UWE BÖSCHEMEYER
Wie man ihn findet
und überwindet
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1. Auflage
© 2020 Ecowin bei Benevento Publishing Salzburg – München, eine Marke der Red Bull Media House GmbH, Wals bei Salzburg
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Gesetzt aus der Palatino, Kosmik Plain, Din 2014
Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Red Bull Media House GmbH
Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15
5071 Wals bei Salzburg, Österreich
Satz: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT
Lektorat: Arnold Klaffenböck
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie
ISBN: 978-3-7110-0264-8
eISBN: 978-3-7110-5289-6
Für meine Frau Christiane
VORWORT VORWORT Ein ums andere Jahr habe ich Bücher geschrieben, und in der Rückschau stehe ich zu jedem einzelnen. Trotzdem ließ mich seit Längerem der Gedanke nicht los, ich hätte noch nicht mein Buch geschrieben. Mein letztes erschien Ende 2018, in dem ich die »hellen Farben der Seele« mir selbst und meiner Leserschaft nahezubringen versuchte. Es ging um eine ausführliche Zusammenfassung meines »Lebenswerkes«, wie einige meiner Schüler es nannten. Ich danke auf diesem Wege den vielen Leserinnen und Lesern, die freundlich auf das Buch reagierten. 2019 wollte ich ein weiteres Buch schreiben. Dabei geschah etwas Seltsames, was ich bis dahin nicht erlebt hatte: Ich machte mehrere Anläufe, mich für ein bestimmtes Thema zu entscheiden. Doch sobald ich für einen Titel zu brennen begann, folgte stets rasch die Ernüchterung. Dann, an einem Sonntagmorgen, fiel mir wie Schuppen von den Augen, was mich ein ganzes Lebens lang beschäftigt, was ich mit fast ungläubigem Staunen an mir und später an meinen Klienten und Patienten beobachtet hatte: dass wir Menschen oft, sehr oft das, was wir wollen, nicht tun, dass wir dagegen das, was wir nicht wollen, tun . Ob arm oder reich, ob jung oder alt, ob intelligent oder stumpf, ob gebildet oder ungebildet, ob Mann oder Frau, ob Afrikaner, Chinese, Russe oder Westeuropäer. Wir Menschen haben diese Neigung! Oder diesen Trieb? Das war schon immer so, unabhängig von der Zeit und ihrem Geist, unabhängig von den jeweiligen Umständen. Mir scheint jedoch, dass eine Generation nach der anderen sich daran gewöhnt hat, dass das Leben nun mal so ist: unvollkommen, doppeldeutig, zwiespältig, so und nicht anders. Dass die Ambivalenz des Lebens unser Schicksal ist. Ich schreibe dieses Buch zur Zeit des Coronavirus. Wir erfahren aus den Medien, dass es Zeitgenossen gibt, die sich verantwortlich fühlen und sich an die vorgegebenen Hinweise zur Vermeidung der Ausweitung der Pandemie halten. Und dass es andere gibt – und diese stehen meiner Überzeugung nach unter dem Diktat des »Gegenspielers« –, die nur an sich und ihre Wünsche denken und sich nicht vergegenwärtigen, dass sie mitverantwortlich sind für die Ausweitung der Epidemie – und damit für weitere Todesfälle. In diesem Buch möchte ich zeigen, dass wir Menschen keineswegs dem Diktat innerer Zerrissenheit ausgeliefert sind, dass wir vielmehr die Möglichkeit haben, unser Dasein in weiten Bereichen selbst mitverantworten und mitgestalten zu können und viel mehr Freude am Leben haben könnten als bisher . Noch etwas: Alle Namen in den Fallgeschichten aus meiner Berufspraxis im Buch sind frei erfunden. Und: Auf vielen Seiten ist von »er« und »ihm« die Rede. Selbstverständlich meine ich damit den Menschen, die Frau und den Mann.
EINLEITUNG
Der Anstoß zu diesem Buch: Wertimaginationen – die destruktive Macht des Gegenspielers und die konstruktive Kraft des Verbündeten
DER INNERE GEGENSPIELER: WAS ER IST, WAS ER TUT, WOHER ER KOMMT
»Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust«
Verdeckte Beispiele des Gegenspielers
Ist vieles im Leben nur Schicksal, Verhängnis, Tragik?
Worum es dem Gegenspieler vor allem geht
Der Gegenspieler und der Zweifel
Woher kenne ich den Gegenspieler?
Warum ist die Macht des Gegenspielers nicht hinreichend bekannt?
Woher kommt der Gegenspieler?
Ist der Gegenspieler nur »negativ« oder nur »böse«?
Wie finde ich den Gegenspieler?
Jürgens Trauerspiel: Ein langes Leben im Griff des Gegenspielers
WIE WIR DEN INNEREN GEGENSPIELER ÜBERWINDEN KÖNNEN
Die Stille als wesentliche Bedingung der Möglichkeit, die Macht des Gegenspielers zu begrenzen
Will ich mich wirklich verändern?
Von der Kraft des Verbündeten
Eine Begegnung zwischen dem Gegenspieler und dem Verbündeten
Die Persönlichkeitslehre des Enneagramms als effektive Hilfe in der Auseinandersetzung mit dem Gegenspieler: Vom Typ zum Original
Und das Leben lohnt sich doch!
Es wird doch wieder Sommer werden!
Das Ringen um Lebensqualität: Leben ist mehr als Leistung und Erfolg
WELCHE WESENTLICHEN VERÄNDERUNGEN BRAUCHEN WIR IN DIESER ZEIT, UM DEN GEGENSPIELER IN SEINE SCHRANKEN ZU WEISEN?
1.Wir brauchen eine freundlichere Anschauung des Menschen
Viktor Frankl, der Therapeut der Hoffnung
2.Wir brauchen mehr Einsicht in die Notwendigkeit, die verletzenden Stunden des vergangenen Lebens anzusehen
Wie der Gegenspieler Jahrzehnte eines Lebens mitbestimmte – eine therapeutische Intervention
3.Wir brauchen das gefühlte Bewusstsein: Ich bin ich!
4.Wir brauchen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Selbstverantwortung und Verantwortung für unsere Mitwelt
5.Wir brauchen ein neues Verständnis für die Einsamkeit
6.Wir brauchen mehr Einsicht darin, dass der Gegenspieler uns dazu verführt, uns selbst als Opfer zu betrachten
7.Wir brauchen mehr Sinnerfahrung
8.Wir brauchen mehr Mut zum Leben in dieser Zeit
9.Wir brauchen mehr Besinnung auf die Liebe
10.Wir brauchen mehr Kenntnis vom Gegenspieler, weil sie uns im Umgang mit Krankheiten behilflich sein kann
11.Wir brauchen eine neue Einstellung zum Staunen
12.Wir brauchen mehr Mut, über die Schulweisheiten hinauszusehen
13.Wir brauchen eine vertiefte Selbsterfahrung
14.Wir brauchen eine Wiederentdeckung der Dankbarkeit
15.Sinnvoll leben – Gedanken, die, wenn sie das Herz erreichen, den Gegenspieler überwinden werden
16.Wir brauchen ein vertieftes Verständnis für die Zeit
17.Wir brauchen eine neue Reformation
Nachwort und Dank
Auswahl der Literatur von Uwe Böschemeyer
Literatur zum Buch
Informationen
Ein ums andere Jahr habe ich Bücher geschrieben, und in der Rückschau stehe ich zu jedem einzelnen. Trotzdem ließ mich seit Längerem der Gedanke nicht los, ich hätte noch nicht mein Buch geschrieben.
Mein letztes erschien Ende 2018, in dem ich die »hellen Farben der Seele« mir selbst und meiner Leserschaft nahezubringen versuchte. Es ging um eine ausführliche Zusammenfassung meines »Lebenswerkes«, wie einige meiner Schüler es nannten. Ich danke auf diesem Wege den vielen Leserinnen und Lesern, die freundlich auf das Buch reagierten.
2019 wollte ich ein weiteres Buch schreiben. Dabei geschah etwas Seltsames, was ich bis dahin nicht erlebt hatte: Ich machte mehrere Anläufe, mich für ein bestimmtes Thema zu entscheiden. Doch sobald ich für einen Titel zu brennen begann, folgte stets rasch die Ernüchterung. Dann, an einem Sonntagmorgen, fiel mir wie Schuppen von den Augen, was mich ein ganzes Lebens lang beschäftigt, was ich mit fast ungläubigem Staunen an mir und später an meinen Klienten und Patienten beobachtet hatte: dass wir Menschen oft, sehr oft das, was wir wollen, nicht tun, dass wir dagegen das, was wir nicht wollen, tun . Ob arm oder reich, ob jung oder alt, ob intelligent oder stumpf, ob gebildet oder ungebildet, ob Mann oder Frau, ob Afrikaner, Chinese, Russe oder Westeuropäer. Wir Menschen haben diese Neigung! Oder diesen Trieb?
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