Andrea Riemer
Impressum
Autorin: Andrea Riemer
Eigentümerin des Textes und Verlegerin:
Andrea Riemer
Rudolf Breitscheid Strasse 188; D-14482 Potsdam
office@andrea-riemer.de
Umschlagbildgestaltung: Andrea Riemer
Fotorechte: Andrea Riemer
Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin
1. Auflage 2019
Gender-Formulierung: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter.
Alle Rechte, insbes. das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, sind der Autorin vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm, Fotografie oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Autorin reproduziert oder unter Verwendung elektronischer und digitaler Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Reisevorbereitungen
Zwei Frauen und ihre Begegnungsraumzeit
1. Materie und Geist: Wer macht den Anfang?
2. Geben und Nehmen: Was ist seliger?
3. Tun und Sein: Wann kommt was zum Zug?
4. Tat und Wunsch: Vom Traum zur Umsetzung?
5. Verstand und Gefühl: Widerstreit oder geniale Paarung?
6. Wissen und Weisheit: Zwei vom Selben?
7. Die Teile und das Ganze: Detail oder Überblick?
8. Revolution und Evolution: Die Fiktion von schnell und langsam?
9. Eroberung und Verführung: Tabus und Hintergründe?
10. Das Väterliche und das Mütterliche: Zwischen Mut und Schutz?
11. Das Männliche und das Weibliche im Symbolon: Ist das tatsächlich möglich?
Abschied und Weiterreise
Die spirituelle Figur der Maria Magdalena, die Gefährtin Jesu, fasziniert mich seit vielen Jahren. Sie ist für mich ein Beispiel für Meisterschaft am Lebensweg und für Einssein gelebt.
So lag es auf der Hand, irgendwann über diese Meisterschaft am Lebensweg und über das gelebte Einssein zu schreiben und mich dabei von Maria Magdalena inspirieren und führen zu lassen. Dazu nahm ich eine ganze Reihe an Anläufen, bis ich den eigentlichen Zugang als Teil meines eigenen Weges gefunden hatte. Doch als mir das gelang, eröffnete sich für mich ein mir bislang unbekannter Kosmos. Ich erhielt einen Vorgeschmack darauf, was Meisterschaft am eigenen Weg sein kann.
Viele große Denkerinnen und Denker haben sich mit diesem Meisterweg befasst, jede und jeder für sich. Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Aristoteles, Plato, um nur einige willkürlich herausgepickte Persönlichkeiten zu nennen. Auch sie waren mir auf meinem Weg Inspiration. Ich bin also nicht die Erste und werde nicht die Letzte sein. Es ist mein sehr persönlicher Weg. Es sind meine bisherigen Erkenntnisse auf diesem Weg, die ich mit meinen Leserinnen und Lesern teile. Es sind Gedanken, wie man über das Erkennen und Leben der menschlichen Dualität Meisterschaft und letztlich Lebensglück erfahren kann. Der Weg ist nie zu Ende. Doch es gibt ermutigende Zwischenergebnisse, die zum Weitergehen motivieren.
Wie erlangt man die innere Balance, um sie auch im Äußeren zu erfahren? Wie kommt man heil durch das Labyrinth des Lebens? Wie erkennt man den fehlenden Teil in eigenen Sein, das sog. Symbolon? Wann hat man Lebensglück und eine Form von Meisterschaft erreicht oder ist es der Weg, der das Ziel ist? Was bedeutet Einssein gelebt konkret im Alltag?
Diese und mehr Fragen alleine spirituell zu beantworten, war mir zu wenig und zu einseitig. Ich hätte damit die seit langem bestehende Trennung fortgeführt und die Polarität als Lebensprinzip verfestigt.
Mir ist seit jeher in meinen Gedanken die Verbindung wesentlich. Daher habe ich mich sowohl von den klassischen Wissenschaften als auch von spirituellen Lehren inspirieren lassen und eine Brücke gebaut, die manch scheinbar Unverständliches verständlich und lebbar macht. Man bezeichnet dies als noetisches Denken, als Denken über Bewusstsein. Dabei verknüpft man wissenschaftliche Erkenntnisse und altes Mysterienwissen in einer Weise, dass beide Seiten zu etwas Neuem verschmelzen. Dies ist auch eine Form von neuer Einheit, die so neu gar nicht ist. Doch wir haben viel davon vergessen. Es ist die Verbindung, die in Balance bringt und nicht der – scheinbare – Widerspruch. Dieses neu Verbundene soll gelebt werden – im Alltag, mit einer gewissen Selbstverständlichkeit und in Eigenverantwortung.
Ich biete Antwortversuche zu einem der großen Mysterien des Menschseins, dem Weg aus der Polarität in die Einheit und damit in die Meisterschaft an. Dabei habe ich mir alle Freiheiten genommen, die mir für die Antworten und deren Verständlichkeit wichtig erschienen. Es sind Antworten von jemand, der selbst auf dem Weg ist und dankbar für die Anregungen und die Begleitung durch die spirituelle Figur der Maria Magdalena ist. Die historische und die theologische Maria Magdalena findet bei mir keine Berücksichtigung, weil sie mir bei meiner Antwortsuche mehr Hindernis denn Hilfe gewesen wäre. Die spirituelle Maria Magdalena hingegen erwies sich als exzellente Helferin, als liebevolle Begleiterin und als Freundin des Lebens, die den Tanz mit dem Leben vollendet und anmutig beherrscht.
Was entstand, ist ein auf WeisheitsWissen basierendes Buch, ein Plädoyer für das Erkennen von Polarität, für die Achtung des weiblichen Weges. Dieser Weg ist der spirituelle Weg. Es ist weiters ein ‚Ja‘ zum bewussten Gehen dieses Weges – unabhängig vom physischen Geschlecht. Die Achtung des Weiblichen ermöglicht auch die Achtung des Männlichen. Es ist ein Plädoyer, dem Männlichen, dem Intellektuellen, der Materie, dem Verstand Raum und Zeit zum Atmen zu lassen, um sich von der jahrhundertelangen Überforderung zu erholen und sich zu erneuern. Dann erst ist Einheit möglich.
Das Buch ist auch eine Plädoyer, sich auf den Weg in die eigene Meisterschaft zu machen, jeden Tag, immer wieder und wieder – mit allen Heraus- und Hereinforderungen, die das Leben zu bieten hat. Es ist eine Aufforderung, sich dem gelebten Einssein jeden Tag aufs Neue hinzugeben und es zumindest immer wieder zu versuchen.
Mögen die Gedanken Inspiration sein, sich auf den eigenen Weg zu machen und dabei vertrauensvoll und mutig das Labyrinth des Lebens zu durchschreiten, das Symbolon zu finden, dabei immer mehr Schritte in die innere Einheit zu machen und die Meisterschaft im eigenen Sein zu genießen.
Potsdam, im Frühjahr 2019 Andrea Riemer
Zwei Frauen und ihre Begegnungsraumzeit
Marie, ja – Marie war auf ihrem Weg, noch ein Stück von ihrer Meisterschaft entfernt. Doch es war ihr Weg, den sie konsequent und, je länger er dauerte, mit immer größer werdender Freude ging. Sie hatte ihn im Zuge ihrer Gesundung nach einer schweren Erkrankung mit allem, was dazu gehört, nach ihrem Nahtoderlebnis … gefunden.
Dabei hatte Marie ihren grundsätzlichen Platz im Sein, im Kosmos eingenommen. Was für ein Glück! Doch hier begann ihr eigentlicher Weg erst. Auch das empfand sie als Glück. Ihr Weg war ihr in die Hand geschrieben. Die Form und die Inhalte variierten immer wieder. Doch – sie war bereit, mit dem Leben zu tanzen.
Natürlich hatte sie auch ihre Zweifel. Ja, es gab auch Niederlagen und manches, was sie sich so sehr wünschte, klappte nicht oder ließ schlicht auf sich warten. Ihre innere Ungeduld hatte sich auch noch nicht ganz gelegt. Sie war ihr gleichzeitig ein innerer Antrieb auf ihrem Weg, es wieder und anders zu versuchen. Marie musste in Bewegung bleiben, in einer harmonischen Bewegung, in einem Tanz mit dem Leben. Dann konnte ihr persönlicher Tanz entstehen und sich entfalten. Sie konnte ihn mehr und mehr verfeinern.
Was trieb sie an? Wie kann eine erfahrene Wissenschafterin Spirituelles so natürlich in ihre Arbeiten integrieren? Marie machte dies mittlerweile spielerisch und selbstverständlich.
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