Hans Fallada - Kleiner Mann, großer Mann, alles vertauscht

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Max Schreyvogel und seine Frau Karla wird unerwartet eine üppige Erbschaft zuteil. Max Onkel Eduard ist dahingeschieden und hat seinem Neffen beträchtliche Ländereien mit Anlagen und Park hinterlassen. Der bis dahin bescheiden lebende Kontorist wird über Nacht Schlossherr. Doch der Geldsegen bringt nicht das erhoffte Glück. Freunde wandeln sich in Neider und Bittsteller, Träume zerbersten und die Liebe droht zu zerbrechen.

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Wir berieten flüsternd, was diese Überraschung wohl für neues Unheil bedeuten könnte. Aber alle unsere Beratungen halfen nichts: wir mußten hinein. (Wie wir überhaupt in den nächsten Tagen und Wochen in viele Situationen hinein mußten, angenehme und unangenehme, aber meistens unangenehme.)

So zog ich den Schlüssel aus der Tasche, schloss auf, und langsam öffnete ich die Tür.

Nein, das Zimmer war leer, da schien niemand in dem Zimmer zu sein, aber ...

Da hat doch einer meine Stube gebohnert! rief Karla halb verblüfft und halb empört. Und die Scheiben sind auch geputzt!

Sieh doch den Tisch, Karla, sagte ich mahnend.

Ja, der Tisch war wirklich sehenswert, denn auf ihm war eine weiße Serviette ausgebreitet, und auf der Serviette stand eine Torte mit buntem Zuckerguss und weißer Zuckerschrift ›Wir gratulieren!‹ Und neben der Torte lag ein ganz kleiner Kranz aus frischem Tannengrün mit Papierröschen und einer Karte ›Herzliches Beileid!‹ Hinter dem allen aber brannte in einem kleinen zinnernen Leuchterchen eine Stearinkerze, flackerte vergnügt im Zuge von der halb offen stehenden Tür her mit ihrer lebendigen blauen Flamme, und nach dem abgetropften Stearin zu urteilen, mußte sie schon eine ganze Weile so brennen.

Wir gratulieren! Herzliches Beileid! las Karla, ganz dumm vor Staunen, zum zehnten Male. Verstehst du das, Maxe?

Nein, ich verstand es auch nicht, aber diesmal war uns die Mücke an Findigkeit über. Sie tippte mit ihrem Finger gegen den zinnernen Leuchter und rief: Oma Böök! Oma Böök!

Sofort erkannten auch wir den Leuchter wieder, den wir hundertmal auf dem Nachtschränkchen unserer lieben, langjährigen Mansarden-Nachbarin gesehen hatten. Über den Hausboden ging es zu ihrer Zimmertür, aber wir rüttelten vergeblich, denn die war abgeschlossen, und hier schien Licht nicht durch die Ritzen. Als wir aber, nun völlig ratlos, in unsere Stube zurückgingen, kam aus unserer Schlafkammer die Gute, von der Mücke an der Hand geführt. Die achtzig Jahre alte Frau hatte ihr bestes schwarzes Wollkleid an mit der Korallenbrosche von ihrem Enkel August Böök, und auf dem dünnen weißen Scheitel trug sie ihre Sonntagsspitzenhaube mit den schwarzen, glitzernden Jettperlchen. Und genau wie ihr Aufbau auf unserem Tisch lachte sie halb und weinte ein bißchen.

Mit ihrer hellen hohen Altersstimme rief sie, wiederum halb weinend, halb lachend: Da bin ich also wirklich eingeschlafen, und ich hatte doch lauschen wollen, was ihr zu meiner kleinen Bescherung sagen würdet! Extra habe ich mir den harten Holzstuhl hingesetzt, aber sieben Uhr ist meine Schlafensstunde, und ich war auch so müde vom Schrubben und Putzen und Bohnern ...

Das bist du also auch gewesen, Oma Böök! Das hättest du gar nicht tun sollen!

Wo ihr jetzt so reiche Leute geworden seid, und da soll es bei euch nicht blitzblank aussehen?! Zieh kein Gesicht, Karla, ich weiß, bei dir ist es immer blitzblank. Aber wenn man so viel Geld hat, muß man sich besonders viel Mühe geben. Und acht Leute sind da gewesen nach euch, und ich habe ihnen allen gesagt, sie sollen nur morgen früh wiederkommen, jetzt seid ihr weg. Sie haben sich aber sicher gefreut, daß so gut bei euch reingemacht wurde. Freust du dich auch, Karla?

Na, gewiß doch, Oma Böök! Ich habe die ganze Zeit daran gedacht, wie es hier aussieht, aber Aufräumen hätte auch genügt, mit achtzig Jahren soll man nicht mehr auf den Knien rutschen und schrubben!

Wie du auch redest, Karla! Achtzig, das bin ich nur nach meinen Papieren, sonst bin ich immer lustig und vergnügt, genau wie ein junges Mädchen! Aber was sagt ihr denn nun zu meinem Aufbau? Ist es auch richtig so? Einerseits ist es ja ein Trauerfall, und darum besonders schlimm, weil dein Onkel ganz unbußfertig gestorben sein soll, Maxe. Aber vielleicht sagen die das nur, weil sie neidisch sind, bei Gott ist so viel Gnade. Und zu euch ist er gut gewesen, weil er euch doch all das Geld anvertraut hat, womit ihr so viel Gutes tun könnt. Ich habe auch eine Bitte an euch, aber darum habe ich nicht geschrubbt und geputzt und den Aufbau gemacht ...

Das glauben wir dir, Oma Böök, sagte ich und glaubte es ihr wirklich, denn einen gütigeren Menschen als unsere alte Wahl-Oma Böök gab es in ganz Radebusch nicht.

Was willst du denn von uns, Oma? fragte Karla neugierig, denn die alte Frau hatte noch nie einen Wunsch geäußert in den fünf Jahren, da wir sie kannten.

Nein, nein, jetzt nicht. Erst muß die Mücke ins Bett. Dann setzt ihr euch zu mir rüber, da ist es schön warm. Ihr bringt euer Abendbrot mit, und ich esse auch noch ein Stück von der Torte. Sie ist schon gut zwei Wochen alt, darum habe ich sie billiger bekommen. Eigentlich war sie für einen Geburtstag, aber wer sie bestellt hat, hat sie nicht abgeholt, und ich habe zu dem Fräulein gesagt: trocken, das macht uns nichts, wir tunken sie doch in Kaffee. Aber süß muß sie sein, und Zuckerguss wird vom Liegen nur immer süßer.

Das fand die Mücke auch, mit einer wahren Wonne aß sie von dem ungewohnten Gebäck und wollte immer noch mehr und entschloss sich erst zum Einschlafen, als wir ihr einen Stuhl mit einem Tortenstück neben ihr Bettchen gestellt hatten. Daß wir ihr über Nacht auch nicht alles aufäßen ...

Danach aber saßen wir gemütlich bei der Oma Böök am Ofen, der wirklich warm war, und aßen unser erstes Millionärsabendbrot vom gescheuerten Holztisch und schnitten das Brot mit Omas altem Hirschhornmesser. Das stammte noch von ihrem vor vierzig Jahren verstorbenen Mann, der Forstaufseher im Plänterwald gewesen war. Wir waren aber völlig zufrieden, Ruhe herrschte hier, und nur gar zu gerne hätten wir gewußt, was sich Oma Böök nun eigentlich von uns wünschte.

Aber damit wollte sie nicht herausrücken, ehe wir nicht aufgegessen hatten. So stellte ich über dem Essen heimlich Berechnungen an, wieviel Geld ich eigentlich von den Steppischen Fünftausend noch besaß, unser eigenes Vermögen nicht gerechnet. Ich kam aber zu dem Ergebnis, daß es noch gut neunhundertsiebzig Mark sein mußten, von denen Paulus Hagenkötter fünfhundert haben sollte. Da wir aber Herrn Justizrat nicht morgen schon wieder um Geld angehen konnten, mußte ich etwas für uns zurückbehalten. So daß für die Oma im besten Falle vierhundert Mark blieben.

Ich hätte mir aber all diese Rechnerei ersparen können, denn ich hätte wissen müssen, daß dies alt gewordene, aber jung gebliebene Kind Oma Böök sich für Geld überhaupt nicht interessierte. Nun schon seit vierzig Jahren hatte sie von ihrer kleinen städtischen Witwenrente von fünfunddreißig Mark monatlich so sorglos und vergnügt gelebt wie keine reiche Frau.

Sie hatte es sogar fertiggebracht, von ihrem kärglichen Bißchen zuerst ihren Kindern und später ihren Enkeln immer noch ein wenig zuzustecken. Und da sie sieben Kinder gehabt hatte, die alle verheiratet waren und wiederum viele Kinder zur Welt gebracht hatten, so war die Zahl ihrer Enkel Legion, und aus vielen verschenkten Wenig konnte leicht ein großes Minus werden.

Aber das kümmerte sie gar nicht. Sondern sie sagte: Eine alte Frau kann wie ein Vogel leben: von zwei Tropfen Wasser und zwei Krumen Brot. Gegen das Monatsende, ehe mein neues Geld kommt, werde ich so leicht in den Gliedern, daß ich im Traum fliegen kann, und lachen muß ich dann immerzu ...

Also ihr Wunsch – als sie endlich mit ihm herausrückte – betraf natürlich nicht Geld, sondern ebenso natürlich ihren Enkel August Böök. Ich hätte es wissen sollen, und Karla hatte es sich auch gleich gedacht, wie sie mir hinterher sagte.

Mit dem Enkel August war es aber so, daß er der einzige von all ihrer Nachkommenschaft war, um den sich die alte Oma wirklich Sorge machte. Aus all ihren Kindern und andern Enkeln war etwas Seßhaftes, Ordentliches geworden, aber dieser eine Enkel trieb sich ewig in allen Ländern umher. Mal war er nur Stallbursche in einem Zirkus, und mal hatte er auf den Jahrmärkten eine Nürnberger Lebkuchen- oder Thüringische Rostbratwurst-Bude. Manchmal zog er auch nur mit Hosenträgern, Schnürsenkeln und Hemdenknöpfen in einem Köfferchen durch die Welt. Es war, als sei alles, was seinen Geschwistern, Vettern, Basen, Onkeln, Tanten, Eltern an Beweglichkeit fehlte, in ihn allein gefahren und bewegte ihn so, daß er gar nicht mehr zum Stillstand kommen konnte.

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