer ist sogar bestürzt über die Haltung der Genossen, die Hanna ins Ungewisse laufen lassen. In der Leipziger Inszenierung hingegen gewinnt die Hanna gerade in dieser Szene Profil. Sie verläßt die Sitzung bereits deutlich mit dem Vorsatz, reinen Tisch zu machen, jetzt endlich alles aufzuklären.

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