Wo ist die vielzitierte Eigenbestimmung hin verkommen? Ich bin eine leidenschaftliche Beobachterin über die Jahre geworden. Wir leben in einem Entrüstungszeitalter, das wenig bis gar kein Wohlwollen kennt, die sich in einer bemerkenswerten Kritiksucht ergeht und damit in einer Du-Sucht endet. So gelingt die perfekte Ablenkung von sich selbst. Im Du ergeht man sich offenbar leichter als im Blick auf das eigene Ich.
Zwei Gedanken als Impuls, hinzulauschen … in sich … und nicht in den anderen. Blaise Pascal meinte: Wenn man die Sorgen des alltäglichen Lebens erkannt hat, wählt man die Zerstreuung. Man hält sich das Leben redend vom Leib und amüsiert sich dabei königlich . Ludwig van Beethoven wird der folgende Satz zugeschrieben: Eine falsche Note zu spielen ist bedeutungslos; zu spielen ohne Leidenschaft ist inakzeptabel .
Was wäre wenn man sagte: ‚Ich würde anders entscheiden und es anders machen. Jedoch kenne ich die Umstände nicht und wünsche alles Gute?’ Nein, nicht im Entrüstungszeitalter, wo alles und jeder vernichtet und herunter gemacht wird. Da sind Wohlwollen und Seinlassen nicht vorgesehen.
Ich drehe die Perspektive einmal um und sage: Der Mensch ist immer in seinem Leben bewusster Künstler und Gestalter. Er ist Schöpfer des eigenen Lebens. Sich dessen bewusst zu sein, gibt einem Potenzial, das ureigen ist und das es zu nutzen gilt, will man sich in seiner Persönlichkeit und auf seinem Weg ausweiten. Ausweitung ist das, was auch gewünscht ist – nicht auf Kosten anderer, sondern zum Wohle des Ganzen.
Der Kosmos greift nicht in die freie Wahl des Menschen ein. Aus dieser freien Wahl heraus bittet man den Kosmos um Zusammenarbeit. Dann lässt man sich vertrauensvoll von diesem Kosmos aus dem Herzen heraus leiten und führen. Ist das für Entrüstung überhaupt noch Platz? ...
Über Rahmen, Konzepte und Alternativen
Herzlich willkommen in diesen bewegten Zeiten. In Zeiten, wo so vieles bricht, zerbricht, umbricht, abbricht. In Zeiten, wo Rahmen gesprengt werden, wo bislang hochgepriesene und bewährte Konzepte nicht mehr richtig funktionieren und nicht den gewünschten Erfolg bringen. Herzlich willkommen…
Wir spüren mehr denn wir mit dem Verstand wissen, dass alte Muster, die oft über Generationen weitergegeben wurden (sehr oft unbewusst und ohne Hinterfragung), nicht mehr wirken, nicht mehr dienen, um das Leben so zu gestalten, wie wir es gerne wollen.
Ich denke an die vehement eingeforderte Leistung und Anpassung, um wahrgenommen zu werden. Herzlich willkommen den Anerkennungsjunkies, den Hochbedürftigen, den Abhängigen und Abhängigmachern.
Da gilt es, Erwartungen im Außen zu erfüllen, um dazuzugehören. Bonding , also Verbindung, wird zur Existenzgrundlage.
Ich beobachte Brauch- und Bedürfnisbefriedigungsgemeinschaften, um zu überleben. Dies gilt für Partnerschaften aller Art.
Ich sehe jene, die alles ablehnen, rebellieren und unbewusst nein zu sagen. Man blicke in diverse Postings und Kommentare.
Natürlich gibt es diejenigen, die sich professionell abwerten und gleichzeitig der große Retter sein wollen (siehe oben).
Meine speziellen Freunde, die ständig kritisieren, beurteilen, bewerten und verurteilen, ohne zu erkennen, dass es sich dabei um eine Selbstverurteilung handelt. Siehe oben – gilt für die Profientrüster unter uns.
Dann nehme ich jene wahr, die sich bei anderen einmischen und sich dabei von sich selbst wegbewegen und ablenken. Ja, das sind die Du-Süchtigen.
Und – last but not least , diejenigen, die unklar sind und dauerjammern. Hier fühlen sich Opfer und Ohnmächtige sehr wohl. Sie müssen ja nichts tun und ausprobieren; was passiert, wenn man ihnen den Grund fürs Jammern wegnimmt?
In unserer Realität zeigen sich beispielhaft weiters: die Maskenträger wie die Braven, die Lieben, die Unauffälligen, die Bedürftigen, die Retter, die Rebellen, die Nein-Sager, die Pflichterfüller, die Prinzipienreiter, die Kritiker, die immer-in-jeder-Suppe-ein-Haar-Finder, die Überintellektuellen und Superspirituellen, die ach schon so weit sind, der Durchhalter und Durchbeißer, die ja-aber-Sager, die Schnäppchenjäger, die Sammler, die sich-alles-Verweigerer usw. … natürlich in gegenderter Weise … wir wollen schon korrekt sein.
Ich will Impulse zur Wahrnehmung geben... All dies entspricht nicht dem, was Menschsein ausmacht und daran werden wir jetzt erinnert. Anstatt in der Erstarrung und Angst im Außen zu verharren, ist Bewegung im Innen aus dem eigenen inneren Antrieb angezeigt – ohne auf den Druck und Zwang von außen zu waren.
Hier und jetzt, nicht morgen oder übermorgen. Leben findet hier und jetzt statt – nicht gestern und auch nicht morgen. Leben ist auch vom Ich nicht getrennt. Vielmehr sind Leben und Ich untrennbar miteinander verbunden. Es sind Mut und Vertrauen erforderlich, um die ersten Schritte in eine neue Richtung zu tun.
Dies bedeutet, dass der gerade Weg nicht immer der schnellste Weg ist und der schnellste Weg nicht immer der beste Weg ist, dass ein langer Atem und sich die Luft einteilen können, hilfreich sind … und mal danebengreifen nicht gleichbedeutend mit sterben müssen ist … auch wenn einen das sogenannte Außen zerreißt.
Zu positiven Sätzen und Gedanken hier und da
Vor allem auf Sozialen Medien beobachte ich sie, die Motivationssätze, die positiven Gedanken, die Aufforderungen, die zahlreiche, oft bunt bebilderten Botschaften, was denn zu tun sei, um gut zu leben, glücklich zu sein und Ordnung zu machen, aufzusteigen, sich zu verändern.
Viele davon sind bekannt. Viele erreichen unsere Hirne und beschäftigen unseren Verstand. Ja eh, eigentlich, richtig, so ist es ... das sind die mentalen inneren Bestätigungen. Und dann begegne ich auf dieser Beobachtungstour den Transformationstouristen. Jenen, die immer laut über Veränderung schreien, diese jedoch nie ernsthaft angehen. Denn ... was geschieht nach dem Lesen? Weiter im Tempo, weiter im Hamsterrad, weiter im Trott, weiter in den ausgelatschten, bekannten Schuhen, immer wieder die alten Klamotten anziehen, weiter in der vielgescholtenen Komfortzone herumlungern, weiter, weiter, weiter ... kein Wunder. Es sind ja mentale Zustimmungen, die gegeben werden. Der Verstand ist für viele dieser Botschaften der falsche Ort.
Erstaunt? Vielleicht. Der passende, stimmige Ort liegt etwas tiefer, im vielzitierten Herzen. In dem Ort, den man fühlt, den man mittlerweile wie einen Donut auch energetisch nachweisen kann. In dem Ort, wo eigentliches Leben, jenseits der fröhlichen, optimistischen, warnenden, aufklärenden, etc. Botschaften stattfindet. Das Herz ist nicht fassbar. Darum geht es auch gar nicht. Sie heben gerade die Augenbraue voll Erstaunen? Lesen Sie gerne weiter. Es geht ums Empfinden, ums Fühlen. Davor haben die meisten noch immer Angst. Es wurde ja mit aller Vehemenz verdrängt.
Dorthin zu gelangen, ist ein Weg, der viel und gleichzeitig gar nichts abfordert. Es ist die bloße Entscheidung sich dort hinzubegeben. Ohne Gelinggarantie. Ohne Sicherheitsabonnement. Ohne Rundum-Sorglos-Paket. Ohne GPS. Ohne Plan. Ohne Zahlen, Daten, Fakten. Ohne Bestätigung. Ohne Anerkennung.
Einfach so, jenseits der vielen Botschaften ... einfach SEIN.
Mehr und mehr wird deutlich, dass wir uns in einer unzählbaren Fülle an Paralleluniversen befinden. Wir sind Schwingung und Energie, gleich wo wir hinblicken. Die Realität wird in ihrer Vielfalt zu einem von vielen Träumen, die uns möglich sind. Jede Ordnung wird willkürlich und lässt sich so auch verändern – in der Einstellung und Wahrnehmung und im Umgang damit.
Was sind das für schräge GedankenSplitter – einfach zum Nachdenken, denken wir? Wo treibt sich unser Unbewusstes herum, so wir uns dessen überhaupt bewusst sind? Wir denken das Denken. Jetzt wird es verrückt und völlig unfassbar für unseren lieben Verstand. Oder gehören Sie zur schweigenden Mehrheit, die alles tut, um nur ja nicht zu denken? Sie meinen, das gibt es nicht? Weit gefehlt, und es gibt zahllose Beweise dafür.
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