Uwe Romanski - Immer der Sonne nach, aber erst gegen Abend.

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Immer der Sonne nach, aber erst gegen Abend.: краткое содержание, описание и аннотация

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Ob Schillers Ode, Einsteins Zunge oder Chopins Herz.– alles ist miteinander verwoben. Zumindest für Clemens, der jugendlichen Hauptfigur in einer Coming-of-Age-Geschichte, der den Herausforderungen und Absonderlichkeiten seines heranwachsenden Lebens trotzt. Ob Jugendweihe, Musterung & renitente Genossen, die Konsequenzen sozialistischer Erziehung bis zur Party im Stasi-Mietbau, Tramps in die Bruderstaaten und Reisen über Grenzen hinweg – Clemens stellt sich. Dabei begleiten ihn die sprichwörtlichen Weisheiten seiner Oma oder die Sprachlosigkeit der Norddeutschen, der Erzkumpel Malte und die Geliebte Claire, die Landschaften Mecklenburgs und in nah & fern, der eine oder andere Gedanke sowie drei Männer vom Stadtring. Doch irgendwann wird Clemens dieses Land spürbar zu klein für seine großen Pläne. Er entfernt sich, und macht sich schließlich auf den Weg.

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Über die Stasi wussten wir außer Witzen wenig Greifbares zu erzählen. Kein Wunder, es war schließlich ein Geheimdienst. Doch wir ahnten natürlich, womit sie sich beschäftigten, unter anderem nämlich mit uns. Man soll das Kind ruhig beim Namen nennen, wenn man es nicht gerade mit Rumpelstilzchen zu tun hat.

Hin und wieder hatte es auch was Gutes, die Stasi in der Stadt zu haben, zum Beispiel in den großen Ferien. Nicht, dass es dort etwa Ferienarbeit gab, Gott bewahre, und schon gar nicht für uns! Nee, dieser Punkt war komplexer …

Jeden Sommer futterten wir uns ein paar Wochen an Stasi-Kühlschränken durch. Elterlicherseits sollte ich korrekterweise hinzufügen. Nämlich bei Martins Eltern, um es noch genauer zu sagen, die regelmäßig im Sommer nach Bulgarien fuhren. Sie waren dabei, jeder wusste das. Martin selbst sprach offen, aber gelangweilt, über den Job seiner Eltern. Und weil wir dachten, er wäre in dieser Hinsicht schon genug gestraft, ließen wir ihn damit in Ruhe, und lebten stattdessen an einer kulinarischen Front unsere oppositionelle Seite aus.

Es gab kiloweise leckeres Fleisch: Schnitzel und Steaks. Da kam uns die sozialistische Vorratsspeicherung des hauptamtlichen Pärchens sehr zu pass. Außerdem, wer sich als überzeugter Verfechter der Planwirtschaft eine Tiefkühltruhe zulegte, na, der gehörte doch nun bestraft, oder? Das war zumindest unsere Sicht der Dinge. Lagen wir damit etwa so falsch?

Weiter südlich als Bulgarien konnte man von der DDR kaum kommen. Ein Südosteuropaurlaub mit dem eigenen Auto vom Start- und Zielpunkt N. war in den achtziger Jahren eine langwierige Angelegenheit, die hierzulande im Volksmund als kleine Weltreise durchging. Vor allem ermöglichte sie uns Zeit und Obdach und neben den üppigen Vorräten, eine sturmfreie Bude inklusive Plattenspieler, Westfernsehen und Betten, vom seltenen Telefonanschluss ganz abgesehen. (Ein richtiger Staatsapparat sozusagen.)

Jedenfalls waren wir für hiesige Verhältnisse ein paar Wochen perfekt ausgestattet, und deshalb gut drauf.

Wir saßen auf Martins Balkon, Parterre. Es war ein launiger Sommerabend, die Musik tönte leise, hin und wieder zirpte vom nahen Friedhof eine Grille durch die konspirative Stille. Bier trinkend planten wir das Wochenende, und wollten uns morgen die ersten Schnitzel der diesjährigen Gourmet-Saison schmecken lassen. Wir sprachen darüber, wer was besorgt und mitbringt, während Sünder auf Inventur war und zur besten Abendbrotzeit mit einer Schallplatte in den Pfoten auf den Balkon stolzierte. Soweit, so gut. Leider war er eine Spur zu poltrig, als er heraus posaunte:

„Guckt mal, was man in so ’nem Stasibau alles findet.“

Dazu reckte er eine Original-Beatles-Scheibe wie einen gewonnenen Pokal in die Höhe. Wahrscheinlich war er sogar noch lauter als hier beschrieben. Wir konnten förmlich hören, wie auf den Balkonen ringsherum die Gespräche versiegten. Keinem von uns fiel es sonderlich schwer, sich die dazugehörigen Gesichter vorzustellen.

Es gab nur ein Problem. Und das waren in diesem Augenblick wir. Denn im gesamten Block wohnten nur Dzierzynskis Jünger, die gegenseitig aufeinander aufpassen mussten, oder wollten. Und an Abenden wie diesem zusätzlich noch auf uns. Also machten wir Psst! und dirigierten Sünder wieder zurück in die Wohnung.

Endlich Wochenende! Ausnahmsweise hatten wir Null Bock auf den Sumpf, unsere berüchtigte Nahkampf- und Tanzgaststätte in der Oststadt, und saßen in einem Biervertilgungstempel der ganz unheimlichen Art: in der Schülergaststätte, kurz Schüler genannt.

Das Bier machte uns durstig. Wir bekamen Hunger, wollten Geld sparen und keinen Kellner mit einer Essensbestellung brüskieren. Deshalb kam Bewegung in den Abend. Vor allem Bracke drängelte.

Martin war vorausgegangen, um diverse Schnitzel aus der Tiefkühltruhe zu holen, wie er sagte. Zur Unterstützung hatte er drei Mädels im Schlepptau, aber offensichtlich ganz andere Pläne. Eine gute Stunde später glotzten wir, bei Martin angekommen, auf komplett finstere Fenster. Wie verabredet war wenigstens die Balkontür offen. Aus einem der Zimmer hörten wir Martin, und eins der Mädchen. Es war also jemand da. Die anderen Mädels schienen woanders zu liegen.

Wir kletterten per Räuberleiter auf den Balkon, natürlich lauter als geplant. Zwei Etagen über uns sprang das Licht an, eine Gardine wurde beiseitegeschoben. Eine Frau, wohl doppelt so alt wie wir, starrte in unsere Richtung, und damit in die Dunkelheit. In ihrem Gesicht lag etwas unausgesprochen Angewidertes. Als hätte sie Ungeziefer oder eine seltene Spezies entdeckt. Ihren Ekel verpackte sie fixer als wir gucken konnten in eine extra Tonlage und keifte ganz ohne Sopran in ihre Wohnung hinein.

„Heinz, schnell, die Langhaarigen zertrampeln wieder die Beete!“

Keine Reaktion.

„Heinz, tu etwas!“ war das nächste, was sie - noch eine Spur schriller - von sich gab, ohne uns dabei aus den Augen zu verlieren. Und Heinz tat jetzt.

Er stürzte ans Fenster, mit Taschenlampe, finsterem Scharfblick sowie amtlich entschlossenem Gesicht. Bevor mir sein Blick noch irgendetwas antun könnte, brachte ich mich mit einem Klimmzug hinter der Balkonbrüstung in Sicherheit. Heinz dagegen nahm den kurzen Dienstweg. An Martins Wohnungstür klingelte es. Tobte es. Sturm.

Daraufhin hatte sich Martin rasch ein Jersey angezogen und öffnete, noch keuchend, verkleidet als Post Neubrandenburg-Fußballer die Wohnungstür. Vielleicht wollte er in diesem Outfit Heinz beeindrucken, sozusagen den Lokalpatrioten wecken. Denn er ahnte, wer da klingelte. In so einem Haus klingeln immer dieselben Leute. Heinz keuchte ebenfalls, aber aus anderen Gründen als Martin. Unser Auftritt und zwei Treppen abwärts hatten seinen Kreislauf auf Touren gebracht. Im Treppenhaus funkelte sein Kopf mittlerweile dunkelrot wie seine Überzeugung. Er sah ein bisschen nach Comicfigur aus. Auch der anschließende Dialog hätte dazu gepasst.

„So, geht das nicht, Martin. Deine Gäste“, er packte eine beträchtliche Portion Abscheu in das Wort, „verdrecken alles.“

„… und zertrampeln unsere schönen Beete!“ keifte es adjutierend von weiter oben.

Wir hatten in diesem Haus jetzt mit Sicherheit jede Menge Zuhörer. Martin, dem sichtlich anzumerken war, dass er aufgrund seines untergebrochenen Ficks sauer war, schaute demonstrativ die gewienerte Treppe hoch und runter, und probte Widerstand:

„Wo denn?“

„Ja, wo denn?“, von oben echote Weibes Stimme durchs Treppenhaus, und ergänzte:

„Na, wo denn. Na, draußen, wo sonst. Hinten. Unten.“

„Und dazu der Krach, um diese Zeit. Das muss doch nicht sein.“

Heinz ließ taktisch den Verständnisvollen raus, prinzipiell aber nicht locker.

„Ja, keine Ahnung, warum man um diese Zeit Sturm klingeln muss.“ sagte Martin, immer noch angepisst wegen vergeblicher Liebesmüh inklusive Coitus interruptus, ehe er fragte:

„So, was is` noch?“

Er wollte zurück in irgendein Bett.

„Wie, was ist noch?“

Heinz’ Frage war nahezu identisch, sein Tonfall nicht. Er schaute irritiert in die Richtung, in der Martin stand und erblickte uns. Nun übernahm der Offizier in ihm wieder die Führung und tönte uns entgegen.

„Das hat noch Konsequenzen!“

Eines ihrer Lieblingswörter. Was nicht alles Konsequenzen haben konnte in ihrem gelobten Land: Auftritte, Worte, Lieder, Spaß, Entgegnungen, Lachen, fehlende Hausaufgaben, falsche Einstellung, Aufrichtigkeit, vergessene FDJ-Hemden, genuschelte Kommandos, ein weggelassener Gruß. Alles könnte Konsequenzen haben. Erstaunlich, dass es hierzulande noch keinen Tag der Konsequenzen gab, wo sie doch gefühlt für jede Albernheit, baren Unsinn oder zahlreiche Berufe einen Ehrentag auserkoren hatten. Letztlich hatte allein die Tatsache, irgendwann und irgendwo geboren worden zu sein, schon Konsequenzen. Wie jeder Herzschlag! Und auch jeder Atemzug hatte Konsequenzen, hier wie überall. Das könnten sie sich gefälligst hinter ihre konspirativen Löffel schreiben!, dachte ich mir. (Aber ich sprach es nicht aus.)

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